siehste und mir hilft anderes. und das darf ich auch so sagen!
Ehrlichkeit in der Therapie
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Glaub ich dir sofort. Vielleicht solltest du aber nicht von dir auf andere schließen. Mir scheint, für dich sind die Gefühle deines Gegenübers ohnehin nicht so relevant (ganz wertfrei gesagt; ich beziehe mich auf deine Aussagen, die meist den Tenor haben: "Was der Andere über mich denkt, ist sein Problem"). Vielleicht brauchen solche Leute tatsächlich einen Therapeuten, der ihnen sagt: "Ich nehme Sie überhaupt als irgendwas wahr".mio hat geschrieben:Du. Nicht jeder.
Üblicher (Literatur, Forum) dürfte aber der Fall sein, dass die Patienten sich sehr viele Gedanken darum machen, wie Andere - und besonders der Th. - sie sehen. Wenn dann so etwas geäußert wird, ist das meist gefährlich, wenn nicht tödlich. Selbst wenn es sich zunächst gut anfühlt (was nicht selbstverständlich ist), führt es dazu, dass der Patient sich selbst verlieren kann und sich nur noch darauf konzentriert, die endlich gefundene Zuneigung bloß nicht wieder zu verlieren. Das ist alles andere als therapeutisch wertvoll.
Also meine Thera denkt nix schlechtes über mich. Das ist ja das Schöne.
Wäre viel schlimmer, wenn ich nicht wüsste, was sie denkt. Denn dann KÖNNTE sie ja was schlechtes denken, rein theoretisch. Von daher ist es mir sehr lieb wenn sie mir ehrlich sagt, wie sie was findet. Und bisher fand sie wenig wirklich "verurteilenswertes" oder "kritisches" was mir durchaus auch hilft mich gegen das was Möbius immer so schön "narzisstische Anpfurzungen" nennt anderer abzugrenzen. Und das darf Mensch.
Vor der Therapie war ich da viel schneller aus dem Konzept zu bringen (was bei mir dazu führt, dass ich dann nicht mehr wirklich als "ich" handlungsfähig bin und im Zweifel Zeugs mache was ich gar nicht machen will nur weil der andere meint dass ich das MÜSSTE ohne das zu überprüfen, durchaus problematisch...).
Mittlerweile habe ich gelernt mit sowas besser in meinem Sinne umzugehen und das tut mir auch eindeutig gut. Auch wenn ich noch nicht da bin wo ich gerne langfristig hinmöchte, aber innerlich hat sich schon vieles in die "richtige" (meine) Richtung bewegt.
Wäre viel schlimmer, wenn ich nicht wüsste, was sie denkt. Denn dann KÖNNTE sie ja was schlechtes denken, rein theoretisch. Von daher ist es mir sehr lieb wenn sie mir ehrlich sagt, wie sie was findet. Und bisher fand sie wenig wirklich "verurteilenswertes" oder "kritisches" was mir durchaus auch hilft mich gegen das was Möbius immer so schön "narzisstische Anpfurzungen" nennt anderer abzugrenzen. Und das darf Mensch.
Vor der Therapie war ich da viel schneller aus dem Konzept zu bringen (was bei mir dazu führt, dass ich dann nicht mehr wirklich als "ich" handlungsfähig bin und im Zweifel Zeugs mache was ich gar nicht machen will nur weil der andere meint dass ich das MÜSSTE ohne das zu überprüfen, durchaus problematisch...).
Mittlerweile habe ich gelernt mit sowas besser in meinem Sinne umzugehen und das tut mir auch eindeutig gut. Auch wenn ich noch nicht da bin wo ich gerne langfristig hinmöchte, aber innerlich hat sich schon vieles in die "richtige" (meine) Richtung bewegt.
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Das habe ich Dir doch auch zu keiner Zeit verboten????Schlendrian hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 22:19 siehste und mir hilft anderes. und das darf ich auch so sagen!
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Ich hab das jetzt eher auf dich bezogen: du tust so, als hättest du das nicht nötig. Das find ich problematisch.mio hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 22:36Das habe ich Dir doch auch zu keiner Zeit verboten????Schlendrian hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 22:19 siehste und mir hilft anderes. und das darf ich auch so sagen!
Mio:
Du kannst nicht wissen, was sie über dich denkt. Du weißt nur, was sie über dich sagt. Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Therapeut schlecht über seine Patienten denkt, wie es auch unwahrscheinlich ist, dass er nie genervt ist oder nie wütend ist. Das Zauberwort heißt: "gemischt". Niemand ist nur gut oder nur schlecht - und der Witz am Therapeutenberuf ist, dass er sich (im Unterschied zu Privatbeziehungen) erstens ausschließlich um die Reifung des Patienten kümmert und dass er zweitens seine Gefühle nutzt, um das für den Patienten bestmögliche Ergebnis zu erreichen. In Privatbeziehungen ist das vollkommen anders, denn da möchte niemand sich ernsthaft die Mühe machen, sich mit den negativen Anteilen eines Menschen zu befassen. Ein Therapeut tut das in seinem Beruf, und dafür bekommt er Geld. Und am Ende - wenn es gut läuft - das schöne Gefühl, dass beide etwas geschafft haben.
Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob man besonders pflegeleicht ist oder besonders gemocht wird. Wenn ein Th. wirklich so dächte, müsste man um seine Kompetenz besorgt sein. Seine "schönen Gefühle" kann und wird er sich hoffentlich woanders holen.
Wenn deine Therapeutin nie irgendwas Schlechtes über dich denkt, dann kannst du davon ausgehen, dass sie sich nicht besonders auf dich einlässt, denn ansonsten würde sie - wie das in JEDER engen Beziehung der Fall ist - auch mal irgendwas nervig an dir finden.
Du kannst nicht wissen, was sie über dich denkt. Du weißt nur, was sie über dich sagt. Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Therapeut schlecht über seine Patienten denkt, wie es auch unwahrscheinlich ist, dass er nie genervt ist oder nie wütend ist. Das Zauberwort heißt: "gemischt". Niemand ist nur gut oder nur schlecht - und der Witz am Therapeutenberuf ist, dass er sich (im Unterschied zu Privatbeziehungen) erstens ausschließlich um die Reifung des Patienten kümmert und dass er zweitens seine Gefühle nutzt, um das für den Patienten bestmögliche Ergebnis zu erreichen. In Privatbeziehungen ist das vollkommen anders, denn da möchte niemand sich ernsthaft die Mühe machen, sich mit den negativen Anteilen eines Menschen zu befassen. Ein Therapeut tut das in seinem Beruf, und dafür bekommt er Geld. Und am Ende - wenn es gut läuft - das schöne Gefühl, dass beide etwas geschafft haben.
Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob man besonders pflegeleicht ist oder besonders gemocht wird. Wenn ein Th. wirklich so dächte, müsste man um seine Kompetenz besorgt sein. Seine "schönen Gefühle" kann und wird er sich hoffentlich woanders holen.
Wenn deine Therapeutin nie irgendwas Schlechtes über dich denkt, dann kannst du davon ausgehen, dass sie sich nicht besonders auf dich einlässt, denn ansonsten würde sie - wie das in JEDER engen Beziehung der Fall ist - auch mal irgendwas nervig an dir finden.
Ich bin was reflektieren angeht eher zuuuu extrem. Und ich tue es auch nach wie vor. Ich glaube nur nicht mehr dass ich alles tun muss was andere wollen sondern entscheide da differenzierter und schau vor allem erst mal auf mich BEVOR ich handele und bis dahin halte ich im Zweifel die Füsse still. Und das halte ich für absolut notwendig, wenn man aus "Automatismen" rauskommen will. Mittlerweile bin ich allerdings ganz gut drin.Schlendrian hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 22:34 Ja, aber gar nicht mehr zu reflektieren ist auch keine Lösung.
Mit Stärken und Schwächen wertgeschätzt zu werden kann (für zumindest manche Menschen) wertvoller sein als gemocht zu werden, weil man der/ein Liebling ist, der so besonders toll ist (solche Menschen zu mögen bzw. wertzuschätzen ist ja auch keine sonderliche Kunst).
Aber bleibt da noch Raum für die Erfahrung, dass man trotz "Fehlerhaftigkeit/Unperfektheit" (oder wie auch immer man das nennen mag) angenommen wird, wenn man Lieblingspatient ist und man besondere Vorzüge hat (die andere nicht haben)? Kann man so lernen, eigene Schwächen anzunehmen, wenn man sich auf das fokussiert, was so toll ist?
Wir wissen nicht, was sie zu dieser Aussage bewogen hat (und das ist hier nicht ganz unwesentlich)... daher ist Streit zwecklos. Aber narzisstisches Potential (und Missbrauchspotentia) bergen solche Aussagen dennoch. Oder dass die ganzheitliche Betrachtung flöten geht... ich meine, die meisten Menschen haben Stärken und Schwächen (Ausnahmen wie mio bestätigen die Regel ). Im weniger ungünstigen Fall verfehlt es seine Wirkung.
Wenn die Nicht-Lieblinge gleichermaßen geschätzt werden, so finde ich das eigentlich wertvoller.
Aber bleibt da noch Raum für die Erfahrung, dass man trotz "Fehlerhaftigkeit/Unperfektheit" (oder wie auch immer man das nennen mag) angenommen wird, wenn man Lieblingspatient ist und man besondere Vorzüge hat (die andere nicht haben)? Kann man so lernen, eigene Schwächen anzunehmen, wenn man sich auf das fokussiert, was so toll ist?
Wir wissen nicht, was sie zu dieser Aussage bewogen hat (und das ist hier nicht ganz unwesentlich)... daher ist Streit zwecklos. Aber narzisstisches Potential (und Missbrauchspotentia) bergen solche Aussagen dennoch. Oder dass die ganzheitliche Betrachtung flöten geht... ich meine, die meisten Menschen haben Stärken und Schwächen (Ausnahmen wie mio bestätigen die Regel ). Im weniger ungünstigen Fall verfehlt es seine Wirkung.
Wenn die Nicht-Lieblinge gleichermaßen geschätzt werden, so finde ich das eigentlich wertvoller.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Stimmt, sicher wissen kann ich das nicht. Aber da ich ihr mittlerweile glaube und vertraue und sie sehr authentisch auf mich wirkt (gerade WEIL sie so echt ist in der Beziehung) stellt sich für mich diese Frage gar nicht mehr. Das war durchaus auch mal anders in Teilen. Wobei die Grundüberzeugung dass sie es gut mit uns meint eigentlich immer da war.
Und dass sie nichts "schlechtes" über mich denkt bedeutet ja nicht, dass sie Dinge nicht auch mal kritisch betrachtet oder sich nicht auch mal kritisch äußert. Aber sie ist meist wesentlich weniger kritisch als ich selbst es bin mir gegenüber.
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Danke für den Satz!
Was genau soll ich nicht nötig haben?Schlendrian hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 22:37 als hättest du das nicht nötig. Das find ich problematisch.
Du hast mir vorgeworfen, ich würde Dir Deine Meinung/Bedürfnisse verbieten, was ich nicht getan habe.
Ich habe nur gesagt, dass es auch in einer TfP so sein kann, dass ein Therapeut sehr selbstoffenbarend agiert, wenn es für den Patienten hilfreich ist. Nix weiter.
Du hast doch behauptet, dass das nur in einer VT so gehandhabt werden könnte? Und ich mache nun mal eine TfP und es wird in dieser so gehandhabt. Was ich wie gesagt hilfreich finde.
Einzelfallentscheidung eben. Und auf die sollte jeder Therapeut in jeder Therapieform meiner Meinung nach das Hauptaugenmerk legen denn kein Patient ist wie ein anderer.
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Ich sage nur, dass es in der TfP nicht üblich ist, weil dort mit Übertragung gearbeitet wird, wenn auch nicht provoziert, so wie in der Analyse.
Ich finde halt problematisch, dass du das, was meine Meinung ist, nicht stehen lassen kannst, sondern darüber diskuttieren willst, so als wäre das, was du sagst, richtiger. Wir haben einfach verschiedene Meinungen und meine Meinung wird sich auch nicht ändern, weil ich selbst tief in einer ÜbertragungsPSYCHOSE hing, nicht nur Neurose, und das ist sehr heftig und sollte von professionellen Therapeuten nicht angestachelt werden. Wenn das für dich nicht gilt, ist das schön und es freut mich wirklich für dich! Aber andere haben ganz andere Erfahrungen und kommen deshalb zu anderen Meinungen. Und das kann man auch einfach so stehen lassen, ohne zu versuchen, den anderen zu überzeugen.
Ich finde halt problematisch, dass du das, was meine Meinung ist, nicht stehen lassen kannst, sondern darüber diskuttieren willst, so als wäre das, was du sagst, richtiger. Wir haben einfach verschiedene Meinungen und meine Meinung wird sich auch nicht ändern, weil ich selbst tief in einer ÜbertragungsPSYCHOSE hing, nicht nur Neurose, und das ist sehr heftig und sollte von professionellen Therapeuten nicht angestachelt werden. Wenn das für dich nicht gilt, ist das schön und es freut mich wirklich für dich! Aber andere haben ganz andere Erfahrungen und kommen deshalb zu anderen Meinungen. Und das kann man auch einfach so stehen lassen, ohne zu versuchen, den anderen zu überzeugen.
Dann kommst du den besonderen Menschen anscheinend ziemlich nahe.
Ich kenne es durchaus so, dass man in der Therapien auch mit dem einen oder anderen "konfrontiert" wird... was aber etwas gänzliches anderes ist als "verurteilen". Sondern oft geht es wohl eher darum (wie isabe schon erwähnte), die Entwicklung des Patienten zu fördern - egal ob es dabei gerade um Resourcen oder Stärken geht oder um Schwächen. Darauf dass man Lieblingspatient ist, kommt es eigentlich nicht an... meiner Meinung nach zumindest. Oder was unterscheidet Lieblingspatienten von anderen? Dass sie hören, dass sie sich positiv von anderen Patienten absetzen? Dabei hat doch eigentlich (fast) jeder Mensch Stärken und Schwächen.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Wie wäre es, wenn Du das auch mit meiner Meinung tust? Hm?Schlendrian hat geschrieben: ↑Sa., 09.12.2017, 23:04 Und das kann man auch einfach so stehen lassen, ohne zu versuchen, den anderen zu überzeugen.
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