'Komfortzone' Opferrolle?
Weil dadurch irgendwie eine Spaltung in mir passiert und ich diesen Spagat, zwischen Angst vor diesen Tätern und Kontakt zu jemand der zu diesen Tätern immer wieder Kontakt aufnimmt nicht hinbekomme und dann auch noch eine Position einnehmen soll, wo ich für sie da sein soll-das zieht mich einfach wo rein, wo ich nicht mehr hin will-auch nicht als Zuhörer/Zeuge/Mitwisser, aber ich kann nix machen, wenn sie das so will und darum lasse ich das auch schon seit längerem, aber es nagt an mir, weil eine dieser Menschen meine Schwester ist und ich habe das Gefühl sie "zurückzulassen"...
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Verstehe, wenn die Täter dich auch kennen bzw. über die Schwester kommen die Angst bzw. Täter näher an dich heran. Und wenn es sich um die eigene Schwester handelt, ist das nochmals härter. Kennst du denn ihre Beweggründe bzw. habt ihr euch Mal darüber unterhalten, warum sie sich nicht lossagt? Bzw. kommt es noch zu fortgesetzten Traumatisierungen? Ich denke, am ehesten hilfreich wäre, sie zu einer Therapie zu bewegen (dazu müsste man auch nicht auf den Täterkontakt eingehen)... bzw. es gibt sicherlich auch andere Einrichtungen, die behilflich sein könnten. Möglich ist auch, dass die Täter immer noch Druck ausüben. Wenn sie das ablehnt bzw. bereits abgelehnt hat, sich helfen zu lassen (und damit meine ich professionelle Hilfe), wirst du nicht viel machen können. Besteht eine Gefahr für sie oder dich?
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, jedoch eine ganz andere Fragestellung, als du eingangs gestellt hast.Malao00o hat geschrieben: ↑So., 22.04.2018, 20:38 [...]ich diesen Spagat, zwischen Angst vor diesen Tätern und Kontakt zu jemand der zu diesen Tätern immer wieder Kontakt aufnimmt nicht hinbekomme und dann auch noch eine Position einnehmen soll, wo ich für sie da sein soll-das zieht mich einfach wo rein, wo ich nicht mehr hin will-auch nicht als Zuhörer/Zeuge/Mitwisser, aber ich kann nix machen, wenn sie das so will und darum lasse ich das auch schon seit längerem, aber es nagt an mir, weil eine dieser Menschen meine Schwester ist und ich habe das Gefühl sie "zurückzulassen"...
Eingangs ging es schon um Bewertung und zwar um eine bestimmte Richtung. und mit dieer Fragestellung wirst du nicht weit kommen. Weil nichts einfach so ist. Es gibt immer eine Subjektivität. Was für den einen ein berechtigter Anspruch ist, sieht der anere als Ausnutzen. Und wieder ein anderer sagt: In dem Willen auszunutzen zeigt sich das alte Defizit, das geheilt werden will. Nun gut.
Wenn du das aber schreibst, wie oben, dann solltest du nach deinem Gefühl gehen. Und das scheint dir ja recht klar zu sein. Du kannst und du willst nicht und das ist okay. Gegenüber deiner Schwester und auch sonst im normalen Leben gegenüber Erwachsenen bist du nicht Sorgeverpflichtet. Ich finde es gesund, besonders wenn man selbst Teil des kranken Systems war, sich abzugrenzen, auf sich zu schauen.
Aber das geht alles ohne den anderen zu bewerten oder gar abzuwerten.
Abgesehen davon, es bringt kaum etwas, an Erwachsenen (und auch Kindern) emotional herumzuzerren, die Kontakt zu Tätern ahebn, an die sie gebunden sind. Solange Kontaktmöglichkeit besteht, muss die Trennung vom Täter freiwillig sein. Und das wiederum ist maximal therapeutische Aufgabe. Aber auch die ZUnft hat bei diesem Thema ihre arge Liebesmüh.
amor fati
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Ja das liegt unter anderem an meiner "inneren Struktur", möchte da aber nicht weiter drauf eingehen.
Nochmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die mir auf jeden Fall geholfen haben innen aufzuräumen!
Das ist leider manchmal nötig. Vielleicht leidet sie noch nicht genug, um einen Schlusspunkt zu setzen. Solange sie sich bei dir "nährt", um dann Kraft zu haben, wieder zu den Tätern zu gehen, solange sie durch dich dann stabil genug bleibt, um nichts ändern zu müssen, wird sie es auch nicht. (Vielleicht macht DAS den Unterschied zwischen euch aus. Hattest du jemanden, der dir immer wieder Energie gegeben hast, um wieder gestärkt zu den Eltern zu gehen? Oder ist dein Reservoir ausgetrocknet und das hat ermöglicht, da rauszuspazieren?)
Gib ihr durch deine souveräne Abgrenzung ihr gegenüber den nötigen Anstoß geben, etwas zu ändern.
Vielleicht ist ihr gar nicht klar, dass sie Opfer und die Eltern Täter sind. Ich würde die Faktenlage, wie sie sich dir darstellt, einmal ganz klar und nüchtern darlegen und begründen, warum du dir nicht leisten kannst, da mitzumachen. Du kannst so auch ein starkes Vorbild sein, indem du zeigst, dass man nicht jeden Mist mitmachen muss. Dass man sich entscheiden kann. Dass man handeln kann. Dazu musst du ihr aber auch klar machen, wann IHR Verhalten schädlich für dich ist, und entsprechend rigide agieren. Das muss nicht unbedingt in einer Trennung münden, aber beispielsweise darin, dass du als Bedingung für gemeinsame Unternehmungen setzt, NICHT über die Eltern (und den damit verbundenen Komplex) zu reden, DAMIT muss sie alleine fertig werden, das ist IHR "Hobby".
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein!
Niccolò Tommaseo
Hallo Malaoo, habe den Thread gerade überflogen und wollte was beisteuern: bei mir ist es gerade so, dass meine Mutter in einer gewalttätigen Partnerschaft lebt, vollkommen abhängig verstrickt und unzugänglich von außen, und dabei im Grunde ihre Kindheit ein Stück reinszeniert (wirklich gruselig, der Typ ist wie ihr Vater) - natürlich ist das nun eine andere Konstellation als bei dir, aber als parentifiziertes Kind fällt es mir auch schwer, meine Mutter in dieser Beziehung "zurückzulassen". Allerdings sehe ich es mittlerweile so, dass ich als imaginäres Vorbild vorgehe, mein Leben lebe, das Destruktive deutlich verneine, vielleicht beeinflusst sie das auch irgendwie (hat es tatsächlich schon!) - vielleicht wäre das auch eine Variante für dich? Als Schwester präsent zu bleiben und dich vom Rest stringent abgrenzen?
Sie ist auch die Variante "Opfer Alkoholikerin" - allerdings habe ich persönlich das nie so empfunden. Ihr fällt es einfach ungaublich schwer zu vertrauen, sich einzulassen und Hilfe anzunehmen. Vermutlich habe ich an der Stelle ein wenig zu viel Verständnis und Wohlwollen, aber ich selbst wäre auch nie zum Therapeuten gegangen, hätten mich nicht wunderbare Menschen quasi dorthin getragen - weil ich vorher auch gar nicht wusste, dass es überhaupt Hilfe gibt und diese dann auch nicht der Feind im Außen ist. Also, ich denke, diesem vermeintlichem Opfertum steht zuweilen auch viel Verletzlichkeit, Leid und "Unwissen über Positives" sowie unbewusste Prozesse dahinter; was letztlich nicht von der Verantwortung entbindet, aber die Bewertung dessen ist subjektiv.
Sie ist auch die Variante "Opfer Alkoholikerin" - allerdings habe ich persönlich das nie so empfunden. Ihr fällt es einfach ungaublich schwer zu vertrauen, sich einzulassen und Hilfe anzunehmen. Vermutlich habe ich an der Stelle ein wenig zu viel Verständnis und Wohlwollen, aber ich selbst wäre auch nie zum Therapeuten gegangen, hätten mich nicht wunderbare Menschen quasi dorthin getragen - weil ich vorher auch gar nicht wusste, dass es überhaupt Hilfe gibt und diese dann auch nicht der Feind im Außen ist. Also, ich denke, diesem vermeintlichem Opfertum steht zuweilen auch viel Verletzlichkeit, Leid und "Unwissen über Positives" sowie unbewusste Prozesse dahinter; was letztlich nicht von der Verantwortung entbindet, aber die Bewertung dessen ist subjektiv.
Remember to leave pawprints on hearts.
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