Wie findet man gute/beste Freunde - bzw. Wo?
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@Kleine Maus
Warum frustriert dich das dann so?
Halte es eigentlich genauso. Warum soll ich immer der jenige sein der die Leute anschreibt bzw wenn mal euinige zeit nichts zurück kam ich wieder anfange. Warum? Wer was von Dir will wird schon melden.
Und wenn nicht würde ich mir halt überlegen ob es wahre Freunde sind.
Freundschaften beziehen sich nunmal auf Gegenseitigkeiten, und nicht immer solo unterhalter.
Wenn die Kontakte bei dir ausggelaufen sind dann, wahren sie dann überhaupt etwas wert in nachhinein?
Grüsse
Warum frustriert dich das dann so?
Halte es eigentlich genauso. Warum soll ich immer der jenige sein der die Leute anschreibt bzw wenn mal euinige zeit nichts zurück kam ich wieder anfange. Warum? Wer was von Dir will wird schon melden.
Und wenn nicht würde ich mir halt überlegen ob es wahre Freunde sind.
Freundschaften beziehen sich nunmal auf Gegenseitigkeiten, und nicht immer solo unterhalter.
Wenn die Kontakte bei dir ausggelaufen sind dann, wahren sie dann überhaupt etwas wert in nachhinein?
Grüsse
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Ich bin ein Mensch, der für sein Leben gern plant und organisiert. Wenn ein Treffen ansteht, bereitet es mir eine große Freude die Vorschläge zwecks Datum und Location zu machen. Und wenn es um eine Veranstaltung mit Übernachtung geht, liebe ich es nach Zimmern Ausschau zu halten und zu reservieren. Das mache ich gerne, und ich mache niemandem einen Vorwurf, dem das weniger liegt. Kann ja nicht jeder an denselben Dingen Spaß haben.
Was mich daran stört ist die Tatsache, dass viele es mittlerweile als selbstverständlich betrachten, dass ich solche Aufgaben in die Hand nehme. Wenn ich mal für eine Veranstaltung keine Zeit habe, kriegen die Leute das sehr wohl auch selbst gebacken, etwas zu organisieren. Ich wünsche mir einfach, dass sich gewisse Leute auch mal von sich aus melden, wenn z. B. nichts Besonderes ansteht... nur um zu fragen wie es mir geht, was ich so mache etc. Wenn ich mit einigen der Leute chatte, tun sie das auch, und man merkt dass sehr wohl gegenseitig ein Interesse am Leben der anderen Person vorhanden ist. Aber den ersten Schritt muss fast immer ich tun, und das nervt.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass Menschen mit einem eher großen Bekanntenkreis von einer Person, die kaum Freunde hat (so wie ich) erwarten, dass diese grundsätzlich die Initiative ergreift - so nach dem Motto: wer wenig Freunde und Bekannte hat, der hat auch mehr Zeit. Dabei hatte auch ich schon sehr stressige Phasen in meinem Leben, z. B. Jobs wo ich 50-60 Stunden pro Woche im Büro war. Ich vermute dass viele das Gefühl haben, eine Person mit nicht so vielen sozialen Kontakten hätte immer viel Freizeit und deshalb von ihr erwarten, dass sie immer den Anfang machen müsste.
Was mir auch aufgefallen ist: Oberflächliche Bekanntschaften schaffen es sehr wohl, sich über viele Jahre hinweg sehr regelmäßig bei mir zu melden und das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. In engeren Freundschaften hingegen werde ich mit der Zeit irgendwann als selbstverständlich betrachtet und so gut wie gar nicht mehr angerufen oder angeschrieben. Bei lockeren Bekannten würde mich so ein Verhalten nicht ärgern, denn locker = unverbindlich... nur bei mir sind es eben die Menschen, mit denen ich mich stark verbunden fühle, die sich irgendwann nicht mehr ausreichend um mich bemühen.
Was mich daran stört ist die Tatsache, dass viele es mittlerweile als selbstverständlich betrachten, dass ich solche Aufgaben in die Hand nehme. Wenn ich mal für eine Veranstaltung keine Zeit habe, kriegen die Leute das sehr wohl auch selbst gebacken, etwas zu organisieren. Ich wünsche mir einfach, dass sich gewisse Leute auch mal von sich aus melden, wenn z. B. nichts Besonderes ansteht... nur um zu fragen wie es mir geht, was ich so mache etc. Wenn ich mit einigen der Leute chatte, tun sie das auch, und man merkt dass sehr wohl gegenseitig ein Interesse am Leben der anderen Person vorhanden ist. Aber den ersten Schritt muss fast immer ich tun, und das nervt.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass Menschen mit einem eher großen Bekanntenkreis von einer Person, die kaum Freunde hat (so wie ich) erwarten, dass diese grundsätzlich die Initiative ergreift - so nach dem Motto: wer wenig Freunde und Bekannte hat, der hat auch mehr Zeit. Dabei hatte auch ich schon sehr stressige Phasen in meinem Leben, z. B. Jobs wo ich 50-60 Stunden pro Woche im Büro war. Ich vermute dass viele das Gefühl haben, eine Person mit nicht so vielen sozialen Kontakten hätte immer viel Freizeit und deshalb von ihr erwarten, dass sie immer den Anfang machen müsste.
Was mir auch aufgefallen ist: Oberflächliche Bekanntschaften schaffen es sehr wohl, sich über viele Jahre hinweg sehr regelmäßig bei mir zu melden und das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. In engeren Freundschaften hingegen werde ich mit der Zeit irgendwann als selbstverständlich betrachtet und so gut wie gar nicht mehr angerufen oder angeschrieben. Bei lockeren Bekannten würde mich so ein Verhalten nicht ärgern, denn locker = unverbindlich... nur bei mir sind es eben die Menschen, mit denen ich mich stark verbunden fühle, die sich irgendwann nicht mehr ausreichend um mich bemühen.
Liebe Kleine Maus,
ich denke, dass deine Kontakte einfach ein anderes Verständnis von Freundschaft haben als du. Genauso wie es bei meinen häufig der Fall ist. Dabei ist es dann eben wichtig, dass man das entweder akzeptiert oder sich Menschen sucht, die ähnlich gestrickt sind. Ich finde beides überaus schwer und habe eben auch daran zu knabbern.
Wie ist es denn mit diesem Freund, von dem du neulich mal erzähltest?
LG
EKS
ich denke, dass deine Kontakte einfach ein anderes Verständnis von Freundschaft haben als du. Genauso wie es bei meinen häufig der Fall ist. Dabei ist es dann eben wichtig, dass man das entweder akzeptiert oder sich Menschen sucht, die ähnlich gestrickt sind. Ich finde beides überaus schwer und habe eben auch daran zu knabbern.
Wie ist es denn mit diesem Freund, von dem du neulich mal erzähltest?
LG
EKS
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Ich hatte schon mehrere Kontakte, die zum Thema "Freundschaft" dieselbe Einstellung hatten wie ich. Nur als sie im Laufe der Zeit gemerkt haben, wie regelmäßig und zuverlässig ich mich melde, haben sie sich alle irgendwann auf die faule Haut gelegt und immer auf meine Initiative gewartet.
Welchen Freund meinst du denn... meinen besten Freund? Ich habe ihn vor fast 7 Jahren im Internet (nein, nicht in einer Partnerbörse *g*) kennengelernt. Anfangs hatten wir nur allgemeine Chatgespräche über gemeinsame Interessen, irgendwann ergab es sich zufällig, dass wir auf dem selben Konzert waren und uns in Natura trafen. Nach unserem Treffen hat es - wegen der Distanz - noch gute 2-3 Jahre gedauert, bis sich daraus eine richtige Freundschaft entwickelt hat. Er hat mich ständig kontaktiert, mir Mails geschrieben, haben uns immer öfter getroffen, und er war in der schlimmsten Zeit meines Lebens immer an meiner Seite. In den Jahren 2006-2009 entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit zwischen uns... man könnte von einer Art Freundschaft in die geschwisterliche Richtung sprechen.
Leider ist das in diesem Jahr nicht mehr so stark der Fall. Auf der vorherigen Seite hab´ ich schon einiges dazu geschrieben. Ich vermute, dass ich für ihn zu selbstverständlich geworden bin. Jahrelang war unser Kontakt sehr ausgewogen, wir haben beide sehr viel dafür getan, um uns zu sehen und auch sonst viel Zeit am Rechner miteinander zu verbringen. Inzwischen haben wir nur noch Kontakt, wenn ich die Initiative ergreife. Wie gesagt, das macht er mit seinen Freunden in der Heimat auch so... sich nie melden, da ihn ja eh kurz vorm Wochenende irgendwelche Leute anrufen. Es macht mich traurig, dass es inzwischen auch bei uns so geworden ist. Er weiß nämlich seit Jahren, wie sehr mich das stört, wenn ich bei Kontaktwunsch immer den ersten Schritt machen muss. Auch die kleinen Überraschungsgesten, die unsere Freundschaft früher ausmachten, gibt es von seiner Seite aus nicht mehr.
Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er dieses Jahr phasenweise recht viel Stress hatte. Und dafür habe ich natürlich Verständnis. Doch selbst jetzt, wo es ein wenig lockerer für ihn ist, bemüht er sich nicht wirklich um den Kontakt zu mir. Und das war bisher in so ziemlich allen meinen wirklich guten Freundschaften so: Sobald sich die Leute meiner Person zu sicher waren, hörten ihre Bemühungen auf einmal auf. Vielleicht steigere ich mich da auch zu sehr rein, vielleicht ist so ein Verhalten ganz normal... aber ich wünsche mir in einer Freundschaft auch nach mehreren Jahren denselben Respekt von meinen Mitmenschen wie zu Beginn unseres Kontaktes.
Welchen Freund meinst du denn... meinen besten Freund? Ich habe ihn vor fast 7 Jahren im Internet (nein, nicht in einer Partnerbörse *g*) kennengelernt. Anfangs hatten wir nur allgemeine Chatgespräche über gemeinsame Interessen, irgendwann ergab es sich zufällig, dass wir auf dem selben Konzert waren und uns in Natura trafen. Nach unserem Treffen hat es - wegen der Distanz - noch gute 2-3 Jahre gedauert, bis sich daraus eine richtige Freundschaft entwickelt hat. Er hat mich ständig kontaktiert, mir Mails geschrieben, haben uns immer öfter getroffen, und er war in der schlimmsten Zeit meines Lebens immer an meiner Seite. In den Jahren 2006-2009 entwickelte sich eine tiefe Verbundenheit zwischen uns... man könnte von einer Art Freundschaft in die geschwisterliche Richtung sprechen.
Leider ist das in diesem Jahr nicht mehr so stark der Fall. Auf der vorherigen Seite hab´ ich schon einiges dazu geschrieben. Ich vermute, dass ich für ihn zu selbstverständlich geworden bin. Jahrelang war unser Kontakt sehr ausgewogen, wir haben beide sehr viel dafür getan, um uns zu sehen und auch sonst viel Zeit am Rechner miteinander zu verbringen. Inzwischen haben wir nur noch Kontakt, wenn ich die Initiative ergreife. Wie gesagt, das macht er mit seinen Freunden in der Heimat auch so... sich nie melden, da ihn ja eh kurz vorm Wochenende irgendwelche Leute anrufen. Es macht mich traurig, dass es inzwischen auch bei uns so geworden ist. Er weiß nämlich seit Jahren, wie sehr mich das stört, wenn ich bei Kontaktwunsch immer den ersten Schritt machen muss. Auch die kleinen Überraschungsgesten, die unsere Freundschaft früher ausmachten, gibt es von seiner Seite aus nicht mehr.
Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er dieses Jahr phasenweise recht viel Stress hatte. Und dafür habe ich natürlich Verständnis. Doch selbst jetzt, wo es ein wenig lockerer für ihn ist, bemüht er sich nicht wirklich um den Kontakt zu mir. Und das war bisher in so ziemlich allen meinen wirklich guten Freundschaften so: Sobald sich die Leute meiner Person zu sicher waren, hörten ihre Bemühungen auf einmal auf. Vielleicht steigere ich mich da auch zu sehr rein, vielleicht ist so ein Verhalten ganz normal... aber ich wünsche mir in einer Freundschaft auch nach mehreren Jahren denselben Respekt von meinen Mitmenschen wie zu Beginn unseres Kontaktes.
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Oh, das hört sich ja wirklich nicht sehr toll an. Ich finde das irgendwie komisch, dass die Initiative und die Verantwortung dann nur auf dich abgewälzt wird. Irgendwie komisch. An deiner Stelle würde ich aber trotzdem nicht damit aufhören, es so zu praktizieren, wie du es tust. Wenn sich einer mehr beim anderen meldet, muss das ja auch nicht per se schlecht sein. Solange du von der anderen Seite noch Interesse, Anteilnahme, Empathie usw. erfährst, kann der Kontakt ja trotzdem schön sein.
Also, zusammengefasst: anfänglich laufen deine Kontakte gut, aber nach einiger Zeit bist du immer diejenige, die sich beim anderen meldet? Melden die sich dann bei dir überhaupt noch oder rufst du immer an und mailst? Lustigerweise ist es bei mir ja zeitweise auch so gewissen, dass beim Melden ein totales Ungleichgewicht herrschte.
Was ich daraus nur folgern kann ist, dass man selbst entweder auch den Kontakt drastisch reduziert oder dass man es so belässt, dass man selbst eher der Initiator ist. (ob man den Kontakt absäbelt, lass ich mal dahin gestellt - das sollte man eigentlich NUR DANN tun, wenn da wirklich überhaupt kein Interesse mehr auf der anderen Seite zu erkennen ist).
Also, zusammengefasst: anfänglich laufen deine Kontakte gut, aber nach einiger Zeit bist du immer diejenige, die sich beim anderen meldet? Melden die sich dann bei dir überhaupt noch oder rufst du immer an und mailst? Lustigerweise ist es bei mir ja zeitweise auch so gewissen, dass beim Melden ein totales Ungleichgewicht herrschte.
Was ich daraus nur folgern kann ist, dass man selbst entweder auch den Kontakt drastisch reduziert oder dass man es so belässt, dass man selbst eher der Initiator ist. (ob man den Kontakt absäbelt, lass ich mal dahin gestellt - das sollte man eigentlich NUR DANN tun, wenn da wirklich überhaupt kein Interesse mehr auf der anderen Seite zu erkennen ist).
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Es ist nicht so, dass ich von der anderen Seite kein Interesse zu spüren bekomme... ich meine, wenn jemand kein Interesse mehr an Kontakt zu mir hat, dann würde diese Person mir nicht antworten und sich bestimmt auch nicht mehr mit mir treffen. Das ist bei diesem Freund und auch bei einigen anderen Leuten nicht der Fall. Wenn ich mich melde, dann reden die Leute nicht nur über sich, sondern zeigen auch klares Interesse an meinem Leben.
Ja, so ist es... anfangs geht der Kontakt von beiden Seiten aus, und nach einigen Monaten oder Jahren bin fast immer ich diejenige, die sich meldet. Bald treffe ich mich mit einer Freundin, die ich schon seit 13 Jahren kenne. Irgendwann habe ich festgestellt, dass die Treffen nur noch zustande kommen, wenn ich sie mal anrufe oder anschreibe. Sie ist dann auch immer bereit für ein Treffen, sagt mir zu, und wir verbringen eine schöne Zeit miteinander. Sie selbst hingegen meldet sich nur noch per SMS an meinem Geburtstag oder an Silvester. Früher haben wir uns jeden oder jeden 2. Monat mal gesehen, unser letztes Treffen liegt hingegen mehr als 1 1/2 Jahre zurück. Und das liegt einfach daran, dass ich es irgendwann nicht mehr eingesehen habe, ständig den ersten Schritt machen zu müssen. Sie begründet ihr Verhalten immer mit zu wenig Zeit, aber selbst als sie arbeitslos war und ich einen fordernden Job hatte, kam von ihr kein Vorschlag bzgl. eines Treffens. Als ich sie vor Jahren auf ihr Verhalten angesprochen habe, musste ich mir anhören ich würde klammern und sie zu einem Treffen zwingen wollen. Dabei habe ich sie gar nicht so oft kontaktiert... höchstens 1x im Monat, wenn überhaupt. Selbst als ich losgelassen und mich monatelang nicht mehr gemeldet habe, hat sich nichts verändert. Und so läuft das immer bei mir.
Andererseits gibt es 3-4 Menschen in meinem Leben, die sich schon seit Jahren sehr regelmäßig melden. Diese Menschen bezeichne ich allerdings nicht als enge Freunde, da uns einfach zu wenig verbindet. Wir mögen uns sehr und verbringen gerne Zeit miteinander, aber die Chemie stimmt halt nicht so ganz, um Freundschaften daraus entstehen zu lassen. Trotzdem klappt das bei solchen Leuten weitaus besser als bei sog. richtigen Freunden. Ich finde es traurig, dass langjährige Freunde sich irgendwann darauf ausruhen, dass ich mich sowieso immer wieder bei ihnen melde. Warum tun Menschen sowas? Und es fällt mir schwer sie nicht mal drauf ansprechen zu dürfen, weil das ja sofort unter Klammern und Bedrängen fällt.
Ja, so ist es... anfangs geht der Kontakt von beiden Seiten aus, und nach einigen Monaten oder Jahren bin fast immer ich diejenige, die sich meldet. Bald treffe ich mich mit einer Freundin, die ich schon seit 13 Jahren kenne. Irgendwann habe ich festgestellt, dass die Treffen nur noch zustande kommen, wenn ich sie mal anrufe oder anschreibe. Sie ist dann auch immer bereit für ein Treffen, sagt mir zu, und wir verbringen eine schöne Zeit miteinander. Sie selbst hingegen meldet sich nur noch per SMS an meinem Geburtstag oder an Silvester. Früher haben wir uns jeden oder jeden 2. Monat mal gesehen, unser letztes Treffen liegt hingegen mehr als 1 1/2 Jahre zurück. Und das liegt einfach daran, dass ich es irgendwann nicht mehr eingesehen habe, ständig den ersten Schritt machen zu müssen. Sie begründet ihr Verhalten immer mit zu wenig Zeit, aber selbst als sie arbeitslos war und ich einen fordernden Job hatte, kam von ihr kein Vorschlag bzgl. eines Treffens. Als ich sie vor Jahren auf ihr Verhalten angesprochen habe, musste ich mir anhören ich würde klammern und sie zu einem Treffen zwingen wollen. Dabei habe ich sie gar nicht so oft kontaktiert... höchstens 1x im Monat, wenn überhaupt. Selbst als ich losgelassen und mich monatelang nicht mehr gemeldet habe, hat sich nichts verändert. Und so läuft das immer bei mir.
Andererseits gibt es 3-4 Menschen in meinem Leben, die sich schon seit Jahren sehr regelmäßig melden. Diese Menschen bezeichne ich allerdings nicht als enge Freunde, da uns einfach zu wenig verbindet. Wir mögen uns sehr und verbringen gerne Zeit miteinander, aber die Chemie stimmt halt nicht so ganz, um Freundschaften daraus entstehen zu lassen. Trotzdem klappt das bei solchen Leuten weitaus besser als bei sog. richtigen Freunden. Ich finde es traurig, dass langjährige Freunde sich irgendwann darauf ausruhen, dass ich mich sowieso immer wieder bei ihnen melde. Warum tun Menschen sowas? Und es fällt mir schwer sie nicht mal drauf ansprechen zu dürfen, weil das ja sofort unter Klammern und Bedrängen fällt.
Na ja, es gibt leider auch Menschen, die sich am Anfang von Freundschaften und Beziehungen mehr Mühe geben. Viele können sich auch nicht so gut bei anderen melden, weil die z.B. auch Telefon, Mail nicht so toll finden. Ich kenne allerhand Leute, die es ausdrücklich sagen, dass sie Telefonieren und Internet nichts abgewinnen können.
Hast du das denn überhaupt mal angesprochen? Ich finde, dass man das bei langjährig bestehenden Kontakten durchaus tun kann. *huggy*
Also ich erlebe das ja leider auch häufig, dass immer ich die Initiatorin von allem bin. Einige Male habe ich das mal auf den Tisch gebracht. Entsprechend kam es nicht sehr toll an, weil viele Leute eben nicht gerne kritisiert werden und ungerne Metakommunikation betreiben. Aber wenn man selbst unzufrieden ist, sollte man das ansprechen.
Hast du das denn überhaupt mal angesprochen? Ich finde, dass man das bei langjährig bestehenden Kontakten durchaus tun kann. *huggy*
Also ich erlebe das ja leider auch häufig, dass immer ich die Initiatorin von allem bin. Einige Male habe ich das mal auf den Tisch gebracht. Entsprechend kam es nicht sehr toll an, weil viele Leute eben nicht gerne kritisiert werden und ungerne Metakommunikation betreiben. Aber wenn man selbst unzufrieden ist, sollte man das ansprechen.
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Jeder Mensch hat seine bevorzugte Art und Weise, mit anderen zu kommunizieren. Ich rufe keine Leute an, die ungern telefonieren. Ich schreibe keine SMS, wenn ich weiß dass die betreffende Person das Gesimse nicht mag. Und ich chatte niemanden an, wenn mir klar ist dass mein Gegenüber lieber telefoniert. Das ist nicht das Problem.
Ich habe meinen besten Freund vor ca. 1 1/2 Jahren mal gefragt, warum sich seine Freunde nicht mehr bei mir melden. Früher hatte ich mit ihnen genau wie mit ihm öfters mal Chatkontakt. Außerdem habe ich ihn gefragt, ob ich sie mal fragen soll warum sie den Kontakt zu mir nicht mehr suchen. Daraufhin sagte er, das solle ich auf gar keinen Fall machen, denn das klingt einerseits bedürftig und andererseits aufgezwungen. Also hab´ ich es bleiben lassen. Ich verstehe mich mit seinen Freunden schon noch gut, aber ich sehe die Leute nur noch, wenn sie zufällig am selben Ort sind wie ich. Sie laden mich nicht mehr auf Parties ein und fragen mich bis auf eine Ausnahme auch gar nicht mehr, ob ich an Tag x an Ort y wegen einer Veranstaltung bin.
Wie gesagt, ich habe es bei früheren Freundschaften schon mehrmals angesprochen. Das Ergebnis war immer dasselbe, ich war jedesmal die Böse, welche sich den anderen aufdrängen wollte. Dabei bin ich wirklich kein Mensch, der ständig mit denselben Leuten zusammen hockt (geht auch wegen der Entfernung nicht) und permanent jemanden kontaktiert. Die Abstände halten sich wirklich im Rahmen. Aber immer wenn ich diesbezüglich etwas gesagt habe, waren die Leute eingeschnappt wie besagte Freundin oder haben den Kontakt zu mir abgebrochen.
Ich vermute auch, dass das Verhalten dieser Leute mit meinen Gefühlsausbrüchen zusammen hängt, die hier und da mal passieren... aber ist das gleich ein Grund, sich dermaßen zurückzuziehen und einen auf distanziert zu machen? Schließlich habe ich noch niemanden persönlich beleidigt oder gar hintergangen.
Ich habe meinen besten Freund vor ca. 1 1/2 Jahren mal gefragt, warum sich seine Freunde nicht mehr bei mir melden. Früher hatte ich mit ihnen genau wie mit ihm öfters mal Chatkontakt. Außerdem habe ich ihn gefragt, ob ich sie mal fragen soll warum sie den Kontakt zu mir nicht mehr suchen. Daraufhin sagte er, das solle ich auf gar keinen Fall machen, denn das klingt einerseits bedürftig und andererseits aufgezwungen. Also hab´ ich es bleiben lassen. Ich verstehe mich mit seinen Freunden schon noch gut, aber ich sehe die Leute nur noch, wenn sie zufällig am selben Ort sind wie ich. Sie laden mich nicht mehr auf Parties ein und fragen mich bis auf eine Ausnahme auch gar nicht mehr, ob ich an Tag x an Ort y wegen einer Veranstaltung bin.
Wie gesagt, ich habe es bei früheren Freundschaften schon mehrmals angesprochen. Das Ergebnis war immer dasselbe, ich war jedesmal die Böse, welche sich den anderen aufdrängen wollte. Dabei bin ich wirklich kein Mensch, der ständig mit denselben Leuten zusammen hockt (geht auch wegen der Entfernung nicht) und permanent jemanden kontaktiert. Die Abstände halten sich wirklich im Rahmen. Aber immer wenn ich diesbezüglich etwas gesagt habe, waren die Leute eingeschnappt wie besagte Freundin oder haben den Kontakt zu mir abgebrochen.
Ich vermute auch, dass das Verhalten dieser Leute mit meinen Gefühlsausbrüchen zusammen hängt, die hier und da mal passieren... aber ist das gleich ein Grund, sich dermaßen zurückzuziehen und einen auf distanziert zu machen? Schließlich habe ich noch niemanden persönlich beleidigt oder gar hintergangen.
Das kommt immer auf die Menschen an, einige können damit umgehen, andere nicht.Ich persönlich komme mit heftigen Gefühlausbrüchen oder Agressionen gut klar, erst recht wenn ich weiß was dahinter steht.Kleine Maus hat geschrieben:aber ist das gleich ein Grund, sich dermaßen zurückzuziehen und einen auf distanziert zu machen?
Was ich sehr schwierig finde ist Falschheit, damit kann ich gar nicht gut zurecht kommen, wenn ich merke, dass jemand nicht ehrlich ist, wird mir richtiggehend übel.
Deshalb denke ich dass es eben das wichtigste ist, das es paßt.
lg
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Na toll, mein Posting ist weg... Ich hatte ein richtig langes verfasst. Da muss ich dann wohl gleich noch mal ran. Künftig sollte ich mir die wohl im Editor vorschreiben und dann hier einfügen. Mann ey...
Liebe kleine Maus
So, ich weiß nicht, ob ich das noch alles beisammen bekomme von vorhin…
Also erst einmal stimme ich Tiger zu. Es gibt Menschen, die unterschiedlich mit Gefühlsausbrüchen umgehen. Es ist nicht jeder unbedingt vor den Kopf gestoßen. Ja klar, im ersten Moment findet das wohl keiner wirklich toll, aber ich z.B. bin da jetzt auch nicht so nachtragend oder so.
Irgendwie ist mir das Kontaktmedium sogar egal. Entweder simst, mailt, telefoniert, skypt oder trifft man sich. *g* Ich bin da jetzt auf kein Medium versessen so wie andere. Und eine Abneigung habe ich auch keinem gegenüber… hmmm…
Ich denke übrigens, dass es bei dir dieser Aspekt mit den Ausbrüchen sein könnte, wie du ja unten ganz gut beschreibst:
Ich finde es komisch, dass dein bester Freund dir davon abgeraten hat, das bei Euren gemeinsamen Freunden einfach mal zur Sprache zu bringen, wieso die dich nicht mehr einladen, sich nicht mehr melden etc. Kommt das unbedingt „needy-greedy“ rüber, wenn man es so handhabt? Hmmm… dass du es früher so erlebt hast, dass man dich dafür an den Pranger gestellt hat, kann ich gut nachvollziehen, da ja viele wirklich HAUPTSÄCHLICH die Schuld nur beim anderen verorten, was aber Quatsch ist.
Meines Erachtens sollte man jemandem auch mal ein Feedback zukommen lassen, damit er seine Persönlichkeitsarbeit weiter gut betreiben kann. Die gemeinsamen Freunde hätten dir einfach mal sagen müssen, was los ist. Mir kann keiner erzählen, dass da nicht etwas schwelt. Ich meine, wenn die sich überraschend so reserviert zeigen???
So, ich weiß nicht, ob ich das noch alles beisammen bekomme von vorhin…
Also erst einmal stimme ich Tiger zu. Es gibt Menschen, die unterschiedlich mit Gefühlsausbrüchen umgehen. Es ist nicht jeder unbedingt vor den Kopf gestoßen. Ja klar, im ersten Moment findet das wohl keiner wirklich toll, aber ich z.B. bin da jetzt auch nicht so nachtragend oder so.
Ich habe auch nicht vermutet, dass es auf die Kontaktmedien zurückzuführen ist, wieso die sich da bei dir so affig haben. Es tut mir auch wahrlich leid, dass es bei dir anscheinend auch immer so einseitig läuft wie bei mir.Jeder Mensch hat seine bevorzugte Art und Weise, mit anderen zu kommunizieren. Ich rufe keine Leute an, die ungern telefonieren.
Irgendwie ist mir das Kontaktmedium sogar egal. Entweder simst, mailt, telefoniert, skypt oder trifft man sich. *g* Ich bin da jetzt auf kein Medium versessen so wie andere. Und eine Abneigung habe ich auch keinem gegenüber… hmmm…
Ich denke übrigens, dass es bei dir dieser Aspekt mit den Ausbrüchen sein könnte, wie du ja unten ganz gut beschreibst:
Ich will nichts beschönigen. Viele Menschen kommen mit Emotionalität nicht klar, weil sie es von ihrem eigenen psych. Erleben nicht gewöhnt sind. Ferner wollen sich viele nicht mit den Problemen anderer beschäftigen, weil sie mit sich selbst schon genug zu schaffen haben. Ist leider so. Die Erfahrung durfte ich auch immer wieder machen. Es gibt wenige Menschen, die in der Not wirklich zu einem halten. Und das ist nicht misanthropisch gemeint, sondern deklarativ.Ich vermute auch, dass das Verhalten dieser Leute mit meinen Gefühlsausbrüchen zusammen hängt, die hier und da mal passieren... aber ist das gleich ein Grund, sich dermaßen zurückzuziehen und einen auf distanziert zu machen? Schließlich habe ich noch niemanden persönlich beleidigt oder gar hintergangen.
Ich finde es komisch, dass dein bester Freund dir davon abgeraten hat, das bei Euren gemeinsamen Freunden einfach mal zur Sprache zu bringen, wieso die dich nicht mehr einladen, sich nicht mehr melden etc. Kommt das unbedingt „needy-greedy“ rüber, wenn man es so handhabt? Hmmm… dass du es früher so erlebt hast, dass man dich dafür an den Pranger gestellt hat, kann ich gut nachvollziehen, da ja viele wirklich HAUPTSÄCHLICH die Schuld nur beim anderen verorten, was aber Quatsch ist.
Meines Erachtens sollte man jemandem auch mal ein Feedback zukommen lassen, damit er seine Persönlichkeitsarbeit weiter gut betreiben kann. Die gemeinsamen Freunde hätten dir einfach mal sagen müssen, was los ist. Mir kann keiner erzählen, dass da nicht etwas schwelt. Ich meine, wenn die sich überraschend so reserviert zeigen???
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Was das Thema Gefühlsausbrüche angeht: Bei mir ist das nicht nur der Fall, wenn ich z. B. krampfhaft irgendwann hinkriegen möchte und es nicht gebacken bekomme. Diese Gefühlsausbrüche haben bei mir fast immer etwas mit dem Verhalten derjenigen Person zu tun, in deren Gegenwart mir das passiert. Wenn eine Person sich in einer Situation komplett anders verhält als ich es erwarte, dann bin ich erstmal enttäuscht. Ich male mir nämlich zu gerne schon vorher aus, was Person X und ich an Tag Y zusammen machen werden, wie alles abläuft etc. Und wenn die Pläne von der anderen Person zu meinen Ungunsten spontan umgeworfen werden, bin ich überfordert hoch zehn. In solchen Situationen fällt es mir schwer, mich zu beherrschen und die Kontrolle über meine Gefühle zu behalten. Dann kann von mir schon mal ein "Na klasse!" kommen. Und solche Kommentare wirken auf andere eben vorwurfsvoll.
Inzwischen habe ich gelernt, dass es nicht gewöhnlich ist, anderen Menschen Vorwürfe zu machen... v. a. nicht, wenn man diese Menschen gerne hat. Bei mir zu Hause war das Normalität, meine Mutter hat mich manchmal Tag und Nacht mit Vorwürfen überschüttet. Für mich gehörten Vorwürfe zum Leben wie Essen, Trinken und Schlafen. Deshalb konnte ich es lange Zeit nicht verstehen, warum manche sich wegen 1-2 Vorwürfen meinerseits von mir zurückgezogen haben. Um ehrlich zu sein, akzeptiere ich das heute, aber so wirklich verinnerlichen kann ich es immer noch nicht... meine Mutter hat mir manchmal 10x am Tag oder noch öfter einen Vorwurf gemacht, andere sind beleidigt wenn man ihnen 1-2x im Jahr etwas vorwirft. Etwas in meinem Inneren sagt mir "die sollen sich nicht so anstellen, im Vergleich zu mir früher haben die es wirklich gut".
Aber ich habe wie gesagt akzeptiert, dass Vorwürfe für andere Menschen ein No-Go sind und mache ihnen deshalb bewusst in Gesprächen auch wirklich keine mehr. Doch wenn ich mal wieder einen Gefühlsausbruch habe, kann es sein dass mir ein "Na klasse!" oder was anderes in der Art rausrutscht, was mir Sekunden später schon wieder aufrichtig leid tut.
Mit meinem besten Freund kann ich übrigens sehr gut über Persönlichkeitsarbeit reden. Ich bin mir auch dessen bewusst, dass die meisten meiner Bekanntschaften in einem weitaus harmonischeren Elternhaus aufgewachsen sind als ich. Bei uns Südländern ist der Ton gerne mal etwas ruppiger, und ich habe schon oft gemerkt dass viele Dinge die für mich schon Gewohnheit sind, hier in Mitteleuropa ganz schön sauer aufstoßen.
Außerdem habe ich noch eine entscheidende Feststellung gemacht. Habe inzwischen das Buch "Ich lieb´ dich nicht, wenn du mich liebst" bekommen und einen Teil darin gelesen. Zwar geht es da um das Ungleichgewicht in Liebesbeziehungen, aber ich finde das Verhalten einiger Personen aus dem Buch lässt sich auch gut auf die Freundschaftsschiene übertragen. Ich war nämlich schon immer - sowohl in Beziehungen, als auch in Freundschaften - die "Unterlegene". Ich war jedesmal die Person, die mehr geliebt hat... und in Freundschaften war auch immer ich diejenige, der die Freundschaft wichtiger war. Das war nicht von Anfang an so, aber irgendwann kristallisierte sich das heraus. Wenn ich mal jemanden ganz tief ins Herz geschlossen habe - egal ob ich an einer Liebesbeziehung oder "nur" an einer Freundschaft zu dieser Person interessiert bin - fällt es mir total schwer, eine gesunde Distanz zu wahren und mein emotionales Gleichgewicht stabil zu halten. Wenn ich in Gegenwart von Freunden einen Ausbruch aufgrund ihres Verhaltens habe, dann signalisiert das nämlich, dass ich emotional auf sie fixiert bin... und das treibt sie in die distanzierte Position. Und auf diese Weise werden die Bemühungen um den Kontakt zu mir weniger oder hören ganz auf.
Inzwischen habe ich gelernt, dass es nicht gewöhnlich ist, anderen Menschen Vorwürfe zu machen... v. a. nicht, wenn man diese Menschen gerne hat. Bei mir zu Hause war das Normalität, meine Mutter hat mich manchmal Tag und Nacht mit Vorwürfen überschüttet. Für mich gehörten Vorwürfe zum Leben wie Essen, Trinken und Schlafen. Deshalb konnte ich es lange Zeit nicht verstehen, warum manche sich wegen 1-2 Vorwürfen meinerseits von mir zurückgezogen haben. Um ehrlich zu sein, akzeptiere ich das heute, aber so wirklich verinnerlichen kann ich es immer noch nicht... meine Mutter hat mir manchmal 10x am Tag oder noch öfter einen Vorwurf gemacht, andere sind beleidigt wenn man ihnen 1-2x im Jahr etwas vorwirft. Etwas in meinem Inneren sagt mir "die sollen sich nicht so anstellen, im Vergleich zu mir früher haben die es wirklich gut".
Aber ich habe wie gesagt akzeptiert, dass Vorwürfe für andere Menschen ein No-Go sind und mache ihnen deshalb bewusst in Gesprächen auch wirklich keine mehr. Doch wenn ich mal wieder einen Gefühlsausbruch habe, kann es sein dass mir ein "Na klasse!" oder was anderes in der Art rausrutscht, was mir Sekunden später schon wieder aufrichtig leid tut.
Mit meinem besten Freund kann ich übrigens sehr gut über Persönlichkeitsarbeit reden. Ich bin mir auch dessen bewusst, dass die meisten meiner Bekanntschaften in einem weitaus harmonischeren Elternhaus aufgewachsen sind als ich. Bei uns Südländern ist der Ton gerne mal etwas ruppiger, und ich habe schon oft gemerkt dass viele Dinge die für mich schon Gewohnheit sind, hier in Mitteleuropa ganz schön sauer aufstoßen.
Außerdem habe ich noch eine entscheidende Feststellung gemacht. Habe inzwischen das Buch "Ich lieb´ dich nicht, wenn du mich liebst" bekommen und einen Teil darin gelesen. Zwar geht es da um das Ungleichgewicht in Liebesbeziehungen, aber ich finde das Verhalten einiger Personen aus dem Buch lässt sich auch gut auf die Freundschaftsschiene übertragen. Ich war nämlich schon immer - sowohl in Beziehungen, als auch in Freundschaften - die "Unterlegene". Ich war jedesmal die Person, die mehr geliebt hat... und in Freundschaften war auch immer ich diejenige, der die Freundschaft wichtiger war. Das war nicht von Anfang an so, aber irgendwann kristallisierte sich das heraus. Wenn ich mal jemanden ganz tief ins Herz geschlossen habe - egal ob ich an einer Liebesbeziehung oder "nur" an einer Freundschaft zu dieser Person interessiert bin - fällt es mir total schwer, eine gesunde Distanz zu wahren und mein emotionales Gleichgewicht stabil zu halten. Wenn ich in Gegenwart von Freunden einen Ausbruch aufgrund ihres Verhaltens habe, dann signalisiert das nämlich, dass ich emotional auf sie fixiert bin... und das treibt sie in die distanzierte Position. Und auf diese Weise werden die Bemühungen um den Kontakt zu mir weniger oder hören ganz auf.
Inwiefern würdest du sagen, dass es bei Euch Südländern anders ist?
Also ich habe es bei dir bisher noch nicht festgestellt, dass ich dich unangenehm finde. Vielleicht weil ich selbst bissl mehr der emotionale und impulsive Typ bin?
Ich schreibe nachher noch mal etwas dazu.
Also ich habe es bei dir bisher noch nicht festgestellt, dass ich dich unangenehm finde. Vielleicht weil ich selbst bissl mehr der emotionale und impulsive Typ bin?
Ich schreibe nachher noch mal etwas dazu.
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Meine Eltern waren beide Südländer und hatten schon immer einen ausschließlich südländischen Freundeskreis, der aus Ex-Jugos und Italienern bestand. Ich habe die Feststellung gemacht, dass viele Südländer (wohlgemerkt viele und NICHT alle *g*) dazu neigen, sehr laut und viel zu reden. Außerdem waren diese Leute fast alle recht explosiv. Bei uns zu Hause wurde sehr viel und in lautem Ton gestritten, und zwar mehrmals in der Woche. Es fielen eine Menge verletzlicher Worte zwischen den einzelnen Parteien. Andererseits hat aber auch niemand den anderen etwas nachgetragen. Bei uns war es möglich, sich stundenlang gegenseitig anzubrüllen, mit persönlichen Beleidigungen vollzutexten und am nächsten Tag wieder als normale Familie zusammen zu sitzen und einen auf Friede, Freude, Eierkuchen zu machen. Und so war das auch in anderen Familien von unserer Verwandtschaft sowie im Freundeskreis meiner Eltern. Habe ich alles schon x-mal live miterlebt.
Was z. B. machst du, wenn jemand einen Satz á la "Halt die Klappe, du blöde Kuh!" zu dir sagt? In so einem Fall breche ich den Kontakt zu dieser Person ab. Aber ich mache das hauptsächlich, weil es respektlos mir gegenüber ist und ich genau weiß, dass die Person sich auch von mir distanzieren würde, wenn so ein Kommentar von mir käme. Andere Leute distanzieren sich hauptsächlich, weil sie verletzt sind. Mich verletzt so ein Spruch im ersten Moment natürlich auch... und auch Stunden später tut das noch weh. Aber nach einigen Tagen oder Wochen schmerzt mich das ehrlich gesagt nicht mehr. Klingt eigenartig, oder? Es ist tatsächlich so, dass man gegen verbale Verletzungen immun werden kann, wenn man solche Sätze über einen längeren Zeitraum hingepfeffert bekommt. Ja, man gewöhnt sich tatsächlich daran.
Dass ich hier nicht so rüberkomme, ist natürlich klar. Einerseits ist das hier ein Forum, und ich kann mir vor jedem Beitrag Zeit lassen und überlegen, was ich schreibe. Ich bin hier nicht gezwungen, auf plötzlich veränderte Situationen spontan zu reagieren. Aber auch im richtigen Leben achte ich schon sehr auf einen angemessenen Ton. Zwar passiert es mir schon noch (wenn auch selten), dass ich einen Gefühlsausbruch habe und dann einen Spruch wie "Na klasse!" von mir gebe. Flüche und Kraftausdrücke, wie sie viele Leute aus meiner alten Heimat gerne raushauen, sind für mich allerdings inzwischen ein No-Go. Ich habe gelernt, dass sich das in Mitteleuropa einfach nicht gehört und den guten Ton kaputt macht. Bin ja u. a. in einem Musik-Forum registriert, wo nur Ex-Jugos schreiben. Einige dort haben mich schon gefragt, warum ich so brav sei... weil ich eben in meinen Beiträgen nie fluche und auch keine Kraftausdrücke und Schimpfworte von mir gebe.
Was z. B. machst du, wenn jemand einen Satz á la "Halt die Klappe, du blöde Kuh!" zu dir sagt? In so einem Fall breche ich den Kontakt zu dieser Person ab. Aber ich mache das hauptsächlich, weil es respektlos mir gegenüber ist und ich genau weiß, dass die Person sich auch von mir distanzieren würde, wenn so ein Kommentar von mir käme. Andere Leute distanzieren sich hauptsächlich, weil sie verletzt sind. Mich verletzt so ein Spruch im ersten Moment natürlich auch... und auch Stunden später tut das noch weh. Aber nach einigen Tagen oder Wochen schmerzt mich das ehrlich gesagt nicht mehr. Klingt eigenartig, oder? Es ist tatsächlich so, dass man gegen verbale Verletzungen immun werden kann, wenn man solche Sätze über einen längeren Zeitraum hingepfeffert bekommt. Ja, man gewöhnt sich tatsächlich daran.
Dass ich hier nicht so rüberkomme, ist natürlich klar. Einerseits ist das hier ein Forum, und ich kann mir vor jedem Beitrag Zeit lassen und überlegen, was ich schreibe. Ich bin hier nicht gezwungen, auf plötzlich veränderte Situationen spontan zu reagieren. Aber auch im richtigen Leben achte ich schon sehr auf einen angemessenen Ton. Zwar passiert es mir schon noch (wenn auch selten), dass ich einen Gefühlsausbruch habe und dann einen Spruch wie "Na klasse!" von mir gebe. Flüche und Kraftausdrücke, wie sie viele Leute aus meiner alten Heimat gerne raushauen, sind für mich allerdings inzwischen ein No-Go. Ich habe gelernt, dass sich das in Mitteleuropa einfach nicht gehört und den guten Ton kaputt macht. Bin ja u. a. in einem Musik-Forum registriert, wo nur Ex-Jugos schreiben. Einige dort haben mich schon gefragt, warum ich so brav sei... weil ich eben in meinen Beiträgen nie fluche und auch keine Kraftausdrücke und Schimpfworte von mir gebe.
Aber wer ist schon perfekt, auf der Erde wurde keiner je entdeckt...
Da Du ja offensichtlich immer wieder große Kommunikationsprobleme hast, hast Du Dir schon mal überlegt Dich mal mit Gewaltfreier Kommunikation zu beschäftigen ?
Das ist nicht nur eine Kommunikationsform sondern auch eine Lebensform und dürfte Dir evtl. sogar gut helfen, besser mit Gefühlsausbrüchen zurechtzukommen bzw. diese zu vermeiden. Denn hinter diesen Gefühlsausbrüchen stehen ja unerfüllte Bedürfnisse.
lg
Da Du ja offensichtlich immer wieder große Kommunikationsprobleme hast, hast Du Dir schon mal überlegt Dich mal mit Gewaltfreier Kommunikation zu beschäftigen ?
Das ist nicht nur eine Kommunikationsform sondern auch eine Lebensform und dürfte Dir evtl. sogar gut helfen, besser mit Gefühlsausbrüchen zurechtzukommen bzw. diese zu vermeiden. Denn hinter diesen Gefühlsausbrüchen stehen ja unerfüllte Bedürfnisse.
lg
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
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