Klagen/jammern

[Solage]

Broken Wing, Du wirst doch nicht hinter den Anschlägen am 11. September 2001 stecken......grusel!

Ich war mal eine sehr gute Schachspielerin, habe Turniere gespielt...Es ist reine Übungssache. Jetzt bin ich schlecht, weil aus der Übung. Mit Intelligenz hat das gar nicht so viel zu tun.

Was das Jammern anbelangt. Wenn es notwendig ist, sich durch Jammern zu entlasten, wenn dies entlastet und hilft, dann ist es gut für den Jammerer.

Wenn sich jemand vom Jammerer beschwert und ausgelaugt fühlt, dann darf er sich distanzieren.

Wenn jemand stolz ist sich selbst aus dem Jammertal gezogen zu haben, dann ist das gut.

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[Kellerkind]

Fragt euch mal, was. Wenn Jmn ewig jammert und sich ewig nichts ändert, dann sind wohl die, die ihn ewig jammern lassen, keine Hilfe. Sie entlasten vielleicht kurzfristig (und das ist natürlich menschlich und wünschenswert), aber langfristig geben Sie offensichtlich nichts, das etwas verändert. Vielleicht weil es schlicht nicht in ihrer Macht liegt. Manchmal aber, weil es auch gar nicht in ihrem Interesse liegt (denn sie wollen den anderen ewig jammern hören - und sich daran vielleicht ja tatsächlich selber aufrichten. Oder einfach: selber ewig jammern dürfen und auf der Eisscholle nicht alleine sein)...

Ganz meine Rede. Darauf wollte ich mit meinem Beispiel weiter oben hinaus.

Leider seid ihr hier (fast) alle viel zu sehr beschäftigt, euch gegenseitig niederzumachen als sachlich an die Sache ranzugehen. Was ich sehr schade finde, denn das Thema hat Potenzial, und ja, auch ich rege mich über eine bestimmte Art der Jammerer auf. Denn Jammern ist nicht gleich jammern, da gibt es ganz verschiedene Intentionen, z.B. der eine will wirklich nur Aufmerksamkeit und ist ein Energievampir wie er im Buche stehe, ein anderer sucht vielleicht WIRKLICH konkreten Rat, wendet sich aber unbewusst an die falsche Person (s. mein Beispiel weiter oben), wieder ein anderer sucht gezielt eine Umarmung und Trost... (damit könnte man MICH z.B. jagen, andere geht es genau darum). Und so weiter. Mir wird hier viel zu wenig unterschieden.

Für mich ist es v.a. eine Frage des "geheimen/sekundären Krankheitsgewinn", dass die Jammerer voneinander unterscheidet. Der eine jammert, um sich zu entlasten, dann atmet er tief durch und stellt sich seinen Problemen. Andere wollen unbewusst gar nichts verändern, und egal wie UNBEWUSST das geschehen mag (Stichwort: Selbstsaboteur), mit etwas geübten Auge kann man es durchaus erkennen, auch wenn viele behaupten mögen, das könne man doch gar nicht beurteilen, ob jemand wirklich nicht will und/oder nicht kann. Oh doch. Ich war sogar gelegentlich versucht, ein ähnlichen Thread wie diesen hier zu erstellen mit dem Inhalt, WIE erkennt man, wenn jemand in Wahrheit gar nicht an sich arbeiten will, egal ob er/sie es sich eingesteht oder nicht? Es gibt Anzeichen. Eindeutig. Und wenn ich dergleichen bei jemanden erkenne... sorry, wenn ich das so sagen muss, aber dann habe ich nur noch Verachtung dazu übrig. Habe lange genug meinen Kopf für solche Menschen hingehalten, und mich bei dem Versuch ihnen zu helfen zum Futter ihrer inneren Dämonen degradieren lassen, und ich bin mittlerweile ganz strikt der Meinung: wer nicht will, der hat schon, der soll sich... (sorry!)... verp*ssen und andere nicht in ihren Mist reinziehen oder die Luft zum atmen stehlen. Es gibt so viele Menschen, die geben alles, um LEBEN zu dürfen, und andere verschwenden es und kotzen es einen vor die Füße... die haben für mich keine Existenzberechtigung mehr, aber zum Glück hab ich das ja nicht zu entscheiden.
Wie gesagt, die Schwierigkeit ist nur, herauszufinden, ob jemand wirklich nicht will oder nicht kann. Aber mit etwas Übung lässt es sich unterscheiden. Zumindest für Außenstehende. Der Betroffene würde es vermutlich dann noch ganz, ganz weit von sich weisen, wenn schon alles zu spät wäre.

DAZU gehört Mut, und DARAUF kann man stolz sein: wenn man bereit ist, dem geheimen Nutzen der Krankheit/Probleme, dem sog. sekundären Krankheitsgewinn, ins Auge zu blicken. Aber ganz viele Menschen würden sich lieber die rechte Hand abhacken als einzugestehen, dass eben ALLES Vor- und Nachteile hat, auch eine missliche Lage. Immer ganz weit von sich weisen und bloß nie darüber nachdenken, dass man es UNBEWUSST vielleicht selbst fokussiert weil es einen geheimen Gewinn daraus gibt. Das ist übrigens EINES der möglichen Anzeichen: wenn jemand überzogen allergisch auf die bloße Erwähnung des Konzept/Theorie des sekundären Krankheitsgewinn reagiert, dann merkt man gleich, dass derjenige AKTIV Energie aufwendet, um solche Gedanken ganz, ganz weit von sich fortzuhalten... warum wohl.

[Kellerkind]

(Edit)

Zum zweiten Teil des Zitats: oh ja, da hab ich auch ein Beispiel parat. Was ich heutzutage im Blog tue, tat ich früher in E-Mails. Insbesondere ein jahrlange, enge E-Mail-Freundschaft entstand so, über Jahre hinweg hörte er sich meine tägliche Klageberichte an, ging auch so gut wie gar nicht mehr darauf ein (wegen Zeitmangeln, und was wollte man schon dazu noch sagen was noch nicht gesagt wäre?)... aber wehe, wehe ich versuchte, diese schlechte Schreibgewohnheit zu beenden! Derjenige BESTAND auf seine liebgewonnene Gewohnheit, täglich 4 bis 5 Seiten Kellerkind-Gejammer zu hören. Wie eine Soap-Opera. Selbst wenn ich noch sehr betone, dass es MIR nicht gut tut, egal, er WOLLTE unbedingt, dass ich weiterschreibe. War das wirklich ein Freundschaftsdienst?! Ging es dabei wirklich um mich? Wohl kaum. Ein echter Freund hätte mich darin unterstützt, mal aus dieser Schiene rauszukommen...

Aber auch sonst habe ich damals, als ich noch selbst Jammerer im unguten Sinne war, oft erlebt, dass sog. vermeintliche Freunde davon profitieren, dass der andere sich so schwach und hilflos zeigt, und gar nicht wirklich was daran ändern wollen.
Ich hatte z.B. einmal eine sehr gute Freundin, die hätte so ziemlich alles für mich getan, freiwillig, ohne je zu klagen, sie war DIE Geduld und Hilfsbereitschaft in persona, aber wehe, es ging um irgendwas, bei dem ich hätte selbstständiger werden können, DANN war sie ganz zufällig und urplötzlich nicht mehr verfügbar. Ja, nee, ist klar.

[Widow]

Ich sehe gerade, dass Nichtjammerer ganz schön ungehalten werden, wenn man sie für ihr Heldenhaftes Verhalten nicht einmal bewundert.

Heijeihjei - nicht dass die noch anfangen zu jammern ...

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[Tränen-reich]

Gelli, is ein bissel schlecht, nen Thread zu eröffnen und sich dann aber von vornherein dazu zu entschließen, nicht auf Beiträge einzugehen. Warum wohl ?
Ich frag mich nur, was ein "Wahrnehmungs-Thread" denn für einen Sinn haben soll?
Okay, hast jetzt gesagt, was du liest. Und jetzte????

Also ich jammer halt so viel wie ich das will und brauche, bis der Kanal mal voll ist.
Bei dem einen etwas früher, bei dem anderen später und bei manchen vielleicht gar nicht.
Von daher: leben .. äh jammern und jammern lassen.

[Nico]

Und warum können die die hier so auf ihr Recht zu jammern pochen, Gelli nicht einfach jammern lassen ?

[Tränen-reich]

Hat Gelli den Thread eröffnet oder hat Gelli den Thread eröffnet?
Sie kann ja von sich sprechen, oder nicht?

[Candykills]

Ich sehe auch nach wie vor nicht so viele Jammer-Blogs. Mich wundert der Thread deshalb auch - mir fallen spontan grade mal 2 Stück ein, wo ich das Gefühl habe, dass kein Interesse an Verbesserung besteht. Bei allen anderen habe ich das Gefühl, dass die Schreiberlinge vor allem bestrebt sind irgendeinen Weg aus ihrem Dilemma zu finden, auch wenn sie diesen Weg nach wie vor nicht erkennen können.

Aber anscheinend wird da auch mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen.
Finde aber interessant, wie manche von sich fest behaupten nicht zu jammern und stolz auf ihre Fortschritte zu sein, obwohl sie genauso in jedem Post irgendetwas zu beklagen wissen.

[Broken Wing]

@ Solage: Weiß nicht. Ich hatte mal einen Innenanteil, der Pilot war. Seit dem 11.09.2001 hat er sich nicht mehr gemeldet. Wenn er sich rührt, kann ich ja mal fragen, was er ausgefressen hat.

[Broken Wing]

Ja wir lassen sie ohnehin jammern. Allein machts aber keinen Spaß. Ich bin nicht nur Suderantin, sondern auch noch eine mieselsüchtige Grantlerin.

[SoundOfSilence]

Ich habe nachgedacht, warum es manchmal so schwer ist, sich von Menschen zu distanzieren, die einem mit ihrem ständigen Gejammer auf den Geist gehen - die einen beschweren und "aussaugen"...

Ich denke, dass es allzu oft auch etwas damit zu tun hat, dass man nicht mitleidlos, nicht hart sein will. Denn bei vielen "Dauerjammerern" steckt ja durchaus eine schlimme Geschichte dahinter. Das Problem ist ja nicht, dass sie jammern. Sondern dass sie überhaupt nichts Konstruktives für ihre Situation tun...
Ich jedenfalls bin dann schon oft in einem Zwiespalt zwischen Verständnis und Mitgefühl für die schlimme Situation und auch für den Wunsch, sich einmal "auszuheulen" auf der einen Seite, und dem deutlichen Gefühl, dass der Wille zu wirklicher Veränderung - die Bereitschaft zur damit verbunden Anstrengung fehlt - auf der anderen Seite. Und manchmal denke ich schlicht, dass die KRAFT für die Anstrengung fehlt - und ich sie wohl irgendwann auch nicht mehr hätte. Denn das ist doch das Problem: jeder "bewundert" die todkranke Frau, die tapfer und zuversichtlich und gut gelaunt ihr Schicksal annimmt und noch anderen Menschen hilft, aber keiner würde zu einer anderen todkranken Frau sagen: Stell dich nicht so an! Man steckt eben nicht in der Situation des Anderen, man hat auch nicht seine Ressourcen (oder nicht-Ressourcen) - und will niemanden zu hart beurteilen. Und gleichzeitig will man sich nicht selber ausnutzen lassen. Und auch nicht den anderen zementieren in seiner Rolle, weil man von ihm schon gar nichts mehr erwartet außer Gejammer.

Und so fällt es mir dann eben manchmal schwer, mich von Jammerern fernzuhalten - sogar im Forum. Und klar: ob jemand an seiner Situation überhaupt etwas ändern will, oder ob er/sie es sich ganz bequem macht in seinem "sekundären Krankheitsgewinn" - das kann ich gar nicht beurteilen. Das ist dann immer "nur so ein Gefühl". Manchmal ja durchaus bestätigt durch das, was der/die TE selber schreibt dazu. Manchmal einfach nur ganz alleine mein Gefühl. Unfair - und wenn ich das jemandem mitteile, dann überschreite ich dabei vielleicht auch eine Grenze.

Genau das hat die TE hier aber nicht getan. Sie hat eben niemanden persönlich benannt oder angesprochen. Dennoch fühlen sich einige angesprochen und reagieren persönlich angegriffen/beleidigt. Schade eigentlich, denn eigentlich ist es doch ein ganz wichtiger Thread: der darauf aufmerksam macht, dass "Jammern" eben nicht nur entlastet, sondern auch BELASTEN KANN - den, der zuhört/liest und den, der jammert.

[candle.]

Das Problem ist ja nicht, dass sie jammern. Sondern dass sie überhaupt nichts Konstruktives für ihre Situation tun...

Das kannst du ja gar nicht wissen!

Ich weiß nun auch gar nicht wer hier überhaupt angesprochen werden soll? Wie bewertest du das denn SOS, wenn du hier jemanden nicht so wirklich kennst?

Ich habe ja schon fast den Verdacht, dass es hier so ein Forumsbot ist, der mal wieder Aufregerthemen einwirft. Eigentlich ist das Thema doch schon x Mal durchdiskutiert worden. Was kann es da noch neues geben?

Wenn ich aus meiner Sicht jetzt die Jammerei und Klagerei bewerte, habe ich den Eindruck, dass gerade diese Threads (oder geht es um Blogs) sehr hoch frequentiert sind. Es scheint ja doch eine Masse anzusprechen.

candle

[Candykills]

Dann soll der, der zuhört eben den entsprechenden Blogs fern bleiben. Ich seh nicht das Problem dabei? Niemand ist dazu gezwungen einen bestimmten Blog zu lesen. Wenn mir jemand auf den Sack geht, dann geh ich demjenigen aus dem WEg. Und wenn ich jemandem auf den Sack gehe, dann erwarte ich, dass derjenige mir auch aus dem Weg geht und mir nicht sein Problem auch noch anhängt.

[Nico]

Jo, aber Gelli scheint hier auch einigen auf den Sack zu gehen und die machen auch alles andere als ihr aus dem Weg zu gehen

[Candykills]

Jo, aber Gelli scheint hier auch einigen auf den Sack zu gehen und die machen auch alles andere als ihr aus dem Weg zu gehen

Ich hab mit Gelli nix zu tun?!

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