Bester Freund wird verboten

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Eremit
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Beitrag So., 04.03.2018, 23:20

Schulen sollten Kinder auf das spätere Leben vorbereiten. Im Fall von Prinz George ist ein höheres Maß an Heuchelei ("Ihr seid alle meine Freunde!") erforderlich als üblich. Auch das Bewusstmachen, dass er nie, aber auch niemals so etwas wie echte, "beste" Freundschaft kennen lernen wird.

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mio
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Beitrag So., 04.03.2018, 23:49

Genau, es geht um ein "Funktionalisieren" der Kinder. Zu Gunsten der eigenen Wünsche und Erwartungen.

Und ein so richtig schön "funktionalisiertes Kind" weiss am Ende des Tages dann gar nicht mehr, was es selbst gern wollen würde, ist und woraus es sich "individuell zusammensetzt".

Aber wer braucht das auch? Wird doch komplett überbewertet.

"Hurra ich bin genormt, hurra ich bin geformt..."


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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 00:10

Die Klatschpresse, die voneinander abschreibt, berichtet halt auch wirklich verzerrt und reißerisch, wie man es eben kennt.
mio hat geschrieben: So., 04.03.2018, 22:40 und es geht weniger um echte soziale Kompetenz als um eine Rollenerwartung. Das erklärt einiges. Zumindest in dem Einzelfall.
Schließt sich meiner Meinung nach nicht unbedingt aus. Und Leben besteht meist nicht nur aus Freundschaftspflege und Freizeit. Sondern meinetwegen Beruf, Vater, PartnerIn, Vereinsvorstand. Also man hat idR verschiedene Rollen im Leben.

Die Rolle des Königshaus ist natürlich eine sehr spezielle. Also Georges Weg bzw. Rolle ist tatsächlich vorbestimmt (Königshäuser gibt es jedoch nicht mehr so viele). Aber ansonsten kann man das keinesfalls verallgemeinern, dass angedachte Lebensentwürfe übernommen werden. Mitnichten. Hängt von den Eltern ab, dem Kind, den Umständen.

Hierzulande gibt es Waldorfschulen und was weiß ich. In einer Eliteschulen wird sicher einiges gefördert, was eine andere Schule nicht leisten kann. Aber davon profitiert man dann hoffentlich im Leben. Ich sehe nur keine Notwendigkeit, so viel negatives zu wittern, wenn eine Schule auch besonderen Wert auf die soziale Entwicklung legt und einiges mehr. Das ist nachlesbar. Ich denke, es gibt vielmehr viele Kids, die gerne eine solche Chance eines solchen umfassenden Angebots nutzen würden, weil die Eltern eben nicht viel bieten können bzw. sie nicht ausreichend fördern können. Dafür wird von den Kids auch manches verlangt (das ist in Schulen immer so. Je nach Schule mehr oder weniger). Vernünftige Eltern lassen ihre Kinder aber entsprechend ihrer Neigungen entwickeln, möchte ich behaupten. Und eine Schule ist ja auch dafür da solche Neigungen zu fördern bzw. Neigungen zu erkunden. Warum so negativ sehen? Eine Schule soll in erster Linie auf das spätere Leben vorbereiten. Autonomie fördern. Und wie oft heißt es, dass Eltern ihren Kindern keinen Bildung entsprechend des Potentials zukommen lassen können.
Bitter eigentlich wenn soziale Kompetenz nicht im Elternhaus gelernt werden kann,
Auch hier schließt das eine das andere nicht aus. Eltern können auch nicht soziale Beziehungen zu Gleichaltrigen ersetzen, die man in und ausserhalb der Schule hat. Und in den Fällen, in denen die Eltern ihr Kind nicht fördern bzw. auf das Leben vorbereiten können, ist die Schule und andere Beziehungen umso wichtiger.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 05.03.2018, 00:51, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 00:25

Du liest meine Worte Stern, aber nicht deren Inhalt.

Und das nicht zum ersten Mal weshalb ich jetzt auch keine mehr verlieren werde an Dich.

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blade
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 05:39

Klatschpresse würde ich nicht unterschätzen.
Erreicht relativ viele Leute, solche die eben viel klatschen mit anderen
darf sich alles erlauben, hat quasi Narrenfreiheit.
Und darf Umfragen machen.

Heute wird nimmer viel Recherche betrieben. Agenturen bestimmen zu einem sehr hohen Prozentsatz
was Information ist und was nicht.
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blade
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 10:12

durchaus beabsichtigt auch die Überschrift der Schlagzeilen auf MSN finde ich mit einer Assoziationspreferenz
in Richtung "Vieh, nicht selbständig, friss und..."

-Mein Feed-

schreiben die da.
Aber da darf man sich halt nichts denken, die meinen das doch nicht so?
Oder doch.
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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 14:10

mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 00:25 Du liest meine Worte Stern, aber nicht deren Inhalt.

Und das nicht zum ersten Mal weshalb ich jetzt auch keine mehr verlieren werde an Dich.
Damit machst du es dir einfach. Und mal abgesehen, dass die Klatschpresse sich teilweise nicht an Fakten orientiert, sondern v.a. Aufmerksamkeit zu generieren versucht: Vllt. ziehe ich einfach andere Schlussfolgerungen bzw sehe das weniger heftig als du. Worauf du (unabhängig was andere schreiben) in jedem Beitrag hinaus willst, kann ja gar nicht entgehen. Und Vor- und Nachteile hat natürlich beides, also sowohl ein exklusiver bester Freund als auch mehrere gute. Von 50 war auch nie die Rede, zumal du selbst meintest, die finden sich nicht wie Streuobst. True. Also eine Inflationsring dürfte nicht wahrscheinlich sein.

Und ein so richtig schön "funktionalisiertes Kind" weiss am Ende des Tages dann gar nicht mehr, was es selbst gern wollen würde, ist und woraus es sich "individuell zusammensetzt".
Würde es dir so gehen, wenn du anstelle einer besten Freundin, sagen wir 3-4 gute Freunde hättest bzw. gewinnen würdest. Wüsstest du dann nicht mehr, wie du dich zusammensetzt und was du willst? Schmecken Pommes fortan weniger gut, wenn ich das nicht mehr als Lieblingsessen bezeichnen würde, sondern ich auch die Möglichkeit erhalte Pizza, Schnitzel und Broccoli zu essen (und schmackhaft zu finden)? Man kann ja einen Selbstversuch starten. Um nicht zu sagen: Um zu wissen, was ich wirklich mag, ist es vllt. sogar sinnvoll ein grosses Buffet zur Auswahl zu haben anstelle sich vorrangig an seine Lieblingsgerichte zu halten bzw. was man eh schon kennt nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, ... Und worin liegt die Normierung, wenn man nicht nur ein Lieblingsessen hat, sondern 3-4 Gerichte toll findet? Was ich auch nicht sinnvoll finden würde: Zwangsfreundschaften. Aber so habe ich das Experiment auch nicht verstanden.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 15:47

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 14:10 Würde es dir so gehen, wenn du anstelle einer besten Freundin, sagen wir 3-4 gute Freunde hättest bzw. gewinnen würdest. Wüsstest du dann nicht mehr, wie du dich zusammensetzt und was du willst?
Stern, ich habe Dir doch bereits erläutert, dass genau das der Fall war zu meiner Schulzeit. Ich verdeutliche es aber gerne noch mal für Dich anhand meiner Grundschulzeit:

Ich hatte eine beste Freundin. Sie war das Mädchen mit dem ich den engsten Kontakt hatte, sowohl zeitlich als auch emotional. Daneben hatte ich eine zweite beste Freundin und einen "Bande" die sich aus 5-6 Kindern zusammensetzte und die Klasse als formelle Gruppe, in der es aber wiederum auch informelle Gruppen gab, also zB. Klassenkameraden mit denen ich jetzt nicht eng befreundet war, es aber trotzdem mehr Schnittpunkte und Gemeinsamkeiten gab als die reine Klassenzugehörigkeit, das waren sogar die meisten. Und das sind jetzt nur die "schulischen" Freundschaften, es gab auch noch welche außerhalb des schulischen Bezugsrahmens. Und das ist so auch die "soziale Normalität", vergleichbar mit Familie, Hobby, Beruf etc.

Das, was dieses Experiment will, ist eben nicht die Förderung des informellen Zusammenhalts einer Schulklasse sondern die Abschaffung informeller Gruppen innerhalb der formellen Gruppe. Wäre es anders, dann würden die "informellen Zusammenschlüsse" nicht abgelehnt werden sondern vielmehr gefördert auf Basis des gegenseitigen Kennenlernens. Um "mehr" Kinder kennenzulernen und so zu einem größeren und breiter gefächertem informellen Zusammenhalt zu kommen braucht es kein Verbot von Vorlieben (die informellen Charakter haben) sondern nur die Förderung des gegenseitigen Kennenlernens. Ein Verbot und auch allgemeine Forderungen sind immer ein "formeller Akt", schaffen "formelle Gruppen", keine informellen. Dh. es wird eine "Gleichmacherei" angestrebt unter dem Deckmäntelchen auf diese Art Ausgrenzung abzuschaffen, was aber in Wirklichkeit abgeschafft wird ist die Abgrenzung informeller Gruppen gegenüber der formellen Gruppe und damit auch ein Stück weit das Recht auf persönliche Identität.

Wenn ich Ausgrenzung vermeiden möchte, dann erreiche ich dies nicht über einen formellen Rahmen den ich aufzwinge, sondern darüber, dass ich "Außenseiterkinder" informell stärker zu integrieren versuche, also zB. mehr Möglichkeiten schaffe dass sich die Kinder untereinander näher kennenlernen. Solche "Werkzeuge" hat jede Schule hierzulande bereits - zB. in Form von Teamarbeit, Klassenprojekten, Schulfeiern, Wandertagen, Klassenfahrten, Sportunterricht - inwieweit diese erfolgreich genutzt werden (können) bestimmt sich dadurch wie konstruktiv Schule, Lehrer und Eltern diesbezüglich zusammenarbeiten. Dafür braucht es KEINE Stigmatisierung von ganz normalen menschlichen Beziehungen. Das ist der Plot den Du nicht zu verstehen scheinst.

Es geht ja eben nicht darum, dass ich statt einer Freundin vier haben soll sondern darum, dass keine persönlichen Vorlieben mehr gelebt werden sollen, weil angenommen wird, dass damit verhindert werden kann, dass einzelne Kinder sich ausgeschlossen fühlen.

Formell mag das funktionieren, aber informell hilft das diesen Kindern wohl nicht, da sie selbst einen oder mehrere Freunde (eine eigene informelle Gruppe innerhalb der formellen Gruppe) bräuchten. Es hilft ihnen nicht die Bohne wenn andere Kinder die eine informelle Gruppe haben diese "verbergen" müssen, davon bekommen sie nicht das, was sie bräuchten: Das Gefühl echter, emotionaler Zugehörigkeit zu anderen.

Stell es Dir doch mal vor: Du bist in so einer Klasse. Es funktioniert dahingehen, dass in der Schule alle fair und gleichberechtigt mit Dir umgehen, es wird brav zum Geburtstag eingeladen und alle Regeln werden befolgt. Formell bist Du also gut in die Klassengemeinschaft integriert. Aber wenn die Schulglocke läutet gehst Du allein vor die Tür, verbringst Deine Zeit immer noch ohne Freunde, weil zwar alle formell ganz "vorbildlich" sind, Dich aber dennoch keiner näher kennenlernen möchte, weil das so gar nicht gefördert wird im Rahmen dieses Konzepts.

Mag sein, dass es einige Kinder gibt denen bereits diese Gefühl dass Zugehörigkeit ein rein formeller Faktor ist der nicht unterlaufen werden darf (zB. indem nicht alle Kinder aus der Klasse zum Geburtstag eingeladen werden), aber das dürfte nicht die Mehrzahl sein und diese formelle Zugehörigkeit kann auch ohne "beste Freunde Verbot" bereits durchgeführt werden/sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aber die meisten Kinder in Aussenseiterpositionen dürften weniger ein Problem mit mangelnder formeller Zugehörigkeit haben sondern eher eine Sehnsucht nach echter emotionaler Zugehörigkeit zu einer informellen Gruppe.

Falls Dir diese Begrifflichkeiten fremd sein sollten:

https://www.grin.com/document/140931


Eremit
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 15:54

stern hat geschrieben:Die Klatschpresse, die voneinander abschreibt, berichtet halt auch wirklich verzerrt und reißerisch, wie man es eben kennt.
Ich habe mir den von Hiob verlinkten Artikel gar nicht durchgelesen, kenne das Konzept und die Kritik daran nur von Psychologen und Pädagogen, die für fachspezifische (wissenschaftliche) Seiten geschrieben haben, und das auch nicht reißerisch, sondern sachlich fundiert. Ich glaube, das erste mal habe ich 2015 davon gelesen.
blade hat geschrieben:Klatschpresse würde ich nicht unterschätzen.
Es gibt auch so etwas wie eine "professionelle Blindheit", manchmal sieht der Laie etwas, was Leute vom Fach gar nicht wahrnehmen können. Am Besten ist es, wenn man aus allen Informationsquellen schöpfen kann.


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Beitrag Mo., 05.03.2018, 16:00

mio hat geschrieben:Wenn ich Ausgrenzung vermeiden möchte (…)
Das ist nicht möglich. Es wird immer irgendeine Form der Ausgrenzung geben. Kinder müssen lernen, mit Ausgrenzung umzugehen, sonst werden aus ihnen lebensunfähige Erwachsene, die ständig die Krise bekommen, wenn sie einem Menschen begegnen, der nicht mit ihnen befreundet sein will, ja, überhaupt keinen Kontakt haben will (was die Norm ist) …


mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 16:08

Das ist denke ich genau das Problem:

Aus normaler und legitimer "Abgrenzung" (was zB. heißt: Ich und meine beste Freundin machen...und da wollen wir Dich nicht dabei haben.) wird "Ausgrenzung" konstruiert. Diese "Abgrenzung" ist aber wie Du schon sagst das normalste von der Welt und für das menschliche Zusammenleben sogar wichtig.

Ausgrenzung hingegen ist etwas völlig anderes. Ausgrenzung wäre es zB. zu sagen: Kinder die nicht dieses oder jenes Merkmal aufweisen dürfen kein Teil der Klasse werden. Das wäre Ausgrenzung. Ausgrenzung ist immer eine formelle Geschichte, meint: Per Regelwerk. Abgrenzung hingegen ist informell, meint: Persönlich.


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Beitrag Mo., 05.03.2018, 16:12

Ich unterscheide gar nicht zwischen Ab- und Ausgrenzung. Eine Grenze hat ja immer die Funktion, etwas "drinnen" und etwas "draußen" zu lassen, heißt, etwas zu Ordnen. Grenzen schaffen Ordnung.


mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 16:35

Für mich hat Ausgrenzung weniger mit Grenzen zu tun als mit "Verunmöglichen".

Wenn mich eine Klassenkameradin zB. fragt, ob ich mit ihr zum Schulfest gehe und ich nein sage, dann ist das Abgrenzung. Wenn mich aber eine Klassenkameradin fragt, wann das Schulfest anfängt und ich sie bewusst falsch informiere, weil ich keine Bock drauf hab, dass die da hin geht, dann ist das Ausgrenzung.

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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 17:20

Ich denke, wir verstehen das Projekt aufgrund der tendenziösen Berichterstattung abweichend, Mio.

Es geht eben nicht um die Abschaffung informeller Gruppen, sondern um die Erweiterung informeller Gruppen. Es sagt also niemand: Mit deinen besten Freunden darfst du nicht mehr befreundet sein (das sind übrigens meist Eltern, die mitunter den Kontakt zu best. Freunden verbieten wollen). Sondern (sofern zumindest das ansatzweise stimmt... eine offizielle Regel ist das jedenfalls nicht): Wir verzichten einfach Mal darauf beste Freunde als solche zu bezeichnen. Dann hättest du eben diese beiden (guten) Freunde. Daneben deine Bande (die evtl. teilweise ebenfalls gute Freunde sind) und sonstigen Kontakte. Und weitere informelle Kontakte bzw. das Kennenlernen wird gefördert, zB sowie du es beschrieben hast:
zB. in Form von Teamarbeit, Klassenprojekten, Schulfeiern, Wandertagen, Klassenfahrten, Sportunterricht -
Wobei eine Privatschule noch viel viel mehr Möglichkeiten hat. Hintergrund ist eher, dass du bei solchen Aktivitäten nicht ausschließlich auf deine besten Freunde fixiert bist (gibt ja Leute, die kennt man quasi nur im Doppelpack), sondern den Kreis etwas erweiterst, sondern bei einer Bootsfahrt auch neue Gruppen entstehen können. Ermutigung statt Zwang. Und je nach Projekt (es gibt sogar ausgesprochene Teambildungsmassnahmen) kann dann durchaus ein Zugehörigkeitsgefühl bzw. Team entstehen). Sicherlich ist das anders als ein bester Freund. Aber der wird ja nicht genommen. Vielleicht entstehen vielmehr neue Freundschaften. So selten ist das jedenfalls nicht, zB über gemeinsame Interessen.
mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 15:47 Stell es Dir doch mal vor: Du bist in so einer Klasse. Es funktioniert dahingehen, dass in der Schule alle fair und gleichberechtigt mit Dir umgehen, es wird brav zum Geburtstag eingeladen und alle Regeln werden befolgt. Formell bist Du also gut in die Klassengemeinschaft integriert. Aber wenn die Schulglocke läutet gehst Du allein vor die Tür, verbringst Deine Zeit immer noch ohne Freunde, weil zwar alle formell ganz "vorbildlich" sind, Dich aber dennoch keiner näher kennenlernen möchte, weil das so gar nicht gefördert wird im Rahmen dieses Konzepts.
Ich weiss nicht wie plausibel das ist. Den ausgeschlossen werden meist Leute, die bereits in die formale Gruppe nicht gut integriert sind. Und o.k. jemand hat dann vllt. keinen engen Freund, aber evtl. Bezugspersonen in seinen informellen Gruppen. Und es besteht zumindest eine Möglichkeit, dass sich etwas entwickelt. Davon könnten sogar Paare profitieren, die es ansonsten v.a. im Doppelpack gäbe.
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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 17:54

mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 16:08 Aus normaler und legitimer "Abgrenzung" (was zB. heißt: Ich und meine beste Freundin machen...und da wollen wir Dich nicht dabei haben.) wird "Ausgrenzung" konstruiert. Diese "Abgrenzung" ist aber wie Du schon sagst das normalste von der Welt und für das menschliche Zusammenleben sogar wichtig.
Und wenn es heißt: Morgen beginnt eine umfangreiche Teamaufgabe oder ein Bootsrennen (6er Gruppe) habt ihr die A-Karte, wenn ihr sagt, da wollen wir dich nicht. Und bei Leuten, die eine Gruppe formieren, kommt man dann evtl. auch nicht so ohne weiteres in die Auswahl, wenn starke "Geschlossenheit" signalisiert wird. A la die sind eh meist lieber für sich bzw. wollten uns neulich nicht dabei haben.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 05.03.2018, 18:39, insgesamt 2-mal geändert.
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