Der Therapeut hinter der Fassade
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Gute Nacht, ich verabschiede mich aus der Runde.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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Hallo Schneerose,Schneerose hat geschrieben:Hallo Tristezza,
also ich mach in meiner jetztigen Therapie eben schon die Erfahrung, dass er mir sagt was sein Problem ist, zwar sehr serh dosiert, weil mir natürlich sein Privatleben nichts angeht, aber die Punkte wo sich seine Problematik und meine überschneiden, da geht er mit Bedacht drauf ein, denn nur so kann ja ich an mir auch arbeiten und meinen Anteil verändern lernen.
Er bedankt sich auch immer wieder mal bei mir für meine kosntruktive Kritik.
Für mich ist es echt eine tolle Erfahrung und ich spüre dass sogar im Gerhirn, wie sich alles entspannt - für mich ist das eine absolut korrigierende Erfahrung, dass mich Jemand so ernst nimmst.
schön, dass du auf diese Weise eine gute Erfahrung machen kannst. Meine Therapeutin ist für solche "Selbstenthüllungen" wohl zu sehr Analytikerin. Ich lege allerdings auch nicht so großen Wert darauf, im Einzelnen über ihre Schwächen zu sprechen - wichtig ist, dass sie insgesamt für mich "good enough" ist.
Nur wird über 300h hinaus eher selten verlängert, und wenn, dann auch nicht üppig. Das ist ja gerade der Punkt (den auch schon Freud kannte): dass Patienten immer gerade DANN noch ein Fass aufmachen, wenn der Drops eigentlich schon gelutscht ist und Stunde bzw. Therapie kurz vor dem Ende stehen. Wenn das so ist, muss das erkannt und behandelt werden.Schneerose hat geschrieben:oder möchtest du verlängern, Bärchen? da du ja auch schreibst, gerade jetzt steht ein Problem an zu bearbeiten.isabe hat geschrieben:Das Einzige, was mich wundert, ist, dass dieses - solch ein - Thema kurz vor dem Ende angesprochen wird. Stehen da nicht andere Dinge im Vordergrund, z.B. die Frage, wie es sein wird für dich ohne ihn? Kann es sein, dass du diese Frage ausblendest? 20 Stunden sind nicht viel in einer Analyse. Für einen Abschied braucht man oft wesentlich länger.
es geht mir dabei nicht nur ums ablenken, dass was gerade auftaucht, taucht seit Ewigkeiten auf und ich traute mich es nie anzusprechen.isabe hat geschrieben:Nur wird über 300h hinaus eher selten verlängert, und wenn, dann auch nicht üppig. Das ist ja gerade der Punkt (den auch schon Freud kannte): dass Patienten immer gerade DANN noch ein Fass aufmachen, wenn der Drops eigentlich schon gelutscht ist und Stunde bzw. Therapie kurz vor dem Ende stehen. Wenn das so ist, muss das erkannt und behandelt werden.
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...und es ist wichtiger als die Frage: "Was mache ich, wenn wir einander nicht mehr sehen?"?
da kannst du Recht haben. aber deswegen ist das Thema ja nicht weniger wichtig.isabe hat geschrieben:...und es ist wichtiger als die Frage: "Was mache ich, wenn wir einander nicht mehr sehen?"?
evtl. auch gerade deshalb, wenn es vielleicht weiter geht, brauche ich Sicherheit.
die Sicherheit, dass ich verstehe, wie er wirklich ist.
habe ihm erzählt, wie es sich anfühlt, wenn ich bald vielleicht nicht mehr die Sitzungen wahrnehmen kann.
ich weiche dem Thema demnach nicht aus.
Wenn man mit etwas Schwierigkeiten in der Therapie hat, spricht man es an... und fertig. Wenn man sich nicht traut ist Überwindung angesagt. Ein normal-guter Therapeut kann damit auch umgehen, sprich: er wird es berücksichtigen oder auch nicht (wenn er keinen Anlass dazu sieht). Wenn sich Thematiken auf die Schwächen des Therapeuten verlagern oder wichtig erscheint, wie ein Therapeut privat ist, dann halte ich das ebenfalls für Ablenkung von den eigenen Problematiken oder Rollenumkehr. Kein normal-guter Therapeut wird darauf (großartig) einsteigen. Denn es ist unerheblich, wie ein Therapeut privat drauf ist. (Ausnahme evtl. bei eklatanten Behandlungsfehlern: Z.B. dass der Therapeut das auf seine Kappe nimmt und ggf. etwas begründet. Aber darum geht es hier ja nicht.)
Die Therapie ist gelaufen... maximal könnte man noch sagen, dass man sich bisher nicht traute das anzusprechen, es aber noch loswerden will. Aber wenn es bisher auch so ging, besteht im Endspurt eigentlich auch keine großartige Veränderungrelevanz, möchte ich behaupten.
Die Therapie ist gelaufen... maximal könnte man noch sagen, dass man sich bisher nicht traute das anzusprechen, es aber noch loswerden will. Aber wenn es bisher auch so ging, besteht im Endspurt eigentlich auch keine großartige Veränderungrelevanz, möchte ich behaupten.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 06.02.2017, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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neee, die Therapie ist nicht gelaufen. Das entscheidet ein Gutachter.
Ich möchte dich mal "aufwecken": Die Therapie ist insofern "gelaufen", als auch weitere maximal 40-60 bewilligte Stunden nichts daran ändern werden, dass du dich mit dem Ende auseinandersetzen musst. Und mir scheint das - v.a., wenn ich deinen alten Thread erinnere - wesentlich wichtiger als die Frage nach den Schwächen des Therapeuten. Geht es hier nicht wirklich um dein Leben nach der Therapie?
es ist mir wichtig zu erfahren, wie er wirklich ist. ich will nicht, dass er nur auf einfühlsam macht und in Wirklichkeit nichts dabei empfindet. Das habe ich auch nicht, aber manchmal eben, wenn es um bestimmte Themen geht.MariJane hat geschrieben:Gehts dir darum? Nicht um die Schwäche an sich, sondern darum, wer dein Therapeut wirklich ist? Und doch, es gibt Therapeuten, die reden offen über ihre Schwächen und ihre Menschlichkeit. Deshalb: Red doch einfach mit ihm.Baerchen hat geschrieben:
denn ich werde niemals erfahren, wie er wirklich ist.
Mir scheint, du hast ein Problem mit Abhängigkeit, aber ich kann mich irren. Du könntest das doch einfach so stehen lassen, aber du willst das als Schwäche betrachtet wissen (vielleicht lacht er, wenn du ihm das erzählst und meint: Ertappt. Betrachtet das selbst nicht mal als Schwäche...)- du wertest das so, wertest ihn damit auch ab. Ich frag mich halt, warum? Um ihn zu entidealisieren, deine Autonomie zu erhalten?
Wenn ich ihm erzähle, dass ich jahrelang Krämpfe wegen Calciummangel hatte und mich nicht verstanden fühlte, dann empfinde ich es, als würde ich ihn dabei ertappen, dass er da vielleicht etwas nicht erkannt hat. Nehmen wir an, dass ich Calciummangel hatte, weil dieses und jenes war und er das bisher nicht ernst nahm und sich nun herausstellt, dass mir Calcium sehr hilft, empfindet er es als kränkend, nach meinem Empfinden, wenn sich herausstellt, dass ich richtig lag.
denn das kreide ich ihm an, er muss nicht alles was ich habe auf meine seelisches Erkrankunsgbild beziehen. Manches lag nicht in meiner Hand.
Und das wird er nicht einsehen.
Kann sein, dass er manches nicht ernst nahm und erst nachher verstanden hat, aber dann will ich auch, dass er dazu steht.
Zuletzt geändert von Baerchen am Mo., 06.02.2017, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Meinst du, du wirst es denn nun, in den letzten deiner Stunden, ansprechen?Baerchen hat geschrieben: dass was gerade auftaucht, taucht seit Ewigkeiten auf und ich traute mich es nie anzusprechen.
Vielleicht wäre es tatsächlich von Vorteil für dich, wenn die Therapie beim jetzigen Therapeuten doch endgültig zu Ende ginge, und du dir einen neuen suchst.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
ich kann euch fast versichern, ich werde keinen mehr finden.Alyssa hat geschrieben:Meinst du, du wirst es denn nun, in den letzten deiner Stunden, ansprechen?Baerchen hat geschrieben: dass was gerade auftaucht, taucht seit Ewigkeiten auf und ich traute mich es nie anzusprechen.
Vielleicht wäre es tatsächlich von Vorteil für dich, wenn die Therapie beim jetzigen Therapeuten doch endgültig zu Ende ginge, und du dir einen neuen suchst.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Ich habe auch keine Kraft mehr zu suchen.
Die letzte Suche war sehr kräftezerrend.
Und keiner dieser Therapeuten war annähernd, wie mein aktueller.
Deshalb will ich es nicht riskieren.
Vielleicht kann es ja weitergehen, mit ihm.
Nur will ich mit ihm über alles sprechen, alles was mich bewegt.
Es kann aber sein, dass er manches nicht einsehen kann und das ist das, was ich gerade nicht aushalten kann.
ja, das ist eigentlich das wichtigste Thema. Wie geht es danach weiter.isabe hat geschrieben:Ich möchte dich mal "aufwecken": Die Therapie ist insofern "gelaufen", als auch weitere maximal 40-60 bewilligte Stunden nichts daran ändern werden, dass du dich mit dem Ende auseinandersetzen musst. Und mir scheint das - v.a., wenn ich deinen alten Thread erinnere - wesentlich wichtiger als die Frage nach den Schwächen des Therapeuten. Geht es hier nicht wirklich um dein Leben nach der Therapie?
Und ich weiß es nicht.
Ich habe keine Kraft mehr für Therapeutensuche.
Wenn es bei ihm endet, bin ich am Ende.
Ich habe keine Energien mehr.
Ist er denn auch Arzt?Baerchen hat geschrieben: Wenn ich ihm erzähle, dass ich jahrelang Krämpfe wegen Calciummangel hatte und mich nicht verstanden fühlte, dann empfinde ich es, als würde ich ihn dabei ertappen, dass er da vielleicht etwas nicht erkannt hat. Nehmen wir an, dass ich Calciummangel hatte, weil dieses und jenes war und er das bisher nicht ernst nahm und sich nun herausstellt, dass mir Calcium sehr hilft, empfindet er es als kränkend, nach meinem Empfinden, wenn sich herausstellt, dass ich richtig lag.
Now I know how the bunny runs!
Das werde ich ihm beim nächsten mal erzählen, dass es zwei wichtige Themen gibt.
Und da das erste -das Ende meiner Therapie- steht an erster Stelle.
Und da das erste -das Ende meiner Therapie- steht an erster Stelle.
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