Wurstel
Roland150 hat geschrieben: ↑Do., 04.02.2021, 19:42Mittlerweile glaube ich, dass Psychotherapien nur lapidare Alltagsbeschwerden wie z.B. Stress aber keine psychischen Störungen behandeln können.
Mal davon abgesehen, daß Streß nichts Lapidares ist, sondern sehrwohl eine psychische Störung:
Was verstehst Du konkret unter psychischen Störungen? Was meinst Du damit?
Roland150 hat geschrieben: ↑Do., 04.02.2021, 19:42Egal welche Beschwerden ich in der Therapie schildere man kommt dann früher oder später immer an einem Punkt an dem man sich immer im Kreis dreht ohne Lösungen oder Veränderungen.
Das war zwar letztlich bei mir auch so, aber das hatte Gründe, die weder beim Therapeuten noch bei mir lagen. Vielmehr war es mein Umfeld, das dazu führte, daß sich letztlich fast nichts änderte. Es gab diverse Lösungsvorschläge seitens meiner Psychotherapeuten, von denen aber leider die meisten nicht funktionierten. Der Grund dafür war der, daß meine Therapeuten die Personen meines Umfeldes nicht richtig einschätzen konnten und daher unpassende Ratschläge gegeben haben.
So habe ich meinen ersten Therapeuten angerufen, als mein Vater unangemeldet zu ihm gefahren ist, um mit ihm zu reden. Er sagte, daß er mit meinem Vater schon fertigwird. Er befolgte nicht meinen Rat, sein Haus zu verlassen und einfach nicht da zu sein und dachte, es reiche, wenn er ihn an der Gegensprechanlage nicht hereinläßt - schließlich ist seine Gartentüre und auch die Haustüre versperrt und ohne Schlüssel nicht zu öffnen. Dabei hat er doch gewußt, daß mein Vater ein Schlosser ist! Da darf er sich nicht wundern, wenn mein Vater in eine fremde Therapie reinplatzt und dort herumbrüllt. Daraufhin meine Therapie abzubrechen und mir diesen Vorfall anzulasten, habe ich nicht sehr fein gefunden.
Veränderungen hat es bei mir durch die Therapien allerdings schon gegeben, wenngleich nur geringe.
Etliche Jahre nach meiner ersten Therapie habe ich (als ich in meiner zweiten Therapie war) in meiner Heim-Community (gemeint ist ein Forum, das ursprünglich eine BBS-Mailbox war und jetzt ein Internet-Forum ist) über meine Therapien geschrieben. Da fragte jemand, ob mir die Therapien überhaupt irgendetwas gebracht haben. Da ich die Antwort nicht wußte, fragte ich meine Therapeutin. Die antwortete mir dazu Folgendes: "Diese Frage kann man nicht beantworten. Denn da müßte man ja wissen, wie es ohne Therapie gewesen wäre, und das läßt sich ja nicht feststellen. Man kann ja lediglich die Ist-Zustände von früher und jetzt miteinander vergleichen, aber nicht den früheren Ist-Zustand mit einem "was-wäre-wenn-soundsogewesen-dann-Zustand."
Roland150 hat geschrieben: ↑Do., 04.02.2021, 19:42Über das Internet und auch über meinen Bekanntenkreis höre ich immer wieder von den Erfolgen in der Psychotherapie.
Es gibt ja auch Fälle, wo es funktioniert. Wahrscheinlich sogar recht viele Fälle.
Roland150 hat geschrieben: ↑Do., 04.02.2021, 19:42Ich verstehe es einfach nicht.
Dann versuchen wir doch einmal hier, Licht ins Dunkel zu bringen.
Roland150 hat geschrieben: ↑Do., 04.02.2021, 19:42In manchen Sitzungen bzw. während der Therapien bin ich öfters fast aggressiv und wahnsinnig geworden aufgrund der Misserfolge.
Könntest Du das bitte näher beschreiben?
1.) Was waren Deine Therapieziele?
2.) Wo konkret waren Mißerfolge?
3.) Was exakt hat Dich aggressiv gemacht?
4.) Und was meinst Du hier mit "wahnsinnig"? Wie hat sich das geäußert?
Den Rest meiner Antwort kann ich aufgrund der hiesigen Längenbeschränkung erst nach einer Antwort auf diese Nachricht posten.
Wurstel