Regelung Terminabsage Therapeut - wie ist es bei euch?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:45

anna1979 hat geschrieben: Das hängt damit zusammen,d ass man bei ihr ganz schön aufpassen muss, was man sagt und sie mir das Gefühl gibt, was falsches sagen zu können.
Ja, aber es ist eben dein Gefühl. Ob sie so fühlt, weißt du letztlich nicht. Ich denke eher, dass du da etwas gespiegelt wirst und sich da schon leichte Übertragungen abspielen.

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mio
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:46

Würdest Du denn sagen, dass Du in diesem Fall Einfluss hattest?

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:46

lonely69 hat geschrieben:@Anna: Muss es denn Analyse sein? Die ungleiche Augenhöhe ist da ja im Verfahren "eingepreist" und zieht nach meiner Erfahrung eher Leute mit unguter persönlicher Motivation an.
Oder handelt es sich um eine Sonderform der Analyse, die sich speziell für Deine Diagnose eignet? Das würde ja auch erklären, warum es nur so wenig davon gibt. Ich weiss ja nicht, wo Du wohnst, aber in den größeren Städten gibt es genug PA-Angebote, und mit sinkender Nachfrage werden die auch entgegenkommender.
Die DPG listet für eine 500.000-Einwohner-Stadt ca. 20 PA-Angebote.
LG
Lonely
Hallo Lonely,

na das wäre ja ein Traum. Die Stadt, die von mir 30 km entfernt liegt, zählt um die 203.000 Einwohner, hat aber nur ca 4 PA-Angebote. Zwei davon sind Männer,die ja für mich nicht in Frage kommen.

"Die ungleiche Augenhöhe ist da ja im Verfahren "eingepreist" und zieht nach meiner Erfahrung eher Leute mit unguter persönlicher Motivation an." Wie meinst du das genau? Dass eine Analyse eher solche Leute anzieht?

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:48

anna1979 hat geschrieben:. Mein Problem ist jetzt, dass es wieder mal umsonst war. Ich hatte bereits ca Probesitzungen bei etwa 6 bis 7 unterschiedlichen Theras.
Das war bei mir auch so. Um eine gute Thera zu finden muss man Geduld haben.

Übrigens all das was du mit deiner Analytikerin erlebst gehört für mich nach meiner Erfahrung zur Analyse hinzu. Da gibt es keine Augenhöhe, es ist ein Verfahren "von oben herab" und manche Analytiker übertreiben noch mehr.

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:51

mio hat geschrieben:Würdest Du denn sagen, dass Du in diesem Fall Einfluss hattest?
Das ist eine sehr sehr gute Frage! Einfluss auf ihre Ausfallregelung habe ich nicht. Einfluss auf meine Entscheidung habe ich zwar, doch bringt es ja nichts, mich für den "falschen"Weg zu entscheiden, wenn es mir letztlich damit nicht gut geht. Auch hier strahlt wieder sehr stark etwas vom Therapeuten aus, was mir meine Entscheidung ziemlich erschwert. Abgesehen davon finde ihc, dass es auch sehr schwer ist, einen passenden Thera zu finden. Schuld ist teils das Gesundheitssystem: zu hohe Nachrage und zu geringes Angebot. Zumindest in meiner Gegend ist das so. Wie hier schon erwähnt, sind die Theras in solch einer Situation dann auch nicht so kompromissbereit und sitzen einfach am längeren Hebel. :-/ So ungefähr, na wenn sie nicht will, dann wähle ihc lieber einen anderen Patienten.

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:54

peppermint patty hat geschrieben:
anna1979 hat geschrieben:. Mein Problem ist jetzt, dass es wieder mal umsonst war. Ich hatte bereits ca Probesitzungen bei etwa 6 bis 7 unterschiedlichen Theras.
Das war bei mir auch so. Um eine gute Thera zu finden muss man Geduld haben.

Übrigens all das was du mit deiner Analytikerin erlebst gehört für mich nach meiner Erfahrung zur Analyse hinzu. Da gibt es keine Augenhöhe, es ist ein Verfahren "von oben herab" und manche Analytiker übertreiben noch mehr.
Oh, das mit der Augenhöhe wusste ich nicht. Ist das bei einer VT oder Tiefenpsych. Therapie anders? Dieses "von oben herab" gefällt mir gar nicht. Fände ich sehr unangenehm. So ungefähr: betteln zu müssen, um Hilfe zu bekommen. Und wenn man Hilfe bekommt, dann jedes Mal Dankbarkeit zeigen und dem Thera zu Munde reden. Das ist doch keine Basis.


mio
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 14:59

anna1979 hat geschrieben:So ungefähr, na wenn sie nicht will, dann wähle ihc lieber einen anderen Patienten.
Na ja, soll sie Dich zwingen, wenn Du nicht willst ? Oder sich Dir "blind" anpassen? Das wird nicht passieren.

Was Du versuchen kannst ist zu verhandeln und zu besprechen. Wenn das scheitert, dann würde ich es lassen. Nur versuchen würde ich es schon und nicht sofort wegen einer ungünstigen Ausfallregelung ablehnen. Was anderes ist es eben, wenn sie Dir menschlich nicht taugt oder aber die Therapieform Dir unpassend vorkommt. Dann würde ich weitersuchen, auch wenn es mühsam ist.

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 15:02

anna1979 hat geschrieben:
peppermint patty hat geschrieben: Ist das bei einer VT oder Tiefenpsych. Therapie anders?
Bei meiner tiefenpsychologischen Therapie auf jeden Fall. VT hatte ich nur 10 Stunden Beratung und in der Klinik da war es auch anders.

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 15:17

mio hat geschrieben:
anna1979 hat geschrieben:So ungefähr, na wenn sie nicht will, dann wähle ihc lieber einen anderen Patienten.
Na ja, soll sie Dich zwingen, wenn Du nicht willst ? Oder sich Dir "blind" anpassen? Das wird nicht passieren.
Ups da hatte ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte mit "wenn sie nicht will", zb. wenn die Pat. nicht nach "meiner" Pfeife tanzt.. also dass viele Theras gleich das Handtuch werfen und es ihnen zu kompliziert wird, nur wenn der Pat. seine Meinung äußert oder eben in meinem Fall mit der Ausfallregelung nicht sofort klarkommt usw. Vllcht wären die Theras anders, wenn sie die Pat. nötiger hätten.

Nein, nur wegen der Ausfallregelung würde ich es auch nicht ablehnen. Aber wie schon geschrieben, habe ich gemerkt, dass sie jedes Wort auf die Goldwaage legt und ich mich vor ihr schon ein paar Mal erklären musste. Dh. rechtfertigen musste für bestimmte Verhaltensweisen.. eigentlich dachte ich, dass ein guter Therapeut in der Lage ist, das richtig zu deuten. So jemanden hatte ich zumindest in der Klinik. Diejenige hatte gleich erkannt, dass es für mich kontraproduktiv ist, mich meinem Gegenüber zu sehr anzpassen und hat gerade so darauf abgezielt, mich aus der Reserve zu locken.. bei der jetzigen Thera kann ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen, ihr über meine abgrundtiefsten Gedanken zu berichten, wenn sie schon bei Kleinigkeiten komisch reagiert.

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lonely69
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Forums-Insider
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 15:36

So ein Rechtfertigungsdruck wäre für mich ein no-go. Egal, ob real oder gefühlt. Eigentlich sind die Regeln der Analyse so, dass Du Dich da so zeigen und erleben kannst, wie Du wirklich bist. Daher auch das strenge Setting und die ungleiche Augenhöhe. Leider zieht dies (so scheint mir) aber auch einige an, die in der PA ihre Machtgelüste und ihr Bedürfnis nach materieller Sicherheit befriedigen - evtl. umgekehrt auch Klientinnen, die zu einer solchen Unterwerfung Ja sagen mögen und dafür auch noch viele Jahre bezahlen (die Langzeit-PA scheint, so wirkt es auch in diesem Forum, in der Tat ein vor allem weibliches Phänomen zu sein).
Schau doch mal hier: https://dpg-psa.de/Therapiesuche.html
Ich hab mich selbst gewundert, wieviele die da auflisten - deutlich mehr als zB die kassenärztliche Vereinigung. Sind also wohl auch einige weniger qualifizierte drunter - aber das scheint mir für Deine jetzige auch zu gelten.
Falls Du Dir darüber ein Urteil bilden willst, kannst Du Sie ja mal fragen, ob Sie in Supervision ist und bei wem. Die Reaktion könnte aufschlussreich sein
LG
lonely

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Noenergetik
Forums-Gruftie
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Beiträge: 961

Beitrag Mo., 16.05.2016, 15:43

Das sind ja alles Dinge die eine Rolle spielen, bei der Wahl eines Therapeuten.
Da muss die "Chemie" stimmen, es ist Deine Zeit, Dein Geld, Dein Leben.

Für mich hätte ihre Ausfallregelung schon gereicht um das Weite zu suchen.
Aber es kommt ja jetzt noch mehr dazu.

Was wäre noch möglich?

Vielleicht doch ein längerer Fahrweg?
Was fiele Dir noch ein?


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:02

anna1979 hat geschrieben:also dass viele Theras gleich das Handtuch werfen und es ihnen zu kompliziert wird, nur wenn der Pat. seine Meinung äußert oder eben in meinem Fall mit der Ausfallregelung nicht sofort klarkommt usw.
Das Handtuch wirfst aber doch eher Du gerade? Nicht sie.

Sie wollte nur wissen, ob Du Dich in der Lage siehst die Therapie unter diesen Bedingungen ernsthaft wahrzunehmen.
Das ist eine berechtigte Frage, die man durchaus zu Beginn einer Therapie stellen kann. Es gibt ja auch viele Patienten die Therapien abbrechen und gerade wenn von Anfang an auf Langzeit hingearbeitet wird, weil klar ist, dass sich das Problem nicht mit Kurzzeit lösen lässt, dann bedeutet das ja auch ne Menge Schreibkram und so für die Thera. Dass die sich diese Mühe nicht "umsonst" machen möchte ist doch klar. Da muss schon eine ersthafte Bereitschaft feststellbar sein. Gerade weil es viele Patienten gibt, die Hilfe benötigen und im Vergleich dazu wenige Therapieplätze.

Ich kann von außen nicht beurteilen, ob diese Therapeutin "schlecht" ist. Nach Deinen Schilderungen würde ich nicht zwingend davon ausgehen. Allerdings ist es möglich dass sie nicht zu Dir passt. Es ist aber auch möglich, dass Du - unbewusst - versuchst zu vermeiden und deshalb das "Haar in der Suppe" suchst. Das kannst nur Du selbst Dir beantworten.

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:11

mio hat geschrieben:Ich kann von außen nicht beurteilen, ob diese Therapeutin "schlecht" ist. Nach Deinen Schilderungen würde ich nicht zwingend davon ausgehen. Allerdings ist es möglich dass sie nicht zu Dir passt. Es ist aber auch möglich, dass Du - unbewusst - versuchst zu vermeiden und deshalb das "Haar in der Suppe" suchst. Das kannst nur Du selbst Dir beantworten.
Nein, so ist es absolut nicht! Ich suche nicht das Haar in der Suppe- im Gegenteil! Ich habe immer noch versucht, das Positive zu sehen. Aber es fängt bei der Ausfallregelung an und hört bei dem Zwischenmenschlichen auf. Das hat dann auch nichts mehr mit meinem Willen zu tun, sondern mit höherer Macht, die sie ja mit der Ausfallregelung ausübt. Da ich arbeitslos bin, kann ich nicht so einfach eben mal so 50 Euro zahlen. Und eben dieses Gefühl, nicht alles sagen zu können, hat doch eher sehr essenziellen Wert in einer Therapie oder nicht? Wenn das nicht gegeben ist, wäre es eher ein hohes Risiko, einfach mal einen Vertrag, der über 2 Jahre geht, zu unterschreiben.

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anna1979
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Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:14

lonely69 hat geschrieben:So ein Rechtfertigungsdruck wäre für mich ein no-go. Egal, ob real oder gefühlt. Eigentlich sind die Regeln der Analyse so, dass Du Dich da so zeigen und erleben kannst, wie Du wirklich bist. Daher auch das strenge Setting und die ungleiche Augenhöhe. Leider zieht dies (so scheint mir) aber auch einige an, die in der PA ihre Machtgelüste und ihr Bedürfnis nach materieller Sicherheit befriedigen - evtl. umgekehrt auch Klientinnen, die zu einer solchen Unterwerfung Ja sagen mögen und dafür auch noch viele Jahre bezahlen (die Langzeit-PA scheint, so wirkt es auch in diesem Forum, in der Tat ein vor allem weibliches Phänomen zu sein).
Schau doch mal hier: https://dpg-psa.de/Therapiesuche.html
Ich hab mich selbst gewundert, wieviele die da auflisten - deutlich mehr als zB die kassenärztliche Vereinigung. Sind also wohl auch einige weniger qualifizierte drunter - aber das scheint mir für Deine jetzige auch zu gelten.
Falls Du Dir darüber ein Urteil bilden willst, kannst Du Sie ja mal fragen, ob Sie in Supervision ist und bei wem. Die Reaktion könnte aufschlussreich sein
LG
lonely
@Lonely,

meine Thera ist Supervisorin dh. sie bildet andere Theras aus. Sie ist die erfahrenste Analytikerin in meiner Gegend.. ist auch schon etwas älter, so Anfang 60 schätze ich.


Tränen-reich
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Beiträge: 3420

Beitrag Mo., 16.05.2016, 16:15

Naja, ist ja scheinbar glasklar für dich, dass es DIE scheinbar NICHT ist.

Ein 2. Versuch: was spricht gegen einen längeren Fahrtweg, um die Chancen eine passende Therapeutin zu finden, zu erhöhen?

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