ziegenkind hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 22:34
auch deshalb nicht, weil du immer noch sagts, du wüdest DEINER FREUNDIN zuliebe etwas tun. tatsächlich müsstest du etwas tun, weil du eine ernsthafte störung hast, die dich zu einer gefährdung für andere macht.
Nein, ich schreibe hier die ganze Zeit, dass ich das zum einen meiner Freundin zuliebe tue, weil das jetzt konkret wichtig ist, aber auch für mich und mein Leben. Und ich schrieb ja auch, dass ich nicht mein ganzes Leben lang Frauen auf dem Gewissen haben will. Was bedeutet, dass ich mir schon dessen bewusst bin, dass es nach meiner Freundin nicht bei meiner Freundin bleibt. Denn ja, ich gebe zu - würde ich jetzt nichts machen und das mit meiner Freundin wäre irgendwann beendet (Beziehungsende, nicht Tod [wobei der nicht unwahrscheinlich wäre, aber ich meine das halt an dieser Stelle nicht]), dann wäre ich bestimmt irgendwann wieder an einem Punkt, an dem ich mir aus "Versehen" eine Magersüchtige anlache. Und ich wüsste dabei, dass es nicht gut ist. Und dass es wieder nicht auf Dauer sein wird. Und dass ich wieder mit einem Menschen zusammen sein würde, der schwerwiegende Probleme hat und professionelle Hilfe braucht.
Und das will ich nicht, ganz ehrlich. So vom reinen Sexualempfinden her, könnte man ja noch denken "ja, dann stehst du halt auf Dünne". Aber mit der Sexualität ist es ja auch nicht getan, man will ja auch glücklich mit einem Menschen zusammen leben und dieser soll logischerweise dabei ebenfalls glücklich sein.
ziegenkind hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 22:34
wirst du also deiner freundin von deiner perversion erzählen? ihrer familie? wirst du in einer psychiatrischen ambulanz deine karten auf den tisch legen? das wären erste schritt. hast du den mut?
Schrittweise. In der Therapie ist es ja klar, dass ich da offen sein muss (und will). Was meinst du mit psychiatrischer Ambulanz jetzt - die Klinik, in die meine Freundin gehen wird/soll? Wenn man mich da zum Gespräch bitten würde, wäre mir das unangenehm, keine Frage, aber ich denke für den Heilungsprozess meiner Freundin sollte ich da schon ehrlich sein. Auch wenn ich Angst hätte, dass man ihr einredet, ich sei eine Gefahr für sie. Ich meine - bin ich ja auch irgendwo, aber das sehe ich ja auch selbst und ich hätte schon ganz gern wenigstens die Chance, was daran zu verändern.
Ihr selbst würde ich es sagen, wenn sie stabiler ist, das macht jetzt einfach noch keinen Sinn, weil sie sich dann ggf. einer Therapie gegenüber sperren würde. Aber irgendwann müsste ich das ja mit ihr besprechen.
Bei ihren Eltern hab ich komischerweise am meisten Angst. Ich frage mich auch wieso, aber ich hätte schon irgendwie Schiss, dass sie mich deswegen krass verurteilen und sie dann möglicherweise versuchen, von mir abzuschotten. Ich könnts ja irgendwo verstehen aus deren Sicht. Aber aus meiner Perspektive ist das natürlich nicht so wünschenswert.
Broken Wing hat geschrieben: ↑Mo., 01.10.2018, 22:37
Einen Therapieplatz bekommt man nicht so schnell und außerdem schrieb ich ja schon weiter oben, dass man nicht wegen jeder Macke zum Therapeuten hopsen muss. Du schreibst ja, dass du sonst keine weiteren Einschränkungen im Alltag hast. Ich bin nun mal ein Dogmatiker und würde erst dann zum Therapeuten rennen, wenn deine Symptome zu einem entsprechenden Schlüssel im ICD-10 passen. Mir fällt keine Störung ein, dessen Voraussetzungen du erfüllst. Womit rechtfertigst du den Behandlungsbedarf ohne Störung?
Keine Ahnung, ich kenn mich mit dem ICD-10 nicht aus. Aber ist das keine Einschränkung, wenn man dauerhaft in seiner Beziehungsfähigkeit eingeschränkt ist, weil man nur auf Menschen steht, mit denen eine Beziehung nicht funktionieren kann? Zumal ja auch irgendwie eine Fremdgefährdung vorliegt, oder?
Weiß nicht, ich denke es wäre schon nicht schlecht, diese Sache einfach noch mal mit einem Fachmann zu besprechen und eine Therapie dann erst danach einzuleiten bzw. zu suchen. Psychiater wäre nix? Da könnte ich vielleicht schneller einen Termin kriegen.