Klingt so simpel, geht aber so schwer über die Lippen.ziegenkind hat geschrieben: dass ICH MICH ändern will, dass ich anders mit mir, anderen menschen und der welt umgehen will.
Was braucht's für eine Änderung?
Wenn ich wüßt, wo das ist, ging ich in die Welt hinein ...
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ja, mitzi, das erinnere ich auch noch. ich bin mitunter fast verreckt an diesem satz. im nachhinein bin ich meiner therapeutin aber sehr, sehr dankbar, dass sie mich immer wieder zu diesem bekenntnis geführt hat. das schließt überhaupt nicht aus, dass man gemeinsam betrauert was war oder was nicht war. am ende gilt es aber immer wieder in der gegenwart anzukommen, in der ich die vergangenheit nicht ändern, sondern "nur" ihre macht über mein heute brechen kann. nur in anführungsstrichen, weil das eigentlich gewaltig viel ist, ein unglaublicher schatz, eine unglaubliche freiheit.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Vielleicht geht es leichter, wenn Du Dir bewusst machst, dass es ja nicht darum geht, dass Du Dich als Mensch von Grund auf ändern sollst, sondern einfach an Deinen selbstschädigenden Gedanken und Verhaltensweisen arbeiten musst um besser und zufriedenstellender leben zu können?Mitzi hat geschrieben:Klingt so simpel, geht aber so schwer über die Lippen.
Also nicht so ein Denken in Richtung: Ich bin falsch. Sondern eher denken: Mein Verhalten und meine Gedanken sind manchmal nicht gut für mich.
Aufgrund der Fragestellung wieder mal augenzwinkernd hier eingestellt:
https://www.psychotherapiepraxis.at/psy ... tern.phtml
Vielleicht findet sich darin ja die eine oder andere Gedankenanregung?
Liebe Grüße und gutes Gelingen,
admin
https://www.psychotherapiepraxis.at/psy ... tern.phtml
Vielleicht findet sich darin ja die eine oder andere Gedankenanregung?
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Es ist auch "nur" das wahre Begreifen, dass man wenn überhaupt nur sich selbst ändern kann. Das wäre das endgültige Eingeständnis, dass man diese Welt und die Menschen und die Vergangenheit tatsächlich nehmen muss wie sie ist/sind, um frei leben zu können. Was für ein Irrsinn bei dieser Erkenntnis nicht sofort von der Brücke zu springen.
edit: warte, da fehlt irgendein Ironie-Smily ....
edit: warte, da fehlt irgendein Ironie-Smily ....
Zuletzt geändert von Mitzi am Mo., 06.06.2016, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich wüßt, wo das ist, ging ich in die Welt hinein ...
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Was für ein Irrsinn zu glauben man könne andere ändern oder gar die ganze Welt oder gar die Vergangenheit...Mitzi hat geschrieben:Das wäre das endgültige Eingeständnis, dass man diese Welt und die Menschen und die Vergangenheit tatsächlich nehmen muss wie sie ist/sind, um frei leben zu können. Was für ein Irrsinn bei dieser Erkenntnis nicht sofort von der Brücke zu springen.
Würde ich das versuchen würde ich irgendwann vor lauter Verzweiflung von der Brücke springen. Soviel Scheitern erträgt doch kein Mensch.
Ich glaube, in irgendeinem Link von Stern war das...Da stand der Satz zweier analytischer Autoren, schön nach Freud, dass es in der Analyse oder Therapie oder allgemein im Leben (ich weiß es nicht mehr) um die Ausbalancierung von aggressiven und libidinösen Triebregungen und Zielen geht.
Was auch heißen würde, dass man sich von der schönen Idee einer Friede-Freude-Eierkuchen-Welt verabschieden müsste. Mit dem Aggressiven muss auch bei den anderen immer gerechnet werden.
Manche leben zu sehr das Aggressiven in sich und blühen auf, wenn dann etwas Libidinöses hinzukommt, was der Wut Richtung gibt oder das allzu Saure in sich besänftigt. Andere sind "zu weich" und blühen auf, wenn sie lernen, ruppiger zu werden oder mit Ruppigkeiten anderer besser umzugehen.
Jedenfalls fand ich das Wort "Ausbalancieren" gut, weil es da nicht um Ändern, Verwerfen, Werten geht, sondern um etwas wie ein lebbares Gleichgewicht finden und ganz werden.
Was auch heißen würde, dass man sich von der schönen Idee einer Friede-Freude-Eierkuchen-Welt verabschieden müsste. Mit dem Aggressiven muss auch bei den anderen immer gerechnet werden.
Manche leben zu sehr das Aggressiven in sich und blühen auf, wenn dann etwas Libidinöses hinzukommt, was der Wut Richtung gibt oder das allzu Saure in sich besänftigt. Andere sind "zu weich" und blühen auf, wenn sie lernen, ruppiger zu werden oder mit Ruppigkeiten anderer besser umzugehen.
Jedenfalls fand ich das Wort "Ausbalancieren" gut, weil es da nicht um Ändern, Verwerfen, Werten geht, sondern um etwas wie ein lebbares Gleichgewicht finden und ganz werden.
Den Gedanken halte ich so gedacht für eine ganz gefährliche Falle. (Ich glaube nicht dass Du es so meinst, aber ich glaube dass dieser Gedanke schnell missverständlich verstanden werden kann.) Es geht nicht darum "ganz zu werden" (das klingt wieder sehr nach: Es muss von außen kommen...) sondern eher darum zu erkennen, dass bereits alles da ist, was einen ganz sein lässt es nur noch nicht "entdeckt" wurde im eigenen Inneren oder noch zu "verboten/gefährlich" ist. Also "Selbstwerdung" durch "Selbsterkenntnis" und nicht durch "Fremdfüttern".lamedia hat geschrieben:ganz werden.
Mir ist es hier wenig bezogen auf die psychischen Krankheiten. Nicht jeder muß ganz werden. Ach, ich könnte endlos schreiben, finde es aber ungut, dass das immer außer acht gelassen wird.
Und Erwartungen an den Therapeuten etwas runterzuschrauben, kann ich auch raten.
candle
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Ich glaube nicht, dass diese Themen nur psychisch Kranke betreffen sondern allgemeine Fragen der Menschen sind. Nur tun sich Menschen mit psychischen Erkrankungen manchmal schwerer diese Reifeprozesse zu durchlaufen.
Ich finde diese Unterteilung psychisch krank oder nicht eh kontraproduktiv - um mal diplomatisch zu sein.
Ich finde diese Unterteilung psychisch krank oder nicht eh kontraproduktiv - um mal diplomatisch zu sein.
Naja, in der Regel geht man ja in Therapie wegen einer psychischen Erkrankung.peppermint patty hat geschrieben: Ich finde diese Unterteilung psychisch krank oder nicht eh kontraproduktiv - um mal diplomatisch zu sein.
Wären die Fragen unter dem Aspekt der Selbstfindung gestellt worden, wären sie meiner Meinung nach ziemlich sinnlos. Da es aber darum ging, "dass andere Leute nicht so können" wie isabe ( z. B.) und es da zu fragen kam, muß das meiner Meinung nach mit einbezogen werden.
candle
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Ich denke eigentlich, das jeder, der eine Therapie beginnt auch eine Veränderungsmotivation hat. Gerade hier im Forum spiegeln sich ja auch sehr unterschiedliche Phasen, bzw. Stadien und auch unterschiedliche Verläufe an sich, unterschiedliche Problemlagen. Wie will man es bewerten? Man weiß doch nicht, wo die Reise für die Person hingeht. Man weiß nicht, wie es in der Zukunft sein wird. Man kann unterschiedliche Verläufe nicht vergleichen.
Selbst wenn jemand mit der Idee eine Therapie beginnt früher emotional so zu kurz gekommen zu sein und dies nun von der Therapeutin alles haben möchte, ist dies ja eine Motivation und ein ganzes Stück Erkenntnis, dass da früher so viel gefehlt hat und was.
Daher denke ich auch, dass man nicht im Vorfeld Indikatoren wirklich dingfest machen kann. Letzlich ist es ja auch Aufgabe eines Therapeuten Motivation herzustellen, zu verstärken, bzw. in eine konstruktive Richtung zu lenken. Wobei sich da schon wieder die Frage stellt, was nun eine konstruktive Richtung ist.
Indikatoren festzulegen hieße meiner Meinung nach eine Selektion, nach bestimmten (gerade in Mode gekommenen?) Kriterien. Du erfüllst die Kriterien nicht (wobei die Beurteilung dessen im Grudne auch völlig subjektiv ist), also bekommst du keine Therapie?
Selbst wenn jemand mit der Idee eine Therapie beginnt früher emotional so zu kurz gekommen zu sein und dies nun von der Therapeutin alles haben möchte, ist dies ja eine Motivation und ein ganzes Stück Erkenntnis, dass da früher so viel gefehlt hat und was.
Daher denke ich auch, dass man nicht im Vorfeld Indikatoren wirklich dingfest machen kann. Letzlich ist es ja auch Aufgabe eines Therapeuten Motivation herzustellen, zu verstärken, bzw. in eine konstruktive Richtung zu lenken. Wobei sich da schon wieder die Frage stellt, was nun eine konstruktive Richtung ist.
Indikatoren festzulegen hieße meiner Meinung nach eine Selektion, nach bestimmten (gerade in Mode gekommenen?) Kriterien. Du erfüllst die Kriterien nicht (wobei die Beurteilung dessen im Grudne auch völlig subjektiv ist), also bekommst du keine Therapie?
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montagne, ich meinte genau das: es ist aufgabe der therapeutin, im richtigen moment daran zu erinnern, dass das ziel ist, etwas an sich und seinem umgang mit der welt zu ändern. ich weiß aus meinem prozess, dass das eine schwere und mitunter saure aufgabe ist. ich bin bei diesem satz mitunter ausgeflippt, hab ihn aber trotzdem ausgehalten. zu anderen zeiten hätte ich ihn nicht ausgehalten. will heißen: die kunst liegt darin, den rechten moment zu erwischen, es nicht zu oft und nicht zu selten zusagen, eine kunst, an der man immer scheitern kann - ohne eine sadistin zu sein, ganz einfach, weil das s.au-s.au-schwer und sehr fehleranfällig ist.
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ach so: ich verstehe die debatte auch nicht so, dass es um kriterien geht, wer therapie bekommt und wer nicht. aber vielleicht ist es hilfreich, sich im verlauf einer therapie immer mal wieder zu fragen, hab ich manches noch im blick?
mir hat in zeiten, in denen ich gewütet habe, weil meine therapeutin mich daran erinnert hat, dass es um die überwindung MEINER destruktiven muster geht, geholfen, mir klar zu machen, dass meine sehnsucht nach "wiedergutmachung" meiner vergangenheit verständlich aber nicht erfüllbar ist und dass es FÜR MICH besser ist, wenn ich meine zeit in der therapie nicht nur nutze, um über das zu wüten, was ich nicht bekomme und/oder nicht mehr bekommen kann.
und noch mehr geholfen hat es mir, darüber laut mit meiner therapeutin zu sprechen, die mir einmal sagte, auch das sei eine sache der richtigen balance: es müsse auch platz geben für meine verständliche wut, wir müssten dieser wut nur beide hin und wieder grenzen setzen, um das mit dem ändern der destruktiven muster nicht zu verpassen und/oder diese chance von der wut nicht erschlagen zu lassen.
mir hat in zeiten, in denen ich gewütet habe, weil meine therapeutin mich daran erinnert hat, dass es um die überwindung MEINER destruktiven muster geht, geholfen, mir klar zu machen, dass meine sehnsucht nach "wiedergutmachung" meiner vergangenheit verständlich aber nicht erfüllbar ist und dass es FÜR MICH besser ist, wenn ich meine zeit in der therapie nicht nur nutze, um über das zu wüten, was ich nicht bekomme und/oder nicht mehr bekommen kann.
und noch mehr geholfen hat es mir, darüber laut mit meiner therapeutin zu sprechen, die mir einmal sagte, auch das sei eine sache der richtigen balance: es müsse auch platz geben für meine verständliche wut, wir müssten dieser wut nur beide hin und wieder grenzen setzen, um das mit dem ändern der destruktiven muster nicht zu verpassen und/oder diese chance von der wut nicht erschlagen zu lassen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
@ziegenkind:
Ähm ja, ich habe mich jetzt nicht wirklich auf deine Beiträge dazu bezogen (sonst hätte ich dich schon angesprochen). Ich schrieb hier eher allgemein, zum Thema Kriterien, bzw. "Erfolgskriterien" festlegen.
Aber auch dein Beispiel zeigt ja, wie unterschiedlich die Verläufe sein können. Nicht für jeden ist die Einsicht selbst etwas an sich oder am eigenen Verhalten ändern zu müssen (?) zentral. Vielleicht weil sie schon vorhanden ist. Oder weil es ein anderes Ziel gibt, das erstmal höherrangiger ist.
Nicht für jeden ist es ein heroischer Akt. Für andere sind andere Dinge schwer.
Von daher kann eine Kriterienliste nicht für jeden gelten. Das meine ich. Bzw. würde es zu einer Selektion führen. Und die Kriterien dafür wären eben subjektiv, wären festgelegt von denen, die das Sagen haben. Es wäre wieder ein Herrschaftsinstrument, Menschen, die nicht so funktionieren, wie es die Leistungsgesellschaft will, wegzuselektieren, bzw. am Rand der Gesellschaft stehen zu lassen, statt ihnen Teilhabe zu ermöglichen (so sie es wollen).
Und selbst wenn man Kriterien genauer festlegen würde und Ziele noch enger und überprüfbarer schnüren würde, so würde man ja damit die unausgesprochenen (und dennoch validen) und vor allem die unbewussten Ziele ausklammern. Ich glaube nicht, dass Arbeit am Menchen so funktioniert. Ich glaube es würde eine ganze Dimension wegnehmen.
Nachtrag: Die Frage nach Prüfen und Kriterien würde aber letzlich dazu führen.... bzw.
Ähm ja, ich habe mich jetzt nicht wirklich auf deine Beiträge dazu bezogen (sonst hätte ich dich schon angesprochen). Ich schrieb hier eher allgemein, zum Thema Kriterien, bzw. "Erfolgskriterien" festlegen.
Aber auch dein Beispiel zeigt ja, wie unterschiedlich die Verläufe sein können. Nicht für jeden ist die Einsicht selbst etwas an sich oder am eigenen Verhalten ändern zu müssen (?) zentral. Vielleicht weil sie schon vorhanden ist. Oder weil es ein anderes Ziel gibt, das erstmal höherrangiger ist.
Nicht für jeden ist es ein heroischer Akt. Für andere sind andere Dinge schwer.
Von daher kann eine Kriterienliste nicht für jeden gelten. Das meine ich. Bzw. würde es zu einer Selektion führen. Und die Kriterien dafür wären eben subjektiv, wären festgelegt von denen, die das Sagen haben. Es wäre wieder ein Herrschaftsinstrument, Menschen, die nicht so funktionieren, wie es die Leistungsgesellschaft will, wegzuselektieren, bzw. am Rand der Gesellschaft stehen zu lassen, statt ihnen Teilhabe zu ermöglichen (so sie es wollen).
Und selbst wenn man Kriterien genauer festlegen würde und Ziele noch enger und überprüfbarer schnüren würde, so würde man ja damit die unausgesprochenen (und dennoch validen) und vor allem die unbewussten Ziele ausklammern. Ich glaube nicht, dass Arbeit am Menchen so funktioniert. Ich glaube es würde eine ganze Dimension wegnehmen.
Nachtrag: Die Frage nach Prüfen und Kriterien würde aber letzlich dazu führen.... bzw.
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