PT-Blog: Islam und Gewalt - die 'Charlie Hebdo'-Morde

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stern
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 18:56

Die New York Times will Mohammed auch nicht abdrucken... aus Angst, dass die Abbildung zu provokativ ist.

Marrokko hat die Karikaturen auch verboten.

Und dass "Cumhuriyet" die Abbildung etwas versteckt nachdruckte, wird von konservativeren Kreisen auch kritisiert.

Ich denke schon, dass in der Bevölkerung die Ansichten auseinander gehen, wie provokativ das empfunden wird.... und natürlich sind die Bilder für manche Muslime Provokation.

Charlie Hebdo erscheint mir schon etwas scharf, wenn ich manche Karikaturen ansehen... allerdings quer Beet.
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pandas
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Beitrag Do., 15.01.2015, 01:01

Bissige Satire in Libyen und Jemen
"Ich bin so wütend", sagt der 34-Jährige. "Es ist unfassbar, dass ich von diesen Kollegen nie wieder eine Zeichnung sehen soll. Sie gehörten zu den besten Karikaturisten der Welt. Ich habe mir ihre Arbeit immer im Internet angeschaut und jedes Mal, wenn ein Bekannter nach Frankreich geflogen ist, habe ich mir eine Ausgabe von 'Charlie Hebdo' mitbringen lassen. Diese Morde sind sinnlos und dumm. Ich bin ein ägyptischer Zeichner, ein Moslem. Ich bin für die Meinungsfreiheit und gegen diesen Terror."
Quelle und lesen: http://www.tagesschau.de/ausland/satire ... r-101.html
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hawi
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Beitrag Do., 15.01.2015, 09:04

stern hat geschrieben: Ich denke schon, dass in der Bevölkerung die Ansichten auseinander gehen, wie provokativ das empfunden wird.... und natürlich sind die Bilder für manche Muslime Provokation.

Charlie Hebdo erscheint mir schon etwas scharf, wenn ich manche Karikaturen ansehen... allerdings quer Beet.
Zunächst mal meine Meinung/Überzeugung:
Würden die Karikaturen, die sich ja auf Politik, Gesellschaft beziehen, allen gefallen, fänden alle sie nett, niedlich, schön, toll, dann fehlte ihnen all das, was für mich grad zu politischen Karikaturen dazu gehört.

Je provokanter Karikatur (auch Satire, Kabarett), desto klarer auch, dass sie Widerstand hervorrufen, Empörung gar. Liegt es an meinem Alter? Für mich jedenfalls noch nicht so lange her, dass sich auch hier in Deutschland empört wurde. Kabarett, dass in Bayern nicht gesendet werden durfte, Musik und andere Medien, die nicht verbreitet werden durften, weil Politik und/oder Kirche (die christliche), sich empörten, zusammen mit all denen, die halt dieses Meinungsbild hatten.
Wirkliche Verbote sind, soweit ich es sehe, zwar immer weniger geworden, aber die Empörungen, die sind, denke ich, damit nicht verschwunden.

Zwar hab ich selber so meine Probleme, mich in sehr bodenständig Konservative hineinzuversetzen, könnte mir aber vorstellen, dass die sich heute womöglich recht ohnmächtig fühlen.
Niemand, der der „Verderbtheit“ Einhalt gebietet, schon gar nicht wirksam.

Mag ja politisch und auch sonst völlig unkorrekt sein, aber ich schreib hier ja nur mich:
So wie ein Erdogan in der Türkei und für die Türkei agiert (andere ähnlich gestrickte Staatslenker lass ich mal weg), so ein Vorgehen, so eine „Autorität“, wünsche sich gar nicht so wenige auch in Österreich/Deutschland/Frankreich/England etc. Natürlich immer jeweils national „passend“.

Ich seh da durchaus ein Problem. Seh mich selbst aber als sehr weit außenstehend.
Viel zu liberal, noch dazu religiös gänzlich ungläubig. Mal abgesehen vom Talent, ich hätte schon arge Probleme, religiöse Figuren zu karikieren. Etwas, das es (für mich) nicht gibt, könnte ich kaum zeichnen, geschweige denn karikieren.

Mich macht eher ratlos, dass Menschen, die für mich durchaus einiges an Gemeinsamkeiten haben, sich „so gern“ bekämpfen, zum Teil auch gewaltsam.

LG hawi
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pandas
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Beitrag Do., 15.01.2015, 13:58

hawi hat geschrieben: Viel zu liberal, noch dazu religiös gänzlich ungläubig. Mal abgesehen vom Talent, ich hätte schon arge Probleme, religiöse Figuren zu karikieren. Etwas, das es (für mich) nicht gibt, könnte ich kaum zeichnen, geschweige denn karikieren.
Das ist aber genau ein Punkt, der leider von vielen nicht verstanden wurde.
Es wird ja nicht die religiöse Figur an sich karrikiert, sondern deren Vorstellung in den Köpfen der fundamentalistischen Strömungen.

Es ist schade, dass doch so einige Spekulationen von den Motivationen der Karrikaturisten im Umlauf sind, ohne dass sich mit deren Gesamtwerken befasst wurde.

Die meisten Gesamtwerke decken Karrikaturen über alle Erscheinungen von Macht und Herrschaft ab, dazu gehört nunmal auch der religiöse Fundamentalismus, natürlich auch der christliche.
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pandas
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Beitrag Do., 15.01.2015, 14:03

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Beitrag Do., 15.01.2015, 14:14

Rechts neben dem Intro mokiert sich Georges Wolinski, der mit 80 Jahren Älteste unter den Getöteten, mit der Rückenansicht einer halbnackten sexy Blondine und dem Tattoo „Kein Gott, kein Meister“ über „100 Jahre Laizismus“. Philippe Honoré karikiert den Papst mit einem Messer zwischen den Zähnen, und Tignous alias Bernard Vernac fragt nach der Größe einer islamistischen Zelle. „9 m2?“, dazu die Zeichnung eines Terroristen in der Gefängniszelle. Auch Honoré und Tignous gehören zu den Opfern vom vergangenen Mittwoch.
[...]
„Am meisten bringt uns zum Lachen“, schreibt Biard, „dass die Glocken von Notre Dame uns zu Ehren geläutet haben.“ Um im Schlusssatz seines Editorials hinzuzufügen: „Wir akzeptieren erst dann, dass die Glocken von Notre Dame zu unseren Ehren läuten, wenn die Frauen von Femen sie zum Bimmeln bringen.“
Quelle und lesen: http://www.tagesspiegel.de/kultur/charl ... 26448.html
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stern
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Beitrag Do., 15.01.2015, 14:25

Den Anschlag auf das Pariser Satiremagazin Charlie Hebdo verurteilte Saudi-Arabien am Tag danach als "feigen Terrorakt, der gegen den wahren Islam verstößt". Doch 24 Stunden später exekutierte das ultrakonservative Königreich seine eigene Version des wahren Islam – und ließ den Blogger Raif Badawi vor der Al-Jafali-Moschee in Jeddah öffentlich auspeitschen. Er wurde verurteilt, weil er den Islam beleidigt und sich gegen die rechtmäßigen Autoritäten aufgelehnt haben soll.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... di-arabien
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hawi
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 08:24

pandas hat geschrieben:Das ist aber genau ein Punkt, der leider von vielen nicht verstanden wurde.
Es wird ja nicht die religiöse Figur an sich karrikiert, sondern deren Vorstellung in den Köpfen der fundamentalistischen Strömungen.

Es ist schade, dass doch so einige Spekulationen von den Motivationen der Karrikaturisten im Umlauf sind, ohne dass sich mit deren Gesamtwerken befasst wurde.
Nicht nur Erwiderung auf dein Schreiben, pandas.
Es passt nur ganz gut zu dem, was mir zu sagen noch wichtig wäre.
Obwohl es, wie ich finde, eher jenseits des Threadthemas ist. Im Grunde wurscht, wer da was wie versteht, nicht versteht, missversteht, wer zur Gewalt greift, mordet, der tut dies, weil er genau dies tun will, nicht weil er Karikaturen missversteht.

Dazu passend, das was chaosfee schrieb:
Wenn ich zum Beispiel heute Morgen ein Statement von irgendwelchen Islam-Gelehrten lese, die der Meinung sind, dass die neue Charlie Hebdo-Ausgabe neuen Hass schüren würde, da wird mir schon wieder schlecht.
Nicht dass mir selber schlecht würde, leider zu sehr zu erwarten, diese Reaktionen.
Nicht nur, aber auch von religiösen Autoritäten.
Mich interessiert der Inhalt der Aussage, die Behauptung, eine Satirezeitschrift würde neuen Hass schüren. Wer das behauptet, glaubt der das selbst? Stimmt irgendetwas an dieser Behauptung?
Ich zweifle doch sehr. Würde was dran sein, dann stimmt aus meiner Sicht mit dem Glauben ganz generell was nicht. Wer sich so sehr von einigen französischen Zeichnern, die bislang kaum bekannt, kaum überregional beachtet wurden, verletzen lässt, dessen religiöse Überzeugung scheint mir doch sehr unsicher zu sein.
Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass Hass, der nicht, nicht so sehr da ist, mit solchen Aussagen geschürt, angestachelt werden soll. Oder der Hass ist schon da, wird nur „gerechtfertig“, „entschuldigt“ durch diese Aussagen.
Klarstellend sei gesagt, dass auch der Hass natürlich keine Gewaltautomatik hat.

Zu den Missverständnissen:
Mag so sein. Aber veröffentlichte Karikaturen, Kommunikation, viele Empfänger der Botschaft des Zeichners. Da mag sicher mal was daneben gehen, aber ein Zeichner, der unabsichtlich ständig falsch verstanden wird, der macht, finde ich, selber was verkehrt. Allein den nicht begreifenden Empfänger zu tadeln, geht da, wie ich finde nicht.

Und auch noch dies:
Papst droht mit der Faust
Durchaus bezeichnend, finde ich, was da der Führer einer anderen Glaubensrichtung zeigt.
Zumindest nach dem Wortlaut des Artikels gelingt es dem Mann, einerseits religiöse Gewalt für sich und seine Anhänger abzulehnen, andererseits droht er denen mit der Faust, die sich schlecht über Religion äußern!
Was für ihn Gewalt und was für ihn gewaltlos ist, das wüsste ich da schon gern!
Was mich außerdem an so etwas ständig nervt, dass grad religiöse Führer vieles schlecht reden, das Schlechte noch dazu dem Unglauben zurechnen, den Ungläubigen in die Schuhe schieben bzw. sie ob ihres Nichtglaubens gleich als verirrte Sünder (Unmündige/Unzurechnungsfähige?!) betrachten, abkanzeln.
Wenn das kein schlecht machen, schlecht reden ist, dann weiß ich auch nicht.
Merkt der alte Mann eigentlich noch was? Wenn, dann hat er, wie viele seiner islamischen Kollegen doch arge Probleme mit Pluralität, Freiheit des einzelne, Freiheit des anderen, des anders Denkenden.

LG hawi
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chaosfee
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 12:14

hawi hat geschrieben: leider zu sehr zu erwarten, diese Reaktionen.
Ach, vor allem, wenn man sich den Titel ansieht, der einen zutiefst menschlichen Mohammed zeigt. Ich sehe das als ein Kompliment, als eine versöhnliche Geste an Muslime. Ja, sie war zu erwarten, aber das zeigt ja auch, dass es überhaupt nicht um irgendwelche Karikaturen geht.
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stern
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 13:09

Zu sagen "es hat überhaupt nichts mit den Karikaturen zu tun" finde ich persönlich genauso wenig stimmig wie zu sagen "es hat ja alles überhaupt nichts mit dem Islam zu tun".

Hach, ein Lichtblick war ja, das ein türkisches Blatt aus Solidarität die Karikaturen doch abdruckte. Auch dem wird nun nachgegangen:
Die türkische Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen des Abdrucks von Mohammed-Karikaturen gegen zwei Kolumnisten der Zeitung Cumhuriyet eingeleitet. Den Journalisten Hikmet Cetinkaya und Ceyda Karan werde unter anderem Volksverhetzung vorgeworfen, meldete die Nachrichtenagentur DHA. Der Fernsehsender CNN Türk berichtete, die Staatsanwaltschaft gehe dem Vorwurf nach, Cumhuriyet habe zu Hass angestiftet. Abbildungen des Propheten sind im Islam umstritten und werden zumeist kritisiert. Blasphemie wird in der Türkei mit Gefängnis bestraft.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... -karikatur
Und Charlie Hebdo hatte ja angeblich auch schon zuvor Drohungen erhalten. MMn hätte es terroristische Aktionen jedoch auch ohne die Karikaturen gegeben... dann hätte man sich halt ein anderes Ziel gesucht (so wie es bei 9/11 wohl auch kein reiner Zufall war, dass man das WTC und Pentagon auswählte... sondern ich nehme an, das hatte auch eine symbolische Bedeutung).

Und auch die anderen Zugriffe aus Gründen der Sicherheit, die es derzeit in Europa verstärkt gibt, sind wohl nicht ausschließlich irgendwelchen Comics geschuldet... sondern sind Terrorismus, Dschiadisten
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chaosfee
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 14:08

Stern: Die Warnungen derr Gelehrten haben nichts mit den Karikaturen zu tun.
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Tristezza
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 15:20

Erschreckend:

Ein Redakteur der Frankfurter Neuen Presse wird in der Straßenbahn attackiert, weil er die F.A.Z. liest. Auf dem Titelblatt war die Mohammed-Karikatur von Charlie Hebdo zu sehen. Ein Erlebnisbericht.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 73877.html


chaosfee
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 15:25

Und woher wusste der Redakteur, dass die anderen Fahrgäste "ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund" waren?
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kaja
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 15:33

Das muss man den Redakteur fragen um eine korrekte Antwort zu bekommen.
After all this time ? Always.


pandas
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 16:03

hawi hat geschrieben: Obwohl es, wie ich finde, eher jenseits des Threadthemas ist. Im Grunde wurscht, wer da was wie versteht, nicht versteht, missversteht, wer zur Gewalt greift, mordet, der tut dies, weil er genau dies tun will, nicht weil er Karikaturen missversteht.
Aber hawi, darum geht es auch in dem Artikel, für dessen Diskussion der Thread hier da ist. Man soll ja nie nur die Überschrift lesen, als demokratie teilhabender Mensch.

Es ist auch nie irgendetwas "wurscht".

Und es stimmt so schon auch nicht, dass Gewalt keine Ursachen hat. Sie hat Ursachen.
Aber die Ursachen sind keine Entschuldigung. Das ist der Punkt.
Ebenso auch, dass es dazukommen kann, dass Ursachen pauschalisiert werden können.
Wie eben, wenn gesagt wird, die drei Mörder seien "Opfer fehlender Chancengerechtigkeit und von allgemeiner Islamfeindlichkeit". Das ist auch wieder Unsinn, weil es alles negiert, was gesellschaftlich getan wird, um Chancen zu bieten und sie hätten nachweislich auf jeden Fall die Chancen gehabt anders zu handeln. Sozusagen waren sie da wohl eher aus privaten Gründen nicht fähig, aus den gebotenen Chancen ein gutes Leben für sich anzustreben.
Deswegen waren sie wohl in der Tat auch nicht in der Lage, die Karrikaturen zu verstehen, sondern haben sich im Terrornetzwerk aufhetzen lassen.

Ebenso verkehrt ist natürlich die Position, dies so zu verallgemeinern, dass es keine Islamfeindlichkeit etc. gebe.
Aber: Die ist nie ein Grund, zum Mörder zu werden.
De facto ist sie bisher auch schlicht nicht so extrem und in hoher Prozentzahl zu beobachten.

Deswegen habe ich ja von Anfang an die nachträgliche Ausdeutung von den Statistiken hinsichtlich einer extremen Islamfeindlichkeit in dem Artikel kritisiert.

Und ich denke, wenn man jetzt jeden zum "Mittäter" macht, der Kritik über Vorkommnisse in seinem eigenen Umfeld äussert, puscht das die Fronten eher auf.

Man hätte von Anfang an nicht solche unterschiedlichen Phänomen miteinander vermischen sollen.
Zuletzt geändert von pandas am Fr., 16.01.2015, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.
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