Verwirrt - Flirtet mein Therapeut mit mir?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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pseudologia
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:23

Mir ist es eigentlich ziemlich egal, ob man jetzt von mir denkt ich sei ein Fake oder nicht.

Was mir wichtig ist, ist das man besser einschätzen kann, welches Verhalten von Therapeuten nützlich, welches im Graubereich und welches schädlich ist. Dies ist eines der Hauptanliegen, wegen denen ich hier schreibe.

Ich würde mir wünschen, dass wir uns wieder mehr dem Thema zuwenden könnte.

Für mich ist das von der TE beschriebene Verhalten mal im Graubereich. Sobald sie Unwohlsein damit äussern würde und er nicht bereit wäre, darauf einzugehen, würde es in den schädlichen Bereich fallen. Wenn er darauf eingehen würde, könnte sich andernfalls ein sehr produktiver therapeutischer Prozess daraus ergeben.
Ehemals EinTheraput - Jetzt aber krankheitseinsichtig!

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pandas
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:27

@ sunny

Joah, ich meinte, Outings sind nicht erwünscht im Forum, da die User hier aus vielschichtigen Gründen, auch rechtlichen, anonym unterwegs sein sollen.

Es kommt aber wohl auch darauf an, was derjenige dann macht mit seiner geouteten Identität.
Wenn Du folglich als (geoutete) Sprechstundenhilfe dann Behauptungen aufstellst über die Abrechnungspraktiken in Arztpraxen (oder ähnliche Themen) und anderen Usern gegenüber diese als wahr angibst, mit der Begründung, Du als Sprechstundenhilfe hättest da ja genug Einblick, würdest Du wahrscheinlich bald eine nicht ganz so nette PM "von oben" bekommen.

Der admin hatte das doch auch desöfteren in entsprechenden Posts erklärt.

Wenn Du aber eher nebenbei erwähnst, dass Du Sprechstundenhilfe bist, so wird das wohl toleriert, wie bei einigen, die recht viel von ihrem persönlichsten Identitätszeugs hier schreiben.

Ich hätte keine Lust dazu, hier soviel von persönlichen Daten anzugeben, dass ich erkannt werden könnte, deswegen begrüsse ich das mit der Anonymitätsregel.

Diese dient auch zum Schutz, denn manche User denken zu wenig daran, dass hier jeder jeder sein kann und jeder ist hier viele.

Beispielsweise könntest Du auch die Supervisorin von pseudologia sein, und er denkt felsenfest, diese gibt sich nicht mit solchen Foren ab, aber warum sollte sie eigentlich nicht?

PS: Ich habe nicht vor, hier über die Identität anderer User zu rätseln. Insofern, wenn Du dies bei ps. so annimmst, bitteeeee.

Ich kehre nun zum Thema zurück. Ich habe jedenfalls keene Probleme mit der Anonymität hier.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Solage
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:34

@Pseudologia

Warum sollte sich eine Vernehmung extrem lange hinausziehen?
Einen Anwalt bzw. Verteidiger nach Anklageerhebung wird er ja auch haben.

Normalerweise steht bei einer solchen Anschuldigung schnell die Polizei vor der Tür bzw. es erfolgt eine Vorladung. In einem Ermittlungsverfahren muss ja ermittelt werden, d. h. dass die Polizei da tätig werden muss. Die müssen dann u.a. auch die Patientenakte beschlagnahmen etc. Auch, dass der Ermittlungsrichter, ohne dass der Angeschuldigte vernommen wurde, ein teilweises Berufsverbot ausspricht. Seltsam....

Dass der Therapeut dann in einem Rundbrief schreibt, dass er nie angehört wurde....hmmmm?
Wäre dann ja ein grober Verfahrensfehler. Mich würde so ein Rundbrief eher misstrauisch machen.

Aber ich lass es jetzt gut sein. Muss sowieso weg.
Wünsche noch einen schönen Sonntag!


pandas
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:36

Ick wees ja nicht, aber eventuell sollte man die Anekdote mit dem Psychiater und seinem Rundbrief wieder hier herausnehmen
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LynnCard
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:46

@pseudologia
Das gehört grundsätzlich zum Risiko dieses Berufes und besonders der Selbständigkeit, sonst müsste er sich irgendwo fest anstellen lassen in einer Klinik mit genug männlichen Patienten. Vielleicht hat er sich ja auch versichern lassen für solche "Engpässe". Aber dass sich Verfahren in der Schweiz hinziehen können, kann ich bestätigen. Männliche Patienten zu suchen, ist sicher nicht verkehrt, würde aber auch jemand machen, der wirklich etwas getan hat, d. h. es sagt nichts aus über Schuld oder Unschuld. Es ist lediglich eine Überlebensstrategie für die Ausübung seines Berufes.
LG Lynn

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viciente
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:50

.. ich glaub fast, hier haben einige nicht die geringste ahnung davon, was z.b. (nicht missbräuchlichen) therapeuten mit weiblichen klientinnen so wirklich alles - an "missbrauch" (umgekehrt) - unterkommen kann - bis zur existenzvernichtung.


pandas
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Beitrag So., 23.11.2014, 14:54

@ viciente

Nunja, es ist schon so, dass ausgebildete Psychotherapeuten mit solchen Verhalten umgehen können müssen.
Wenn es sich negativ entwickelt, sollten sie aus ihrer fachlichen Perspektive die Therapie beenden und an eine weibliche Therapeutin verweisen.

Es ist schon so, dass das Setting dies begünstigen kann. Darüber müssen sich männliche Therapeuten bewusst sein.
Der Tiefenpschologie liegt ja u.a. ein Theoriemodell zugrunde, welches Beziehungskonstellationen als sexuell unterlegt sieht.
Therapeuten müssten damit dann umgehen können, ohne dass es zum Stalking etc. kommt, ansonsten wäre das Theoriemodell ja obsolet.
Sie müssen halt auch einschätzen, was sie sich da zutrauen und was nicht.
Ist ja auch nicht jeder Therapeut männlich. Kommt wohl gar nicht selten vor, dass gesagt wird bei der und der Problematik ist eine weibliche Therapeutin besser geeignet.

Bei mir war das zwar nicht so, ich habe zwei ganz unterschiedliche männliche Therapeuten.
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LynnCard
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:05

viciente hat geschrieben:.. ich glaub fast, hier haben einige nicht die geringste ahnung davon, was z.b. (nicht missbräuchlichen) therapeuten mit weiblichen klientinnen so wirklich alles - an "missbrauch" (umgekehrt) - unterkommen kann - bis zur existenzvernichtung.
Das ist auch bei Ärzten so. Es ist Berufsrisiko. Deshalb sollte sich ein Therapeut schon überlegen, ob von einem Patienten solche Anschuldigungen kommen könnten und sich von vornherein absichern, besonders bei labilen PatientInnen, vorausgesetzt, es ist wirklich nur eine Anschuldigung, was ja zuerst abgeklärt werden muss. Es wäre z. B. günstig, bei ungünstigen Ansätzen gleich an Kollegen bzw. Kolleginnen zu verweisen.
LG Lynn

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viciente
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:06

pandas hat geschrieben:Nunja, es ist schon so, dass ausgebildete Psychotherapeuten mit solchen Verhalten umgehen können müssen. Wenn es sich negativ entwickelt, sollten sie aus ihrer fachlichen Perspektive die Therapie beenden und an eine weibliche Therapeutin verweisen.
.. ja, damit muss er sehr wohl umgehen können, aber stell dir z.b. auch mal eine frau vor, die sich - ganz ohne diesbezüglich "unterstützende" therapeuteneinwirkung - unsterblich verliebt (was ja sehr häufig vorkommt), und beende dann oder verweise; da bist du in manchen fällen schneller beim supergau, als du einen bericht schreiben kannst; das ist eine der gefährlichsten konstellationen überhaupt, die man sich - grade heute mit dem "gender-bashing" - als mann in so einer "beziehung" vorstellen kann.

ps@lynn: das stimmt zwar, ist aber ein eher theoretischer ansatz; wirklich "vorher" ernsthaft absichern kannst dich da nicht, weil ja u.a. die beziehung - und das damit verbundene risiko - erst im verlauf entsteht. (s. oben) .. bin wieder "weg" hier!
Zuletzt geändert von viciente am So., 23.11.2014, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.


LynnCard
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:11

@viciente
Da kann ich auch nur sagen: Das stimmt zwar, aber so ist nun mal die Realität. Besser wäre sicher, wenn das Verfahren wenigstens dahingehend beschleunigt abgeklärt wird, ob der Therapeut weiterhin weibliche Patienten behandeln darf, auch wegen laufenden, gutgehenden Therapien von Patientinnen, die dann (wenn er unschuldig ist) wohl kaum wechseln wollen.
LG Lynn


pandas
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:15

@ viciente

Aber es ist so, dass psychotherapeutische Ausbildungen auch für solche Fälle unterrichten.
Und was sollte die "total verliebte Frau", die Patientin, denn tun?

Es ist so, wie auch hier im Thread wohl schon erwähnt, dass sie eben nicht einfach aus "verschmähter Liebe" behaupten kann, der Therapeut hätte sie während der Sitzungen sexuell belästigt. Das muss sie dann beweisen! (Wie sonst in Rechtsfällen ja auch.)
Sie hat aber absolut keine Beweise (insbesondere wenn da nichts dran ist). Dann gilt natürlich "in dubio rex" und bei dieser Situation (kein Zeuge, keine Beweise) wird die Staatsanwaltschaft das Verfahren erst gar nicht aufnehmen!

Deswegen ist es eher umgekehrt so, dass Patientinnen, die während Therapiesitzungen tatsächlich missbraucht worden sind, dies nicht vor Gericht tragen können - da es keine Beweise, keine Zeugen gibt - "in dubio rex" - aus.vorbei - für die Patientin!

Es gibt in D wohl keinen einzigen Fall, wo ein Therapeut wegen sexuellen Missbrauchs an einer Patientin verurteilt wurde.
Man kann aber davon ausgehen, dass es sexuellen Missbrauch an Patientinnen gibt.
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viciente
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:28

.. genau DAS pandas ist eins der probleme (u.a. beweise bei SOWAS mit SO vielen grauzonen), die ich da sehe; die un"schuldigen" (beider seiten) zahlen meist drauf, die arschlöcher kommen durch und machen munter weiter - nicht nur in diesem bereich (habe beides mehr als genug gesehen). aber - that´s life, lässt sich - wenn überhaupt - eben ned generell in den griff kriegen, sondern bestenfalls in individuellen fällen!


pandas
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:31

@ viciente

Aber nein, ein Therapeut ist nicht in Gefahr unschuldig wegen "sexueller Grenzüberschreitung" an einer Patientin belangt zu werden.
Denn, wie geschrieben, selbst schuldige Therapeuten können da nur schwer belangt werden, wegen dem "in dubio rex". Keine Zeugen, keine Beweise. Ist er unschuldig, erst recht keine Beweise, keine Zeugen.

Natürlich wird es schwieriger, wenn mehrere Patientinnen vollkommen unabhängig klagen.
Aber dann wäre es ja auch ein sehr, sehr großer Zufall, wenn er unschuldig wäre.

Hingegen haben Patientinnen, gegen die Therapeuten tatsächlich übergriffig werden, kaum eine Chance. Keine Zeugen, keine Beweise, "in dubio rex".
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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viciente
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:42

pandas hat geschrieben:Natürlich wird es schwieriger, wenn mehrere Patientinnen vollkommen unabhängig klagen. Aber dann wäre es ja auch ein sehr, sehr großer Zufall, wenn er unschuldig wäre.
ja eh, mein ich ja auch; aber das passiert eben - aus verschiedensten gründen - oft nicht, weil sich viele u.a. nicht trauen; kein wunder bei derart vielen unschärfen und wenn therapeuten oft alles in ihre richtung drehen könn(t)en.
pandas hat geschrieben:Hingegen haben Patientinnen, gegen die Therapeuten tatsächlich übergriffig werden, kaum eine Chance. Keine Zeugen, keine Beweise, "in dubio rex".
.. und das ist das noch wesentlich schlimmere bei dem ganzen, weil sich naturgemäss labile klientinnen schon per definition wenig wehren und schon gar ned was bewesien können und ihnen alles umgedreht wird; wären sie derart stabil, dann wäre therapiefälligkeit ja sogar in frage zu stellen, gibt es doch andernfalls ein sich aus der sache an sich ergebendes machtgefälle, das auch ausnützbar ist.

.. deshalb sagte ich ja: BEIDES ist letztlich unterirdisch; sowohl missbrauch von therapeuten, als auch untergriffe von frauen - wobei mans nicht unbedingt am geschlecht festmachen muss, gibts auch umgekehrt, wenn auch seltener!

.. nur ein beispiel: ich konnte einen kollegen/mitarbeiter (coach) "retten", der von zwei frauen beschuldigt wurde, weil diese letztlich von den anderen frauen der gruppe massiv angegriffen und ihre absichten blossgelegt wurden; wäre es nicht öffentlich (von mir) thematisert worden, hätt ich ihn rausschmeissen müssen. bei einem anderen musste ich, obwohl nur eine frau gegen ihn vorging, weil er sebst - wenn auch lapidare, aber eben doch - auch fehler machte.
.. wie auch immer, ich möcht nicht vom eigentlichen grundthema der te weg leiten oder gar stören, fiel mir nur vorhin kurz ergänzend zu den letzten seiten ein.


LynnCard
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Beitrag So., 23.11.2014, 15:52

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige hier aufschreien würden, wenn "ihr Therapeut" eine solche (berechtigt oder nicht wäre unklar) Anschuldigung bekäme, obwohl sie selbst eine gute therapeutische Beziehung erlebt haben. Da würden dann vielleicht auch beide Seiten beleuchtet werden, aber nur solange eben diese Beziehung positiv ist, sonst eher gegenteilig. Deshalb ist es sicherlich gut, wenn das Außenstehende jeweils klären. Es ist natürlich auch ungut, wenn ein Therapeut unschuldig ist und dann seine Existenzgrundlage verliert, allein durch die Anschuldigungen. Trotzdem muss man auch all die Opfer sehen, die einen wirklich stattgefundenen Missbrauch nicht beweisen können, vielleicht nicht einmal erkennen, dass ein solcher vorliegt.
LG Lynn

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