Diagnosen
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Ich arbeite in einer Position, wo ich für ein paar Leute verantwortlich bin. Obwohl ich da unter wissenschaftlerInnen bin, die sich im allgemeinen für sehr aufgeschlossen halten, wäre ein Bekanntwerden meiner Ptbs Diagnose damals ein Problem gewesen. Genau davor hatte ich eine Riesenangst. Gleichzeitig hatte ich damals Situationen wo ich auf einmal die Stimmen der anderen nicht mehr gehört habe. Ich sah nur noch Münder auf und zu gehen. Horror.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ich habe nichts anderes gesagt, das AUCH im Satz impliziert es. Letztendlich ging es vor allem gar nicht darum, ob es eine reine Traumafolgestörung ist, sondern dass Traumafolgestörungen nicht Leberblümchens Vorstellungen entsprechen.Jenny Doe hat geschrieben:Dem ist nicht so. Borderline kann Folge einer Traumatsierung sein, muss aber nicht. Das haben zahlreiche Studien gezeigtCandykills hat geschrieben:Nur mal so nebenbei: Borderline gilt auch als Traumafolgestörung.
Es ist sicher problematisch, dass es auch jene Bordberliner gibt, die wirklich nicht traumarisiert wurden und dann unentwegt nach einem Trauma suchen. Trotzdem finde ich, dass du das sehr häufig aus deiner Erfahrung heraus betrachtest. Vielleicht hast DU dich ja damals in deinem Opferdasein gewälzt? Vielleicht hast DU ja damals intensiv nach einem Trauma gesucht, bis du dann ein vermeintliches gefunden hattest. Sicher willst du auch andere vor deiner Erfahrung bewahren, aber du solltest das auch nicht pauschalisieren, finde ich. Es gibt tatsächlich Menschen, die wirklich traumarisiert sind und irgendeine schwere Störung davon tragen und da ist es völlig gleich wie die heißt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
@ ziegenkind
Diagnosen können aber auch Angst machen, wenn man Stigmatisierungen zu befürchten hat oder unsicher ist, ob sowas heilbar ist und man mit sowas überhaupt einen Therapeuten findet, jemals ein normales Leben führen kann, ...
Ich finde das nicht negativ, wenn sich jemand durch eine Diagnose beruhigt fühlt. Diagnosen können beruhigen, wenn man Dank ihnen versteht, was mit einem los ist, warum man so ist und reagiert wie man ist und reagiert. So werden eigene Reaktionen verständlich. Mir zumindest ging es so, dass ich, seit ich weiß, was mit mir los ist, beruhigt bin. Jetzt verstehe ich mich selbst und kann was verändern. Die Angst und Unsicherheit, was mit mir los sein könnte, ist weg.ziegenkind hat geschrieben:Ich habe noch nie gelesen oder gehört, dass jemand beruhigt war, weil er eine ptbs diagnostiziert bekommen hat
Diagnosen können aber auch Angst machen, wenn man Stigmatisierungen zu befürchten hat oder unsicher ist, ob sowas heilbar ist und man mit sowas überhaupt einen Therapeuten findet, jemals ein normales Leben führen kann, ...
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Die künftige Standard-Diagnose für den deutschen Hauptstädter.Candykills hat geschrieben:Bordberliner
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Friedie: Solange man IN der Therapie ist, ist das erst mal nur ein Thema zwischen zwei Leuten. Aber dabei bleibt es ja nicht immer. Und dann ist es fast schon klar, dass die Diagnose früher oder später als Waffe missbraucht werden kann. Natürlich nicht alle Diagnosen, sondern eben die, bei denen es um Manipulation und Lügen geht (und das ist ja nicht nur Borderline). Und auch da wieder: Wieso ist das möglich, dass Diagnosen zu Waffen werden können?
Jenny, eben: schon alleine in diesem Thread haben ja viele von der "beruhigenden" Wirkung der Diagnose geschrieben - was ja O.K. ist, wenn die Diagnose eben NICHT stigmatisierend ist.
Jenny, eben: schon alleine in diesem Thread haben ja viele von der "beruhigenden" Wirkung der Diagnose geschrieben - was ja O.K. ist, wenn die Diagnose eben NICHT stigmatisierend ist.
Sind das Fragen oder nur reine Provokationen?Candykills hat geschrieben:
Vielleicht hast DU dich ja damals in deinem Opferdasein gewälzt? Vielleicht hast DU ja damals intensiv nach einem Trauma gesucht, bis du dann ein vermeintliches gefunden hattest.
Wenn du was wissen möchtest, dann kannste mich das vernünftig fragen. An Provokationen bin ich nicht interessiert. Mich interessiert das Thema und nicht irgendwelche Sticheleien in diesem Thread.
Im Übrigen ist zu beachten, dass ich hierauf geantwortet habe und - da ich keine Borderline bin - in meiner Antwort auch nicht von mir ausgehe
[/quote]Hier aber im Forum könnte man genau schauen, wie häufig "Borderline" mit "hab ich etwa...?" zusammengeht,
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Jenny, mir geht es einfach nicht um gut oder schlecht. Mir geht es darum, kenne ich das oder kenne ich das nicht. Und nein, diesen mal eben unterstellten beruhigenden Effekt kenne ich nicht. Ich kenne das Gegenteil bei ptbs. Ich kenn, oh mein Gott, was kommt da noch, wie lange dauert das. Und ich war einmal drei und einmal zwei Monate in einer Trauma-Klinik, hab also ne ganze Menge Patienten gesehen.
Aber ich glaub auch nicht zu wissen, was die Leute wirklich denken.
Aber ich glaub auch nicht zu wissen, was die Leute wirklich denken.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Wenn man will, kann man alle Störungen dazu nutzen, um vor Gericht die Glaubwürdigkeit abzusprechen.
Es kommt auf den Schweregrad an.
Schwer dagegen ankommen wird man immer, da man eine psychische Erkrankung nicht widerlegen kann. Typisch für eine Pseudowissenschaft.
Wenns der Gutachter sagt...
Ich vermute, dass Borderliner nicht häufiger manipulieren und lügen als gesunde. Da fällt es bloß leichter auf (aufgrund der Unfähigkeit, die Emotionen mitzusteuern). Bzw. wird denen, bei denen das aufgefallen ist, gerne mal die Borderline-Diagnose verpasst, als könnte es keine schrecklich gemeinen gesunden Menschen geben. Das beruhigt irgendwie auch.
Ist ja heute Usus, Schwerverbrechern eine Diagnose anzuhängen. Gibt aber genug Dokumente, Hitlers willige Vollstrecker zB, die die Schrecken der Normalen dokumentieren.
Gut, für mich gibt es auch nicht sowas wie eine Psyche.
Es kommt auf den Schweregrad an.
Schwer dagegen ankommen wird man immer, da man eine psychische Erkrankung nicht widerlegen kann. Typisch für eine Pseudowissenschaft.
Wenns der Gutachter sagt...
Ich vermute, dass Borderliner nicht häufiger manipulieren und lügen als gesunde. Da fällt es bloß leichter auf (aufgrund der Unfähigkeit, die Emotionen mitzusteuern). Bzw. wird denen, bei denen das aufgefallen ist, gerne mal die Borderline-Diagnose verpasst, als könnte es keine schrecklich gemeinen gesunden Menschen geben. Das beruhigt irgendwie auch.
Ist ja heute Usus, Schwerverbrechern eine Diagnose anzuhängen. Gibt aber genug Dokumente, Hitlers willige Vollstrecker zB, die die Schrecken der Normalen dokumentieren.
Gut, für mich gibt es auch nicht sowas wie eine Psyche.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Achse und das Forum findest du jetzt (wissenschaftlich) aussagekräftig? Interessant. Ne, jetzt hab ich wirklich keine weiteren Fragen mehr. Wobei - wie sieht denn eine vernünftige Frage in deinen Augen aus...es ist schließlich dein Problem, wenn du dich provoziert fühlst, ich hab diese auf jeden Fall Ernst gemeint nach allem, was ich heute Abend so von dir las.Jenny Doe hat geschrieben:
Sind das Fragen oder nur reine Provokationen?
Wenn du was wissen möchtest, dann kannste mich das vernünftig fragen. An Provokationen bin ich nicht interessiert. Mich interessiert das Thema und nicht irgendwelche Sticheleien in diesem Thread.
Und noch was - es ist schlichtweg EGAL, ob du fälschlicherweise als Borderlinerin oder DIS diagnostiziert wurdest. Tatsache ist, dass du unentwegt anderen was unterstellst, was DU scheinbar getan hast - nämlich nach einem Trauma gesucht, was du nicht oder nicht so oder whatever gehabt hast.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
In wie weit können beide Diagnosen die gleiche sein?!leberblümchen hat geschrieben:. Gelegentlich aber wird - was die Bewertung betrifft - unterschieden zwischen "komplexer PTBS" und "Borderline" - obwohl beides dasselbe sein KANN.
Beide unterscheiden sich deutlich; es gibt vielleicht ein paar Überschneidungen, die aber hat jedes dieser "Krankheitsbilder" für sich genommen doch auch wieder mit anderen.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero
Cicero
@ ziegenkind
Es ist doch okay, wenn es bei dir anders ist. Merkwündig fand ich an Deiner Antwort jedoch, dass du schriebst,Und nein, diesen mal eben unterstellten beruhigenden Effekt kenne ich nicht.
obwohl User in diesem Thread berichtet haben, dass ihnen die Diagnose wichtig ist.Ich habe noch nie gelesen oder gehört, dass jemand beruhigt war, weil er eine ptbs diagnostiziert bekommen hat
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Sag mal Jenny bist du so dumm oder tust du nur so. Eine Diagnose kann einem wichtig sein um zu wissen was man hat, ohne dass man FROH ist JENES zu haben. Echt unglaublich...
Ziegenkind, lass dich nicht verarschen von der.
Ziegenkind, lass dich nicht verarschen von der.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Candykills hat geschrieben:Eine Diagnose kann einem wichtig sein um zu wissen was man hat, ohne dass man FROH ist JENES zu haben. Echt unglaublich...
Was hat beruhigenden Effekt mit FROH zu tun? Ich habe nicht Froh geschrieben, sondern wichtig und beruhigend.obwohl User in diesem Thread berichtet haben, dass ihnen die Diagnose wichtig ist
Candykills, was willst du eigentlich? Kannst du auch vernüftig diskutieren oder bist du nur hier um den Thread mit deinen Sticheleien und Provikationen aufzumischen? Sorry, kein Interesse dran.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am Mo., 05.10.2015, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Yep, von der Symptomatik überschneidet sich da nur sehr wenig. Ich verstehe nicht, was diese beiden Diagnosen überhaupt miteinander zu tun haben sollen.Entknoten hat geschrieben:In wie weit können beide Diagnosen die gleiche sein?!leberblümchen hat geschrieben:. Gelegentlich aber wird - was die Bewertung betrifft - unterschieden zwischen "komplexer PTBS" und "Borderline" - obwohl beides dasselbe sein KANN.
Beide unterscheiden sich deutlich; es gibt vielleicht ein paar Überschneidungen, die aber hat jedes dieser "Krankheitsbilder" für sich genommen doch auch wieder mit anderen.
Na ja... Ich kenne viele, die froh waren, dass ihre 'Phänomene' eben nicht irre sind, sondern Folge einer Traumatisierung. Klar beruhigen solche Diagnosen dann.
Gerade die Palette der dissoziativen Störungen geben Betroffenen oft das Gefühl durchzuknallen.
Ich selbst bin übrigens auch froh, das das Kind einen Namen hat!
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