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Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 20:16
von mio
lauli hat geschrieben:Gibt es Depressive die krank sein wollen?
Es geht dabei - also bei dem Krankheitsgewinngedanken - nicht um ein "bewusstes wollen" sondern eher um eine größtenteils unbewusste Reaktionsweise/Motivlage, die dann eben zum "Ziel" führt (das aber meist eben auch unbewusst ist).

Und nicht jeder Depressive dürfte automatisch auch einen Krankheitsgewinn haben. Der Rückschluss lässt sich so ja nicht ziehen, nur weil es bei einigen so ist.

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 20:21
von Speechless
Finde beides ziemlich doofe, falsche und pauschalisierende Aussagen:

1. alle Einzelkinder sind überbehütet
2. alle Einzelkinder bekommen zuviel Zuwendung

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 20:23
von inlines
@mio: danke für deine Antwort!

@speechless: Früher, als es noch normal war 5 und mehr Kinder zu haben, blieb für den Einzelnen nun mal nicht so viel Zeit... Das deswegen nun alle überbehütet wären, die ein Einzelkind sind, ist natürlich übertrieben. Ich schätze viel mehr, dass sich da auch vieles zum Positiven entwickelt hat.

FG

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 20:31
von Speechless
Das heißt wohl kaum, dass sich automatisch für ein Einzelkind viel Zeit genommen wird.

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 20:38
von inlines
Ja, logisch, das ist von Fall zu Fall verschieden, aber insgesamt besteht da wohl eine Tendenz (wobei wir schon wieder sehr off-topic sind, und ich heute eigentlich nicht mehr posten möchte/kann)

siehe z.B. http://www.focus.de/familie/erziehung/f ... 82105.html

Zitat: "Einzelkinder werden einerseits wie Prinzen und Prinzessinnen gepämpert und andererseits orientieren sie sich nur an Erwachsenen", sagt Psychologe Gross.

Honkanen-Schoberth mahnt: "Eltern sollten schon darauf achten, dass ihre Kinder nicht so maßlos verwöhnt und überbehütet werden und ihnen alle Wünsche restlos erfüllt werden." Auch die Großeltern, Tanten und Onkel sollten dies nicht übertreiben."

Oder: http://www.taz.de/!5034417/

Zitat: Doch die Forschung konnte diese logische Schlussfolgerung nicht belegen. Richtig ist natürlich, dass Kinder ohne Geschwister meist mehr Aufmerksamkeit und auch mehr finanzielle Ressourcen von den Eltern erhalten. Allerdings fördert dies alles laut wissenschaftlicher Studien offenbar nicht den Narzissmus, sondern eher eine zügige Sprachentwicklung, verbessert berufliche Erfolgschancen und steigert den IQ.

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 21:32
von mio
Speechless hat geschrieben: 2. alle Einzelkinder bekommen zuviel Zuwendung
Ich schrieb von viel Zuwendung, nicht von zuviel. Und zwar in dem gedanklichen Kontext, dass sie sich die Zuwendung nicht mit den Geschwistern teilen müssen. Es gibt mit Sicherheit auch Einzelkinder die kaum oder gar keine Zuwendung bekommen bzw. genau das richtige Maß an Zuwendung. Und es wird auch welche geben, die zuviel erhalten.

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: So., 22.01.2017, 21:46
von Pianolullaby
Das sehe ich sehr ähnlich inlines.
Ich sehe viele Menschen die hier in der Schweiz Rente beantragen und sie wird brutal abgeschmettert.
Bei vielen die ich kenne, muss ich sagen, dass ich die Ablehnung verstehe. Manche werden meiner Meinung nach aber auch benachteiligt. Ich habe im 1. Anlauf sofort ohne Probleme die 50% gekriegt, und nachdem ich aus D. zurück in die Schweiz gezogen bin, und eigtl. eine Wiedereingliederung machen wollte, jedoch sich die Symptome verschlimmert haben, ich ohne gross irgendwas darlegen zu müssen, sofort 100% bekommen habe. Es war für die Invalidenversicherung schon vor dem Gutachten klar. Das hatten sie mir direkt gesagt. Kein halbes Jahr nach einen Gespräch bei der IV hatte ich die 1. 100% Auszahlung.

Re: Gibt es Depressive, die krank sein wollen?

Verfasst: Mo., 23.01.2017, 16:50
von lauli
Ich möchte zu meiner Situation noch folgendes sagen, ich bin das zweite von drei Kindern und habe selbst vier schon erwachsene Kinder. Weder ich noch eines meiner Kinder hat wohl zuviel an Zuwendeung bekommen.