Ich kann mit meinem Ex-Psychologen nicht abschließen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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zombie78
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Beitrag Di., 26.01.2016, 11:23

wenn du meinst

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 26.01.2016, 11:24

Sorgt, aber ich kann auch nicht nachvollziehen, was du jetzt schreibst.
Vielleicjt hast du dir mehr ausgemalt und den Korb nicht verkraftet, aber ihm jetzt böse Absicht zu unterstellen ist schon harter toback.

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zombie78
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Beitrag Di., 26.01.2016, 11:29

Hallo Schnuckmuck,

Ich habe mit meinem Therapeuten über vieles gesprochen und auch er meinte, dass sein Verhalten so nicht korrekt war. Ich denke ich habe jetzt genügend Abstand zu der ganzen Sache, dass ich es eher rational als emotional beurteilen kann.
Ich finde es auch nicht schön und werde ja auch nichts gegen ihn unternehmen. Meine Gefühle für ihn sind ja irgendwie noch die selben. Ich möchte ihm nicht schaden. Aber ich möchte auch nicht mehr so naiv sein, wie die letzten Monate. Ich habe meine Lektion gelernt.

Danke für deinen Beitrag

Liebe Grüße

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 26.01.2016, 12:10

Vielleicjt ist es aber auch für sich an der Zeit ein wenig auch die Ursachen mit bei dir zu suchen. Im Leben kann man nicht immer die Anderen verantwortlich machen. D h kann man schon aber bringt es einem für die Persönlichkeit nichts. Also vielleicht ist jetzt deine Gelegenheit diese Situation zu nutzen und zu schauen, was habe ich zu dieser Misere beigetragen, was kann ich zukünftig besser machen...

Mach es dir mal schwer nicht leicht, das kann dir fürs Leben von Nutzen sein.

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zombie78
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Beitrag Di., 26.01.2016, 12:29

Hallo Schnuckmuck,

du hast recht. Ich versuche auch die Schuld bei mir zu suchen. Ich denke, dass ich zu naiv und romantisch gedacht habe. Das hat mir am Ende sehr viel Kummer bereitet. Er war in den Sitzungen immer korrekt zu mir. Aber er hat sich nie abgegrenzt und Grenzen aufgezeigt. Damit hat er mir eben Hoffnungen gemacht. Und das wusste er auch, trotzdem hat er mich in diesem Glauben gelassen.

Aber klar, ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen, dass es so schieflaufen konnte. Ich denke am Ende ist aber immer der Therapeut in der Verantwortung, grade wenn man sich bedürftig Hilfe sucht. Ich denke schon, dass die Theras da einen klareren Kopf haben als der Patient, der mitten in der Krise steckt.

Aber klar, es kann auch sein, dass der Berater andere Probleme hat, die mit eingeflossen sind.
Ich möchte ihm nicht alleine die Schuld geben und ja, ich habe auch dazu gelernt.

Mit meinem Therapeuten ist es ganz anders. Er grenzt sich ab und die Therapie bleibt auch Therapie. Da gibt es keine Zweideutigkeiten. Und verliebt bin ich auch nicht in ihn. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!! Und ich möchte mit ihm meine Probleme jetzt auch tiefergehend bearbeiten.

Daran gewachsen bin ich in jedem Fall, wenn auch nicht grade durch erfreuliche Umstände.

Ich danke dir für deinen Beitrag!

Liebe Grüße


Jenny Doe
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Beitrag Di., 26.01.2016, 13:08

Hallo zombie78
Ich denke am Ende ist aber immer der Therapeut in der Verantwortung, grade wenn man sich bedürftig Hilfe sucht.
So ist es! Es ist absoluter Blödsinn dem Klienten die Schuld zu geben, wenn dieser sich in den Therapeuten verliebt. Es gibt auch Therapieverfahren, in denen ganz bewusst die (Übertragungs-)Liebe provoziert wird. Es ist Aufgabe des Therapeuten sich klar und deutlich abzugrenzen, Annäherungsversuche des Klienten zu ignorieren. Es ist Aufgabe des Therapeuten dem Klienten dabei zu helfen zu verstehen, warum er sich in den Therapeuten verliebt hat. Und es ist Aufgabe des Therapeuten dem Klienten dabei zu helfen, seine Bedürfnisse außerhalb der Therapie zu befriedigen.
Dein Therapeut hat dir nicht geholfen mit Deinem Verliebtsein umzugehen und Deine Gefühle für ihn therapeutisch zu nutzen, sondern Dich durch seine Zweideutigkeit in Hoffnung gelassen. Das war nicht korrekt von ihm.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Di., 26.01.2016, 18:16

zombie78 hat geschrieben:Ich habe mit meinem Therapeuten über vieles gesprochen und auch er meinte, dass sein Verhalten so nicht korrekt war. Ich denke ich habe jetzt genügend Abstand zu der ganzen Sache, dass ich es eher rational als emotional beurteilen kann.
Dem würde ich an deiner Stelle auch etwas mehr vertrauen als Forenanalysen, die keine Therapie ersetzen... na ja, wie sagt man: Liebe macht blind. Kann also manchmal schon so sein, dass man etwas erst später realistischer einschätzen kann. Und professionelles Verhalten ist ja auch nichts, was nur an rein subjektiven Kriterien ausgemacht werden kann. Ich denke nicht, dass das in jedem Fall so sein muss... aber eigentlich ist bekannt, dass grenzenloses Verhalten auch Probleme aufwerfen kann. Dass du das mit deinem jetzigen Therapeuten vertiefter anschauen kannst, ist doch gut. Und deswegen ist ja ein Therapeut auch Therapeut und der Patient Patient: Weil ein Therapeut mehr Überblick haben sollte, was der Patient so mitbringt und wie er gestrickt ist, um darauf professionell-passend zu reagieren. Sicherlich ist kein Mensch perfekt, aber eigentlich sollte in einer Therapie klar sein, dass ein Therapeut vom Patienten nichts persönlich-privat will. Das ist ein absolutes basic. Wenn darüber Unklarheit herrscht, so finde ich, ist diese zu schaffen... um nicht zu sagen: Eine Das zu verweigern, wirkt auf mich schon fast unprofessionell. Denn das sollte eigentlich jederzeit klar und gewährleistet sein. Sowas kann man doch nicht offen lassen - selbst wenn ich davon ausgehe, dass du vielleicht auch manches hineininterpretiert haben könntest. Aber auch das darf in einer Therapie sein...
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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zombie78
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Beitrag Di., 08.03.2016, 13:09

Hallo,

ich bin fast am Ende meiner KZT bei dem neuen Therapeuten angelangt. Nun hatten wir vor einiger Zeit vereinbart, dass ich verlängern werde und er meinte auch, dass die Genehmigung dafür kein Problem wäre. Soweit so gut.
Ich merke, dass ich noch nicht am Ende bin mit meinen Themen und ich sehe, dass das eine große Chance wäre zu wachsen.
Allerdings habe ich den neuen Therapeuten mittlerweile auch in mein Herz geschlossen. Das macht mir Angst. Es ist anders als die Sache mit dem Psychologen. Ich "brauche" zu meinem Therapeuten keinen Privatkontakt. Aber ich mag ihn sehr gerne.
Was mir nun so Angst macht ist folgendes. Ich hatte ja von meinem Psychologen keine Antwort mehr erhalten. Nicht auf den Wunsch nach privatem Kontakt, aber auch (und das ist wahrscheinlich das schlimmere) nicht dann, als ich ihn in meiner Verzweiflung nochmal um Hilfe gebeten habe. Er hatte mich menschlich UND psychologisch einfach ignoriert. Das hatte mich (wie ihr ja vielleicht verfolgt habt) extrem mitgenommen. Ich kann zwar sagen, dass ich gereift bin. Aber wer sagt mir, dass das mit dem Therapeuten nicht auch so passieren wird. Ich stehe das kein zweites Mal durch!!
Allerdings muss ich sagen, dass ich jetzt nicht so sehr Abhängigkeit spüre. Ich brauche seine Hilfe, ja. Aber ich kann mein Leben wieder meistern. Mit den üblichen Hochs und Tiefs eben.
Ich habe vom Therapeuten selber keine Diagnose erhalten. Er sagte mal etwas von mittelschwerer Depression. Laut Hausarzt habe ich Burnout, Depressionen und Anpassungsstörungen.
Ich vermute auch, dass ich eine Bindungsstörung habe. Vielleicht deshalb die Angst vor Bindung zum Therapeuten mit einer LZT?
Irgendwas hindert mich ihm zu sagen, dass ich weiter machen will und das weiß er auch. Als Therapeut kann ich mir keinen besseren vorstellen bzw. bin ich zufrieden und kann alles besprechen, ohne mich dabei schlecht zu fühlen.

Kennt ihr das? Wie habt ihr euch entschieden?

Liebe Grüße
zombie

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saffiatou
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Beitrag Di., 08.03.2016, 13:14

Hallo Zombie,

ich denke, wenn Dein jetziger Therapeut auch wirklich offen ist und es
Dir möglich ist diese Abhängikeit zu besprechen, wird er auch auf Dich
aufpassen, daß so eine Situation nicht noch einmal passiert. Wenn Du
noch das Gefühl hast, daß Du Hilfe brauchst und er weiter mit Dir
arbeiten möchte, wäre es doch eine Chance, die andere Sache so
mit ihm zu bearbeiten, daß es Dir wirklich besser geht.

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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zombie78
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Beitrag Di., 08.03.2016, 13:21

@saffiatou: ja, du hast recht. Allerdings ist da eben so eine komische Angst. Die Sache mit dem Psychologen selber ist aber eigentlich jetzt ausgestanden. Bis auf dieses dumme Ignorieren. Ich denke das liegt daran, dass ich auch als Kind mit meinen Bedürfnissen ignoriert wurde. Das hatte mich wohl traumatisiert. Und das sitzt aber jetzt um so tiefer drin, seit mir das mit dem Psychologen passiert ist. Verstehst du wie ich meine?

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saffiatou
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Beitrag Di., 08.03.2016, 13:29

Ja, Zombie, ich verstehe Dich gut, das ist diese Angst vor der Zurückweisung, nicht wahr!
Du ahnst gar nicht wie gut ich das kenne. Ich habe so oft Panikattacken deshalb.

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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zombie78
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Beitrag Di., 08.03.2016, 13:32

@saffiatou: vielleicht, ich weiß nicht. Keine Ahnung...


mio
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Beitrag Di., 08.03.2016, 17:59

Hallo Zombie,

für meine Begriffe dürftest Du damit vollkommen richtig liegen:
zombie78 hat geschrieben:Ich denke das liegt daran, dass ich auch als Kind mit meinen Bedürfnissen ignoriert wurde. Das hatte mich wohl traumatisiert. Und das sitzt aber jetzt um so tiefer drin, seit mir das mit dem Psychologen passiert ist.
Vielleicht wird es verständlicher wenn Du Dir vorstellst, was "ignoriert werden" für ein kleines Kind bedeutet und zwar mal ganz "ursprünglich"?

Stell Dir mal eine "Urzeitfamilie" vor und Dich als "Urzeitkind": Du lebst mit Deiner "Sippe" irgendwo auf freiem Feld, überall um Dich herum lauern Dir noch unbekannte Gefahren die Du - weil sie "unbekannt" sind - nicht einschätzen kannst. Das weisst Du unbewusst, dieses Wissen sichert Dein Überleben indem Du Angst bekommst, wenn Du merkst, dass Du alleine bist und anfängst zu weinen oder zu schreien. Ebenso machst Du es, wenn Dir etwas wehtut oder Du Hunger hast. Das ist auch sehr sinnvoll so, denn darüber machst Du andere darauf aufmerksam und gerätst darüber wieder "in Sicherheit". Die Erfahrung zu machen: Ich werde nicht gesehen und nicht gehört (also ignoriert), egal wie sehr ich mich anstrenge ist für ein kleines Kind eine Existenzbedrohung, die es zwar nicht "begründen" kann, die aber - glücklicherweise muss man letztlich sagen - da ist, denn würde es diese Angst nicht haben, dann würde es sich auch nicht so "vorsorglich" verhalten und diesen Versuch unternehmen auf sich aufmerksam zu machen.

Nun warst Du in Deiner Kindheit solchen bedrohlichen Situationen ausgesetzt und die "Wiederholung" dieser Situationen heute in Deinem Erwachsenenleben wird Dich daran "erinnert" haben, womit Du natürlich auch an die "kindliche Angst" erinnert wurdest und somit mit der "Situation" eine "Bedrohung" verknüpfst, unbewusst versteht sich. Diese Bedrohung existiert heute allerdings nicht mehr "real", da Du mittlerweile die Fähigkeiten eines Erwachsenen selbst hast und Situationen einschätzen kannst, aber sie aktiviert dennoch die Angst in Dir (die damals berechtigt war!), weil beide Situationen unbewusst von Dir verknüpft wurden. Dh. Du fühlst Dich wie das Kind damals sich fühlte, nur dass es heute eigentlich keinen "Grund" mehr dafür gibt, was Dein Gefühl aber erst mal nicht interessiert, das sagt einfach nur: Gefahr! und Du bekommst Angst. Diese Angst wurde zudem noch durch das Verhalten Deines ehemaligen beratenden Psychologen mit "Therapie" verknüpft, so dass Du jetzt - für mich völlig verständlich - Angst hast, dass es Dir in der jetzigen Therapie erneut so ergehen könnte und Du wieder ignoriert wirst und damit dann logischerweise auch wieder in "gefühlte Gefahr" geraten würdest.

Kannst Du denn mit Deinem Therapeuten darüber sprechen? Das wäre sicher gut und hilfreich.

Lieben Gruss,

mio

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zombie78
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Beitrag Di., 08.03.2016, 20:10

@mio: ja, so habe ich mir das auch erklärt. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn ich darüber hätte mit meinem Psychologen noch sprechen können. Hab Angst dass der Therapeut mir irgendwann auch das Gefühl gibt mich zu ignorieren. Das ist das Schlimmste. Es ist viel schlimmer als unerwiderte Verliebtheit.
Ich kann mit meinem Therapeuten alles besprechen, ja. Das ist wirklich gut, wie es ist!
Wenn die Angst nicht wäre, wäre alles so einfach. Wobei die Angst mich jetzt schon so lange (in sämtlichen Formen) begleitet. Ich sollte ihr vielleicht ein Freundschaftsangebot machen, weil sie so verlässlich an meiner Seite ist, lach!

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Linato
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Beitrag Di., 08.03.2016, 20:56

Guten Abend...
HAbe mir gerade deine Beiträge durchgelesen,fühle Dich mal Gedrückt.
Ich weiss ganz genau wie Du Dich fühlst,Ich habe das auch erlebt vor ca 1 Jahr.Wurde dann einfach fallen gelassen,war wirklich am Boden.Und egal was ich versucht habe er hat nicht reagiert!

ICH DENKE ES IST GANZ NORMAL DAS DU JETZT NICHT WEISST WAS DU MACHEN SOLLST KANN ICH GUT VERSTEHEN.
WILLST DICH JA AUCH SCHÜTZEN!
Wie wäre es wenn du die Abstände zwischen den Sitzungen verlängerSt?
Liebe Grüße und Kopf hoch

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