Narben erklären

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Mo., 10.07.2017, 01:43

Hallo Maskerade,

ich bedanke mich für Deinen Beitrag und auch für Deinen gleichlautenden Rat an Prinzessin27.

Ich muss gestehen, dass mich erheitert hat, dass Dich mein Beitrag erheiterte:
Ja, das hast Du, denke ich ganz richtig erkannt. Ich war tatsächlich ein stärker darunter leidendes Indivduum. Mußte etwas über Deine Ausdrucksweie schmunzeln. ...
:lol:

Nichtsdestotrotz möchte ich trotzdem insgesamt erwähnen, dass ich diese etwas "staksige" Ausdruckweise gewählt habe, da diese gesamte Diskussion doch einen sehr ernsten Hintergrund hat und ich (bei persönlicher Bezugnahme) niemanden in eine bestimmte Schublade (z.B. Opfer, hilflos etc.) stecken möchte. Dafür ist das gesamte Thema viel zu komplex und verletzende/beleidigende/unbedachte Worte sind schnell gesagt. Deshalb kommen diese teilweise etwas "merkwürdigen" Formulierungen meinerseits zustande ;) :lol: - auch wenn ich natürlich jederzeit trotzdem negativ behaftete Ausdrücke wählen kann, die ich nicht als solche wahrnehme...

Ich gratuliere Dir ganz herzlich für Deine 5-jährige Abstinenz und das dazugehörende "sich-selbst-bewusst-werden" und die anschließende Willensstärke. Ich teile jedoch auch Deine Angst, dass man in Extrem-Situationen wieder in alt bewährte Muster verfallen könnte.
Wie gesagt, ich beschreibe mich seit 2-3 Jahren als "eigentlich" abstinent, aber ich habe in dieser Zeit des Öfteren bei kurzzeitig auftretender, massiver seelischer Belastung (Streit; arbeitsbedingte, außerordentliche Belastung; insgesamte Pechphase, z.B. erst Auto kaputt, dann auch noch Kühlschrank und letztlich Wasserschaden) immer wieder das Bedürfnis verspürt mir mit SVV kurzfristig, massive Erleichterung zu verschaffen - vor allem abends. Trotzdem war ich jedes Mal am nächsten Tag stolz, mich nicht diesem Impuls (und das ist es wirklich) hingegeben zu haben.
Trotzdem muss ich wie gesagt gestehen, dass ich in Phasen kompletter Verzweiflung teilweise (depressive Anfälle?) - zwar äußerst selten, aber immerhin - zu leichten Formen gegriffen habe.
Desweitern besteht natürlich bei mir immer noch das Problem, dass ich momentan eher Substanzmissbrauch betreibe (was meiner Erfahrung immer meinen eigenen, inneren Drang nach akuter körperlicher Verletzung minderte) jedoch eigentlich auch nur eine Form der SVV darstellt :neutral: :mad:

Bzgl. des Themas Verhalten von Kindern kann ich Dir auch nur beipflichten. Kinder geben sich nach einer klaren Antwort, die ihren Wissendrang & Neugier & Wissbegierde, befriedigt, eigentlich immer schnell zufrieden. Daher rühren meine negativen Erfahrungen auch nicht - auch wenn natürlich unangenehm. Problematisch waren leider immer die Eltern (nicht oft erlebt, aber leider doch mehr als einmal), die daneben standen und diese Antwort (ich muss zugeben, dass ich eigentlich nie ehrlich war, sondern immer irgendwelche "Unfälle" erwähnte) nicht akzeptiert haben und weitere, "bohrende" Fragen angefangen haben zu stellen...Wie gesagt, meine SVV war niemals massiv ausgeprägt, aber die sichtbaren Narben reichen leider doch aus, um Unfälle/Tollpatschigkeit als Ursache auszuschließen (wenn man es denn wirklich wissen will).
Meine Reaktion darauf, war eigentlich immer die nochmalige Bestätigung der Aussage, die ich gegenüber Ihren Kindern getätigt hatte (wobei diese ja meist auch noch dabei standen). Um mich dann anschließend wieder den Kinder zuzuwenden um eine komplett andere Frage/Aussage an diese zu richten ("wie war das nochmal mit Deiner Lehrerin/Kindergärtnerin", "von welchem Spiel hattest Du vorhin nochmal so geschwärmt", "ist lila eigentlich immer noch Deine Lieblingsfarbe"). Dies hat eigentlich immer genügt um das Thema "im Keim zu ersticken". Wie gesagt, ich erkannte eigentlich ziemlich schnell, dass ich nie die Person war, die mit ihren "Narben an die Öffentlichkeit" gehen wollte, sondern diese nur aus der zuvor entstandenen Situation des "Impulskontrollverlusts" (zur akuten Erleichterung des Seelenlebens) resultierten - welche ich bis heute (ob richtig oder falsch) als meine komplett eigene, private Sache betrachte...

Eigentlich wollte ich Dir Maskerade, ja nur zu Deinem Betrag zustimmen - hab aber mal wieder wesentlich mehr geschrieben :red:

Beste Grüße,
Ysp.
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Werbung

Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Mo., 10.07.2017, 01:45

Liebe Prinzessin27,

Ich kann Deine Irritation nachempfinden, finde es aber auch ungemein ehrlich, dass Du dieses Verhalten Deinerseits nicht als einfache Tatsache hinnimmst, sondern Dir durchaus ernste Gedanken machst.
Wie gesagt, ich denke, die Aussage ist klar: fange erst gar nicht "richtig" damit an!

Und natürlich überkommt Dich solch ein Verlangen in einsamen Stunden, wo alles irgendwie hoffnungslos erscheint.
Ich glaube, ohne jetzt in irgend einer Weise sarkastisch klingen zu wollen, dass es hier nicht auch nur irgend einen Forumsteilnehmer gibt, der an einem sonnigen Morgen erholt aufwacht und sich denkt "Oh, heute ist mal wieder ein guter Tag um mich selbst zu verletzen". Wie gesagt, dies meine ich nicht gehässig oder sarkastisch, ich versuche hier nur überspitzt die Wirklichkeit darzustellen...
Und dazu gehört auch immer eine gewisse Einsamkeit & Verzweiflung (+ all die anderen, negativ konturierten Gefühle, Empfindungen, Erfahrungen...) die man definitiv durchlebt, bevor man sich mal wieder zu solch einem selbstschädigenden Verhalten entschließt (ergo: es eine überkommt/überrollt/verführt/verlockt).
Deswegen überrascht es mich auch nicht, dass es Dich "überkam", als Du am Wochenende alleine warst. Dies passt, nach meiner persönlichen Erfahrung, sogar sehr gut in diese "Muster".

Ich habe bisher keine Therapie-Erfahrung, aber wenn Du sagst, dass Dein Therapeut Dich eigentlich super auffangen kann (was in meinen Augen erstmal auf ein konstruktives Verhältnis hinzudeuten scheint), würde ich Dir massiv(!!!) davon abraten, diese neuen Gefühle/"Ausrutscher" unter den Teppich zu kehren - und insbesondere mit SVV weiter zu machen!
Es geht (und das kann selbst ich inzwischen zu 100% unterschreiben - induziert durch meine "Lebenserfahrung", aber auch durch die Therapie-Erfahrungen meines Lebensgefährten) nicht darum, dass Du Deinen Therapeuten glücklich machst und ihn glauben lässt, dass er (endlich(?)) Fortschritte erzielt... Das ist definitiv nicht Deine Aufgabe und Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn es nicht in seinem Sinne läuft!
Evtl. gehört diese Verlagerung auf SVV ja sogar zu Deiner (bisher unbewussten) Aufarbeitung der eigentlichen Probleme. Daher wäre es jetzt wirklich - bitte entschuldige, aber so empfinde ich es - wirklich idiotisch in allen bisher angesprochenen Themen/Verhaltensweisen Vorschritte zu machen und sich eine "heile Seelenwelt" aufzubauen und sich aber gleichzeitig (evtl. auch wirklich unbewusst) einen Ersatz zu suchen, welcher der/dem Seele/Psyche/Geist/Körper genauso wenig guttut bzw. als Ersatz fungiert!

Zudem scheinst Du ja schon mit ungesunden Verhaltensweisen
Du hast recht, Ich sollte schleunigst damit aufhören! Früher hat sich das eher in zu hohem Alkoholkonsum oder extremem Sport geäußert.
zur Genüge Erfahrung gemacht zu haben. Ich schätze, dass dies auch der Grund war, warum Du auf diese Neuerliche sofort (und verständlicherweise etwas verstört und fragend) reagierst.
Guter und einziger Rat bleibt: gewöhne Dir nicht noch ein weiteres, destruktives Verhaltensmuster an! Bekämpft Deine alten, sowie die eigentlichen Auslöser!

Beste Grüße,
Ysp.

P.S.: Ich möchte Dich in kleinster Weise persönlich angreifen oder beleidigen, aber manchmal können harte und ehrlich gemeinte Worte auch hilfreich sein.
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Benutzeravatar

Montag
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 60
Beiträge: 353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 07:51

Hallo miteinander,

ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber das Thema spricht mich an. Hab mich bis vor vier Jahren auch sehr, sehr heftig verletzt leider vor allem an den Armen und häßliche Narben davon. Einerseits sehe ich es nicht ein im Sommer vor allen bei den Temperaturen langärmelig rumzulaufen, andererseits ist es mir extrem peinlich darauf angesprochen zu werden.
Ich sag dann meistens, darüber will ich nicht reden, worauf ich komisch angeschaut werde und dann schäme ich mich.

Auch bei mir ist es passiert, weil ich Aggressionen abbauen musste, in großer Anspannung war und diese nicht ausgehalten habe oder sonstige Probleme hatte, für die ich keine andere Lösung fand, wie eben erstmal die Selbstverletzung. Die Wirkung war erstmal positiv, ich bekam einen klaren Kopf, die Anspannung senkte sich, die Wut auch und ich konnte wieder klarer denken. Aus dem Grund war das lange Zeit, wie eine Sucht, ich musste es einfach tun.

Vor ein paar Wochen hatte ich wieder ein paar Rückfälle, auch auf Grund großer Probleme und Anspannung. Das war zwar viel milder , nicht mehr so extrem , trotzdem erschüttert es mich immer noch, dass es wieder passiert ist, nach vier SV freien Jahren. Hört das denn nie auf?
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 11:50

LiebeYsp,

im Augenblick kann ich leider nich so intensiv auf Deinen Beitrag eingehen. Aber ich habe Dich gelesen, mich gefreut von Dir zu lesen.

Ja, auch Dir meine Glückwünsche. Läßt sich sicher noch was dran machen. ;-)

Also, ich weiß natürlich schon um den nötigen Ernst, den dieses Thema erfordert, und wie komplex dieses Thema ist. Davon abgesehen, daß ich selbst betroffen war/bin, habe ich auch viele Patienten begleitet, die ebenso darunter litten, wie ich selbst.

Andererseits bin der Meinung, daß ein wenig Humor und/oder Sarkasmus nicht schadet. Ich hätte es ohne nicht mehr aushalten können und ich denke, es ist bei jedem anders, wie er damit umgeht. Ernst und Humor müßen sich gar nicht wiedersprechen. Für mich steckt da auch die Frage drin, Kann ich mich annehmen, auch wenn ich etwas falsch gemacht habe ? Kann ich auch einmal lachen und mich freuen, wenn nicht alles optimal läuft. Das kann nämlich auch sehr heilsam sein.

Letztendlich denke ich, daß wir uns im Großen und Ganzen schon einig.

Was mein Anstinenz angeht, ich weiß nicht, ob ich es dazu geschrieben habe, die bezieht sich auf die schlimmste Form, die ich eingesetzt habe, das Schneiden, oder in meinem Fall besser das Schl*tz*n. Die vergleichsweisen harmlosen ( sie sind natürlich auch nicht harmlos ! ) Formen sind nicht alle weg. Sie kommen zwar nur noch sehr selten zum Einsatz, aber es gibt sie noch. Z.B. mittlere Fressanfälle, oder Haut an um die Fingernägel herum einreißen, oder einen trinken, Wunden wieder aufkratzen, usw...
Trotzdem war ich jedes Mal am nächsten Tag stolz, mich nicht diesem Impuls (und das ist es wirklich) hingegeben zu haben.
Naja, stolz war ich eigentlich nicht darauf, und ich habe nach jedem Mal gelitten wie ein Hund. Ich habe mich dafür fertig gemacht, für das was ich getan hatte und ich war/bin im Umgang mit mir selbst meistens ziemlich erbarmungslos. Am meisten hat mich wohl gequält, daß ich es selten geschafft habe, dem Impuls zu wiederstehen. Dieses "nicht anders können,"
es nicht zu schaffen, obwohl ich so viel dafür getan und gekämpft habe. Letzendlich war es jedes mal ein VERSAGEN und da konnten Menschen von außen sagen, was sie wollten, aber dieses Gefühl ist einfach nicht weg gegangen.
Eigentlich wollte ich Dir Maskerade, ja nur zu Deinem Betrag zustimmen - hab aber mal wieder wesentlich mehr geschrieben :red:
Alles in Ordnung. Ich habe mich sehr über Deine Antwort und die Danksagung gefreut.
Das ist das Schöne an einem Forum, da hat alles Platz. Und man lernt einander etwas kennen, auch wenn es ( NUR ? ) über's Internet ist. Man kann über diese Themen reden und weiß, einige andere kennen sie auch, das tut mir gut. Nicht daß andere das auch kennen, sondern das unbefangene sprechen über viele Themen.
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

Werbung


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 12:02

Montag hat geschrieben: Mo., 10.07.2017, 07:51 Hallo miteinander,

ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber das Thema spricht mich an. Hab mich bis vor vier Jahren auch sehr, sehr heftig verletzt leider vor allem an den Armen und häßliche Narben davon. Einerseits sehe ich es nicht ein im Sommer vor allen bei den Temperaturen langärmelig rumzulaufen, andererseits ist es mir extrem peinlich darauf angesprochen zu werden.
Ich sag dann meistens, darüber will ich nicht reden, worauf ich komisch angeschaut werde und dann schäme ich mich.

Auch bei mir ist es passiert, weil ich Aggressionen abbauen musste, in großer Anspannung war und diese nicht ausgehalten habe oder sonstige Probleme hatte, für die ich keine andere Lösung fand, wie eben erstmal die Selbstverletzung. Die Wirkung war erstmal positiv, ich bekam einen klaren Kopf, die Anspannung senkte sich, die Wut auch und ich konnte wieder klarer denken. Aus dem Grund war das lange Zeit, wie eine Sucht, ich musste es einfach tun.

Vor ein paar Wochen hatte ich wieder ein paar Rückfälle, auch auf Grund großer Probleme und Anspannung. Das war zwar viel milder , nicht mehr so extrem , trotzdem erschüttert es mich immer noch, dass es wieder passiert ist, nach vier SV freien Jahren. Hört das denn nie auf?
Liebe Montag,

da sind wir uns recht nahe. Bei mir gab es die erste Zeit einen richtigen Kick, das war im Körper natürlich spürbar. Doch irgendwann hat sich das verändert. Der Kick ist immer schwächer gworden und die pos. Zeit nach der Handlung bis zu den neg. Gedanken, Selbstabwertung, Verachtung, gefühl eine Versagerin zu sein, usw. ... immer kürzer.

SVV ist tatsächlich auch mit einer Sucht zu vergleichen. Es immer wieder tun müssen, den Kick zu brauchen, usw. ... Ich kann verstehen, daß es Dich erschüttert, wenn es nach längerer Abstinenz wieder durchbricht. Aber schau mal, die ganze Zeit dazwischen hat DU geschafft, Du allein. Diese kann Dir keiner mehr nehmen. Wird da ein Rückfall nicht REATIV ?

Scham spielt aus meiner Sicht und meinen Erfahrung sehr viel damit zu tun, wenn man darauf angesprochen wird. Für mich war es ein Makel, Schandflecke, fühle mich gezeichnet, und wenn ich das alles nicht mehr ertragen konnte, dann kam der Sarkasmus zum Einsatz.
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

Benutzeravatar

Montag
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 60
Beiträge: 353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 12:13

Liebe Maskerade,

Du findest mal wieder genau die richtigen Worte. Ja, ich schäme mich für meine Narben und muss sie doch immer jetzt mit mir herumtragen und wenn ich dann noch darauf angesprochen werde, werde ich ganz hilflos, mir gehen die Worte aus, Scham- und Schuldgefühle quälen mich dann noch mehr. Kannst mir nicht ein bisschen von Deiner Fähigkeit zum Sarkasmus abgeben? Der geht mir leider völlig ab - hilft aber sicher ab und zu ganz gut.
Stimmt Maskerade, die vier Jahre ohne kann mir keiner nehmen, doch es bleibt bei mir ein schaler Geschmack, dass ich nicht stärker war um in jüngster Zeit weitere Attacken gegen mich selbst sein zu lassen. Respekt auch hier nochmals an dieser Stelle für Deine 5 Jahre ohne.

Ja es ist eine Sucht und @ Prinzessin ich wünsche Dir so sehr, dass Du in diesen Sumpf gar nicht erst rein rutschst weiter.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

Benutzeravatar

Prinzessin27
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 424

Beitrag Mo., 10.07.2017, 19:51

Ysp. hat geschrieben: Mo., 10.07.2017, 01:45 P.S.: Ich möchte Dich in kleinster Weise persönlich angreifen oder beleidigen, aber manchmal können harte und ehrlich gemeinte Worte auch hilfreich sein.
Danke! Ich verstehe dich richtig! Keine Angst .

Bin für ehrliche Worte dankbar. Es sind viele gute und berührende Gedanken in den letzten Beiträgen. Ich muss das erst mal auf mich wirken lassen - bevor ich meinen "Senf" dazu gebe.

Auch, danke dir Maskerade- wie immer für deine Offenheit und deine Erfahrungen.


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 19:59

Prinzessin27 hat geschrieben: Mo., 10.07.2017, 19:51
Ysp. hat geschrieben: Mo., 10.07.2017, 01:45 P.S.: Ich möchte Dich in kleinster Weise persönlich angreifen oder beleidigen, aber manchmal können harte und ehrlich gemeinte Worte auch hilfreich sein.
Danke! Ich verstehe dich richtig! Keine Angst .

Bin für ehrliche Worte dankbar. Es sind viele gute und berührende Gedanken in den letzten Beiträgen. Ich muss das erst mal auf mich wirken lassen - bevor ich meinen "Senf" dazu gebe.

Auch, danke dir Maskerade- wie immer für deine Offenheit und deine Erfahrungen.
Immer wieder gerne, Prinzessin :hugs:
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 20:20

Liebe Montag,

kann gut verstehen, daß Du Dich für Deine Narben schämst, geht mir bis heute manchmal so.
Wobei die meisten Menschen wissen, daß das SVV ist, wodurch sie entstanden sind. Und die Mehrheit spricht Btroffene auch gar ncht darauf an. Außerdem denke ich mir, Das habe ich mich angetan, dann muß ich auch mit den Konsequenzen leben. Die anderen Menschen haben Deine Erklärung gehört und dann ist das in der Regel wieder vergessen. Mittlerweile finde ich nicht mehr, daß man sich der Narben zu schämen bräuchte, siei drücken eben meinen seelischen inneren Schmerz aus, alle Wunden, die mir von außen zugefügt worden sind. Sollte ich mich also für etwas schämen, da ich nur indirekt verbrochen habe.

Wie gesagt, immer wieder mal je nach dem, wen ich vor mir habe und in welcher Situation, schäme ich mich doch auch dafür Aber alles in allem, komme ich lach langer und schwerer Arbeit ganz gut damit zurecht.

Naja, wie Du Deine Rückfälle bewertest und wieviel Macht Du ihnen gibst ist natürlic Deine Eigene Angelegenheit. Ich finde halt, Du machst es Dir selbst noch viel schwerer, wenn Du beim Perfektionismus und den völlig überstegerten Erwrtungen an Dich selbst bleiben möchtest. Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, daß mit der Entscheidung da heraus und für einen anderen Weg der Beginn für zahlreiche positive Entwicklungsschritte war / ist
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

Benutzeravatar

Montag
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 60
Beiträge: 353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 20:54

Liebe Maskerade,
kann gut verstehen, daß Du Dich für Deine Narben schämst, geht mir bis heute manchmal so
. Ja die Scham...................aber Du deutest indirekt an, dass es da auch einen WEg raus gibt aus der Scham, das macht mir irgendwie Hoffnung - danke!
Wobei die meisten Menschen wissen, daß das SVV ist, wodurch sie entstanden sind. Und die Mehrheit spricht Btroffene auch gar ncht darauf an.
Stimmt, so oft passiert das Ansprechen glücklicherweise nicht. Aber wenn es halt passiert, komm ich schon in Erklärungsnot.
Mittlerweile finde ich nicht mehr, daß man sich der Narben zu schämen bräuchte, siei drücken eben meinen seelischen inneren Schmerz aus, alle Wunden, die mir von außen zugefügt worden sind. Sollte ich mich also für etwas schämen, da ich nur indirekt verbrochen habe.
Seelischer innerer Schmerz, das trifft es. Klingt schon sehr logisch Deine Erklärung: Warum sollte ich mich für etwas schämen, was ich nur indirekt verbrochen habe? Muss ich auf mich wirken lassen - sacken lassen.
Naja, wie Du Deine Rückfälle bewertest und wieviel Macht Du ihnen gibst ist natürlic Deine Eigene Angelegenheit. Ich finde halt, Du machst es Dir selbst noch viel schwerer, wenn Du beim Perfektionismus und den völlig überstegerten Erwrtungen an Dich selbst bleiben möchtest
. Irgendwo hab ich mal gehört, man soll nicht Rückfall sagen, sondern Vorfall. Auch da bringst Du mich sehr ins Nachdenken..............Stimmt der Perfektionismus. Aber um zum THema mehr zurückzukehren, wenn ich es schaffen würde/werde, souveräner mit meinen Narben umzugehen, vielleicht komm ich dann gar nicht mehr so in Erklärungsnot und innere NÖte. DAnn kommt vielleicht mal die Zeit, wo ich sogar dazu stehen kann und sagen, ja ich hab mich selber verletzt, weil ich da noch keinen andere Möglichkeit sah mit meinen Gefühlen konstruktiver umzugehen oder so ähnlich und den Frager dabei anschauen.
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag Mo., 10.07.2017, 21:49

Liebe Montag,

sehr wirksam ist der Satz:

" Darüber möchte ich ( mit Ihnen/Dir ) nicht sprechen."


Ja, es gibt einen Weg aus diesem extremen Gefülhl " Scham." Das hat allerdings ganz viel mit Selbstliebe, Selbstakzeptanz und der Bereitschaft heraus, neue Wege zu gehen. Da größte Gift ist, wenn man auf dem bisherigen Standpunkt stehen bleibt, starr wie eine Säule.

Das Wort Rückfall mag ich in diesem Zsammenhang eigentlich gar nicht. Aber ich habe noch kein besseres Wort gefunden. Es ist einfach ser negativ besetzt und macht aus dem Vorfall ein viel größeres Drama, als es ist. Deswegen ist Rückfall denkbar ungünstige Wortwahl.
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Di., 11.07.2017, 05:12

Liebe Prinzessin27,

Zuerst einmal freue ich mich, dass Du meine Beiträge in gewisser Weise als hilfreich betrachtest (auch wenn "liken" natürlich nicht der eigentliche/hauptsachliche Sinn dieses Forums ist...)
Ich muss das erst mal auf mich wirken lassen - bevor ich meinen "Senf" dazu gebe.
Nimm Dir deswegen alle Zeit, die Du braucht, um über all' diese Beiträge nachzudenken, um die für Dich nötigen Konsequenzen/Schlüsse zu ziehen.
Letztendlich solltest Du dabei aber nochmal die, von diversen Teilnehmern hervorgebrachte, Aussage in Betracht ziehen, dass SVV letztlich nur allgemeines Leiden (aber niemals! anhaltende Befreiung) hervorbringt!!! Deshalb, versuche diesen Weg nicht einzuschlagen...
Aber auch im Fall, dass Du erneut schwach geworden sein solltest, ist dies keine Schande. Wie Du siehst, kämpfen hier eigentlich alle noch (manche mehr, manche - zum Glück - inzwischen wesentlich weniger) mit den akuten Folgen/langfristigen Nachwirkungen. Daher wird Dich niemand verurteilen... Von daher nutze jederzeit die Anonymität dieses Forums, für zusätzlichen Austausch, Mut-holen, Selbststärkung & Erfahrungsabgleich (ich wünschte ich hätte es bereits vor ~10 Jahren gefunden).

Beste Grüße,
Ysp.
Zuletzt geändert von Ysp. am Di., 11.07.2017, 06:06, insgesamt 1-mal geändert.
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Di., 11.07.2017, 05:14

Liebe Montag,
[...], für die ich keine andere Lösung fand, wie eben erstmal die Selbstverletzung. Die Wirkung war erstmal positiv, ich bekam einen klaren Kopf, die Anspannung senkte sich, die Wut auch und ich konnte wieder klarer denken. Aus dem Grund war das lange Zeit, wie eine Sucht, ich musste es einfach tun.
Für mich ist dies eine sehr klare und zutreffende Beschreibung der Gründe für SVV, in der ich mich komplett wiedererkenne. Das Gefühl direkt danach, bring einfach nur totale Erleichterung (wenn nicht sogar Erlösung) und bei mir sogar noch eine Art von "Wohlgefühl".
Leider kommt dann immer das böse Erwachen und die neue Narbe holt einen schließlich auf den Boden der Tatsachen/in die Realität zurück :neutral:
Bei mir gab es die erste Zeit einen richtigen Kick, das war im Körper natürlich spürbar. Doch irgendwann hat sich das verändert. Der Kick ist immer schwächer geworden und die pos. Zeit nach der Handlung bis zu den neg. Gedanken, Selbstabwertung, Verachtung, gefühl eine Versagerin zu sein, usw. ... immer kürzer.
Aber auch dem Zitat von Maskerade kann ich uneingeschränkt zustimmen. In dem Maße, in dem die Hemmschwelle nachlässt & die Häufigkeit zunimmt, lässt auch das positive Gefühl/die Erleichterung nach. Ergo war meine erste Handlung damals, sich weitere Verletzungen zuzufügen, um diese totale Erleichterung/Wohlgefühl wiederzuerlangen.
Und da ist ganz klar der Vergleich zu Drogen angebracht: am Anfang ist alles toll, man hat ein tolles Gefühl, man fühlt sich befreit. Aber je öfter man sie nimmt, desto höhere Dosen muss man nehmen, um ein vergleichbares Feeling zu erlangen. Allerdings nimmt man mit der gesteigerten Dosis auch einen verstärkten "Kater" & eine innere Leere in Kauf - dabei wird das Hochgefühl immer kürzer, falls es denn überhaupt noch so eintritt.
Irgendwo hab ich mal gehört, man soll nicht Rückfall sagen, sondern Vorfall.
Ich selbst finde diese Bezeichnung gut und habe sie auch schon selbst (mehr als einmal) benutzt. Es macht einen einfach nicht so fertig wie ein Rückfall. Nach einem "Vorfall" konnte ich mir halt sagen: "Nun gut, das ist jetzt mal echt wieder komplett sch*iße gelaufen, nachdem Du doch eigentlich schon soweit warst.", aber, im Gegensatz zu einem Rückfall, gab mir diese Bezeichnung immer die Gelegenheit (auch gegenüber meines Lebensgefährten) zu sagen: "Obwohl doch eigentlich alles schon gut lief, bin ich halt mal eben gestolpert, aber bin auch sofort wieder aufgestanden, um den Weg weiter zu gehen."
Sorgen solltest Du Dir allerdings machen, wenn diese/s Stolpern/Vorfälle anfangen zur Gewohnheit zu werden oder sich massiv zu häufen - denn dann ist es ganz klar ein Rückfall!!! Leider kann die eigene Selbstverleugnung diese Erkenntnis sehr vernebeln (eigene Erkenntnis). Und sich dies einzugestehen, kostet auch sehr viel Kraft, da man sich (mal wieder) sein - wenn auch temporäres - Scheitern eingestehen muss. Daher nehm' all die Unterstützung in Anspruch, die Du zur Verfügung hast - es wird Dir garantiert helfen schneller "auf die Beine" zu kommen. Nichtsdestotrotz weiß ich (als bisherige fast vollständige Einzelkämpferin), dass dieser Schritt ebenfalls sehr viel Courage & Ehrlichkeit erfordert...

Beste Grüße,
Ysp.
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Di., 11.07.2017, 05:17

Liebe Maskerade,

ich stimme zu, dass Deine Beiträge wirklich sehr hilfreich sind und auch den "Nagel ziemlich treffsicher auf den Kopf treffen". :flowers: :-D Und ich danke Dir für Deine Antwort.
Also, ich weiß natürlich schon um den nötigen Ernst, den dieses Thema erfordert, und wie komplex dieses Thema ist. Davon abgesehen, daß ich selbst betroffen war/bin, habe ich auch viele Patienten begleitet, die ebenso darunter litten, wie ich selbst.

Andererseits bin der Meinung, daß ein wenig Humor und/oder Sarkasmus nicht schadet. Ich hätte es ohne nicht mehr aushalten können und ich denke, es ist bei jedem anders, wie er damit umgeht. Ernst und Humor müßen sich gar nicht wiedersprechen.
Insgesamt verfüge ich auch (glaube ich zumindest) über eine ordentliche Portion Sarkasmus, sowie schwarzen Humor, Schadenfreude, doppeldeutigem Humor und eine Art äußerst "flachen Humors" - bin zwar nie die Person, die sofort Witze erzählt, aber eigentlich bei diesen humoristischen Situationen mit als erste lacht. Zudem kann ich selbst sehr gut Konter-Spitzen austeilen, wenn sich Freunde/Bekannte etc. über mich lustig machen :lol: Trotzdem muss ich zugeben, dass es 2-3 absolute (auf mich bezogene) Tabuthemen gibt, bei denen ich leider keinen keinen Spaß verstehe.
Und da ich gerne von mich auf andere schließe und annehme, dass nicht jeder den gleichen Humor teilt, bzw. auch verwundbare Punkte hat bzw. es auch Ausdruckweisen gibt, die einen auf die Palme bringen, habe ich versucht, als Forums-Neuling, neutral zu formulieren. Bzw. neue Fragesteller (und auch sonst niemanden) mit einem ernst gemeinten, aber ungünstig formulierten Rat vor den Kopf zu stoßen... Tja - könnte man höchstwahrscheinlich auch drüber diskutieren warum ich diese Bedürfnis habe...
Zudem neige ich aber auch dazu, Dinge, die mich selbst belasten, andern gegenüber ins Lächerliche zu ziehen oder mit Humor zu überspielen.
Trotzdem: eine Gewisse Portion Humor schadet definitiv nicht - es ist immer besser das Positive oder auch die Ironie zu erkennen und (irgendwann) darüber zu lachen, als sich komplett in Hilflosigkeit zu ergeben.
Ich glaube, da hast Du mir (falls Deine Alterangabe stimmt) einige Jahre an Lebenserfahrung ("Abgebrühtheit") voraus.
Trotzdem war ich jedes Mal am nächsten Tag stolz, mich nicht diesem Impuls (und das ist es wirklich) hingegeben zu haben.

Naja, stolz war ich eigentlich nicht darauf, und ich habe nach jedem Mal gelitten wie ein Hund. Ich habe mich dafür fertig gemacht, für das was ich getan hatte und ich war/bin im Umgang mit mir selbst meistens ziemlich erbarmungslos. Am meisten hat mich wohl gequält, daß ich es selten geschafft habe, dem Impuls zu wiederstehen. Dieses "nicht anders können,"
es nicht zu schaffen, obwohl ich so viel dafür getan und gekämpft habe. Letzendlich war es jedes mal ein VERSAGEN und da konnten Menschen von außen sagen, was sie wollten, aber dieses Gefühl ist einfach nicht weg gegangen.
Alles was Du schreibst kenne ich ebenfalls zur Genüg: "eigentlich sah alles anfangs so gut aus, und man hat wirklich gegelaubt, dass man so stark ist es nicht zu tun... Aber dann schleicht sich dieser SVV-Gedanke langsam ein, während gleichzeitig das innere Verlangen nach Entlastung steigt... Und man kämpft mit sich und ringt mit sich, aber schlussendlich verfällt man der Verlockung.
Was ich eigentlich meinte, ist die Tatsache, es mal wirklich zu schaffen zu wiederstehen - denn das bedeutet keine Reue am nächsten Morgen und irgendwann auch Stolz.
Trotzdem war/ist dies für mich ein langer Prozess. Denn einfach nur simple Unterdrückung des SVV-Drangs eskaliert spätestens nach 3 Tagen in einem totalen Kotrollverlusts (mit umso stärkerer SVV).
Ich hab mich hier also auf den Prozess des "abstinent" werdens bezogen, bei dem es halt immer längere Phasen gibt, in denen man diesem Drang widersteht und man (jedenfalls ich) im nachhinein Stolz verspührt mir im Affekt nicht wieder eine neue Narbe zugefügt habe.

tbc...
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Benutzeravatar

Ysp.
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 35
Beiträge: 89

Beitrag Di., 11.07.2017, 05:19

c…
Mittlerweile finde ich nicht mehr, dass man sich der Narben zu schämen bräuchte, sie drücken eben meinen seelischen inneren Schmerz aus, alle Wunden, die mir von außen zugefügt worden sind. Sollte ich mich also für etwas schämen, da ich nur indirekt verbrochen habe.
Das ist wirklich gut zu hören. Ich muss selbst aber (leider) zugeben, dass ich von diesem "Zustand"/dieser Einstellung noch meilenweit entfernt bin. Ich kann sie nachvollziehen und verstehen, aber einfach nicht auf mich selbst anwenden. Evtl. liegt da familiär auch noch zu viel im Argen... Obwohl mir die Idiotie der Verheimlichung/Selbstverleugnung komplett bewusst ist - aber das Wissen darum Menschen massiv zu enttäuschen, will ich einfach noch nicht eingehen.
Aber wie gesagt, ich empfinde daher meinen Schritt, mich in diesem Forum anzumelden, als ersten Schritt zur Besserung - es ist zwar nur "ein Austausch unter Laien" und ersetzt keine Therapie, aber nach meiner gesamten Vorgeschichte (ohne jemals professionelle Hilfe in Anspruch genommen zu haben, bzw. mich nur 3 Menschen offenbart zu haben), betrachte ich dies hier als meinen ersten, wirklich aktiven Schritt. Vor allem unter Berücksichtigung, dass ich schon immer ein Profi darin war, angebotene Hilfe abzuwimmeln (aber das ist ein anderes Thema)...

Beste Grüße,
Yps.
--------------------------------------------------------------------------------------------

There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag