Bei mir ist es auch fast immer gleich.
Ich klingle,manchmal drückt sie nur den Summer,manchmal schiebt sie den Kopf durch die Tür um zu schauen wer schellt. Ich gehe rein,sie sagt "Hallo Frau x". Dann schließt sie die Tür (eigener Raum). Ich latsche durchs Wartezimmer,durch ne Zwischentür ins Therapiezimmer. Dort schieb ich mir still den Stuhl zurecht. Immer merkend,dass sogar die Couch jedesmal irgendwie anders steht,also leicht verschoben.
Hock mich nieder,begutachte die Pflanzen. Dann nach ner Minute( und dabei ist es egal wann ich da erscheine,ob pünktlich,verspätet,etwas zu früh.es ist immer ne Minute) kommt sie rein,fingert meinen Block heraus,gibt mit die Hand,sagt nochmal "Hallo",setzt sich hin und dann...
Dissoziiere ich erst mal,zucke die Achseln,sie schnauft. Wie immer? Jawoll, wie immer.
Donnernde Stille,Schweigen...
Dann irgendwann geht mir endlich was über die Lippen und es geht los.
Wir haben uns wohl beide daran gewöhnt,dass das Anfangszenario so ist. Am Anfang frug sie noch wie es geht,versuchte Smalltalk. Mittlerweile weiß sie,dass es nur so geht mit mir.
Mhh,also auch immer dasselbe.
Nur manchmal kam sie nicht zum Lüften oder hat Handwerker oder irgendwas anderes.
Aber selbst das ändert nichts am eigentlichen Verlauf.
Die ersten Minuten eurer Therapiestunde
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Doch. Er wollte (will immer noch) sehen, wie ich reagiere, wenn ich nicht (mehr) die Kontrolle habe. Kontrolle kann ich nämlich nur haben, wennn ich vorab weiss, wie der Anfang der Stunde abläuft, ich die Situation kenne und ich mich drauf einstellen kann. Anfangs wollte er mich damit "aus der Fassung" bringen. Paar Mal hat es wohl auch geklappt. Jetzt hab ich mich dran gewöhnt, und nehme es, wie es kommt, und bin durch unvorhergesehenes nicht mehr sofort aus der Fassung. Ich kann sogar ab und an einen Scherz dazu machen, und habe ihn auch schon leicht verwirrt, indem ich dann mal die Stunde ganz anders begonnen habe.Tränen-reich hat geschrieben:War das also noch nie Thema bei euch?Alyssa hat geschrieben:War anfangs befremdlich, jetzt nehm ich es so, wie es kommt.
Ich täte mich schwierig damit, das ist ja bei mir so ein Sicherheitsthema, immer den gleichen Ablauf, also, wie das Kind sich mit "Rituale" sicherer fühlt...
Im Prinzip ist das ein winziger Lernerfolg im Sinne von "Die Welt geht nicht unter und ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich mal nicht die Kontrolle habe".
Bei mir läuft das bisher so, dass er mich aus dem Wartezimmer holt, wir geben uns die Hand und sagen Hallo, dann geht er zum Schrank und holt den Ordner mit meinen Unterlagen. In der Zeit gehe ich ins Therapiezimmer und setze mich in den Sessel. Kurz darauf kommt er und setzt sich auch hin. Dann blättert er in seinen Unterlagen und schreibt irgendwas (vermutlich das Datum o.ä.). In der Zeit warte ich schweigend. Wenn er fertig ist, fragt er mich, wie die Woche war oder wie es mir erging oder etwas Vergleichbares. Ich verkünstle mich an einer Antwort, weil ich erstmal die vergangenen Tage nach relevanten Ereignissen abscannen muss und ich nicht weiß, was wichtig wäre. Versuche dann eine grobe Zusammenfassung. Entweder ergibt sich daraus ein Thema, oder er fragt mich, worüber ich reden möchte. Oder ich habe ihm vorab eine Mail geschickt und wir reden dann darüber.
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