Stillstand in Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 10:59

Liebe Betti,
du schreibst oft du weißt nicht, warum du nicht reden kannst. Aber schau mal hier :
Betti hat geschrieben:Und ich würde es nicht mal schaffen über ganz Banales mit ihr zu reden. Weil ich bei allem einfach nur unsicher bin, weil ich immer Angst habe, ich könnte etwas Falsches sagen, ich könnte ihr zu nahe kommen. Und dieses Schweigen halte ich überhaupt nicht aus. Das finde ich schrecklich, noch dazu, wo ich mich dann meist so sehr beobachtet fühle und ich mich am liebsten nur verkriechen würde. ch
Du kannst dort etwas Falsches sagen ?

LG,
Silence
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Airwave
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 12:19

Liebe SoundOfSilence!

Ich habe deinen Eröffnungbeitrag gelesen und die Antworten darauf nur überflogen, daher bin ich mir nicht sicher, ob mein Ratschlag für dich schon geschrieben wurde.

Kurz zu mir, ich mache seit ca. 3,5 Jahren Therapie, der Anfang war gut, da da noch keinerlei Beziehung zwischen mir und der Therapeutin existierte (von meiner Seite aus halt nicht). Ab dem Zeitpunkt an dem ich gemerkt habe, dass mir das Ganze doch mehr bedeutet, als ich mir jemals hätte vorstellen können, konnte ich plötzlich auch nicht mehr mit ihr sprechen. Klassischer Fall von Übertragung. Mit meiner Mutter habe ich gehasst und auch ca. 6 Monate nicht mit ihr gesprochen und sie nur ignoriert wenn sie mit mir geredet hat.

Jedenfalls hat meine Therapeutin wirklich viel versucht um mich aus der Reserve zu locken, hat aber nicht geklappt, ich habe nahezu vollkommen dicht gemacht. Nach einiger Zeit hat sie mir dann den Vorschlag gemacht es mit einer anderen Therapieform zu versuchen, in meinem Fall war das, da ich sehr gerne zeichne und male, eine Kunsttherapie. (Dazu möchte ich aber auch sagen, dass sie niemals ungeduldig mit mir gewesen ist und mich nicht dazu gedrängt hat zu reden, auch meine Stunde hat sie nicht abgebrochen. Das kann höchstens ich selber machen.)

Ich habe die Kunsttherapie dann auch ausprobiert, bin aber während dieser Stunden bei der anderen Therapeutin draufgekommen, dass ich viel viel lieber mit meiner weiterarbeiten würde, ja, es ist von mir wirklich ein Entschluss gewesen, dass ich so nicht weitermachen möchte, also, mit dem Nichtsprechen, sondern konstruktiv an mir arbeiten möchte. Daher bin ich zu ihr zurück gegangen, habe ihr das so geschildert und habe schon noch zwei bis drei Stunden gebraucht um diesen Entschluss umzusetzen, aber, oh Wunder, es hat funktioniert und meine anfängliche Abneigung gegen das Sprechen mit ihr ist mittlerweile von sagen wir 95% auf ca. 15% geschrumpft.

Es wurde tatsächlich von mal zu mal besser, weil ich diese inneren Blockaden ihr gegenüber mit ihr gemeinsam identifiziert und besprochen habe, man muss es einfach tun, sonst herrscht tatsächlich Stillstand und das war für mich total frustrierend.

Also, zusammenfassend gesagt, eventuell könntest du vielleicht auch eine Alternative zu der herkömmlichen "Sprech-Therapie" ausprobieren, liegt dir das im Moment mehr, kannst du ja vorübergehend dort weitermachen, oft kann man Dinge künstlerisch (geht natürlich auch mit Musik oder Tanz) besser ausdrücken als verbal und falls nicht kannst du ja immer noch zu deiner Therapeutin zurückkehren und dort weiterarbeiten.

Es ist ein Perspektivenwechsel und das kann ja ab und zu ganz gut sein um sich neu zu orientieren.

Lieben Gruß
Airwave

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SoundOfSilence
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 12:37

Hi Airwave,

Finde ich ein guter Tipp für die TE Betti

Ich selber hab übrigens sehr positiv mit Mal- und TANZTHERAPIE gearbeitet. Und ja (ICH kenn das Problem mit dem sprechen ja auch sehr gut) da hatte ich weniger Probleme ins Gespräch zu kommen...

LG,
Silence
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Betti
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 22:30

Hallo Sprachlos,

so wie du berichtest, wie es bei deiner letzten Therapie war, ja so ungefähr läuft es bei mir ab. Ich schreibe zwischen den Stunden eine/manchmal mehrere Mails. Diese gehen wir dann (gemeinsam) durch. Wie schon erwähnt, hat sie in den letzten Stunden vor ihrem Urlaub begonnen, diese Mails laut vorzulesen, mir dazu Fragen zu stellen, etc. Auch meine Thera meint, ich solle schreiben, damit sie mich irgendwie kennen lernen kann. Ich muss auch dazu sagen, dass ich das mit den Mails erst seit Ende Mai so handhabe. Ich war davor schon ca. 1 Jahr in Therapie, wo gar nichts weiter ging.
Durch das Schreiben geht es etwas besser. Jetzt haben wir ansatzweise Anhaltspunkte worüber wir reden können, davor war da irgendwie nie so richtig etwas. Ich weiß, jeder hat da unterschiedliche Sichtweisen. Manche finden es gut, dass man seiner Thera Mails schreibt, manche würden das nie tun.
Ich für meinen Teil finde es zumindest besser in den Mails meine Gedanken mitzuteilen, als überhaupt nicht. Und es hat mir ja in der letzten Stunde wieder mal gezeigt, dass ohne schriftliche Gedanken gar nichts geht. Ich habe ihr während des Urlaubes nichts zukommen lassen und somit hab ich erst recht nicht reden können.
Irgendwie ist das echt eine Zwickmühle.
Ein Therapeutenwechsel kommt für mich (zumindest im Moment) nicht in Frage. Ich glaube, ich hätte momentan nicht die Kraft und Energie bei irgendwem anderen von vorne zu beginnen. Wenn ich bei ihr abbreche, dann vermutlich für immer oder zumindest für länger. Und aufgrund meines aktuellen Zustandes ist das sicher auch nicht der beste Weg.
Wie ich jetzt zum Reden komme, ist mir allerdings noch immer ein Rätsel. Ich hoffe echt, dass es sich in den nächsten Stunden wieder etwas bessert.
Ich überlege nun seit gestern, ob ich es doch nicht mal probieren sollte zwar zu schreiben, aber nicht abzuschicken sondern selber laut vorzulesen. Bei dem Gedanken sträubt sich zwar alles in mir, aber vielleicht wäre das mal ein guter Anfang. Ach ich weiß nicht....

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Thread-EröffnerIn
Betti
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 22:55

Liebe Silence,
SoundOfSilence hat geschrieben: Du kannst dort etwas Falsches sagen ?
Ja, die Angst habe ich immer. Nicht nur in der Therapie. Auch in meinem üblichen Umfeld. Es gibt nur ganz wenige Menschen, wo ich für mich so sein kann wie ich bin. Wo ich mich nicht verstellen muss, wo ich nicht ständig darüber nachdenke, was ich wann, wie und warum sage. Und es passiert mir tatsächlich sehr oft, dass ich etwas sage und mir über einen lächerlichen Satz hinterher ewig Gedanken mache. Dass ich noch Stunden darüber nachgrüble ob ich jetzt den anderen verletzt haben könnte, ob derjenige jetzt schlecht über mich denkt, etc.
Diesbezüglich hat mich meine Kindheit (oh Wunder) halt dementsprechend geprägt. Ein falsches Wort und ich musste dafür büßen. Wie ich das jetzt ablegen kann, weiß ich (noch) nicht.
Was weiß ich überhaupt?

Hallo Airwave,
danke für deinen Beitrag. Ich vermute, er war mir zugedacht?
Über Alternativen habe ich tatsächlich schon nachgedacht. Mal-/Kunsttherapie oder dergleichen kommt für mich aber nicht in Frage. Ich bin diesbezüglich überhaupt nicht begabt und ich weiß natürlich, dass dies komplett egal ist. Aber das Malen oder überhaupt das Künstlerische war noch nie so meines. Ich bin im Gesundheitsbereich tätig und konnte diesbezüglich (von einer anderen Sicht) schon Erfahrungen in meiner Ausbildung machen. Ich konnte damals schon nicht damit. Angeregt durch einen anderen Thread habe ich mich mal bzgl. Reittherapie erkundigt. Da gehen die Meinungen ja sehr auseinander. Prinzipiell würde mich das sehr interessieren. Ich bin mit Tieren aufgewachsen, mal eine zeitlang geritten und arbeite gerne mit Pferden. Schließlich kommt dies jedoch nicht für mich in Frage, weil es in meiner Nähe keine dementsprechenden Angebote gibt und wenn dann nur für Kinder. Abgesehen davon kostet das ganz schön und auch "normale" Reitstunden sind momentan finanziell nicht drinnen.

Silence du hast ja auch von Tanztherapie berichtet. Das hört sich interessant an. Wie genau kann man sich das vorstellen, wenn ich fragen darf?
Ich vermute nur, dass es diesbezüglich auch nicht wirklich Angebote in meiner Nähe gibt. Wohne am Land, wo es nicht so viele Möglichkeiten gibt. Mal schauen.

Ich danke euch allen wirklich sehr herzlich für die vielen Gedanken, Anregungen, Tipps und Ideen. Ich hoffe echt, dass ich mit meinem ewigen Thema des "nicht Reden könnens, nichts zulassen können" noch keinem auf die Nerven gehe.
Und es tut gut zu lesen, dass es auch anderen so ergeht. Ich habe wirklich schon sooft darüber nachgedacht, was denn an mir so verkehrt läuft, dass das überhaupt nicht klappt.

Danke und allen eine Gute Nacht.
Liebe Grüße Betti

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hummmel
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Beitrag Fr., 21.08.2015, 23:25

Liebe Betti
Betti hat geschrieben: Manchmal weiß ich einfach nicht, was ich antworten soll. Was sie hören will.
Es geht ja nicht darum was sie hören will, es gibt kein richtig oder falsch. Aber es gibt Deine Antwort.
Betti hat geschrieben:Und manchmal verstehe ich ihre Fragen einfach nicht und traue mich (aus Scham) aber nicht nachzufragen, wie ich das denn verstehen soll. 
Ich habe ganz lange nie nachgefragt, wenn ich ihre Fragen nicht verstanden habe, auch jetzt noch oft. Aber manchmal frage ich sie, ob sie die Frage wiederholen oder anders stellen kann. Ohne Begründung, ohne zu sagen, dass ich sie nicht verstanden habe. (Therapeuten fragen oft kompliziert, und ich glaube sie wissen das auch) Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für Dich? Fragen ohne Begründung? Sie wird es nicht bewerten, so oder so nicht. Sondern eher froh sein, dass Du nachfragst anstatt nicht zu wissen warum Du jetzt schweigst.
Betti hat geschrieben:Kennst du das auch? Dass du dissoziierst und eigentlich viel lieber dort bleiben würdest? Ja nicht wieder zurück in den Raum kommen? Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich das bewusst oder unbewusst mache. Kann man bewusst dissoziieren?
Betti hat geschrieben:Sie fragt mich sooft, warum mir das so schwer fällt. Vor was ich Angst hätte. Vermittelt mir Sicherheit. Sie fasst mich sozusagen mit Samthandschuhen an, weil sie weiß, ein falsches Wort und ich bin weg. Eine falsche Aussage und ich fühle mich zurückgewiesen, abgelehnt. Sie weiß, dass ich oft darüber nachdenke abzubrechen um dann eigentlich nur wieder nach Hilfe zu schreien. Weißt du was ich meine? 
Es gibt Stunden in denen sie mich oft fragt, ob ich noch da bin. Wie Du sagst reicht manchmal ein Wort, manchmal auch nur ein Blick um weg zu sein. Und nein, in solchen Momenten will ich nicht zurück, hoffe aber irgendwie , dass sie mich zurück holen kann.

Manchmal lässt sie die Samthandschuhe weg und haut mir harte, treffende Worte um die Ohren. Wahrscheinlich mit dem Risiko, dass ich dicht mache oder weg bin oder wir wieder Stunden brauchen um das hinzubiegen oder aufzulösen.
Oft entsteht aber dadurch etwas nützliches für die Therapiearbeit.

Lg hummmel

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Airwave
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 07:58

@SoundOfSilence hat geschrieben: Hoppala, da ist mir ein Fehler passiert

@Betti: Sorry, habe natürlich dich gemeint!

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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 09:45

Liebe Betti,

Tanztherapie habe ich als Gruppentherapie in der Klinik kennengelernt und nachher noch ambulant als Einzeltherapie fortgesetzt. Google doch mal ob es was in deiner Nähe gibt und was das kostet. Allerdings: Zwei Therapien parallel ist schwierig - da müsste man auf jeden Fall mit beiden Theras drüber sprechen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass du dir eine Tanztherapie einfach mal anschaust für eine Weile und dich dann entscheidest, was dir besser liegt...

Es geht dabei übrigens wenig um "tanzen", mehr um Bewegung. Ich habe ganz viele verschiedene Dinge gemacht dort, manchmal mit der Thera oder einem Mitpatienten etwas zusammen "getanzt", meistens mich alleine bewegt. mmer mit Musik... Mal gespiegelt, also parallele Bewegungen in jede Richtung gemacht, oder eben auch gleichzeitig mit der Thera - mal genau entgegengesetztes (also sie rennt, ich schleiche, sie wird langsamer ich schneller etc.). Mal haben wir mit Seilen, Stöcken, Bällen, Tüchern etc. gearbeitet, etwa habe ich mir "meinen Platz" im Raum gesucht und eine Grenze gelegt mit Seilen und dann geschaut, "wie es mir geht", wenn jemand diese Grenze übertritt (ohne zu Fragen, mit Fragen etc), wenn ich in die Grenze eine Tür einbaue, wenn die Grenze offen ist oder geschlossen... Darum ging es in der Hauptsache: Ausprobieren! Herausfinden wie sich das ANFÜHLT, merken was gut ist und was nicht (für mich), aber auch VERÄNDRUNGEN auszuprobieren symbolisch... Ganz häufig habe ich mir das Thema Nähe-Distanz vorgenommen. Da habe ich erstmals verstanden, wie viel Distanz ich tatsächlich an manchen Tagen brauche, um mich wohlzufühlen... Ich hab das erst gar nicht gemerkt, aber die Thera hat oft gefragt, warum ich den Atem anhalte - und so habe ich dann nach und nach gelernt, mehr auf mich zu achten. Auf meinen Körper zuhören. Da gab es unendlich viele Variationen... Auch in sehr guter Erinnerung war etwas zum Thema aktive/passive Aggression: Mal zuzulassen, dass man seine Wut herauslässt und z.B. einen Ball voller Wucht auf den anderen schleudert - und der ihn auch abwehren kann. Und dann auch zu erleben, wie schrecklich aggressiv es sich für den "geschubsten" anfühlen kann, durch einen Raum geschoben/gezogen zu werden (also vermeintlich nett geführt zu werden)... Naja - ich weiß nicht, ob man sich das jetzt vorstellen kann. Aber ich war ganz begeistert...
Und dann gab es auch noch Tanzmeditationen, da wurden bestimmte Sätze wie "Ich schütze mich" oder "Ich verbeuge mich" mit bestimmten Gesten und Bewegungen kombiniert - das hat vielen Mitpatienten sehr gut gefallen, für mich war es allerdings eher nicht so gut. Was mir total gefallen hat waren die Imaginationen, das haben wir nämlich manchmal auch gemacht.
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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 10:02

Ganz generell vielleicht noch: Meine Thera hat das sehr flexibel gestaltet. Wenn ich kein Thema hatte oder sagen wollte, dann hat sie etwas vorgeschlagen. Wenn ich nicht reden mochte, dann haben wir viel in Bewegung gearbeitet und sie ha das Reden übernommen (und ich hab dann Zustimmung oder Ablehnung eben anders ausgedrückt). Wenn ich sprechen konnte (und am Ende haben wir fast nur noch gesprochen!! Weil ICH so viel zu erzählen hatte), dann konnte/durfte ich aber auch reden. Sie ha z.B. immer gefragt, ob wir die Stunde im Gespräch anfangen (und ich erzähle, was mich bewegt, was wichtig ist für mich), oder ob wir in freier Bewegung beginnen wollen. Freie Bewegung hieß, dass sie Musik ausgesucht hat (oft konnte ich nicken/kopfschütteln wenn sie fragte ob schnell oder langsam, mit Trommeln oder ruhiger...) und wir uns beide frei im Raum bewegt haben. Meist haben sich dann meine Bewegungen relativ schnell wiederholt, und sie hat dann sich selber so ähnlich bewegt, sich in mich eingefühlt, aber auch mir Impulse gegeben, etwas anderes zu versuchen... Gut war halt, dass eigentlich permanent irgendeine Botschaft bei ihr angekommen ist, weil sie eben mit der KÖRPERSPRACHE gearbeitet hat, auch wenn ich mal wieder sehr schweigsam war... Dadurch war für mich der Druck geringer. Und so HAT sich dann oft doch noch ein Gespräch ergeben letztlich. Gleichzeitig fühlte ich mich aber nicht beobachtet. Sie hat zwar nach mir geschaut, aber auch selber "getanzt"... Das war schon ganz klasse. Nur: Selbstzahler-Leistung. Und fast eine Stunde Fahrt für mich. Und: irgendwann hatte ich das Gefühl, ich komme auf so eine Zweigleisigkeit (Schweigen und ein paar ausgewählte Themen in der Analyse bei ihm, Tanzen und andere Themen bei ihr... - ich hab das halt nicht mehr geschafft, das was beim Tanzen passiert ist auch mit zum Thera in die Analyse zu nehmen) deshalb hab ich letztlich aufgehört mit dem Tanzen... Die Analyse zahlt halt die Krankenkasse, das geht längerfristiger.
Was noch wichtig war für mich: Ich hab mich TOTAL geschämt zu Beginn, konnte kaum mitmachen ohne zu kichern, weil das ja auch total peinlich ist, da durch ein Zimmer "zu springen" und sich zum Affen zu machen... Aber, dank der Bewegung und der Tatsache, dass SIE SICH AUCH ZUM AFFN GEMACHT HAT ohne kichern und ohne Peinlichkeit, konnte ich das dann auch gut überwinden. Das war wichtig! Und gerade über die Bewegung ließ sich eben auch viel Anspannung und viel Angst abbauen, OHNE "dadurch" zu müssen sofort. Das "dadurch" kam dann später, wenn zumindest der "Fluchtimpuls" schon ein wenig abgeklungen war... Ich nutzt das heute manchmal im Kleinen, wenn mich Panik überfällt. Wenn es geht, dann wippe ich ganz bewusst mit einem Bein (unbewusst kennt das jeder bei Nervosität, aber man kann das auch ganz bewusst "vorher" machen!) wenn ich unbeobachtet bin und baue so auch Spannung ab. Irgendwie ist das über den Körper einfacher und wirksamer als übers sprechen, übers "trau dich und bring es hinter dich"... Allerdings: Die Therapeutin hat mir SEHR SEHR zugesagt - da muss man schon an eine gute geraten. Diese war Heilpraktikerin f. Psychotherpaie "Bewegungstherapie" (manche nennen sich Ergotherapeuten oder so) - aber, und das war wichtig, diese Therapieform war das, was sie machte. Es gibt ja einige, die bieten querbeet "alles" an (Tai Chi, Tanztherapie, Maltherapie, Feldenkrais, Gesprächstherapie, syst Familientherapie und undund) - da wäre ich sehr skeptisch, ob die denn dann "alles" auch in der Tiefe beherrschen...

Also - mach dich mal schlau, ich kann es empfehlen!
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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 10:16

Einen anderen Gedanken möchte ich dir nochmal hierlassen:

Eine bewusste Angst kann man angehen, das ist schwer, aber nicht unmöglich. Einer unbewussten Angst kann man nur durch Flucht entkommen. Eine unbewusste Angst lässt dich die Angst nicht richtig spüren. Aber sie sorgt trotzdem dafür, dass du ausweichst. Das Rezept ist: die unbewusste Angst BEWUSST werden lassen - und dann dagegen ankämpfen (schwierig, nervenaufreibend, mit Rückschlägen verbunden - aber machbar).

Du weißt, was dein Problem ist. Das ist, in deinem Fall, nicht der Raum und auch nicht die Therapeutin oder sonst etwas. Mit all dem Mails schrieben und über Lösungen nachdenken, die gar nicht zum Problem passen, weichst du letztlich nur deiner Angst aus.

Du könntest ja mal den Satz beenden: "Ich habe Angst etwas zu sagen, weil ich Angst habe etwas falsches zu sagen, weil ich die Thera dann verletzte damit, und dann passiert..... " Hier öffentlich oder leise für dich - egal. Aber mach dir bewusst, was du da befürchtest, wenn du kannst...! DAS kannst du dann entweder in der Therapie bearbeiten (irgendwann), oder du kannst es dir, vor jeder Stunde, still für dich nochmal sagen und dir bewusst machen, und selber hören, wie das klingt... Und auch dir selber sagen: Ich habe Angst es passiert xx, aber das Risiko gehe ich jetzt ein, weil ich den Nutzen höher einschätze - oder so etwas. So, wie es halt stimmig ist für dich.
Ist kein Patentrezept, und es löst auch leider nicht die Angst auf - aber es ist ein Anfang (jedenfalls für mich gewesen).

Weißt du, ich vergesse das selber leider auch immer wieder, aber grundsätzlich ist es, mit vielen Dingen, vor allem mit Angst, eben so, dass man schnell denkt "Wenn ich die Lösung finde, dann habe ich keine Angst mehr, und dann kann ich auch xx machen". Nur tatsächlich funktioniert das fast immer nur andersherum: "Wenn ich weiß, wovor ich Angst habe, dann kann ich entscheiden xx trotzdem zu tun - und DANN verschwindet die Angst davor"
(Man hat auch das Recht, zu entscheiden, dass man es NICHT tun will - und z.B. von Gesprächstherapie zu einer Tanztherapie zu wechseln, damit das Sprechen nicht so "wichtig" ist...)

Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe... Das ist super schwierig, ich weiß. Ich scheitere ja selber regelmäßig daran. Aber das ist zumindest der ein kleine Tipp, die eine Erkenntnis, die ich weitergeben kann...

Liebe Grüße,
Silence
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hummmel
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 12:05

Liebe Betti

Noch etwas dazu was das malen/zeichnen angeht. Ich bin auch absolut unbegabt. Ich habe aber, als meine Thera wieder einmal im Urlaub war, angefangen zu versuchen, etwas von meinen Gefühlen irgendwie auf Papier zu bringen. Am Anfang habe ich die Bilder fast immer dabei gehabt, sie aber nie erwähnt. Irgendwann konnte ich sagen, dass es Bilder gibt, irgendwann hab ich sie gezeigt. Ich kann aber (noch?) nichts zu den Bildern sagen, aber die Therapeutin sieht einen Teil von mir, auch wenn es dazu keine Worte gibt, auch wenn sie die Bilder ohne mich und nur von sich aus interpretieren kann.

Vielleicht kann sich daraus etwas entwickeln, dass momentan noch leichter ist als reden. Vielleicht. Und vielleicht nicht. (Ich weiss es bei mir auch noch nicht) Aber ich wollte dir meine Gedanken dazu trotzdem mal hier lassen.

Einen lieben Gruss

hummmel

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Entknoten
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Beitrag Sa., 22.08.2015, 19:22

Betti hat geschrieben:
Ja, die Angst habe ich immer. Nicht nur in der Therapie. Auch in meinem üblichen Umfeld. Es gibt nur ganz wenige Menschen, wo ich für mich so sein kann wie ich bin. Wo ich mich nicht verstellen muss, wo ich nicht ständig darüber nachdenke, was ich wann, wie und warum sage. Und es passiert mir tatsächlich sehr oft, dass ich etwas sage und mir über einen lächerlichen Satz hinterher ewig Gedanken mache. Dass ich noch Stunden darüber nachgrüble ob ich jetzt den anderen verletzt haben könnte, ob derjenige jetzt schlecht über mich denkt, etc.
Diesbezüglich hat mich meine Kindheit (oh Wunder) halt dementsprechend geprägt. Ein falsches Wort und ich musste dafür büßen. Wie ich das jetzt ablegen kann, weiß ich (noch) nicht.
Was weiß ich überhaupt?
Ich finde mich so wieder in dieser Aussage!

Hast Du schon einmal versucht Deine Gedankenschleifen zu durchbrechen?
Diesem inneren Kritiker schon mal "den Mund verboten" und einfach nicht zugehört?

Kennst Du Achtsamkeitsübungen?

Ich meine, Du hörst offenbar zu, die ganze Zeit. Lässt dem inneren Zweifel allen Raum. Aber je mehr Du das tust, desto weniger traust Du Dich am Ende etwas zu sagen, denn Du müsstest ja immer lauter werden gegen DIESE Stimme anzusprechen, oder?

Kennst Du das Märchen von Rumpelstilzchen?
Mein innerer Kritiker ist wie Rumpelstilzchen. Klein, boshaft, unansehnlich - mit einer unangenehmen Stimme.
Aber - es gelingt mir immer mehr im den Mund zu verbieten. Dadurch kann ich auch gute Erfahrungen machen - erkennen - zulassen - akzeptieren.
Er muss dann schweigen, dieses kleine Figürchen, geformt durch meine Eltern, die nie ein gutes Haar an mir lassen konnten, weder psychisch noch physisch.

Manchmal muss man dieses Rumpelstilzchen kräftig beiseite schupsen, und sich trauen.
Augen zu - und durch. Damit man LERNEN DARF dass man wahrgenommen wird.
Denn dieses Rumpelstilzchen bist nicht DU!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.08.2015, 16:12

Ich hab dein Eingangspost gelesen und dann den Rest zum Teil.



Erst mal, eins sollte dir klar sein: Diese psychische Krankheit hat 2 Jahrzehnte Vernachlässigungen und Misshandlungen gebraucht um sie zu "erschaffen", dir die emotionalen Defizite in sozialen Beziehungen anzulernen, die du heute hast. Ein emotinal "normal entwickelter" junger Erwachsener braucht 20 Jahre Entwicklung um durch Kindheit und Jugend zu gehen, mit Bezugspersonen die einen grossen Teil jeden Tages mit ihm verbringen um da das ganze emotionale Rüstzeug zu lernen, das ein gesunder Erwachsener hat.

Jetzt überleg mal: Eine Psychotherapie von ein Mal die Woche soll in ein paar Monaten das alles, was bei dir fast 20 Jahre lang schiefgegange ist nachträglich ins Lot bringen? Das ist doch eine unrealistische Erwartungshaltung an dich selbst, oder? Ich meine Klavierspielen, das muss man Jahre lang jeden Tag üben, damit man es einigermassen gut beherrscht. Stell dir doch "soziale Beziehungen offen, vertrauensvoll und gesund führen" als dein persönliches Klavierspielen vor. Es ist möglich es zu erlernen, aber es wird eine Menge GEDULDIGE Übung mit passender Anleitung über eine längeren Zeitraum brauchen. ngefangen hat.


Für mich hört sich das ganze Szenario ja hochgradig heftig an und ein paar Sachen finde ich fragwürdig.


Erstens: Wurde bei dir vor Therapiebeginn eine ausführliche Diagnostik gemacht, um festzustellen, welches Störungsbild unter deinen Symptomen liegt und welche Therapieform für dich überhaupt sinnvoll wäre?

Und zweitens, welche Rolle spielt deine Lebensgestaltung in diesem Prozess. Weil derzeit betreibst du ja ganz offensichtlich eine Lebensgestaltung die deiner Genesung nicht förderlich ist und Raubbau an deinen bereits sehr eingeschränkten Ressourcen betreibt. Du hast eine Tendenz auf Biegen und Brechen eine heiles Fassadeleben (die Hochzeit deiner Angehörigen, die eigene Hochzeit, die mehreren geplanten Kinder obwohl du jetzt schon nur noch auf dem Notstromaggregat fährst, die Beziehung die du durch dein längerfristiges Belastetsein auf Dauer auch gefährden wirst etc) aufrechtzuerhalten. Das Problem ist, das ist auf Dauer so kraftzehrend, das geht nicht ewig gut.

Irgendwann klappt der stärkste Mensch in so einem Lebensszenario zusammen und das Notstromaggregat, das für sowas überhaupt nicht ausgelegt ist macht dir die Grätsche. Niemand kann sagen, ob, wann und wie du dann genau dekompensieren wirst, aber eins solltest du wissen: Sollte das passieren, dann geht erst mal für lange Zeit GARNIX mehr, und die Frage ob du Medikamente willst, ob du in eine Akutklinik willst, ob du noch weitere Kinder willst oder nicht, die stellt sich dann nicht mehr. (glaub mir, ich hab das durch, komplett dekompensieren, das willst du NICHT, weil da ist das was du jetzt erlebst nichts dagegen)


Für mich stellt sich die Frage, wäre nicht zu diesem Zeitpunkt etwas strikt verhaltenstherapeutisches, wo es nur um die Verbesserung deiner Ressourcen und Fähigkeiten geht, erheblich sinnvoller, als eine Therapie, die dich in einem Jahr bisher so destabilisiert hat, dass du wieder ritzt, kotzt und dich mit -suizidgedanken plagst. Das mag ja okay sein, wenn es mal nach einer besonders intensiven Sitzung zeitweilig passiert, aber hier geht ja die Tendenz generell abwärts, und ich sehe nicht, wo diese Therapie ein stützendes, dich ganz praktisch fürs Leben fähiger machendes Element hat, etwas das du derzeit offenbar ganz dringend benötigst. Du hast nicht die Kraft dich selbst zu stabilisieren und du lernst es in der Therapie auch anscheinend nicht.

Und ich frage mich, warum sieht diese Therapeutin, gerade auch in Anbetracht, dass du hier ein kleines Kind zu versorgen hast nicht, dass du im Moment für diese Form von Therapie, die offenbar vorrangig tiefenpsychologisch ist so nicht stabil genug bist? Bzw warum nimmt das Thema "deine Stabilität" in den Sitzungen offenbar absolut keinen Raum ein? Warum bekommst du keine Hilfe, mit deinen Gefühlen besser umgehen zu lernen? Weil du sagst zwar, dass du nichts fühlen kannst, nicht sagen kannst, aber das sind ja auch Gefühlsäusserungen, die hier und jetzt vorhanden sind, mit denen man arbeiten kann und muss. Was gibt sie dir an ganz konkreten Hilfsmitteln an die Hand, damit für dich besser mit exakt dieser Situaton umgehen zu lernen?

Ich habe den Eindruck, dass das nicht vorankommt, weil sie dich ganz einfach mit ihrem Therapieansatz nicht da abholt wo du jetzt gerade stehst.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.08.2015, 16:13

Wenn ich mal zusammenfasse, was du über deine Symptomatik geschrieben hast gibt es hier folgendes:


*Unter Anspannung Ritzen, Bulimie, Suizidgedanken

*Soziale Beziehungen sind zum grösseren Teil eine Fassadenshow, es gibt kaum Menschen wo du dich traust einfach du selbst zu sein - ich nehme mal ganz stark an dass der Grund dafür ist eine massive Angst vor sowohl Nähe (=Abhängigkeit) als auch Zurückweisung.

*Leeregefühle und die Flucht davor

*fehlende Objektkonstanz (wenn die Therapeutin für ein paar Wochen physisch nicht da ist, dann ist sie auch mental "weg", das ist analog zu einem kleinen Kind, das beim Aufwachsen lernst, dass die Mama, zB auch wenn sie einkaufen geht nicht permanent weg ist sondern wiederkommt und daher trotzdem im emotionalen Erleben auch in ihrer Abwesenheit als sicherer sozialer Bindungspartner vorhanden bleibt)



Da fällt mir spontan eine psychische Krankheit ein, zu dem das alles sehr gut passen würde:

https://de.wikipedia.org/wiki/Borderlin ... %C3%B6rung



Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt oftmals im frühen Erwachsenenalter oder in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.

Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, wenn von einer solchen Störung gesprochen wird:

Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.

Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.

Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.

Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, zu viel oder zu wenig essen). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.

Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.

Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).

Chronische Gefühle von Leere.

Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).

Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Für dieses und ähnliche Störungsbilder gibt es übrigens speziell entwickelte Therapieverfahren, zB DBT, spezielle stationäre Therapieangebote etc.





Mein Rat an dich: Suche eine Borderline Ambulanz auf (die gibt es an diversen Universitätskliniken, grossen psychiatrischen Kliniken oÄ) und lasse eine ausführliche Diagnostik und Therapieberatung machen. Weil auch wenn du kein Vollbild dieser Persönlichkeitsstörung haben solltest, können die am ehesten einschätzen was du im Moment so wie es dir jetzt gerade geht therapeutisch benötigst, damit sich da in absehbarer Zeit für dich auch tatsächlich was bessert. Weil, so weiterwursteln wie du es bisher versuchst halte ich in deinem Fall für fragwürdig was deine Zukunft angeht.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 23.08.2015, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.08.2015, 16:24

Noch was, ich will dich hiermit auf keinen Fall in irgendeiner Weise in Panik versetzen.


Aber die rationale und sachliche Analyse der vorliegenden Ist-Situation ist einfach der einzige Weg ein Problem sinnvoll zu lösen. Weder blinder Aktionismus noch Kopf in den Sand stecken und einfach mal hoffen tragen hier irgendwas sinnvolles zur Besserung der Situation bei.

Also die Fragestellung lautet: Wo stehe ich, wo will ich hin, welche Ziele sind kurz- und langfristig realistisch und was ist der sinnvollste Weg dahin.

Bei dieser Analyse und dem ggf nötigen Einleiten der passenden Schritte kann dir so eine Diagnostik und Beratungsstelle helfen.


Weil wie gesagt, so weiterwursteln könnte auf längere Frist auch zur Besserung führen, birgt aber meiner Meinung nach ein zu grosses Risiko, dass die Situation auf dem momentanen Level dauerhaft stagniert, du die Therapie irgendwann abbrichst weil du sie kräftemässig nicht leisten kannst, sie evtl auch zu Ende ist aber es dir ncith entscheidend besser geht, oder dass es zum grossen Zusammenkrachen kommt.


Was mir auffällt, hier, so anonym in einem Forum bist du recht gut in der Lage deine emotionale Lage und deine Probleme zu artikulieren. Das ist doch super!!!!



Du schaust ständig darauf was du nicht kannst (mit dieser Therapeutin über Probleme reden), ich denke, du hast dich dabei völlig in eine defizitorientierte Denkweise festgefressen, die deine Minderwertigkeitsgefühle füttert anstatt zu wertschätzen, was du doch kannst und was du in jedem Post hier beweist.

Vieleicht tätest du dir leichter, wenn du mit anderen Betroffenen über diese Sachen reden kannst, weil das mehr auf Augenhöhe ist und du dir sicher sein kannst dass du verstanden wirst?


Ich wünsch dir auf jeden Fall alles gute und einen erholsamen Restsonntag. Lass dir nicht dadurch, wie diese Therapie läuft suggerieren, dass du nix kannst und ein Versager bist! Weil das bist du nicht, sonst würdest du nihct hier so schreiben!

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