F44.81 - Forderung zur neuen Eingruppierung im ICD-Katalog?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 16:32

Halte ich für unnötig. Es wäre sinnvoller die Therapeuten besser zu schulen. Zudem fände ich wichtig, dass Patienten, die unter DIS leiden eine längere Therapie zugesagt wird. Wenn ich bedenke, wie selten ich zum Zug komme in die Therapie zu gehen, weil auch andere von uns dorthin wollen. Wie schwer es allein für mich deshalb ist mit der Therapeutin mal zielstrebig an einem Thema zu arbeiten. Das Kontingent sollte erweitert werden, denn mit DIS gehen mehrere Persönlichkeiten in die Therapie, was nicht vergleichbar ist, wenn eine Patientin/ein Patient wöchentlich zum Termin antritt. Ein Uno profitiert wesentlich mehr von dem Stundenkontingent als ein mit DIS belasteter Patient und selben Kontingent.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:06

Candykills hat geschrieben: Wenn ich bedenke, wie selten ich zum Zug komme in die Therapie zu gehen, weil auch andere von uns dorthin wollen. Wie schwer es allein für mich deshalb ist mit der Therapeutin mal zielstrebig an einem Thema zu arbeiten.
Also auch ohne DIS stand ich vielfach vor dem gleichen Problem. Ich sehe da jetzt nicht, was da besonders mehr gebraucht würde, aber gut, die PTBS gehört ja irgendwo dazu.

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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:08

Wie bei jedem anderen Menschen handelt es sich auch bei der DIS um (nur) einen Menschen... es gibt auch nur eine Patientenakte und eine Diagnose (bzw. weitere... aber nicht für jeden Anteil eine eigene).

Eine Ambivalenz oder Komorbidität ist auch aufwändiger zu beleuchten... trotzdem gibt es nicht das doppelte Kontingent, weil 2 oder mehr Seiten zu beleuchten sind.

Der von DIS-Patienten so bezeichnet Uno weiß, das zu seiner Identität verschiedene Seiten gehören... bei DIS-Patient liegt eine dissoziative Identität(sstörung vor). Das bedeutet aber meiner Meinung nach nicht, dass die Identität beim Nicht-DIS-Patienten weniger komplex ist oder schnellere Bearbeitung gewährleistet. Der Dis-Patient bekommt nur nicht alles mit, was bearbeitet wird bzw. rechnet die Bearbeitung (im Gegensatz zum Uno) anderen Personen zu anstelle seiner eigenen (einen) Person (Menschen).
Zuletzt geändert von stern am Mo., 04.04.2016, 17:14, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:10

Eben... das ist pure Fantasie, dass der von Dis-Patienten so bezeichnete Uno (was auch immer das sein soll) genau planbar und zielstrebig seine Themen abarbeiten kann. Das ist in vielen Therapien NICHT gegeben, nicht nur in Traumatherapien.
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Candykills
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:14

stern hat geschrieben:Wie bei jedem anderen Menschen handelt es sich auch bei der DIS um (nur) einen Menschen... es gibt auch nur eine Patientenakte und eine Diagnose (bzw. weitere... aber nicht für jeden Anteil eine eigene).

Eine Ambivalenz ist auch aufwändiger zu beleuchten... trotzdem gibt es nicht das doppelte Kontingent, weil 2 Seiten zu beleuchten sind.

Der von DIS-Patienten so bezeichnet Uno weiß, das zu seiner Identität verschiedene Seiten gehören... bei DIS-Patient liegt eine dissoziative Identität(sstörung vor). Das bedeutet aber meiner Meinung nach nicht, dass die Identität beim Nicht-DIS-Patienten weniger komplex ist oder schnellere Bearbeitung gewährleistet. Es ist nur weniger der eigenen Persönlichkeit dissoziiert. Der Dis-Patient bekommt halt nur nicht alles mit, was bearbeitet wird bzw. rechnet die Bearbeitung (im Gegensatz zum Uno) anderen Personen zu anstelle seiner eigenen (einen) Person (Menschen).
Jede einzelne Persönlichkeit eines an DIS-Erkrankten empfindet jeweils wie ein Uno und muss sich mit den üblichen Uno-Problemen zusätzlich herumschlagen, konkret heißt das: Jede Persönlichkeit im System hat auch verschiedene Seiten.
Du scheinst nicht viel Wissen bezüglich DIS zu haben.
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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:16

Na ja, es wird seinen Grund haben, warum Behandlungsempfehlungen nicht empfehlen, dass jeder Anteil eine eigene Therapie erhalten soll, sondern Integration bzw. Co-Bewusstsein zu schaffen ist... also ganzheitlich zu behandeln ist und nicht getrennt jeder Anteil.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:19

Ein Kern der Schwierigkeiten ist natürlich, das von anderen Personen gesprochen wird, obwohl es im Grunde um die eigene Identität geht. Daher heißt es ja auch dissoziative Identitätsstörung weil Teile der eigenen Identität dissoziiert sind. Und daher werden auch folgerichtig therapeutische Maßnahmen so erlebt als werden verschiedene Personen therapiert, obwohl es (wie bei einem Uno) nur um dich geht, für den auch eine einzige Patientenakte angelegt ist.

DIS-Patient erleben sich als viele, sind es aber nicht...
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Candykills
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:21

stern hat geschrieben:Na ja, es wird seinen Grund haben, warum Behandlungsempfehlungen nicht empfehlen, dass jeder Anteil eine eigene Therapie erhalten soll, sondern Integration bzw. Co-Bewusstsein zu schaffen ist... also ganzheitlich zu behandeln ist und nicht getrennt jeder Anteil.
Das steht auch nicht im Konflikt mit dem, was ich über DIS sage. Es handelt sich aber um Persönlichkeiten und nicht um abgespaltene Hobbys oder Gedanken, wie du das so lapidar darstellst. Ich würde mich als vollwertigen Menschen bezeichnen, und wüsste ich nicht durch andere, dass ich an DIS leide, käme mir auch nicht in den Sinn, dass etwas abgespalten ist. Ich behaupte mal, dass die anderen Anteile das selbe über sich sagen würden. Ich gehe Hobbys nach, habe meine eigenen Freunde und Interessen etc.
Du als Person hast immer die selben die Freunde (außer du trennst dich von ihnen), immer die gleichen Interessen (außer du änderst aus irgendeinem Grund mal deine Interessen, genauso wie ich das tun könnte) etc.
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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:24

Candykills hat geschrieben:Das steht auch nicht im Konflikt mit dem, was ich über DIS sage. Es handelt sich aber um Persönlichkeiten und nicht um abgespaltene Hobbys oder Gedanken, wie du das so lapidar darstellst.
Nöö, das sage ich nicht.

Ich sage aber, das habe ich oben noch ergänzt: DIs-Patienten erleben sich als viele Personen... sind es aber nicht. Du bist wie ein Uno also auch nur ein einziger Mensch, was sich z.B. auch daran zeigt, dass sich ein Anteil nicht unabhängig von den anderen umbringen kann (makaber gesagt).
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Candykills
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:26

stern hat geschrieben:
Candykills hat geschrieben:Das steht auch nicht im Konflikt mit dem, was ich über DIS sage. Es handelt sich aber um Persönlichkeiten und nicht um abgespaltene Hobbys oder Gedanken, wie du das so lapidar darstellst.
Nöö, das sage ich nicht.

Ich sage aber, das habe ich oben noch ergänzt: DIs-Patienten erleben sich als viele Personen... sind es aber nicht. Es handelt sich bei dir wie auch bei einen Uno nur um ein Mensch, was sich z.B. auch daran zeigt, dass sich ein Anteil nicht unabhängig von den anderen umbringen kann (makaber gesagt).
Schlichtweg, weil wir uns einen Körper teilen.
Und es ist auch schlichtweg dein Problem, wenn du uns nicht als Viele anerkennen magst.
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Sinarellas
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:29

"Ich sage aber, das habe ich oben noch ergänzt: DIs-Patienten erleben sich als viele Personen... sind es aber nicht. Es handelt sich bei dir wie auch bei einen Uno nur um ein Mensch, was sich z.B. auch daran zeigt, dass sich ein Anteil nicht unabhängig von den anderen umbringen kann "
das ist schlichtweg falsch. Nochmal Bücher welzen und lernen bevor man solche Behauptungen als gegebend und wahr darstellt.
..:..

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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:31

Candykills hat geschrieben:Du als Person hast immer die selben die Freunde (außer du trennst dich von ihnen), immer die gleichen Interessen (außer du änderst aus irgendeinem Grund mal deine Interessen, genauso wie ich das tun könnte) etc.
Das gilt sicher nicht pauschal für Unos... so mag es "konstantere" geben, aber auch hochgradig wechselhafte oder ambivalente bzw. Leute, deren Identität so beeinträchtigt ist, dass sie gar nicht wissen was Interessen sind (bzw. Flatterhaftigkeit vorliegt).

Ein Körper ein Mensch... Multis haben auch nicht für jeden Anteil eine eigene Akte... warum nur. Der Punkt ist eher, dass die Identität anderen Personen zugerechnet wird anstelle der eigenen Identität (aufgrund der Dissoziation oder auch Amnesien). Ein Mensch mit Dissoziation(en).

Wieso heißt es denn dissoziative Identätsstörung, hä?
Die Dissoziative Identitätsstörung spiegelt die Unfähigkeit wider verschiedene Aspekte der Identität des Gedächtnisses und des Bewußtseins zu integrieren
http://www.dissoc.de/issd13.html
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:35

stern hat geschrieben:
Candykills hat geschrieben:Du als Person hast immer die selben die Freunde (außer du trennst dich von ihnen), immer die gleichen Interessen (außer du änderst aus irgendeinem Grund mal deine Interessen, genauso wie ich das tun könnte) etc.
Das gilt sicher nicht pauschal für Unos... so mag es "konstantere" geben, aber auch hochgradig wechselhafte oder ambivalente bzw. Leute, deren Identität so beeinträchtigt ist, dass sie gar nicht wissen was Interessen sind (bzw. Flatterhaftigkeit vorliegt).

Ein Körper ein Mensch... Multis haben auch nicht für jeden Anteil eine eigene Akte... warum nur. Der Punkt ist eher, dass die Identität anderen Personen zugerechnet wird anstelle der eigenen Identität (aufgrund der Dissoziation oder auch Amnesien). Ein Mensch mit Dissoziation(en).

Wieso heißt es denn dissoziative Identätsstörung, hä?
Die Dissoziative Identitätsstörung spiegelt die Unfähigkeit wider verschiedene Aspekte der Identität des Gedächtnisses und des Bewußtseins zu integrieren
http://www.dissoc.de/issd13.html
Ich glaube du willst es nicht verstehen: das was auf einen Uno zutrifft, kann auch auf jede einzelne Persönlichkeit zutreffen. Auch eine Persönlichkeit kann Konflikte bezüglich eigener Interessen habe, wechselnde Freundschaften etc.
Ich frage mich ernsthaft, was daran nicht zu verstehen ist?
Ausserdem wird heutzutage keine Integration mehr angestrebt, sondern es geht darum, als Team miteinander zu arbeiten, die Persönlichkeiten bleiben also bestehen.
Ich denke einfach, dass du nicht sehr viel weißt über diese Störung und deren Behandlung.
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stern
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:36

Doch, ich verstehe sehr gut... selbst die Behandlungsrichtlinien widersprechen dir:
Die DIS-KlientIn ist eine einzige Person, die sich selbst so erlebt, als seien verschiedene Persönlichkeitsanteile von ihr mit einer gewissen Autonomie ausgestattet. Die KlientIn ist jedoch keine Ansammlung aus unterschiedlichen Leuten, die denselben Körper teilen. Die Begriffe «Persönlichkeit» und «alter» (Abkürzungen für alternativer Persönlichkeitsanteil) oder «Innenperson» beziehen sich auf dissoziierte Teile der Psyche, die alternierend das Verhalten der DIS-KlientIn beeinflussen. Manche TherapeutIn bevorzugt hierfür auch den Begriff «Persönlichkeitsanteil» oder «Teil des Selbst».

Wo immer möglich, sollte die Behandlung der KlientIn dazu verhelfen, ein zunehmendes Gefühl für ein integriertes, alltagstaugliches Selbst zu erhalten. Obwohl die TherapeutIn die Persönlichkeitsanteile häufig anspricht, als seien sie getrennt, ist es Aufgabe der therapeutischen Arbeit, ein zunehmendes Gefühl innerer Verbundenheit und innerer Beziehung zwischen den alternierenden Persönlichkeitszuständen oder -anteilen zu fördern. (...)

Und schließlich: Die DIS-KlientIn ist eine ganzheitliche Persönlichkeit. Die alternierenden Persönlichkeitsanteile erwachsener KlientInnen teilen sich die Verantwortung für ihr Leben, so wie es jetzt ist. Im psychotherapeutischen Setting sollten die TherapeutInnen, die mit DIS-KlientInnen arbeiten, generell die gesamte Persönlichkeit für das Verhalten aller Persönlichkeitsanteile als verantwortlich ansehen.
http://www.dissoc.de/issd30a.html
Zuletzt geändert von stern am Mo., 04.04.2016, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 04.04.2016, 17:40

Ich habe zum Beispiel gar keine Grundpersönlichkeit, die etwas abgespalten hat. Bei uns gibt es diese Grundpersönlichkeit also gar nicht! Dissoc ist nicht die wissenschaftliche Welt.

Was also die Frage aufwirft: Wen in wen integrieren, wenn es keine Ausgangspersönlichkeit gibt. Aber vielleicht weißt du das ja auch besser...
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