Zum Thema Privatleben: Sobald ich mein Leben irgendwo im Internet für alle sichtbar ausbreite, ist es nicht mehr privat. Wenn ich meine Unterhosen zum Trocknen aus dem Fenster hänge, kann ich niemandem den Vorwurf machen, sie anzusehen. Ich finde es ziemlich hanebüchen, der TE hier vorzuwerfen, sie hätte die Tweets ihrer Extherapeutin nicht lesen dürfen. Tweets verfasst man, damit andere sie lesen.
Und zum Thema abschließen: Mein Therapeut hat zum Beginn meiner Therapie die grundsätzliche Vereinbarung vorausgesetzt, dass auch beim Abbruch einer Therapie noch mindestens eine Stunde zu absolvieren ist, um zumindest die Dinge, die zum Abbruch geführt haben zu versuchen zu verstehen und um dem Patienten die Möglichkeit zu geben, seinen Ärger, seine Wut, seine Enttäuschung irgendwo zu lassen. Hattest du diese Möglichkeit? Konntest du ihr sagen, was du von dieser Art der Therapiebeendigung hältst und hattest du das Gefühl, dass das bei ihr angekommen ist? Ich verstehe, dass man, wenn man diese Möglichkeit nicht hatte, auch noch Jahre später nicht abschließen kann. Manchmal kann es einfach reichen, Dinge, die einen belasten, auszusprechen und zu sehen, dass der andere sie akzeptiert, auch wenn er sie nicht mehr ändern wird.
Therapeutin als 'offenes Buch' bei Twitter
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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- sporadischer Gast
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Na jetzt verstehe ich auch, warum du so gar nicht auf meinen Beitrag von wegen "unbedingt in der Therapie darüber reden" eingegangen bist...
Tut mir Leid, dass du so ein abruptes Ende hinnehmen musstest, sowas hab ich hier schon öfter gelesen, und verstehe garnicht, dass Therapeuten so etwas zulassen können. Auch mein Thera meinte, dass im Falle eines Abbruches noch 3 Stunden (bei Analytischer, bei TP 1 Stunde) zur Aufarbeitung der Trennung nötig seien. Ich verstehe aber nicht ganz, wie ihr die letzten Stunden vor Beendigung verbracht habt...seit ihr da gar nicht auf das nahende Ende eingegangen? Wenn sie, so wie sie es gesagt hat, sehr deutlich gemacht hätte, dass es keine Verlängerung geben wird, hätte sie dich doch wenigstens darauf vorbereiten müssen? Ein Therapeut, der weiss, dass bald das Ende ansteht und DARÜBER nicht reflektiert..da fällt mir nichts mehr zu ein
Gut ist aber, dass du bei deiner neuen Thera gut aufgehoben bist, und sie dich bei der Aufarbeitung unterstützen kann. Viel Glück dabei!
Tut mir Leid, dass du so ein abruptes Ende hinnehmen musstest, sowas hab ich hier schon öfter gelesen, und verstehe garnicht, dass Therapeuten so etwas zulassen können. Auch mein Thera meinte, dass im Falle eines Abbruches noch 3 Stunden (bei Analytischer, bei TP 1 Stunde) zur Aufarbeitung der Trennung nötig seien. Ich verstehe aber nicht ganz, wie ihr die letzten Stunden vor Beendigung verbracht habt...seit ihr da gar nicht auf das nahende Ende eingegangen? Wenn sie, so wie sie es gesagt hat, sehr deutlich gemacht hätte, dass es keine Verlängerung geben wird, hätte sie dich doch wenigstens darauf vorbereiten müssen? Ein Therapeut, der weiss, dass bald das Ende ansteht und DARÜBER nicht reflektiert..da fällt mir nichts mehr zu ein
Gut ist aber, dass du bei deiner neuen Thera gut aufgehoben bist, und sie dich bei der Aufarbeitung unterstützen kann. Viel Glück dabei!
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- Forums-Gruftie
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hand aufs herz: wer von euch hat seine/n thera schon mal gegoogelt? tippe auf mindestens 90 % aller user. und ich denke, dass jeder thera weiss, dass er gegoogelt wird und dass das risiko besteht, dass seine twitter-postings von patienten gelesen werden. blöd natürlich, wenn du die person auf twitter so gar nicht leiden kannst. aber trotzdem, auch ein thera hat zwei seiten. wenn meine thera im netz müll verbreiten und ich ihn lesen würde, dann wäre das eben so - müssen beide mit leben.
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- Helferlein
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Ich habe noch niemals meine Ärzte gegoogelt. Außer neue Fachärzte, bei denen ich erste Termine hatte, um nach Bewertungen zu schauen oder nach der Adresse bzw Anfahrtsstraße.
Käme ich gar nicht auf die Idee, bisher jedenfalls, meine Hausärztin oder meinen Zahndoc bei twitter zu suchen.
Aber da sind wir wieder bei dem Problem - machen Therapien abhängig?
Ich glaube kaum, dass all diese Leute hier, die nach ihren Psychoseelsorgern googlen, genauso nach ihren Zahnärzten oder Orthopäden fahnden.
Ich merke, ich entwickle langsam ne richtige Abneigung und Vorurteile gegen diese Zunft, obwohl ich das nicht möchte. Es verstärkt sich hier aber ganz schön stark gerade.
Noch ein Punkt-
erscheint der Kram nicht sofort auf der ersten Suchseite?
Ich zB gucke regelmäßig nach der Nummer meines Hausarztes und meiner Zahnärztin, weil ich mir die nicht merken kann und auch nicht eingespeichert hab... oder auch die Sprechzeiten hab ich nicht Kopf und geb dann mal schnell den Arztnamen und die Stadt ein. Da erschiene doch theoretisch auch schon das Getwittere, falls es das gäbe?
Bin nicht sicher, glaube aber schon, dass sich diese Netzwerke (ich empfind sie fast schon sektenartig) an vorderste Front drängen und sich einem damit auch quasi aufdrängen.
Nicht zuletzt macht man sich als Mensch und auch als Patient oder Klient ja auch ein Gesamtbild von allen Personen, die in mein Leben involviert sind. Das sind Therapeuten definitiv.
Ich finde es sogar einen ziemlich gesunden Überlebensinstinkt, sich über involvierte Personen zu informieren. Normalerweise tut man das weder bewusst noch planmäßig; man erhält die Informationen im Austausch und in der Interaktion mit diesen Personen.
Bei Therapeuten ist das schwierig, weil die Beziehung ja sehr einseitig und machtungleich ist.
Klar, dass man da intuitiv sich bietende Möglichkeiten nutzt, um sich über eine Person zu informieren, die einem sehr nahe kommt, die soviel über mich weiß und erfährt, die mein Leben beeinflusst.
Man strebt doch auch nach einer Beziehung auf Augenhöhe, oder? Ich jedenfalls... geht nicht immer, aber auch in Arbeitsbeziehungen (also bei Ärzten) verhalte ich mich nie devot oder autoritätshörig, sondern bringe schon meine Persönlichkeit ein, diskutiere auch mal, wenn es mir nötlig erscheint.
Der Arzt hat auch nur in einem Bereich einen Vorteil über mich, steht über mir. Das ist seine Arztkompetenz, die ich auch gut akzeptieren kann. Ein Bankberater hat ja auch eine gewisse Überlegenheit auf seinem Gebiet etc.
Ein Therapeut aber.... ja, der ist da viel stärker in einer Machtposition und die wird auch noch ausgebaut, indem er möglichst wenig von sich selbst einbringen sollte (weiße Projektionsfläche). Während man mit einem Hausarzt, Zahnarzt oder auch Facharzt schon mal auch über was privates spricht...
Fazit: Ich würde total an Respekt verlieren bei diesem twitter-Gedöns meines Therapeuten. Ich habe das Recht, mir auch als Patient eine private Meinung zu bilden. Ich darf den Therapeuten auch ganzheitlich sehen, nicht nur seine profesionelle Seite. Find ich sogar wichtig. Kann man ja beides nie ganz strikt trennen.
Bei einem Schauspieler fließt ja genauso die eigene Persönlichkeit ein wie bei einem Sänger und das ist auch bei einem Therapeuten nicht andres, mag er noch so professionell sein.
Mit mir hätten sie es jedenfalls nicht leicht. Ich würde jedesmal Diskussionen starten über ihr Verhalten, wenn mir da was aufstößt.
Für ne Therpie braucht man wohl ne gewisse Portion Idealisierungsbedürftigkeit gepaart mit Obrigkeitshörigkeit. Beides ist mir in den letzten Jahren abhanden gekommen.
Käme ich gar nicht auf die Idee, bisher jedenfalls, meine Hausärztin oder meinen Zahndoc bei twitter zu suchen.
Aber da sind wir wieder bei dem Problem - machen Therapien abhängig?
Ich glaube kaum, dass all diese Leute hier, die nach ihren Psychoseelsorgern googlen, genauso nach ihren Zahnärzten oder Orthopäden fahnden.
Ich merke, ich entwickle langsam ne richtige Abneigung und Vorurteile gegen diese Zunft, obwohl ich das nicht möchte. Es verstärkt sich hier aber ganz schön stark gerade.
Noch ein Punkt-
erscheint der Kram nicht sofort auf der ersten Suchseite?
Ich zB gucke regelmäßig nach der Nummer meines Hausarztes und meiner Zahnärztin, weil ich mir die nicht merken kann und auch nicht eingespeichert hab... oder auch die Sprechzeiten hab ich nicht Kopf und geb dann mal schnell den Arztnamen und die Stadt ein. Da erschiene doch theoretisch auch schon das Getwittere, falls es das gäbe?
Bin nicht sicher, glaube aber schon, dass sich diese Netzwerke (ich empfind sie fast schon sektenartig) an vorderste Front drängen und sich einem damit auch quasi aufdrängen.
Nicht zuletzt macht man sich als Mensch und auch als Patient oder Klient ja auch ein Gesamtbild von allen Personen, die in mein Leben involviert sind. Das sind Therapeuten definitiv.
Ich finde es sogar einen ziemlich gesunden Überlebensinstinkt, sich über involvierte Personen zu informieren. Normalerweise tut man das weder bewusst noch planmäßig; man erhält die Informationen im Austausch und in der Interaktion mit diesen Personen.
Bei Therapeuten ist das schwierig, weil die Beziehung ja sehr einseitig und machtungleich ist.
Klar, dass man da intuitiv sich bietende Möglichkeiten nutzt, um sich über eine Person zu informieren, die einem sehr nahe kommt, die soviel über mich weiß und erfährt, die mein Leben beeinflusst.
Man strebt doch auch nach einer Beziehung auf Augenhöhe, oder? Ich jedenfalls... geht nicht immer, aber auch in Arbeitsbeziehungen (also bei Ärzten) verhalte ich mich nie devot oder autoritätshörig, sondern bringe schon meine Persönlichkeit ein, diskutiere auch mal, wenn es mir nötlig erscheint.
Der Arzt hat auch nur in einem Bereich einen Vorteil über mich, steht über mir. Das ist seine Arztkompetenz, die ich auch gut akzeptieren kann. Ein Bankberater hat ja auch eine gewisse Überlegenheit auf seinem Gebiet etc.
Ein Therapeut aber.... ja, der ist da viel stärker in einer Machtposition und die wird auch noch ausgebaut, indem er möglichst wenig von sich selbst einbringen sollte (weiße Projektionsfläche). Während man mit einem Hausarzt, Zahnarzt oder auch Facharzt schon mal auch über was privates spricht...
Fazit: Ich würde total an Respekt verlieren bei diesem twitter-Gedöns meines Therapeuten. Ich habe das Recht, mir auch als Patient eine private Meinung zu bilden. Ich darf den Therapeuten auch ganzheitlich sehen, nicht nur seine profesionelle Seite. Find ich sogar wichtig. Kann man ja beides nie ganz strikt trennen.
Bei einem Schauspieler fließt ja genauso die eigene Persönlichkeit ein wie bei einem Sänger und das ist auch bei einem Therapeuten nicht andres, mag er noch so professionell sein.
Mit mir hätten sie es jedenfalls nicht leicht. Ich würde jedesmal Diskussionen starten über ihr Verhalten, wenn mir da was aufstößt.
Für ne Therpie braucht man wohl ne gewisse Portion Idealisierungsbedürftigkeit gepaart mit Obrigkeitshörigkeit. Beides ist mir in den letzten Jahren abhanden gekommen.
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Ich habe privat ein paar Therapeuten kennengelernt, die über Internet privat schreiben, das auch ziemlich offenherzig, teilweise psychologisch betrachtet erstaunlich unsensibel. Da hab ich mich schon auch gefragt, was wäre, wenn ihre Patienten sie googlen würden. Wenn schon, dann sollte man so was schon auch überlegen bei einem solchen Beruf. Internet ist nun mal öffentlich, erst recht unter dem realen Namen.
LG Lynn
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Ich hab meinen neuen Therapeuten ganz am Anfang, als ich noch gar nicht wusste, dass er mein Th. wird, auch gegoogelt und etwas erfahren, was nicht wirklich dem Ideal der Neutralität entspricht. Es ging um eine mehr oder weniger politische Frage. Die Einstellung selbst teile ich auch, ich hab auch eigentlich nichts gegen die Vehemenz, mit der das Anliegen vorgetragen wurde (obwohl ich es rhetorisch nicht wirklich richtig gelungen fand und sein Engagement etwas übertrieben scheint); es scheint bloß irgendwie nicht zusammenzupassen zum Bild des Analytikers, von dem man nichts erfahren darf.
Zu seinem Charakter hingegen passt es schon, und auch in der Stunde hat er mal durchblicken lassen, wie er über bestimmte Menschen denkt. Das hat mich insofern beruhigt, als es dann wieder zum 'Internet-Auftritt' gepasst hat (und meine Recherche somit auch keinen weiteren 'Schaden' angerichtet hat, der nicht auch andernfalls eingetreten wäre...), auch wenn ich mich immer noch darüber wundere, dass 'so einer' so was sagt.
Was ich eigentlich sagen wollte: Ich finde es schon unangenehm, solche Entdeckungen zu machen, aber in 'meinem' Fall kann ich das schon trennen: Nur weil jemand Psychotherapeut ist (und eine halbwegs öffentliche Person ist), kann man ihm ja nicht den Mund verbieten. Im Extremfall dürften die dann ja auch nie auf eine Demo gehen. Aber es ist halt was anderes, ob man für eine bestimmte Sache eintritt oder ob man sich selbst darstellt - wobei oft leider nun doch wieder nicht so klar ist, ob das Eine vom Anderen zu trennen ist...
Zu seinem Charakter hingegen passt es schon, und auch in der Stunde hat er mal durchblicken lassen, wie er über bestimmte Menschen denkt. Das hat mich insofern beruhigt, als es dann wieder zum 'Internet-Auftritt' gepasst hat (und meine Recherche somit auch keinen weiteren 'Schaden' angerichtet hat, der nicht auch andernfalls eingetreten wäre...), auch wenn ich mich immer noch darüber wundere, dass 'so einer' so was sagt.
Was ich eigentlich sagen wollte: Ich finde es schon unangenehm, solche Entdeckungen zu machen, aber in 'meinem' Fall kann ich das schon trennen: Nur weil jemand Psychotherapeut ist (und eine halbwegs öffentliche Person ist), kann man ihm ja nicht den Mund verbieten. Im Extremfall dürften die dann ja auch nie auf eine Demo gehen. Aber es ist halt was anderes, ob man für eine bestimmte Sache eintritt oder ob man sich selbst darstellt - wobei oft leider nun doch wieder nicht so klar ist, ob das Eine vom Anderen zu trennen ist...
Bei den Ärzten läuft das ja meistens nicht so getrennt. Viele kennen den Arzt auch irgendwie noch etwas privat, zumindest vom Hörensagen, durch die geografische Nähe bedingt. Eigentlich könnte das auch positiv sein, könnte.
LG Lynn
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