Machen Psychotherapien abhängig?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 17:53

Hallo Zimtkiffel!

Danke für deine Antwort, auch wenn es jetzt nicht zum Thema paßt!
Zimtkiffel hat geschrieben: Es steckt nicht immer hinter allem eine große Verschwörung!
nicht alle wollen dir ans Leder.
Du, an Verschwörungen glaube ich nicht! Und auch nicht, dass du mir ans Leder willst, aber mein Gefühl sagt mir, dass du hier anderen Usern ans Leder willst.
Ich habe noch niemals hier zuvor ein Wort geschrieben, das darfst du gerne von den Admins prüfen lassen (die können das über IP check oder was weiß ich wie).
Du weißt ja, dass das heutzutage nicht mehr so einfach ist!
Du bist mir aufgefallen, durch oftmals aggressive Einzeiler, die du in einer pengpeng-Art usern quasi aus dem Hinterhalt und ohne Erklärung loslässt. Sehr angriffslustig, eben genau wie hier und da ich deine Art ja schon kenne, nehm ich das nicht persönlich. Du bist eben so.
Ich glaube NICHT, dass du alle 10.000 Postings von mir gelesen hast- so still und über Jahre, denn DAS was du mir da ankreidest ist schon Jahre nicht mehr so. Von daher: Woher nimmst du diese Kenntnis?
Und im übrigen candle, versuchst du hier zu manipulieren ("ich rate alteingesessenen usern.....") und Gruppendynamiken für deine welchen auch immer Zwecke auszunutzen. Berechnend, im Eifer des Gefechts was schreiben sieht anders aus.
Wenn du mal wirklich ALLES von mir gelesen hättest, dann würdest du auch bemerkt haben, dass ich hier nie einer Gruppendynamik unterstanden habe, dafür bräuchte ich ja "Fans", die ich hier eher nicht habe.

Nun zum Thema noch etwas: Vielleicht hast du speziell ja nicht diese Form von Beziehungsstörung, die du hier ansprichst? Ich habe sie nämlich auch nicht, bin ebenso autonom OHNE, dass man mir dafür einen Rüffel in Therapie erteilt hätte. Wenn du mit VT super zurecht kommst, dann ist das doch klasse! Weshalb man in Therapie geht, ist schon sehr individuell, das kann man nicht so einfach über einen Kamm scheren.

candle

PS: Zur Frage selber: Nein, Psychotherapien machen nicht grundsätzlich abhängig. Ich kenne einige Leute, die Therapie machen, aber keiner von denen ist abhängig geworden.
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Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:15

@ candle

"andere" können prima für sich selbst entscheiden und bei Bedarf einstehen, oder lebst du da jetzt dein eigenes Helferwesen aus?

Mir geht es nicht um dich oder irgendwen spezielles.
Außer vielleicht um die, die solche irren Themen erstellt haben wie "ich möchte von meinem Therapeuten adoptiert werden".
Ist nicht ernst gemeint, ich weiß nicht wer das war, ist auch egal, es geht mir eher um die Gesamtkritik an dieser Form der Behandlung.
Find ich grenzwertig, hab ich Bock, mich damit zu befassen, ist ein interessantes Gebiet.


@montagne

Du hast mit vielem recht was du schreibst, ich war mir vielleicht wirklich nicht so im klaren drüber, hab es vermieden, weil es unbequem ist usw.

Es ging mir aber hier unsprünglich gar nicht um unsere individuellen Wege!!

Die geht doch eh jeder, wie er mag.

Man kann doch aber mal über die verschiedenen Wege diskutieren, ohne dass man gleich diverse Baustellen um die Ohren gehauen kriegt.

Bist du etwa der Ansicht, ich soll meine Helferbaustelle therapeutisch aufarbeiten? Das wäre etwas zuviel des Guten.
Mit diesem Problem kann ich ja eben aufgrund meiner Erfahrungen umgehen.
Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Beim Gehen, bei Fehlentscheidungen treffen, bei den Konsequenzen.
Manchmal lernt man im Leben auch einfach durch eigene Erfahrungen und durch Fehlentscheidungen samt Konsequenzen! Eben die Lebenspraxis in der Gegenwart, nicht die Theorie in der Vergangenheit.

Jedem, der hier neu ankommt, egal wo er schreibt, wird fast immer erstmal präventiv ne Therapie ans Herz gelegt. Krass!
Gibts sonst nirgendwo.

zu meinen Helferbaustellen:

Dort brauch ich keine Hilfe mehr. Du projizierst aber meine *allgmeíne* Kritik an einem Helfersystem auf deine eigene Baustellen, die noch aktuell sind.

Und gehst in Abwehrstellung, denn ein Opfer bist du natürlich nicht. Du weißt genau, was du tust. Abhängigkeit in Therapien gibts nicht oder das betrifft höchstens andere und überhaupt ganz wenige.

Woher genau hast du eigentlich die Erkenntnis, dass so ein frühkindlich induzierter Weg ewig dauert, jahrelang?
Wer sagt das? Ist das immer so? Weiß man das schon sicher am Anfang? Sagt das die Therapeutenindustrie?

Oder sichert man sich damit eine lange lange Zeit in einem geschützten Raum, weil man Angst hat, mit dem Draußen nicht klar zu kommen?

Wenn ich jetzt zehn Menschen auf der Straße anspreche, würde das sicher neun davon große Angst machen, sich jahrelang therapieren lassen zu müssen, um VIELLEICHT ein bisschen besser leben zu können oder die Fehler seiner frühkindl. Bezugspersonen besser zu verstehen.
Euch scheint das aber gar keine Angst zu machen, sogar zu gefallen.

Wenn ich nochmal jemals mit einem Therapeuten zusammen arbeite, dann möchte ich einen Therapieplan erstellen und konkrete Therapieziele. Die werden auch schriftlich festgehalten. Sie sind nicht in Stein gemeißelt, aber sie sind da.

Desweiteren kommt nur ein Therapeut in frage, der lösungs- und zukunftsorientiert arbeitet. Der sich selbst überflüssig machen möchte und das in angemessenem Tempo.

So eine Verzettelei, wie ich sie hier bei euch erlebe, würde ich nicht dulden.

Wenn er nicht offen für einen Therapieformwechsel ist und den auch befürwortet, falls es nötig ist, wird das auch nix.

Ich muss gerade an meine Freundin denken, die bei meiner eigenen Therapeutin in Behandlung war, was wir aber erst zufällig vor etwa einem halben Jahr feststellten.
Die hat einfach rein gar nix seit ihrer 1,5 Jahre Therapie verändert. jetzt wollte sie wieder eine, wurde abgelehnt, die Sperrzeit ist noch nicht rum. Die Therapeutin meinte auch zu ihr, sie kenne all ihre Probleme, auch die Lösungsansätze, das Umsetzen sei an ihr. Selbst die Therapeutin sah, dass das reine Zeitverschwendung wäre, sie nochmal zu therapieren.
Sie ändert einfach nix, kommt nicht weiter, will aber dennoch wieder Therapie, weil ihr das ja gut getan habe.

Misch ich mich nicht weiter ein, aber ich seh einfach immer wieder, dass mit dieser Form der Behandlung völlig unkritisch umgegangen wird. Nie würde man mit einer Reha so unkritisch umgehen, die jahrelang nix bringt.

Therapeuten kommen mit allem durch, was sie tun oder lassen. Wo kaum ein Kläger, dort kaum ein Richter.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:26

Zimtkiffel hat geschrieben:(...)

Es ging mir aber hier unsprünglich gar nicht um unsere individuellen Wege!!

Die geht doch eh jeder, wie er mag. (...)
Na bitte, Frage geklärt. Vergleiche mit anderen (siehe deinen restlichen Sätze in diesem Beitrag) sind völlig überflüssig. Geh mit deiner Unabhängigkeit in eine von dir geplante Therapie oder auch nicht und gut is.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:26

@ Zimtkiffel
Desweiteren kommt nur ein Therapeut in frage, der lösungs- und zukunftsorientiert arbeitet. Der sich selbst überflüssig machen möchte und das in angemessenem Tempo.
Genau dieses Fazit habe auch ich aus meinen Therapieerfahrungen geschlossen. Aber ich denke auch, dass dieser Ansatz nicht für jeden etwas ist. Andere Klienten brauchen vielleicht etwas anderes. Deshalb ist es gut, dass es unterschiedliche Therapeuten und verschiedene Therapieverfahren gibt. So kann jeder das suchen und auch finden, was zu ihm passt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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candle.
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:40

Zimtkiffel hat geschrieben: "andere" können prima für sich selbst entscheiden und bei Bedarf einstehen, oder lebst du da jetzt dein eigenes Helferwesen aus?
Vielleicht? Das macht mir gar nichts! Wir brauchen ja nun mal die Helferwesen, siehe Psychotherapeuten.
Außer vielleicht um die, die solche irren Themen erstellt haben wie "ich möchte von meinem Therapeuten adoptiert werden".
Naja, aber warum darf man dann hier nicht aussprechen und schreiben, denken und fühlen was einen innerlich beschäftigt? Irre finde ich das absolut nicht!
Ist nicht ernst gemeint, ich weiß nicht wer das war, ist auch egal, es geht mir eher um die Gesamtkritik an dieser Form der Behandlung.
Naja, aber Neues hast du bisher auch nicht beitragen können. Nun kann man wirklich viele Threads hier zu dieser Thematik lesen. Es gibt alles, aber ich bin frohen Mutes anzunehmen, dass das immer noch Einzelfälle sind, die ungünstig verlaufen. Und in der Regel unterhält man sich ja auch eher über Negativerfahrungen und nicht über die positiven.
Jedem, der hier neu ankommt, egal wo er schreibt, wird fast immer erstmal präventiv ne Therapie ans Herz gelegt. Krass!
Gibts sonst nirgendwo.
Das sehe ich nicht so! Und oftmals ist ja auch die Frage warum man nun im einem Psychotherapieforum schreibt et voilà stellt sich doch tatsächlich oftmals heraus, dass diese Anfragenden bereits psychotherapeutische Erfahrungen haben.
Oder sichert man sich damit eine lange lange Zeit in einem geschützten Raum, weil man Angst hat, mit dem Draußen nicht klar zu kommen?
Da vergißt du jetzt aber, dass alle da Draußen klarkommen (müssen). Anders würde es ja auch gar nicht gehen. Bei dir klingt es so als würden entsprechende Personen fern der Welt in einem Schuhkarton leben und nur Therapie als kompletten Lebensinhalt haben. Klar, könnte man so annehmen, aber meine neueren Gedanken dazu sagen eben: Psychotherapieforum enthält eben in der Regel auch nur Psychotherapie Themen wie man in einem Strickforum im Schwerpunkt auch nur über das Stricken schreibt.
Euch scheint das aber gar keine Angst zu machen, sogar zu gefallen.
Wie sieht es denn bei dir aus? Wenn ich richtig gelesen habe, hast du ja auch schon eine lange Therapiekarriere hinter dir?!
So eine Verzettelei, wie ich sie hier bei euch erlebe, würde ich nicht dulden.
Ginge das auch konkreter? Ich weiß jedenfalls nicht was du damit meinst?!

Vielleicht wünscht du dir aber auch genau das, was du hier schon fast mit Füßen trittst?

candle
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:41

zimtkiffel, ich glaub, du bringst da was durcheinander: Patienten, die nichts ändern wollen, werden - vermute ich aufgrund meiner Erfahrungen und dem Lesen hier - eher nicht 300h oder länger eine analytische Therapie machen. Die 300h hältst du nur durch (und der Therapeut auch!), wenn sich dabei auch etwas bewegt.

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sandrin
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:43

candle. hat geschrieben: Vielleicht? Das macht mir gar nichts! Wir brauchen ja nun mal die Helferwesen, siehe Psychotherapeuten.
candle
Wahnsinn, der Satz sagt alles. Nur eines ist klar, DICH braucht keiner zu diesen Zwecken. Ich fand dieses "Ich rate den Usern hier" vom Anfang schon so etwas von überheblich. Wer bist du, dass du Ratschläge hier verteilst?


leberblümchen
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 18:47

Du kannst dir nicht vorstellen, wie euer Therapeutenbereich hier auf Außenstehende wirkt.
Ich dachte bei manchem, ich trau meinen Augen nicht - so krass fand ich das.
Wobei du ja die Blogs nicht lesen kannst, wenn du nicht angemeldet bist. Die sind eigentlich das eigentlich 'Krasse' - und ja, ich glaube dir, dass du das krass findest. Ich hab ja versucht, dir den Prozess möglichst anschaulich zu erklären.
Auch das beschönigen, herunterspielen, idealisieren, verleugnen, das kenne ich.
Und zum Krankheitsbild gehört eben auch, sämtliche Suchttendenzen weit von sich zu weisen... und dann auch noch gerne auf Gegenangriff zu gehen.
Ich glaube, da irrst du wieder. Das Idealisieren gehört zum Prozess bei den Frühgestörten, denn die brauchen den Therapeuten u.U. als Selbstobjekt. Und zwar nicht aus Spaß oder Langeweile, sondern weil sie sonst nicht wissen, DASS und WER sie sind. Sie brauchen jemanden, zu dem sie aufschauen können, der sich auch dafür vorübergehend verwenden lässt und der ihnen etwas von der Bewunderung zurückgibt - eigentlich alles der Job der Eltern, die darin - warum auch immer - versagt haben.

Beschönigen und Verleugnen tu ich jedenfalls ganz sicher nichts...

Abhängigkeit, Sucht - das wäre wohl eher der Fall, wenn man das nicht auch analysieren könnte und nicht wüsste, dass der Therapeut ebendieses Selbstobjekt vorübergehend ist. Wenn man seinen Lebenssinn nur noch IN dieser Beziehung sehen kann und auch keine Veränderung vorstellbar ist. Ich schätze das aber so ein, dass es eher die nicht so langen Therapien sind, bei denen das der Fall ist; dass also das hier immer mal gelesene Argument "300h auf der Couch und noch immer heulen, wenn der Therapeut im Urlaub ist - das kann nicht gut sein!" ehrlich gesagt einfach purer Schwachsinn ist, den man nur schreiben kann, wenn man das Prinzip nicht verstanden hat.

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Christine_Walter
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 19:23

ich denke,d as liegt viel an einem selbst und auch am therapeuten. ich weiss zb,d ass meine thera mir mehr bedeutet als ich ihr, aber abhängig würde ich mich nicht bezeichnen. allerdings glaube ich, meine thera würde auch gegensteuern, wenn ich zb versuchen würde, sie immer wieder "zufällig" privat zu treffen, sie immer wieder nachts um drei privat anrufen oder sie zb erpressen würde mit "hören sie mir bitte zu, sonst bring ich mich um" oder sowas.

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Nico
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 19:54

leberblümchen hat geschrieben:.... dass also das hier immer mal gelesene Argument "300h auf der Couch und noch immer heulen, wenn der Therapeut im Urlaub ist - das kann nicht gut sein!" ehrlich gesagt einfach purer Schwachsinn ist, den man nur schreiben kann, wenn man das Prinzip nicht verstanden hat.
Ach, dann erkläre uns doch bitte einmal das Prinzip, nachdem es völlig richtig und normal ist, dass ein erwachsener Mensch am Rad dreht wenn sein Thera mal auf Urlaub ist.
Und bitte keinen Schwachsinn verzapfen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


leberblümchen
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 20:01

Ich hab es erklärt. In den ersten Beiträgen dieses Fadens und weiterhin, als ich das Prinzip des Selbstobjekts erklärt hab. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber wenn du das nicht mal ansatzweise nachvollziehen kannst: vielleicht KANNST du es einfach nicht verstehen, egal, wie oft und wie anschaulich man es dir erklären möchte?

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Nico
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 20:16

Hast Recht leberblümchen, ich sollte aufmerksamer lesen, bin zur Zeit halt etwas abgelenkt.
Nachvollziehen kann ich es dennoch nicht denn mMn sollte so eine Therapie dem Menschen doch zumindest einen Rest an Würde und Autonomie lassen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Thread-EröffnerIn
Zimtkiffel
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 20:19

leberblümchen, geht es da um alte Verlustängste?

Was ich dabei nicht verstehe - wenn das nach einer längeren Therapiezeit ist, dann hat die ganze Aufarbeitung und Ausgrabung ja offenbar nicht viel für das Gegenwartsverhalten genutzt, wenn immer noch in Panik verfallen wird und die einzlnen Objekte nicht auseinander gehalten werden können.

Im Gegenteil, das Risiko für Stress wurde sogar künstlich erhöht, indem ein elternähnlicher Rollenersatz erschaffen wurde für einen erwachsenen Menschen, der doch lernen sollte, für sich als Erwachsener Verantwortung zu übernehmen. Mit den Mitteln, die ihm als Erwachsener zur Verfügung stehen.

Was genau bringen da die Ausflüge in die Kindheit (das wär ja noch ok) und die Rollenneubesetzungen?

Gibt es dafür Nachweise, dass das funktioniert? ist die Psychoanalyse überhaupt eine empirische Wissenschaft und betreibt entsprechend Forschung?
Ich habe mit diesem Objektdings echt so meine Probleme... überhaupt oute ich mich als Freudanti.
Auch die moderne Psychoanalyse basiert in ihren Grundzügen doch noch immer auf freudschen Lehren, ist das richtig?

Die sind so dermaßen verschwurbelt, dass ich diesen Objektkram schon aus Prinzip ablehne, wenn da auch nur im Ansatz was auf Freud hinweist.

Falls ich damit jetzt ganz falsch liege, schonmal sorry


Tränen-reich
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Beiträge: 3420

Beitrag Sa., 27.12.2014, 20:24

Auch in einer Therapie kann man seine Autonomie bewahren, und manchmal geschieht das auch recht unbewusst. So war das bei mir mal, zumindest meine Therapeutin hat das bei mir so nur einwerfend festgestellt "Sie wollen Ihre Autonomie bewahren". Sie sagte das, weil mir das in einer bestimmten Situation nicht bewusst war. Sie ließ es stehen - komplett. Da gabs kein... Aber...
Und ich gehe erst recht mit einer gewissen Würde in eine Therapie. Es soll schließlich mir selbst dienen und keinen anderem. Schon zu oft wurde mir auch von Ärzten gesagt, wenn ein Mensch in Therapie geht, dann setzt er/sie mit sich selbst auseinander anstatt nur auf andere "du-du" zu sagen.


Widow
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Beitrag Sa., 27.12.2014, 20:37

Hihi, mal wieder die Mär' von der "(Natur-)Wissenschaftlichkeit" der Psychotherapie generell ...

Wem's gefällt, sich in derartig positivistischem (jetzt hätt ich fast "reduktionistischem" geschrieben) Denken zu ergehen, oder wer nicht fähig ist, die Prinzipien eines hermeneutischen Wissenschaftsbegriffs zu akzeptieren, die auf die "sprechende Medizin" viel eher anzuwenden sind, für den gibt's ein kleines Trost-Bonbon:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/28094/ ... Evaluation (übrigens schon von 2001 - mittlerweile gibt es etliche Langzeitstudien zur "Evidenz" von verschiedenen Therapieverfahren, auch zur PA).

Wer übrigens leugnet, dass Menschsein auch Abhängigsein ist (um Mensch sein zu können, muss ich mich zu anderen Menschen in eine emotionale Beziehung begeben und sie zu mir - und das heißt auch immer: Mich verletztlich machen & des Anderen bedürfen) und wer behauptet, dass diese Abhängigkeit würdelos sei, der hat für mein Verständnis ein etwas, ähm, nun sagen wir mal: verzerrtes Menschenbild.
(Manche Menschen haben, zumindest eine Zeit lang, in ihrem Leben nur einen Profi an ihrer Seite, mit dem sie diesen grundlegenden Aspekt des Menschseins erfahren können.
Manche von ihnen hatten zuvor nie die Chance, diese Erfahrung zu machen; andere konnten sie bereits machen, mussten sie aber entweder verleugnen oder zur absoluten Ausnahme erklären.
Diese Erfahrung selbst ist meines Wissens nach in unterschiedlichem Maße - je nach Situation, in der man sie machen darf bzw. muss - sowohl beängstigend, schambesetzt und verstörend als auch bereichernd, beglückend und erfüllend; ist also alles andere als eine "leichte Arbeit", die man mal eben so in einem Vierteljahr leisten kann - schon gar nicht, wenn man sie zuvor in seinem Leben ganz selten oder nie machen konnte.)

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