Sich selbst therapieren
Blume und Sandrin:
Sehr schön. Dann habt ihr ja verstanden, was ich geschrieben habe...
Sehr schön. Dann habt ihr ja verstanden, was ich geschrieben habe...
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lisbeth:
Ich habe mich nur darüber gewundert, dass hier nicht nachvollzogen wurde, warum der Thread verschoben wurde. (Wer findet, ob meine Gedanken etwas zur Sache tun, tut übrigens auch nichts zur Sache.)
Und ich bleibe dabei, dass es wichtig ist, Therapie (i. e. die Kassenleistung) zu trennen davon, was der Patient selbst tun kann. Das ist zunächst eine grundsätzliche Frage, deren Bedeutung ich benannt habe. Dass jeder Mensch (Kranke und Gesunde!) etwas für sich tun sollte, hat mit "Therapie" und "Therapieanspruch" gar nichts zu tun - und genau deswegen wurde wohl der Thread verschoben.
Ich nehme an, die Aufregung rührt daher, dass diejenigen, die sich darüber ärgern, fürchten, dass die Arbeit an sich selbst weniger anerkannt würde, wenn sie nicht irgendwie unter "therapeutisch" einen offiziellen Charakter bekommt. Das dürfte aber das eigene Kopfkino sein - nach dem Motto: "Zählt es etwa nicht, wenn ich was für mich tue?" - doch: Es zählt, nur eben nicht als Therapie.
Ich habe mich nur darüber gewundert, dass hier nicht nachvollzogen wurde, warum der Thread verschoben wurde. (Wer findet, ob meine Gedanken etwas zur Sache tun, tut übrigens auch nichts zur Sache.)
Und ich bleibe dabei, dass es wichtig ist, Therapie (i. e. die Kassenleistung) zu trennen davon, was der Patient selbst tun kann. Das ist zunächst eine grundsätzliche Frage, deren Bedeutung ich benannt habe. Dass jeder Mensch (Kranke und Gesunde!) etwas für sich tun sollte, hat mit "Therapie" und "Therapieanspruch" gar nichts zu tun - und genau deswegen wurde wohl der Thread verschoben.
Ich nehme an, die Aufregung rührt daher, dass diejenigen, die sich darüber ärgern, fürchten, dass die Arbeit an sich selbst weniger anerkannt würde, wenn sie nicht irgendwie unter "therapeutisch" einen offiziellen Charakter bekommt. Das dürfte aber das eigene Kopfkino sein - nach dem Motto: "Zählt es etwa nicht, wenn ich was für mich tue?" - doch: Es zählt, nur eben nicht als Therapie.
Also nicht böse sein - aber aufgeregt hast du eigentlich nur du dich, oder?
Wer hat sich hier denn aufgeregt? Es gab ca. 3 Anmerkungen dazu. Aufregung sieht für mich anders aus...isabe hat geschrieben: ↑Mi., 30.08.2017, 12:15 Ich nehme an, die Aufregung rührt daher, dass diejenigen, die sich darüber ärgern, fürchten, dass die Arbeit an sich selbst weniger anerkannt würde, wenn sie nicht irgendwie unter "therapeutisch" einen offiziellen Charakter bekommt. Das dürfte aber das eigene Kopfkino sein - nach dem Motto: "Zählt es etwa nicht, wenn ich was für mich tue?" - doch: Es zählt, nur eben nicht als Therapie.
Ich finde die Verschiebung insofern problematisch, weil in die "Grenzbereiche" deutlich weniger Nutzer reinschauen dürften, als bei der Diskussion über Psychotherapie allgemein. Und nicht jeder hier nutzt den "Schnellzugriff"...
Das Kopfkino kannst du übrigens behalten, das brauchst du hier keinem überzustülpen, von wegen "was zählt eigentlich" - darum ging es überhaupt nicht.
Aber das führt nun wirklich ins OT. Damit ist dieser Seitenstrang für mich beendet.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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O.K., das kann ich nachvollziehen; aber man kann ein Thema nicht deshalb populärer machen, weil man es in ein Thema eingliedern will, das präsenter ist, wenn es thematisch nicht dasselbe ist. Wenn dir / euch das wichtig ist, könnt ihr ja anregen, eine entsprechende Rubrik zu eröffnen; zu "Psychotherapie" gehört es nicht (so wie auch Ernährungstipps usw. nicht dazugehören, wenngleich wohl niemand die Bedeutung gesunder Ernährung bestreiten wollte).lisbeth hat geschrieben:Ich finde die Verschiebung insofern problematisch, weil in die "Grenzbereiche" deutlich weniger Nutzer reinschauen dürften, als bei der Diskussion über Psychotherapie allgemein. Und nicht jeder hier nutzt den "Schnellzugriff"...
(Wer hier wem was unterjubeln will, müsste gar nicht thematisiert werden; ggf. noch mal den Threadverlauf nachlesen...)
Eins ist auf jeden Fall klar: Keiner will dir hier etwas wegnehmen. Auf mich wirkt es so, als würdest du deine Therapie verteidigen wollen
Ich glaub auch, dass es gar nicht darum ging, DASS der Thread verschoben wurde, sondern WOHIN er verschoben wurde.
Ich glaub auch, dass es gar nicht darum ging, DASS der Thread verschoben wurde, sondern WOHIN er verschoben wurde.
Zuletzt geändert von sandrin am Mi., 30.08.2017, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Nun, dass sehe ich durchaus auch ernste Erkrankungen an. Ich habe noch nicht alle nachfolgenden Postings gelesen (mache ich gleich), aber im Grunde sehe ich das hier ähnlich wie bei den Beispielen, die ich nannte. Nämlich dass psychische Erkrankungen normal das Leben beeinträchtigen... so wird in aller Regel auch eine Depression die Tagesstruktur beeinträchtigen, evtl. auch die Regelmäßigkeit und Mengen der Nahrungsaufnahme... oder evtl. auch Hygiene. Und das ist dann natürlich zu berücksichtigen. Ich meine, das konterkariert ja auch die Therapie, wenn die Störung andererseits dafür sorgt, dass gewisse Dinge, die jeder Mensch mehr oder weniger braucht, Einschränkungen erfahren. Essen, Schlaf (was einen guten Tagesrhytmus voraussetzt), angemessene Hygiene, diverse Tätigkeiten (also dass jemand während einer Depressione nicht nur im Bett liegt), etc. zählen sogar zu den Grundbedürfnissen. Und das kann man meiner Meinung nach auch nicht trennen. Also man kann nicht sagen: Ich mache Therapie... und solche Aspekte haben gar nichts miteinander zu tun. In der Therapie mag es manche Anregungen geben... aber das ist was, worauf dann halt immer wieder zu achten ist - gerade wenn man es weiß, was förderlich ist.Ich meinte ja, dass ich ernstere Erkrankungen davon ausschließe. Mir geht's hauptsächlich um Depressionen und vielleicht auch noch Ängste.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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@ stern: Verstehe, was du meinst. Es gibt halt einfach auch verschiedene Ebenen, auf denen man ansetzen kann und muss.
Therapie erlebe ich nicht so, dass man alles ganz alleine tun muss. Wäre es so, bräuchte ich mir gar nicht erst einen Therapeuten zu suchen. Sogar im Gegenteil: Man hat dann jemanden, der hilft... ich meine, jeder kann überlegen, wie gewesen wäre, wenn gar keine Therapie gemacht worden wäre. Aber logischerweise kann (und soll) ein Therapeut nicht alles abnehmen. Je nach Hilfebedarf gibt es aber auch im Bereich der PT unterschiedliche "Systeme"... so kann man z.B. von einem ambulanten Patienten evtl. etwas mehr erwarten, was er selbstständig kann. Und selbst bei körperlichen Behandlungen (wovon ich gerade ein Lied singen kann) ist das manchmal ein bisschen ähnlich: Manches schaut sich nun ein Arzt regelmäßig an und er macht/behandelt manches, das ich nicht selbst übernehmen kann (könnte ich das, wäre das Aufgabe des Patienten). Und weitere Verhaltensemfehlungen habe ich natürlich selbständig zu beachten. Zwingen kann mich dazu natürlich niemand... aber mache ich es nicht, habe ich evtl. den Salat. Und nur das eine oder andere würde eher nicht ausreichen bzw. wäre riskant (im Sinne prompter erneuter Verschlechterung).
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Die Verschiebung würde ich so verstehen, dass Selbsthilfe ja gerade keine Psychotherapie ist (sondern öfters wurde das sicherlich vorher erfolglos versucht sich selbst zu helfen). So würden auf Fragen zu Selbsthilfegruppen, etc. dort eher nicht passen - und es könnte user irritieren, die sich über Psychotherapie informieren wollen, wenn man dort alles mögliche subsumieren würde. So gibt es meiner Meinung nach aber sicherlich Überschneidungen... wie andere oder ich verdeutlichen wollten. Z.B. besagte Tagesstruktur: Das ist für jeden Menschen wichtig (oder teilweise sogar ein Gründbedürfnis). Aber für psychische kranke Menschen kann das auch therapeutische Relevanz haben, das zu wiederherzustellen, was eine Störung einschränkt. So kann es meinetwegen auch bei Hauterkrankungen sein: Für den einen ist ein Sonnenbad ein Freizeitvergnügen (als Nebeneffekt ist unterstützt es aber evtl. sogar den Vitamin-D-Haushalt, der wiederum für jeden Menschen essentiell ist). Aber für andere Menschen hat das evtl. sehr wohl eine konkrete therapeutische Funktion. Aber wenn man sich selbst hilft, ist es wohl nicht das, was mit Psychotherapie im anderen Bereich gemeint ist.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 30.08.2017, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Schon, aber im Unterforum "Grenzbereiche und darüber hinaus" sind ja in der Regel eher esoterisch angehauchte Verfahren verortet. Aber ich kann durchaus damit leben, fands halt nur irgendwie amüsant. Von "aufregen" kann nicht die geringste Rede sein
Ist zwar etwas meta, aber:
Für mich greifen Selbsttherapie und die Sitzungen an sich ineinander. Sie sind unweigerlich verwoben. Wie ich es konkret auch schon schrieb am Umgang mit dem inneren Antreiber oder auch Beschützer. Mann könte es ebenso übertragen auf Ängste, auf das Gefühl der Sinnlosigkeit und die bei manchen Depressiven resultierende Antriebslosigkeit sonst.....
IN den Sitzungen wird je nach Stand besprochen, aber TUN tue ich doch in den vielem Stunden dazwischen. Manchmal sind es basalere Dinge, wie an der Tagesstruktur oder an Erholungsphasen zu arbeiten. Manchmal ist es aber auch eine Beobachtung der eigenen Person oder bestimmter Situationen, in sich rein fühlen, Zusammenhänge herstellen, Arbeit an unverarbeiteter Vergangenheit. Das Ergebnis dessen bespreche ich in den Sitzungen, kriege da neue Anregungen. Dort habe ich natürlich auch Raum mich zu beobachten, zu fühlen, zu analysieren. Aber für mich ersetzt es nicht die Arbeit zwischen den Stunden. Beides brauche ich.
Fortschritte in den Stunden selbst (so es sowas gibt) bringen mir nicht viel, wenn es nicht in wirklichen Fortschritten im alltäglichen Leben Niederschlag findet. Manches passiert unbewusst oder ohne dass man aktiv wird. Aber für sp manch andere kann oder muss ich sogar aktiv werden.
Insofern ist für mich Selbsttherapie gerade genau der ganz handfeste Teil der Therapie und ich fand es auch schade, dass es in der Eso-Ecke gelandet ist.
Lange rede, kurzer Sinn... endlich mal ein Thead zum MACHEN, einfach mal machen, womit man ja gerade in der Depression Schwierigkeiten hat. (Statt nur um therapeutische Beziehung und Vorgehen in den Stunden zur kreisen, was ohne Frage wichtig ist, aber im Forum viel, viel öfter besprochen wird, als das Machen.) Und dann wirds irgendwie ausgebremmst.
Für mich greifen Selbsttherapie und die Sitzungen an sich ineinander. Sie sind unweigerlich verwoben. Wie ich es konkret auch schon schrieb am Umgang mit dem inneren Antreiber oder auch Beschützer. Mann könte es ebenso übertragen auf Ängste, auf das Gefühl der Sinnlosigkeit und die bei manchen Depressiven resultierende Antriebslosigkeit sonst.....
IN den Sitzungen wird je nach Stand besprochen, aber TUN tue ich doch in den vielem Stunden dazwischen. Manchmal sind es basalere Dinge, wie an der Tagesstruktur oder an Erholungsphasen zu arbeiten. Manchmal ist es aber auch eine Beobachtung der eigenen Person oder bestimmter Situationen, in sich rein fühlen, Zusammenhänge herstellen, Arbeit an unverarbeiteter Vergangenheit. Das Ergebnis dessen bespreche ich in den Sitzungen, kriege da neue Anregungen. Dort habe ich natürlich auch Raum mich zu beobachten, zu fühlen, zu analysieren. Aber für mich ersetzt es nicht die Arbeit zwischen den Stunden. Beides brauche ich.
Fortschritte in den Stunden selbst (so es sowas gibt) bringen mir nicht viel, wenn es nicht in wirklichen Fortschritten im alltäglichen Leben Niederschlag findet. Manches passiert unbewusst oder ohne dass man aktiv wird. Aber für sp manch andere kann oder muss ich sogar aktiv werden.
Insofern ist für mich Selbsttherapie gerade genau der ganz handfeste Teil der Therapie und ich fand es auch schade, dass es in der Eso-Ecke gelandet ist.
Lange rede, kurzer Sinn... endlich mal ein Thead zum MACHEN, einfach mal machen, womit man ja gerade in der Depression Schwierigkeiten hat. (Statt nur um therapeutische Beziehung und Vorgehen in den Stunden zur kreisen, was ohne Frage wichtig ist, aber im Forum viel, viel öfter besprochen wird, als das Machen.) Und dann wirds irgendwie ausgebremmst.
amor fati
Ja, genau. So geht es mir auch. Irgendwie sagt mir das aber auch der logische Menschenverstand, dass das so überhaupt nicht funktionieren KANN. Soll die therapeutische Beziehung die Depression in Luft auflösen. Ja, ich weiß, die Analysepatienten hier glauben vermutlich daran. Für mich trifft das aber definitiv nicht zu (und ich spreche auch aus Erfahrung, hab ja auch schon eine sehr lange Analyse gemacht).
Ich möchte mich auch nicht nur auf andere Menschen verlassen, ich möchte auch und vor allen Dingen alleine etwas tun, das mich weiterbringt. Weil so funktioniert eigentlich das Leben. Klar, in schweren Episoden ginge gar nichts, ohne Medikamente ginge bei mir gar nichts. Aber das ist ja gerade der Grund, weshalb man manchmal erstmal medikamentös eingestellt wird, damit dann auch AKTIV an der Bewältigung mitarbeiten kann.
Ich möchte mich auch nicht nur auf andere Menschen verlassen, ich möchte auch und vor allen Dingen alleine etwas tun, das mich weiterbringt. Weil so funktioniert eigentlich das Leben. Klar, in schweren Episoden ginge gar nichts, ohne Medikamente ginge bei mir gar nichts. Aber das ist ja gerade der Grund, weshalb man manchmal erstmal medikamentös eingestellt wird, damit dann auch AKTIV an der Bewältigung mitarbeiten kann.
Das fand ich auch das schöne an diesem Thread - das Pragmatische, Handlungsorientierte, die Ideensammlung. Hatte mir auch schon ein Lesezeichen gesetzt, um die Sammlung dann mal bei Bedarf hervorholen zu können.montagne hat geschrieben: ↑Mi., 30.08.2017, 16:01 Lange rede, kurzer Sinn... endlich mal ein Thead zum MACHEN, einfach mal machen, womit man ja gerade in der Depression Schwierigkeiten hat. (Statt nur um therapeutische Beziehung und Vorgehen in den Stunden zur kreisen, was ohne Frage wichtig ist, aber im Forum viel, viel öfter besprochen wird, als das Machen.) Und dann wirds irgendwie ausgebremmst.
Und das Ausbremsen dann in doppelter Hinsicht:
Die Verschiebung in den "Eso"-Bereich durch die Mods.
Das Ansinnen, die Diskussion auf "Meta-Ebene" (und damit meine ich nicht dich, montagne) zu verlagern, mit der Frage, was "Therapie" überhaupt ist. Es muss nicht immer alles "meta" diskutiert werden. Manchmal ist "einfach machen" auch angebracht.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Ich kann für mich nur sagen, dass es genau dieses Wechseln auf einer Meta-Ebene ist, womit ich mir selber oft im Weg stand.
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