Was stellt für euch den Sinn des Lebens dar?

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Mia Wallace
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 12:03

mio hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 10:09
Mia Wallace hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 09:48 Vielleicht doch lieben mal ne Chilischote lutschen? :-P
Ich glaube nicht, dass der Effekt bei einer psychotischen Episode eintritt, da das wohl was anderes ist als eine Dissoziation. Zumindest so, wie ich das verstehe.
Ich versteh schon, was Du meinst...


nur: Sex wirkt bei einer echten psychotischen Episode ebenso wenig ;)

Da viele Symptome einer schweren Traumafolgestörung eine große Nähe zu oft als psychotisch fehldiagnostizierten Symptomen haben, läge für mich nahe, dass , wenn Sex so eine Episode(wie auch imer man sie nennen mag.....vielleicht ist es ja quch eher ein dissoziatives Stimmenhören, wissen wir ja nicht etc) beenden kann, es die Chilischote potentiell ebenso könnte.

Weils vielleicht doch nichts Psychotisches sondern eher etwas Traumstisches, psychosenahes ist?


Meine gute Freundin mit der DIS wurde jedenfalls, bevor die richtige Diagnose gestellt wurde, mit ihren Symptoeb öfters als psychotisch fehldiagnostiziert....

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Mia Wallace
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 12:07

simonius hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 11:10 Wenn man nicht an einen Sinn des Lebens glaubt, und meint ,dass das alles Unsinn ist und nichts bringt, dann ist das in Ordnung, aber warum muss man deshalb hier einen Thread zerstören und die Diskussion stören? :gruebel:
Manch einer findet den Sinn halt im Tun (am Baggersee oder wo auch immer) und nicht im Philosophieren.
Ich find das eigentlich eher ganz lebendig hier :dance: , muss aber zugeben, das einiges etwas OT ist.
Vielleicht kann man das Abkoppeln , damit hier die reine und pure Diskussion über den Sinn des Lebens ungestört weiter laufen kann?

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simonius
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 13:45

Möbius hat geschrieben:Ihr schaut Euch bitte alle (!) diesen Film an:
Danke für die Film Empfehlung Möbius. Ich gebe dir auch eine Hausaufgabe auf. Höre dir bitte den Vortrag konzentriert und aufmerksam an.





Ich frag dich dann ab.


mio
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 20:56

Mia Wallace hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 12:03 nur: Sex wirkt bei einer echten psychotischen Episode ebenso wenig ;)
Da kann ich nur glauben, was gesagt/beschrieben wird. Bin ja selbst nicht psychotisch. :)
Mia Wallace hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 12:03 Da viele Symptome einer schweren Traumafolgestörung eine große Nähe zu oft als psychotisch fehldiagnostizierten Symptomen haben, läge für mich nahe, dass , wenn Sex so eine Episode(wie auch imer man sie nennen mag.....vielleicht ist es ja quch eher ein dissoziatives Stimmenhören, wissen wir ja nicht etc) beenden kann, es die Chilischote potentiell ebenso könnte.

Weils vielleicht doch nichts Psychotisches sondern eher etwas Traumstisches, psychosenahes ist?


Meine gute Freundin mit der DIS wurde jedenfalls, bevor die richtige Diagnose gestellt wurde, mit ihren Symptoeb öfters als psychotisch fehldiagnostiziert....
Da könnte uns wenn wohl nur Möbius aufklären, aber DIS? Hmmm? Mir ist klar, dass die Symptomatik zum verwechseln ähnlich sein kann. Weiss ich. Von daher würde ich es auch nicht ausschließen wollen. Nur ist mein Eindruck, dass Psychose echt weitaus "körperlicher" (und da meine ich in erster Linie dass das Hirn anfängt was zu machen, um den "Körper" (zu dem aber keine Verbindung mehr besteht) "ruhig" zu bekommen, auf völlig "abwegige" Art. Ich kann es aber auch nicht wirklich beschreiben. War nur mein Erleben mit jemandem den ich kenne, der Schizophren ist, und da liegt glaube ich auch keine Verwechslung vor. Da hatte ich immer das Gefühl, dass der Körper eigentlich "Beruhigung/Entladung" bräuchte, aber dass Hirn das halt in "anderen Sphären" löst. Hochintelligenter Mensch übrigens.).

Um den Bogen zurück zu schlagen zum "Sinn". Ich halte sowas durchaus im Überlebenssinne für "sinnvoll". :) Auch wenn es erst mal gar nicht sinnvoll rüberkommt.

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Möbius
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 21:26

"Dark Star" ist mein Lieblingsfilm. Es ist nicht der beste Film, der Schönste, der Größte - aber derjenige, mit dem ich mich identifiziere. Es ist eine SF-Parodie. Ein Raumschiff, daß mit furchtbaren Waffen ausgerüstet ist, intelligenten Bomben, die ganze Planeten wegsprengen können, ist seit 20 Jahren da draussen unterwegs. Alles ist eng, verwahrlost, vermüllt, verdreckt, die Besatzung besteht nur noch aus Psychopathen und nichts mehr funktioniert so richtig. Infolgedessen droht eine dieser intelligenten Super-Bomben im Schiff zu explodieren. Der einzige Ausweg: die intelligente Bombe zu überzeugen ...

Es ist eine Klamotte, ein Film, bei dem man sich vor Lachen auf die Schenkel schlägt, vor allem bei der "Aufzugs-Szene" in der Mitte des Films. "Ridendo vercicundiam dicere" sagte Rudolf v. Jhering schon im 19. Jahrhundert (auch ich kenne Geistesgrößen, die sonst keiner kennt): lachend die Wahrheit sagen, die nach Friedrich Dürrenmatt ohnehin nur noch unter der Narrenkappe an die Öffentlichkeit treten kann.

"Dark Star" ist ein hochgradig philosophischer Film. Die große Frage nach dem Sinn des Lebens, der Welt und überhaupt: Allem - sie wird gestellt und es wird eine Antwort darauf gegeben. Diese Antwort wird vielleicht nicht jeder teilen, aber jedem einen Fingerzeig geben in die Richtung, in der diese Antwort vielleicht zu finden sein wird.

Wer also eine solche Antwort sucht, der ist gut beraten, sich diesen Film anzuschauen - und er verliert nichts, wird auf jeden Fall prächtig unterhalten !

(Depressive Vorträge über das Chaos dagegen halte ich für völlig sinnlos.)

Hugh !
Möbius

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Möbius
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 21:38

Zur Sex & Psychosen:

Auch wenn es OT ist, will ich kurz darauf eingehen - ich hab's ja selbst eingebrockt:

In der Freudschen Psychoanalyse werden pathologische Symptome dadurch erzeugt, daß sich "freie" Libido, die nicht auf sexuellem Wege abgeführt werden kann, in "pathogene Kollateralkanäle" (Freud, 3 Abhandlungen) ergießt. Indem man den "Hauptkanal" der Sexualität weit öffnet - "rumsaut, wichst wie blöd" - dreht man dem Symptom buchstäblich "den Saft ab". Das habe ich 2x in akuten, schweren Psychosen erlebt, das zweite Mal war mein Überpsycho als "Coach" mit im Boot. Er hat eigentlich nur zu mir gesagt: "Das ist absolut richtig, was Sie tun (wichsen und rumsauen), machen Sie weiter !" Das war eine enorm wichtige Erfahrung für mich. Sie hat mir nicht nur ein enorm mächtiges Psychotherapeutikum an die Hand gegeben, sondern mich auch restlos von Freud's "Lehre" überzeugt. Es ist keine "Lehre", keine Theorie - es ist klinische Erfahrung, wie auch bei mir selbst.

Dieser Weg steht aber nur sehr wenigen Menschen offen. Man braucht nicht nur die entsprechende sexpositive Einstellung, sondern auch promiskuitive Erfahrung und eine gute Affektkontrolle.

Sind diese Voraussetzungen jedoch gegeben, hat man das mächtigste Instrument gegen Psychosen in der Hand, das man sich denken kann.

Gruß
Möbius
Zuletzt geändert von Möbius am Fr., 04.08.2017, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.


mio
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 21:39

Wer Krishnamurtie gelesen/zugehört/verstanden hat, der weiss, dass er keine Antworten gibt, sondern Fragen stellt. Das ist sein Prinzip.

Ich hab mir den Vortrag nicht angehört und auch nicht Deine Filmempfehlung angesehen, Möbius (obwohl mich die durchaus interessiert, aber war mir gerade einfach zu viel "Zeit"). Aber ich habe vieles von Krishnamurtie gelesen. Unter anderem: "Leben."

Und dieses Buch hat mir mit 19 oder so tatsächlich wohl mal mein Leben gerettet.

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Möbius
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Beitrag Fr., 04.08.2017, 22:12

Hey mio,

ich hätte da jedsd gerne gleich was zu gesacht, aber: ic h bin tsu plau !

prösterchen !

Möbius

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Möbius
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 12:10

Soderle ... nachdem sich der Blutspiegel im Alkohol wieder etwas erholt hat:

Ich werde mir den Vortrag nicht ansehen - für solche "Formate" bin ich nicht ansprechbar. Vorträge wirken auf mich autoritativ, können sogar intrusiv werden bei mir. Kurz vor meinem Zusammenbruch 2009/10 mußte ich aus einem Vortrag eines von mir sehr geschätzten Zivilprozessualisten, den ich gerne mal "live" erlebt hätte, sogar nach 20 min rausgehen, weil ich es nicht mehr ertragen hatte ...

Was ich aber merkwürdig finde: für wieviele doch die Frage nach dem Sinn des Lebens von so großer Bedeutung ist - während sie mich selbst und wohl auch einige andere verhältnismässig kalt lässt. Daß "alles so sinnlos ist, so furchtbar sinnlos" - das juckt mich nicht weiter, ich vermisse den "Sinn des Lebens" in keinster Weise.

Ich vermute, daß der Grund für diese "fröhliche Sinnlosigkeit" derselbe ist, wie für meine Areligiösität: das nur in einer "verkrüppelten" und pathogenen Ausführung zustande gekommene Über-Ich. Ein voll funktionsfähiges Über-Ich setzt voraus, den Ödipuskonflikt "ordnungsgemäß" durchlaufen zu haben, den gleichgeschlechtlichen Elter als "siegreichen Aggressor" empfunden und als solchen introjiziert zu haben. Danach schließt sich das postödipale Kind an den gleichgeschlechtlichen Elter an, der zu seinem Führer, Beschützer und "Erklärbär" wird. Erst dann, wenn dieser allwissende Erklärbär Fragen nicht mehr beantworten kann, vom Thron der Omnipotenz stürzt, löst sich das Kind wieder von ihm ab, ein Stückweit zumindest. Und das ist dann wohl der Moment, wo sich solche Fragen wie die große Frage nach dem Sinn des Lebens, der Welt und überhaupt: allem - zu stellen beginnen.

Früher, als alles besser war, stand die alleinseeligmachende Katholische Kirche mit ihren dogmatischen Antworten bereit und wer was anderes erzählen oder daran zweifeln wollte, wurde einfach verbrannt. Heute dagegen müssen wir in unseren aufgeklärten Zeiten erleben, wie "das Nichts nichtet" (Heidegger (ich will auch mal n bischen protzen!))

Wer keinen ordnungsgemässen Ödipus-Konflikt absolviert hatte, wie ich selbst - für den hat es nie den omnipotenten Erklärbär gegeben, niemals die "letzte Autorität". Und weil ich soetwas niemals erlebte, vermisse ich auch die "letzten Antworten" nicht, sind auch die "großen Fragen" keine anderen Fragen, als die des Alltags.
Zuletzt geändert von Möbius am Sa., 05.08.2017, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Möbius
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 12:26

mio hat geschrieben: Fr., 04.08.2017, 10:09 (...)Die Sinnfrage kann wenn man so will auch als "Mini-Psychose" verstanden werden, das Hirn versuchst sich mittels "etwas was sich doch lösen lassen muss" von dem unlösbaren inneren Konflikt (warum lebe ich um zu sterben) zu distanzieren. Religion zB. dürfte teils so funktionieren, aber auch alle anderen "Glaubenssysteme".
Hier, liebe mio, bist Du sehr nahe an der Kritik (eigentlich ja auch nur eine Anfurzung) Freuds an der monotheistischen Religion. Gott ist für Freud lediglich das ins Kosmische projizierte Über-Ich, daß bei Männern normalerweise weitaus stärker ausgeprägt ist, als bei Frauen - weswegen die monotheistischen Religionen ja auch "Männersachen" sind: weder im Islam, noch im Katholizismus sind Frauen zum Priesteramt zugelassen und zumindest im Katholizismus war es sehr lange umstritten gewesen, ob Frauen überhaupt eine unsterbliche Seele haben. Es wundert mich auch garnicht mehr, warum es kaum große Philosophinnen gibt - Frauen zerbrechen sich eben - tendenziell - ihren Kopf lieber über andere Fragen.

Gott ist also ein Über-Über-Ich, ein Meta-Über-Ich, das diese verwaiste Planstelle in der männlich-menschlichen Seele einnimmt, die durch die Entthronung des omnipotent-autoritativen Vaters entsteht.

Und genau das scheint mir der tiefenpsychologische Grund für die "Sinnfrage" zu sein, das "fundamentale" Bedürfnis nach Antworten und "Werten".

Ich glaube, für unsereinen, der entweder gar kein richtiges Über-Ich hat, wie ich selbst, oder Ihr, weil Ihr eben "viele" Über-Ichs habt, eine Pluralität statt eines einzigen "alleineseeligmachenden" Proto-Gottes - sind all diese Fragen von weitaus geringerer Relevanz.

Lieben Gruß
Möbius

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Mia Wallace
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 19:16

Mönius, der Film ist echt cool. Er hat mich auf dem Krankenlager bestens unterhalten.
Danke dafür :thumbsup:


Widow
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Beitrag Sa., 05.08.2017, 19:45

"Sinn des Lebens" für mich:
Zur Kenntnis zu nehmen, dass es sinnvoll gewesen wäre, nie geboren worden zu sein, und diese Kenntnisnahme genauso sinnlos zu finden wie alles, das ist, ihr also mit Gleichmut zu begegnen.

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Sehr
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 11:08

Naja, wir wurden geboren um zu überleben, zu leben und irgendwann früher oder später dann den Löffel abzugeben. Der Sinn dahinter ist eventuell, dass es weitergeht, es weiterhin Menschen gibt. Der Verwendungszweck ist jedem selbst überlassen. Sinnvoll ist schwierig irgendwie.
[wegzudenken, mehr nicht]


Darksheep
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:00

Für mich ist der Sinn des Lebens,
Eine Prüfung wie ich mit anderen umgehe, wie ich mit Tieren umgehe. Ein weiterer Sinn liegt für mich darin, mich nicht kaputt zu schuften sondern zu erkunden das es im leben viel mehr gibt als morgens bis abends arbeiten.
Ein wider anderer Sinn des Lebens ist für mich der Glauben.
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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ohboy1
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 12.08.2017, 18:27

UNSTERBLICHKEIT.

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