Wurstel
Eremit hat geschrieben:Kriemhild hat geschrieben:Sprichst du Frauen aktiv auf ein Date an? oder hast du schon mal versucht zu sagen:" du gefällst mir, ich möchte dich wieder sehen?" und ihr dabei tief in die Augen geblickt?" bzw. einfach an die Hand genommen (nachdem sie dein Lächeln erwiedert hat!!) und sie auf die Tanzfläche an dich herangezogen?
Das ist so falsch, daß mir davon tatsächlich richtig schwindelig wird.
Was bei der einen Frau paßt, kann bei der anderen komplett falsch sein.
Siehe das Gedicht "Erfolgloser Liebhaber" von Eugen Roth:
http://www.biggy.de/eugen-roth/roth4.html
Eremit hat geschrieben:Intensiv in die Augen schauen? Damit man gleich das Stare-Rape-Etikett aufgedrückt bekommt? Einfach an der Hand nehmen? Das ist ein sexualisierter Übergriff und Freiheitsberaubung.
Andererseits kriegt man oft zu lesen (auch hier im Psychotherapie-Forum), daß man sicher keine Frau bekommt, wenn man gar nichts macht bzw. daß Schüchternheit ganz schlecht ist.
Eremit hat geschrieben:Kriemhild, bitte nimm die Zeitmaschine und reise zurück in die Zeit, aus der Du kommst. Du hast ein halbes Jahrhundert kulturpolitische Entwicklung verpasst. Im Hier und Jetzt hast Du mit Deinen Ansichten höchstens die Relevanz eines verstaubten Museumsstücks, das im Lager auf die nächste Jubiläums-Ausstellung wartet.
Es ist wohl (wie es auch Eugen Roth in seinem Gedicht beschreibt) so, daß jede Frau anders angesprochen werden will. Die Kunst ist nun, herauszufinden, wie nun die jeweilige Frau angeredet werden will. Dazu müßte man Hellseher sein. Oder kann man das vielleicht aus ihrer Kleidung herauslesen? (Wenn sie rot trägt, muß man sie auf diese Art und Weise anreden, wenn sie blau trägt, auf jene Art und Weise, und wenn sie grün trägt, wieder anders?)
Ich vermute, daß die diesbezüglich unterschiedliche Haltung der einzelnen Frauen daher kommt, weil die Frauen (aber auch die Männer) halt das übernehmen, was sie von deren Eltern gelernt haben. Und da haben halt die verschiedenen Eltern auch unterschiedliche Ansichten. So hat mir meine Mutter stets gelehrt, daß sich eine anständige Frau zieren und "nein" sagen wird, wenn sie angesprochen wird (auch wenn sie der Mann interessiert und sie eigentlich "ja" sagen möchte), weil dies der Anstand gebietet. Eine Frau, welche gleich "ja" sagt, meinte meine Mutter, ist ein Flittchen, das keine Treue kennt und mit etlichen Männern schläft, also absolut ungeeignet für eine Partnerschaft ist.
Eremit hat geschrieben:michaela2014 hat geschrieben:Viele Frauen sind nämlich selbst sehr unsicher und warten auf ein Zeichen oder irgendeine Bemerkung aus der sie entnehmen können, dass du auch an einer Beziehung mit Ihnen interessiert bist und nicht nur an Freundschaft etc.
Das ist nicht Unsicherheit, sondern schlichtweg Faulheit.
Das glaube ich nicht.
Kennst Du den Begriff "Schüchternheit"?
http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCchternheit
Wie man vielen Diskussionsforen (auch in hiesigen Themen, da kommt oft, daß man zu schüchtern ist, um jemanden ansprechen zu können) entnehmen kann (und wie ich auch in der Praxis festgestellt habe), ist Schüchternheit bei der Partnersuche extrem hinderlich.
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:(...) Er meinte, ich soll mich stattdessen nur mehr von Frauen anreden lassen.
Das erachte ich auch als richtig, ich praktiziere das selbst ausschließlich so.
Und wie oft ist es schon vorgekommen, daß Dich eine Frau angeredet hat?
1992 (da war ich 30), als dieser im anderen Thema beschriebene Vorfall passierte, habe ich auf Anraten meines damaligen Therapeuten damit aufgehört, Frauen anzureden. Ich bin zwar noch in die diversen Lokale (Discos, Bars, Cafés) gegangen und auch oft auf Rockkonzerte, aber ich habe keine Frau mehr angeredet. Bis ich im Jahr 2003 (als ich bereits 39 war) bei einem Theaterensemble eingestiegen bin. Da habe ich nach den Proben der ganzen Runde einige meiner Gedichte und Liedtexte vorgelesen und auch von meinen Erlebnissen erzählt. Und da hat mich dann aufgrund dieser Texte jene Frau, die dann meine Freundin wurde, angeredet - ihr haben die Texte so gut gefallen, daß wir dann begonnen haben, miteinander um die Häuser zu ziehen. Das ging zunächst bis Herbst 2006 gut, bis es dann Probleme zwischen uns beiden gegeben hatte. Im Frühling 2007 konnte ich das Problem zwischen uns lösen, und dann zogen wir wieder bis Herbst 2007 miteinander um die Häuser. Leider mischte sich dann ein Typ in unsere langsam aufkeimende Beziehung ein (der wollte diese Beziehung für sich finanziell ausnutzen), und ich verlor aufgrund seiner Aktionen meine Freundin - er brachte es sogar soweit, daß es Gerichtsverhandlungen zwischen mir und meiner Freundin gegeben hatte. Dann war jahrelang Sendepause zwischen uns (was ich kaum durchstehen konnte), bis es dann plötzlich im August 2010 zu einem (von mir nicht forcierten) Zusammentreffen zwischen uns gegeben hat. Und im April 2013 sandte sie mir ganz spontan eine e-Mail. Seitdem gibt es wieder einen (wenn auch geringen) Kontakt zwischen uns beiden. (Wünschen würde ich mir, wenn dieser Kontakt etwas öfter wäre als nur alle paar Wochen.)
Nachdem ich mich von der 2007 erfolgten Trennung einigermaßen erholt habe (was etwa bis zum Jahr 2010 dauerte), ging ich dann wieder öfter in diverse Lokale. Aber nie hat mich eine Frau angeredet.
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:(...) Mittlerweile versuche ich, die Beziehung zu ihr wieder herzustellen, was nur sehr sachte geht.
Dann hast Du aus der Sache nichts gelernt. Entweder kannst Du nicht, oder Du willst nicht. Wenn Du nicht kannst, erübrigen sich weitere Gedankengänge. Wenn Du nicht willst, sabotierst Du Dich selbst. Meines Erachtens bestrafst Du Dich mit dieser Frau. Die Frage ist: Warum?
Kannst Du mir das näher erklären?
Was heißt, ich kann nicht oder ich will nicht?
Sicher will ich Frauen kennenlernen.
Nur ist halt meine Freundin die einzige, die sich bisher für mich interessiert hat (und die wiederum ein gewisses Interesse an mir zeigt).
Wobei ich zu dem Ganzen sagen muß, daß meine Freundin vom Aussehen her nicht mein Typ war bzw. ist. Ich hätte sie auf gar keinen Fall angeredet. Nur war es halt so, daß
sie mich angeredet hat. Sie war die einzige Frau, die
überhaupt Interesse an mir hatte. (Wenngleich dieses Interesse insbesondere finanzieller Natur gewesen sein dürfte - sie hat ja bemerkt, daß ich nicht zu den Ärmsten gehöre. So habe ich ihr oft finanziell ausgeholfen und ihre Schulden [Mietrückstände, Delogierungsklage, Rechnungen] bezahlt. Sie hatte ja nur Gelegenheitsjobs.)
Ich war eh in Bezug auf meine Freundin in Wiglwagl: Einerseits gefiel sie mir optisch nicht und daß ich dauernd ihre ganzen Rechnungen zahlen durfte, war halt auch so eine Sache. Andererseits habe ich mich an einen Satz erinnert, den mir eine frühere Arbeitskollegin gesagt hatte. Die hatte gemeint, wenn es eine Frau gibt, die auf mich steht, dann wird diese meine Lebensgefährtin, auch, wenn sie mir nicht gefällt, denn Wunder passieren sehr selten, und man soll nicht sein Glück mit Füßen treten - wenn ich das tue, dann habe ich den Lottosechser nicht eingelöst.
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:Wobei ich dazu sagen muß, daß mir mein Therapeut vor dem in jenem Thema beschriebenen Vorfall gesagt hatte, daß immer noch der Mann die Frau anredet und ich daher die Initiative ergreifen muß, wenn ich nicht alleine bleiben will.
Das geht heutzutage allerdings nicht mehr, die Zeiten haben sich eben geändert.
Nun, dies sagte er mir 1987. Nachdem 1992 der im anderen Thema beschriebene Vorfall passierte, änderte er seine Meinung.
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:Und wenn doch was kommt, hagelt es gleich eine Anzeige wegen "sexueller Belästigung"?!
So ist es. Allein deswegen sollte die Frau nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten und dritten Schritt machen, also bis zur Initiierung des Sexualakts. Natürlich verbleibt weiterhin des Risiko, jederzeit einer sexuellen Straftat bezichtigt zu werden, aber es läßt sich doch ein wenig minimieren.
Irgendwer hat mir mal (als ich ein Jugendlicher war) gesagt, ich brauche gar nichts machen, irgendwann wird schon die Richtige an meine Türe klopfen. Naja, geklopft hat bisher noch niemand. Und immerhin bin ich mittlerweile 52 und immer noch Jungmann. (Was jetzt nicht heißt, daß ich es irgendwie nötig hätte, aber irgendwie fehlt mir halt doch das diesbezügliche Wissen und die Erfahrung - dies wurde mir übrigens auch von meiner Freundin vorgeworfen; sie sagte, daß ich mich überhaupt nicht auskenne und trotz meines Alters nicht weiß, wie man mit einer Frau umgeht. Ja woher sollte ich das denn wissen?)
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:Meine Freundin sagte bald: "Ich liebe dich als Menschen, aber nicht als Mann." Was sie damit gemeint hat, ist mir bis heute unklar.
Das heißt übersetzt: Sie will mit Dir nicht in die Kiste. Niemals. Selbst, wenn Du der letzte Mann in der zugefrorenen Hölle wärst. Alles klar?
Sie hat offenbar ein Problem mit Männern im Allgemeinen. Das ist aber ein etwas komplexes Thema, würde hier zu weit führen und ist auch nicht Thema hier.
Eremit hat geschrieben:Wurstel hat geschrieben:Fremden Leuten gegenüber stellte sie mich mal als ihren Bruder, mal als ihren Vater (dabei bin ich vier Jahre älter als sie), mal als ihren Sohn und mal als ihren Mann vor.
Das heißt, sie schämt sich für Dich und will auf keinen Fall, daß auch nur irgend jemand auf den Gedanken kommen könnte, daß ihr miteinander etwas hättet (also Sex).
Da kannst Du recht haben. Sie hat mir aufgrund eines Vorfalles (wo ich zum Weinen begonnen habe) eine SMS geschrieben, daß ihr das Ganze peinlich war.
Mit ein Grund für den von ihr 2007 erfolgten Beziehungsabbruch war, daß Viele glaubten, daß wir ein Paar wären. Sie dachte, daß ich dies herumerzählt hätte. Dem war allerdings nicht so. Wenn aber ein Mann und eine Frau in annähernd gleichem Alter ein Lokal betreten, miteinander an einem Tisch sitzen, Getränke bestellen, der Mann zahlt und die beiden dann miteinander das Lokal wieder verlassen, dann denken die anderen Gäste wohl, daß es sich hier um ein Paar handelt, das eine Lebensgemeinschaft führt. Kann ja keiner riechen, daß dem nicht so war und wir nichtmal im Bett miteinander waren.
Wenn wir allerdings alleine in meinem Leichtkraftfahrzeug waren, dann war sie ganz anders zu mir als in Gesellschaft mit anderen. Und auch in Gesellschaft gab es einen Unterschied, ob Bekannte von uns da waren oder nicht. Waren Leute aus ihrem Bekanntenkreis anwesend, dann war sie recht reserviert zu mir.
Eremit hat geschrieben:Sie scheut sogar nicht davor zurück, Verwandtschaftsverhältnisse vorzutäuschen, weil ihr die Angabe einer "platonischen Freundschaft" nicht reichen würde, um etwaige Gerüchte zu verhindern.
Das wird nicht der Grund gewesen sein. Ihre Bekannten wissen, daß ihr Tabus ziemlich wurscht sind. (Da gibt's doch ein Lied der Band DIE ÄRZTE...)
Mein Therapeut hat dazu eine andere Theorie:
Seiner Ansicht nach wollte sie oft nicht alleine in diverse Lokale (z. B. in eine Disco) gehen und hat mich da mitgenommen, damit sie nicht von Männern angebaggert wird (das passierte ihr nämlich laufend, was einerseits damit zusammenhängt, daß sie wohl dem Schönheitsideal vieler Männer entspricht, andererseits aber die Männer oft auch angemacht hat, ohne wirklich etwas von ihnen zu wollen).
Wurstel