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Sa., 27.12.2014, 18:15
@ candle
"andere" können prima für sich selbst entscheiden und bei Bedarf einstehen, oder lebst du da jetzt dein eigenes Helferwesen aus?
Mir geht es nicht um dich oder irgendwen spezielles.
Außer vielleicht um die, die solche irren Themen erstellt haben wie "ich möchte von meinem Therapeuten adoptiert werden".
Ist nicht ernst gemeint, ich weiß nicht wer das war, ist auch egal, es geht mir eher um die Gesamtkritik an dieser Form der Behandlung.
Find ich grenzwertig, hab ich Bock, mich damit zu befassen, ist ein interessantes Gebiet.
@montagne
Du hast mit vielem recht was du schreibst, ich war mir vielleicht wirklich nicht so im klaren drüber, hab es vermieden, weil es unbequem ist usw.
Es ging mir aber hier unsprünglich gar nicht um unsere individuellen Wege!!
Die geht doch eh jeder, wie er mag.
Man kann doch aber mal über die verschiedenen Wege diskutieren, ohne dass man gleich diverse Baustellen um die Ohren gehauen kriegt.
Bist du etwa der Ansicht, ich soll meine Helferbaustelle therapeutisch aufarbeiten? Das wäre etwas zuviel des Guten.
Mit diesem Problem kann ich ja eben aufgrund meiner Erfahrungen umgehen.
Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Beim Gehen, bei Fehlentscheidungen treffen, bei den Konsequenzen.
Manchmal lernt man im Leben auch einfach durch eigene Erfahrungen und durch Fehlentscheidungen samt Konsequenzen! Eben die Lebenspraxis in der Gegenwart, nicht die Theorie in der Vergangenheit.
Jedem, der hier neu ankommt, egal wo er schreibt, wird fast immer erstmal präventiv ne Therapie ans Herz gelegt. Krass!
Gibts sonst nirgendwo.
zu meinen Helferbaustellen:
Dort brauch ich keine Hilfe mehr. Du projizierst aber meine *allgmeíne* Kritik an einem Helfersystem auf deine eigene Baustellen, die noch aktuell sind.
Und gehst in Abwehrstellung, denn ein Opfer bist du natürlich nicht. Du weißt genau, was du tust. Abhängigkeit in Therapien gibts nicht oder das betrifft höchstens andere und überhaupt ganz wenige.
Woher genau hast du eigentlich die Erkenntnis, dass so ein frühkindlich induzierter Weg ewig dauert, jahrelang?
Wer sagt das? Ist das immer so? Weiß man das schon sicher am Anfang? Sagt das die Therapeutenindustrie?
Oder sichert man sich damit eine lange lange Zeit in einem geschützten Raum, weil man Angst hat, mit dem Draußen nicht klar zu kommen?
Wenn ich jetzt zehn Menschen auf der Straße anspreche, würde das sicher neun davon große Angst machen, sich jahrelang therapieren lassen zu müssen, um VIELLEICHT ein bisschen besser leben zu können oder die Fehler seiner frühkindl. Bezugspersonen besser zu verstehen.
Euch scheint das aber gar keine Angst zu machen, sogar zu gefallen.
Wenn ich nochmal jemals mit einem Therapeuten zusammen arbeite, dann möchte ich einen Therapieplan erstellen und konkrete Therapieziele. Die werden auch schriftlich festgehalten. Sie sind nicht in Stein gemeißelt, aber sie sind da.
Desweiteren kommt nur ein Therapeut in frage, der lösungs- und zukunftsorientiert arbeitet. Der sich selbst überflüssig machen möchte und das in angemessenem Tempo.
So eine Verzettelei, wie ich sie hier bei euch erlebe, würde ich nicht dulden.
Wenn er nicht offen für einen Therapieformwechsel ist und den auch befürwortet, falls es nötig ist, wird das auch nix.
Ich muss gerade an meine Freundin denken, die bei meiner eigenen Therapeutin in Behandlung war, was wir aber erst zufällig vor etwa einem halben Jahr feststellten.
Die hat einfach rein gar nix seit ihrer 1,5 Jahre Therapie verändert. jetzt wollte sie wieder eine, wurde abgelehnt, die Sperrzeit ist noch nicht rum. Die Therapeutin meinte auch zu ihr, sie kenne all ihre Probleme, auch die Lösungsansätze, das Umsetzen sei an ihr. Selbst die Therapeutin sah, dass das reine Zeitverschwendung wäre, sie nochmal zu therapieren.
Sie ändert einfach nix, kommt nicht weiter, will aber dennoch wieder Therapie, weil ihr das ja gut getan habe.
Misch ich mich nicht weiter ein, aber ich seh einfach immer wieder, dass mit dieser Form der Behandlung völlig unkritisch umgegangen wird. Nie würde man mit einer Reha so unkritisch umgehen, die jahrelang nix bringt.
Therapeuten kommen mit allem durch, was sie tun oder lassen. Wo kaum ein Kläger, dort kaum ein Richter.