Zurück zu einer gesunden Sexualität (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Skorpi83
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 18:00

gerade geht es mir nicht gut. ich bin traurig und verzweifelt. vorhin war ich mit meinem freund unterwegs, doch meine blicke richten sich oft auf andere. auf frauen, männer und kinder. es fühlt sich wie automatisch an. als wir einmal einkaufen waren und an der kasse standen, erfolgte ein ähnliches phänomen. mein freund hat mich nicht interessiert, sondern nur die menschen um uns herum. als ich einmal mit dem fahrrad unterwegs war, sah ich auch alles und jeden an, sah aber in jedem den täter. ich könnte heulen , weil ich doch nur ihn möchte und ihm mit meinem derzeitigen verhalten nicht verletzen möchte. ich frage mich dann immer, wann dieser mist endlich aufhört und ob es nicht besser ist, die beziehung aufzugeben, wobei ich es eigentlich nicht möchte. wenn ich jemanden liebe, dann auch nur den einen und dann gibt es keinen anderen menschen für mich. am liebsten würde ich mit meinem freund dort hin ziehen, wo es keine anderen menschen gibt.

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blade
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 19:34

Aber das können Sie doch tun.

Aufenthaltsort
Das kann man auch anders verstehen.
Home is where the...is.

Klar sehen Sie in jedem einen Täter, denn es gab eine Zeit, da waren es alle Täter.
Das ist keine Einbildung, keine Illusion. Es war so. Es kann wieder so sein.

Aber.

Es ist auch keine Einbildung und keine Illusion, daß es jetzt nicht so ist.
Und das kann auch wieder so sein.
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Skorpi83
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 20:20

Suchterkrankungen sollen nicht heilbar sein. Man kann angeblich nur erlernen, mit diesen zu leben.

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blade
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 20:24

das hängt davon ab, ob man meint die Erkrankung sei die Initialzündung und die Ursache aller Dinge
oder
ob man sich an ein Leben ohne Sucht erinnern kann/sich ein solches vorstellen kann.

dann ist die Sucht auch nur die Folge von etwas und kein Imperator maximus.
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 20:36

also mir wird immer gesagt, ein verhalten, das man "erlernt" hat, wird im gehirn abgespeichert bleiben. wenn ich einen menschen kennen lerne, bleibt dieser ja auch im gedächtnis. aber kannst du mir bitte deine aussage verdeutlichen bzw. anhand eines beispiels genauer erklären. das wäre nett.

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blade
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 20:56

naja.
diese Behauptungen scheinen zweierlei Maß als etwas anzunehmen, was völlig "normal" sein soll.
ist es aber nicht.
etwas was ich erlerne gehört mir.
ich kann es verwenden oder auch nicht, ganz wie ich will.
wenn ich das nicht kann, dann habe ich es nicht erlernt, wenn es mich zwingt, dann hat es mich und nicht ich es.

aber auch davor gab es eine Zeit

wenn Ihnen immer etwas gesagt wird, dann ist es das, was Ihnen immer gesagt wird (warum auch immer - ich habe da meine eigene Art, sowas zu bewerten, aber die ist vielleicht einen Tic zu verschwörerisch und paranoid für Sie und braucht Sie auch nicht zu interessieren)

Es ist das, was Ihnen immer gesagt wird/wurde

Es sind Täter-Ansichten.

Es ist nicht wahr.
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 21:08

täteransichten? wie meinen sie das? aber sie haben recht. ich alleine habe darüber zu entscheiden, ob ich weiterhin mit süchten leben möchte, oder nicht.

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blade
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 21:19

diese Anschauung begegnet mir jetzt innerhalb kürzester Zeit zum zweiten Mal:

"Du wirst niemals mehr heil werden, weil alles was ab dem Trauma erfolgte nur mehr eine Folge davon gewesen ist und immer sein wird. Also kannst Du höchstens jemals darauf hoffen damit leben zu lernen, aber Du wirst es niemals los werden (Sklave)"

sinngemäß und absichtlich zwecks Verdeutlichung überspitzt (aber darauf würde es hinauslaufen, wenn man es gelten ließe).

Doch das ist schon logisch betrachtet ein Irrtum.
Denn nur weil Krankheit ist, heißt das nicht, es wird immer Krankheit sein. Denn es war auch nicht immer Krankheit. Es war auch nicht immer Trauma. Es war auch nicht immer Sucht.
Daß das von nun ab immer so sein muß, unvermeidlich, ist nichts weiter als eine Behauptung, sonst nichts.




Gäbe es keine Heilung, dann würde es keinen einzigen Menschen geben, denn das Leben ist nichts anderes
als ein anderes Wort für Heilung.

Auch wenn man die Vergangenheit nicht mehr ändern kann, so heißt das nicht, daß man das Übel nicht mehr los werden wird (Das ist die Lüge daran), denn das kann man sehr wohl.
Es sind zwei völlig verschiedene Dinge, welche von den Tätern nur zu gerne als Bedingung programmiert wird.
Es ist nicht wahr.
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Beitrag Mi., 27.07.2016, 21:21

ich hoffe wirklich, sie behalten recht und meine süchte verlieren sich, wenn das auslösende trauma be-/verarbeitet wird. ihnen einen lieben dank und erst einmal eine angenehme nacht.

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