Positive Übertragung nach Therapieende/ Was tun gegen Übertragung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 16:25

Ich sehe das wie Montana. Illusionen, erlittene Mängel, eine unerwiderte Liebe oder Übertragungen sind noch lange nicht automatisch krankhaft. Anders wäre das zB bei einem Wahn im medizinischen Sinne... aber der Illusion bist du dir ja bewusst.

Was sollte er oder ein anderer Therapeut da tun? Ich würde versuchen, das Realitätsprinzip walten zu lassen.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 16:43

Tollkirsche hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 13:37 Sie riet mir wieder zu ihm zu gehen und das anzusprechen weil sie meint nur er könne das lösen.
Nur der Mut dazu fehlt mir und die Angst vor der Ablehnung dabei weiss ich dass es wahrscheinlich die klaren Worte sind die mir fehlen zum Abschliessen.

Dazu sagen möchte ich noch dass diese Gefühle ausschließlich positiv sind vielleicht will ich sie deshalb behalten?
Wenn sie ausschließlich positiv sind: Why not? Nur warum dann der Beitrag?

Und brauchst du die Abfuhr von ihm wirklich... oder könnte es auch reichen, dass du dir bewusst machst, dass das lediglich deine Phantasien, Wünsche sind, mit denen er aber nichts zu tun hat - außer dass er (sozusagen ungefragt) als Objekt deiner Begierde auserwählt wurde? Daher halte ich es auch für unzutreffend, dass nur er das löse könne... denn er hat eigentlich nichts damit zu tun. Den Vergleich mit den Popstars finde ich passend... denn andernfalls bestünde ja wirklich die Lösung darin, dass man den Schwarm treffen müsste und an diesen delegiert, dass er mitteilt, wirklich nicht verliebt zu sein (obwohl man selbst von ihm träumt). Daher meine Frage: Würde es nicht reichen, sich das selbst vor Augen zu führen, dass das eine einseitige Kiste ist?

Alternativ könntest du natürlich nochmals um ein Gespräch bitten... aber verpflichtet dem nachzukommen, wäre er nicht.
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Tollkirsche
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 17:47

Wäre es denn so schlimm?

Ich meine, woher weißt du denn, dass es eine Übertragung ist bzw. an was "leidest" du jetzt, dass du wieder Therapie benötigst?

LG candle
[/quote]

Ich bin nicht sicher ob es eine Übertragung ist oder Liebe auf den 1. Blick denn es war nach dem 1. Satz schon klar...
Aber alle hier beschriebenen Gefühle dazu empfinde ich ebenso.
Meine Einbildung dass sofort eine Verbundenheit da war wie zwei Seelen die zusammengehören dass ist denke ich illusorisch zumindest wahrscheinlich einseitig.

Es ist nicht schlimm aber diese Sehnsucht bleibt doch ungestillt und ich denke es wäre konstruktiver mit mir im Reinen zu sein und das bin ich nicht solange ich Träumen nachhänge und vielleicht zieht das echte Leben an mir vorbei weil ichs nicht reinlasse?
Ich würde diese Gefühle gern auf mich selbst umlenken wenn das ginge um wieder ganz bei mir zu sein. Ich weiss nicht ob das verständlich klingt.

Ich dachte eine Therapeutin kann das lösen daher der Versuch... weils ja auch in der Therapie entstanden ist.

Und ich merke je länger das dauert umso öfter kommen traurige Gedanken dass ich das nicht haben kann und darin hängenbleibe...

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candle.
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:05

Tollkirsche hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 17:47 Es ist nicht schlimm aber diese Sehnsucht bleibt doch ungestillt und ich denke es wäre konstruktiver mit mir im Reinen zu sein und das bin ich nicht solange ich Träumen nachhänge und vielleicht zieht das echte Leben an mir vorbei weil ichs nicht reinlasse?
Ich würde diese Gefühle gern auf mich selbst umlenken wenn das ginge um wieder ganz bei mir zu sein. Ich weiss nicht ob das verständlich klingt.
Heißt es jetzt, dass dein Leben sich jetzt dramatisch verändert hat?
Und anders: Wenn der Angebetete nun kein Therapeut wäre, nicht erreichbar wäre, wie würdest du denn damit umgehen?

So schlimm finde ich das Träumen nicht. Es ist doch schön eigentlich, wenn man sich das gute Gefühl so lange bewahren kann.

Ja, das mit dem auf dich selber umlenken habe ich nicht verstanden. Wo ist es denn jetzt?

Ich habe jetzt auch noch nicht wirklich Kriterien gesehen, die jetzt für eine Übertragung sprächen. Vielleicht willst du das nur so als Grund dich bei ihm melden zu können?

LG candle
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Tollkirsche
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:08


Daher meine Frage: Würde es nicht reichen, sich das selbst vor Augen zu führen, dass das eine einseitige Kiste ist?
Das mache ich seit 8 Monaten daher meine Frage

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Philosophia
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:11

Wie ist das denn sonst bei dir, wenn du etwas nicht haben kannst? Wie reagierst du dann?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Tollkirsche
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:16

[/quote]

Heißt es jetzt, dass dein Leben sich jetzt dramatisch verändert hat?
Und anders: Wenn der Angebetete nun kein Therapeut wäre, nicht erreichbar wäre, wie würdest du denn damit umgehen?

[/quote]
Auch nicht anders denn er ist unerreichbar

[/quote]
a, das mit dem auf dich selber umlenken habe ich nicht verstanden. Wo ist es denn jetzt?
[/quote]

Ich bin in Gedanken ständig bei ihm bin unkonzentriert und abwesend und nicht bei mir

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Tollkirsche
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:22

Philosophia hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 18:11 Wie ist das denn sonst bei dir, wenn du etwas nicht haben kannst? Wie reagierst du dann?
Eher sauer oder beleidigt denk ich

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Philosophia
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:26

Ok, also hast du offenbar nie lernen dürfen, dass es zum normalen Dasein dazu gehört, etwas mal nicht zu bekommen? Weil, du schreibst, dass du sauer oder beleidigt wirst - das klingt, als würdest du so etwas persönlich nehmen, d.h., dass so etwas schnell stark an deinem Ego kratzt, stimmt das? - Wenn ja, dann ists verständlich, warum das jetzt so schlimm ist, weil du in deinen Gedanken ja durch eine Ablehnung auch eine massive narzistische Kränkung passieren würde.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Schnuckmuck
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:40

Man lernt doch schon im Teenageralter unglücklich verliebt zu sein.
Da hat man sich doch im Griff. Und da ja nie irgendein privates Ding war, kannst du dir das auch locker wieder abgewöhnen. Da jetzt wieder hinzugehen, wo du nur so kurz dort Patientin warst, finde ich übertrieben. Wenn du dir klar machst, dass du dich da verrennst oder in was hineinsteigerst, wird es dir doch aich ohne therapeutische Hilfe besser gehen. Vertrau mal auf dich selbst.

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stern
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 18:58

Tollkirsche hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 17:47
Und ich merke je länger das dauert umso öfter kommen traurige Gedanken dass ich das nicht haben kann und darin hängenbleibe...
Nun, Trauer wäre bzw. ist ja ein erster Schritt anzuerkennen, dass du ihn nicht haben kannst und Abschied zu nehmen. Würde ich also eher positiv bewerten. Hängengeblieben ist eher nicht optimal. Wie äußert sich das? Allerdings würde ich mir schon etwas Zeit geben. Klar gibt es hier keine Richtschnur, aber man spricht teilweise von einem Trauerjahr (okay, in anderem Kontext, aber ein Abschied wäre das ja auch in gewisser Weise).

Nehmen kann er dir die damit verbundenen Gefühle eh nicht... sondern dich höchstens noch etwas härter aufkommen lassen. Oder wenn es (für dich) blöd läuft steigerst du dich wieder mehr in die Gefühle hinein... und verlängerst damit alles.
Liebe Grüße
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Tollkirsche
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 20:41

Nein an meinem Ego kratzt das nicht zumindest hab ichs nicht so gemeint
Ich werd mal versuchen mir das locker wieder abzugewöhnen wie Schnuckmuck schreibt 😁
Ja das wäre auch meine Angst es damit zu verlängern
Danke für eure Anregungen

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Montana
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Beitrag Mo., 06.05.2019, 20:50

Ich sehe hier irgendwie den Wunsch, jemand möge die unangenehmen Gefühle wegnehmen, damit es dir besser geht. Das sind aber in diesem Fall ganz natürliche Gefühle und wegmachen kann eine Therapie sie ganz sicher nicht. Das kann sie nie. Dieser Wunsch hat etwas kindliches an sich. Kindlich-naiv. Die Gefühle werden sich verändern und tun es jetzt schon. Du wirst bald zurückblicken und dich ohne Schmerz erinnern. Vielleicht innerlich schmunzeln über dich selbst. Der Typ macht bestimmt nie die Zahnpastatube zu und schmeißt seine dreckigen Socken abends neben das Bett. ;)


Sehn-Sucht
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Beitrag Di., 07.05.2019, 08:12

Tollkirsche hat geschrieben: Mo., 06.05.2019, 13:37 Jetzt bin ich zu einer anderen Psychotherapeutin gegangen damit sie das lösen kann. Sie riet mir wieder zu ihm zu gehen und das anzusprechen weil sie meint nur er könne das lösen.
Hallo Tollkirsche,

ich kann dich nur ermutigen, dem Rat deiner Therapeutin zu folgen. Ich seh es nicht so locker wie zT die Mitschreiber, dass diese Verliebtheit doch von allein vergeht etc.. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sich so eine Übertragungsliebe je nach Bedürftigkeit des Patienten verdammt schnell aufbauen und unglaublich hartnäckig haften bleiben kann. Das ist dann mit einer "normalen" Verliebtheit im Alltag nicht zu vergleichen.

Gib dir die Chance, aus deinen Träumen herausgeholt zu werden und red mit ihm und anschliessend mit deiner Therapeutin, und: sei froh, dass bei dir die positiven Gefühle im Vordergrund stehen und dich nicht die Sehn-Sucht *sic* zerreisst. ;-)

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Tollkirsche
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Beitrag Di., 07.05.2019, 09:18

Ich danke dir für deine Worte
Ich bin selbst hin und her gerissen und hoffe dass ich solang hin und her überlege bis es vielleicht doch vergeht

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