Kein Fachmensch würde so etwas sagen. Das tun nur Laien / Betroffene, die meinen, eine Hierarchie des Missbrauchs erstellen zu müssen. Mit der psychischen Realität eines Menschen hat das nichts zu tun. Ein Missbrauch ist ein Missbrauch. Die Auswirkungen von psychischem Missbrauch können extrem sein. Es gibt da kein "nur".RoboCat hat geschrieben:jemand der vielleicht "nur" emotionalen MB erlebt hat, (mal!) geschlagen wurde, tut sich vielleicht leichter damit (...)
Mama aus Telefon verbannt
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@candle: ja meine Mutter versucht "ihr Glück" hier und da noch. Auch über Dritte, was sehr uncool ist. Und es zeigt auch auf den indirekten Kontakt, den es dadurch gibt, dass ich nicht komplett alle abgeschossen habe. Aber wenn ich mich dazu entscheide, nicht alle zu verdammen, muss ich das hinnehmen, weil es eben, wie du oben sagtest, das Familiengefüge ist. Ich weiß nicht, ob ich das für immer tun werde, wenns so bleibt. Mal schauen.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
RoboCat hat geschrieben: ↑Mi., 18.07.2018, 15:18
Das bringt mich auf eine Frage, die ich mir schon sehr lange stelle: Ist es möglich, dass jahrelanger MB am Kind den Eltern nicht auffällt? Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich habe viele Interviews mit der PSychiaterin Heidi Kastner gelesen (SZ ua). Sie vertritt unter anderem die steile These, dass Mütter genauso zu bestrafen seien, wie die Täter. Von nix gewusst zu haben, das existiert ihren Ausführungen nach zu urteilen nicht...
lg robocat
Auffallen schon, Mütter wollen es nicht wahrhaben und gucken weg, aber meine persönliche Meinung ist, dass diese ganzen Mütter die behaupten nichts mitbekommen zu haben, die Anzeichen mitbekommen (haben) und es einfach nicht wahrhaben wollen.
Denn sowas hinterlässt Spuren, körperlich und seelisch. Und wenn man hinguckt, und sein Kind liebt und dementsprechend aufmerksam ist, bekommt man es mit und schützt sein Kind dann.
Die These von Heidi Kastner, Mütter genauso zu bestrafen, unterschreibe ich zu 100 000 Prozent. Denn die Opfer leiden lebenslänglich, müssen um Therapie noch betteln, lange Wartezeiten aushalten, und Therapie kann die Schäden nicht wegmachen die da entstanden sind.
Während man sich um die "armen Mütter" Gedanken macht, weil die ja mit einem traumatisierten Kind klarkommen müssen. Ich hab das selber auch erlebt, meine Mutter hat auch weggeguckt und mich vernachlässigt, und jeder macht sich nur um sie Gedanken.
Das nur kurz als meine Meinung und meine Erfahrung zu dem Thema.
Du hast das jetzt auch ganz schön aus dem Kontext gerissen...isabe hat geschrieben: ↑Mi., 18.07.2018, 15:24Kein Fachmensch würde so etwas sagen. Das tun nur Laien / Betroffene, die meinen, eine Hierarchie des Missbrauchs erstellen zu müssen. Mit der psychischen Realität eines Menschen hat das nichts zu tun. Ein Missbrauch ist ein Missbrauch. Die Auswirkungen von psychischem Missbrauch können extrem sein. Es gibt da kein "nur".RoboCat hat geschrieben:jemand der vielleicht "nur" emotionalen MB erlebt hat, (mal!) geschlagen wurde, tut sich vielleicht leichter damit (...)
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...der nämlich konkret folgender war:
Na ja, sagen, sagen wollen...
Du hast ja nun mal das "nur" gesetzt und reihst dich damit ein in die Tradition derer, die immer noch meinen, es gäbe weniger schlimmen und richtig schlimmen Missbrauch. Das "nur" verschwindet nicht, wenn du am Ende wieder beschwichtigst (à la: "alles nicht so gemeint).
Du hast ja nun mal das "nur" gesetzt und reihst dich damit ein in die Tradition derer, die immer noch meinen, es gäbe weniger schlimmen und richtig schlimmen Missbrauch. Das "nur" verschwindet nicht, wenn du am Ende wieder beschwichtigst (à la: "alles nicht so gemeint).
...und erst die armen Mütter um sich selbst! Wie kann man einer Mutter auch zumuten, mit solchen Themen konfrontiert zu werden? Ich gehöre auch zu diesen äußerst undankbaren Töchterchen, die ihre Mütter damit fertig machen wollen
Ich kann schon verstehen, dass Tupsy die Sache mit ihrer Mutter echt mitnimmt. Meine ist immerhin in der Lage, sich halbherzig zu entschuldigen, wenngleich sie natürlich niemals etwas geahnt, geschweige denn gewusst habe. Sie entschuldigt sich dann dafür, "alles falsch gemacht" zu haben. Durch Therapie habe ich verstanden, wie kaputt sie selbst in Wahrheit ist und mich immer als Kompensationsmoment benutzt hat für ihren Lebensfrust. Später war ich dann, ähnlich wie ihre Schwester, Konkurrentin um männliche Aufmerksamkeit. Tja, armseelig hoch10.
Wir haben bis heute sporadisch Kontakt, aber ich habe aufgehört, um ihre Mutterliebe zu betteln, weil sie dazu nämlich nicht in der Lage ist. Ich mache jetzt die Regeln, nicht sie, und sie muss sich anstrengen, wenn sie mich sehen will. Damit komme ich einigermaßen klar.
...mal Kontakt zu zu systemisch arbeitenden Therapeuten gehabt? Meine Erfahrung ist nämlich eine andere
Also, ich hab genug über Psychotherapie und Traumata gelesen. Danke.
Aber nun fährst du mit dem Relativieren fort, obwohl du es vorher noch negieren wolltest.
Dann sei doch konsequent in deinen Ansichten.
Aber ich brauche diese Diskussionen nicht mehr. Ich wurde inzwischen genug gesehen.
Aber nun fährst du mit dem Relativieren fort, obwohl du es vorher noch negieren wolltest.
Dann sei doch konsequent in deinen Ansichten.
Aber ich brauche diese Diskussionen nicht mehr. Ich wurde inzwischen genug gesehen.
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Puuhh, das finde ich schwer zu beantworten, aber ich bin generell eher der Meinung, dass es nichts gibt, was es nicht gibt, also insofern mag es besondere Umstände geben unter denen eine Mutter das wirklich nicht bemerkt. Aber dann muss wirklich entweder wenig Kontakt da sein (Z.B. Kind lebt beim Vater oder in einem Internat) oder die Mutter muss emotional so wenig Bezug zum Kind haben, dass sie auch sonst nix mitkriegt. Aber bei z.B. kranken Müttern (schwere körpeliche Erkrankungen, die viel Raum einnehmen, wie z.B. Krebs oder MS oder psychischen Erkrankungen) oder wenn die Familie z.B. ums wirtschaftliche Überleben kämpft, kann ich mir schon vorstellen, dass die Mütter, ohne dass sie rücksichtslos sind oder es wollen, einfach nicht mitkriegen, wie es dem Kind eigentlich geht. (Womit sie natürlich nicht ihrer eigentlichen Verantwortung als Mutter nachkommen, aber eben nicht absichtlich) Und dann gibt es ja noch die Gruppe von Müttern, die sich bewusst nur für sich interessieren, die kriegen das so lange nicht mit, wie die Kinder noch funktionieren.RoboCat hat geschrieben: ↑Mi., 18.07.2018, 15:18 Das bringt mich auf eine Frage, die ich mir schon sehr lange stelle: Ist es möglich, dass jahrelanger MB am Kind den Eltern nicht auffällt? Wie wahrscheinlich ist so etwas? Ich habe viele Interviews mit der PSychiaterin Heidi Kastner gelesen (SZ ua). Sie vertritt unter anderem die steile These, dass Mütter genauso zu bestrafen seien, wie die Täter. Von nix gewusst zu haben, das existiert ihren Ausführungen nach zu urteilen nicht...
Trotzdem glaube ich, dass die meisten Mütter, die behaupten, es nicht mitbekommen haben, entweder den anderen oder sich selbst was vormachen oder es einfach nicht sehen wollten. Ich habe eine Freundin, die vom Vater sexuell missbraucht wurde und die mit 13 auf einmal angefangen hat, nachts einzunässen. Die Mutter ist nie deswegen zum Arzt oder Psychotherapeuten mit ihr gegangen, hat aber hinterher, als meine Freundin sie konfroniert hat gesagt, wie sie das hätte merken sollen, meine Freundin habe ja schließlich nichts gesagt... Da frage ich mich natürlich: "Hallo? Hat die den Schuß nicht gehört?" Aber nee, klar, ist ja ganz normal, wenn 'ne 13jährige auf einmal jede Nacht die Matratze durchweicht...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
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Ich glaube schon, dass meine Mutter es nicht mitbekam. Nicht absichtlich, sondern weil sie so gestresst und geistig oft auch anwesend war, dass es an ihr einfach vorbeiging. Die hat auch wahrgenommen, dass ich mich verändert habe und plötzlich schwierig würde, aber sie konnte es nicht zuordnen. Und ich habe nix gesagt, denn ich habe den Täter wie meinen Vater geliebt (einzige männliche Bezugsperson) und dann kam hinzu, dass er mir auch immer eintrichterte, dass ich der Mama keinen Ärger machen soll. Und durch die DIS habe ich das halt auch noch zusätzlich abgespalten, weil ich in dem Dilemma stand den Täter zu brauchen und zu lieben. Bin ja quasi halb bei dem aufgewachsen. Ich war jeden Tag da, meine Mutter den ganzen Tag auf der Arbeit. Abends hatte die nicht mehr wirklich nen Kopf.
Ich glaube ihr und mag nicht, dass sie sich Vorwürfe macht, das belastet mich. Es ist ja eh nicht mehr zu ändern, bringt mir nix, wenn sie jetzt auch noch leidet.
Ich glaube ihr und mag nicht, dass sie sich Vorwürfe macht, das belastet mich. Es ist ja eh nicht mehr zu ändern, bringt mir nix, wenn sie jetzt auch noch leidet.
Ganz genau! Da die armen Mütter ja auch die sind, die leiden, und nicht die Opfer, die wirklich für den Rest ihres Lebens Albträume, Flashbacks, Selbsthass, Schuldgefühle, Scham, Ekel, Angst, Dissoziation etc aushalten und damit auch noch funktionieren müssen...
Ich bin ein besonders undankbares und zimperliches Exemplar. Durfte ich mir doch anhören, es gibt schlimmeres, ich solle mal an die denken die "richtig" vergewaltigt wurden, er hat mich angefasst, mehr nicht.
Und zum Gynäkologen würde ich ja nur nicht gehen, weil der feststellen würde, dass nichts vorgefallen ist.
Ja, so gestört sind Mütter die nicht wahrhaben wollen.
Wow, so einen Schwachsinn muss man erst mal aushalten können. Oft reden gerade solche Frauen so, die tatsächlich "richtig vergewaltigt" wurden und das nie aufarbeiten konnten, so meine Erfahrung.
Ich habe auch nie behauptet dass das so ist sondern mir ging es in der ersten Linie darum, dass man sich gut überlegen sollte was man möchte, wie (und auch bis zu welchen "Grenzpunkt") es zu erreichen wäre und ob das so wie man da rangeht überhaupt zu erreichen ist. Mehr nicht.Schnuckmuck hat geschrieben: ↑Mi., 18.07.2018, 09:04 Mio,
Die Verhaltensmuster die man sich als Kind früher antrainiert hat um in der Hölle zu überleben, springen automatisch an. Das kann man nicht verhindern. Das passiert bei jedem, da das Hirn so trainiert ist. Das ist schneller, als jeder Gedanke der dagegensteuert.
Es ist dann die Kunst, damit umzugehen. Da sehe ich aber bei der TE eher nicht, dass sie so weit therapiert ist, u damit souverän umzugehen.
Und eine Mutter, die in diesem tätermilleu ihre Kinder großzieht und diese ausliefert, die keine Notwendigkeit sieht, ihre Fehler einzusehen, wird nicht zur fürsorglichen Mama, dieherzensgüte und liebe geben kann. Von Einsicht ganz zu schweigen.
Und mir ist bewusst welche Macht diese "antrainierten" Muster haben können. Aber dadurch dass man ja nicht mehr "immer drinsteckt" ist es schon auch möglich das sozusagen "zu beobachten", dauert sicher mal länger, mal geht es schneller, aber ganz ohne "Beobachtung" dürfte es mit einem gewissen Abstand nicht ablaufen (wenn man für sich selbst Verantwortung übernimmt). Und in dieser "Beobachtung" liegt die Rettung, weil dann eben schon auch "vermieden" werden kann so nötig.
Ich bin nicht der Meinung dass man da Kontakt suchen MUSS oder so, wem das nicht gut tut der sollte es tunlichst lassen. Aber ich halte wenig davon anderen Menschen pauschal "Vorschriften" machen zu wollen oder pauschal was "an die Wand zu malen" nur weil etwas angeblich IMMER so ist. Das halte ich für Unsinn.
Tupsy hat ja jetzt gemerkt, dass es ihr so nicht gut tut und so auch nicht funktioniert. Und das ist eine gute Beobachtung meiner Meinung nach weil sie sich so auch in Zukunft besser schützen und innerlich einstellen kann. Aber ihr dann quasi durch die Blume zu sagen: "Wie konntest Du nur (so dumm sein zu glauben/hoffen)...SO MÜTTER sehen nie nie niemals was ein und können sich nicht ändern..." empfinde ich als vermessen und auch als Projektionen. Nur weil etwas in den meisten Fälle so läuft heißt das noch lange nicht dass es immer so laufen muss. Und etwas selbst "auszuprobieren" bringt einen auch einen Schritt weiter, selbst dann, wenn die Konsequenzen erst mal übel sind.
Und diese "einmal Opfer immer Opfer" Attitüde halte ich persönlich auch für absolut selbstschädigend und für kontraproduktiv. Klar, mit den Folgen muss man klarkommen, so wie man nach einer schweren Krankheit zB. was zurückbehält was vielleicht nicht mehr komplett reversibel ist. Aber man hat trotzdem die "aktue Krankheit" (das Opfersein) nicht mehr sondern man leidet "nur noch" unter den "Überbleibseln". Den auslösenden Virus, Keim etc. pp. ist man los, aber er hat Spuren im Körper hinterlassen.
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Also da es bei mir nichts gab, was es nicht gab hat jeder es gewusst. Da war Blut, kot, männerschlackse, rheumasalbe in der Unterwäsche, Brennesseln im Körperinneren, Schokolade im Körperinneren, schürfwunden, Risse, Abschürfungen von Schmirgelpapier, Handschellen, , Risse in Schleimhäute, blaue Flecken,
Dann noch die Verwahrlosung, Unsauberkeit, Hunger, keine Medizin, mangelnde Körperpflege, Aufsässigkeit, zuhause stumme, panische bis ängstliche Gehorsamkeit, Alkoholkonsum ab dem frühen Alter, fehlende Kleidung, mangelndes Schmerzempfinde,....
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