Ist eine Non-Suizid Absprache für euch bindend?

[Amilia]

Trotz dem Smiley :P ich bin echt nicht oft wütend, oder sagen wirs mal so, entweder spüre ich die Wut nicht/oder sie vermischt sich vielleicht mit einem anderen, vorherrschenden Gefühl, oder ich bin wütend, lass sie aber in mir drinn. Also ich könnte sie nicht rauslassen, ausser selbstverletzend, wenns das Gefühl echt arg stark ist. Was ich aber sicher nicht kann ist mit jemandem so richtig schimpfen (mir fehlen dazu dann auch irgendwie die Worte). Also ich denke das, was er mal sehen möchte, oder wohl eher hören, ist meine Aggression, und das geht halt nicht (noch nicht, bleiben wir hoffnungsvoll ). Oder ja, vielleicht hast du wirklich recht, wenn ichs mir jetzt nochmals so überlege....wenn man sich ja umbringen will, ist das ja eigentlich eine starke aggressive Handlung gegen sich selbst. Statt also mitzuteilen, was mich in meinem Leben so frustriert und wütend macht, komme ich mit "ich bringe mich um". Er hingegen lässt seine Wut raus, lässt mich daran teilhaben, was er so ärgerlich findet. Man könnte durchaus meinen, er lässt meine Wut durch ihn raus (Spiegel), was ich nicht sagen kann. (äh, möglich dass du jetzt nicht mehr drauskommst haha).

Haha ich glaube kaum, dass er mal dein Therapeut war. Ausser, du warst mal in einer Klinik

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[Tränen-reich]

Nun ja, nonverbale Sprache hat er ja nach deinem Geschriebenen scheinbar drauf...

Was ich aber sicher nicht kann ist mit jemandem so richtig schimpfen (mir fehlen dazu dann auch irgendwie die Worte).

Damit ist ja nicht gemeint, dass man jemanden mal richtig beschimpft.
Viel eher geht es ja um die Wut gegen dich selbst, die in einem (fest)steckt, die du via Suizidgedanken "überdeckst" (s. deinen letzten Beitrag)

Oder ja, vielleicht hast du wirklich recht, wenn ichs mir jetzt nochmals so überlege....wenn man sich ja umbringen will, ist das ja eigentlich eine starke aggressive Handlung gegen sich selbst. Statt also mitzuteilen, was mich in meinem Leben so frustriert und wütend macht, komme ich mit "ich bringe mich um".

Ja, finde ich gut den Gedanken. Immer hinterfragen, und IHM das aber auch sagen. Egal wie (un)sortiert es dir erscheinen mag, der kommt da mit schon klar, der Effekt ist nur: er bekommt Futter.

Ich denke, dass wird sich noch entwickeln ("müssen")...Mit der Brechstange geht das ja nicht.

Er hingegen lässt seine Wut raus, lässt mich daran teilhaben, was er so ärgerlich findet. Man könnte durchaus meinen, er lässt meine Wut durch ihn raus (Spiegel), was ich nicht sagen kann.

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Muss man es denn "sagen" können, im Sinne von wissen? Ich weiß bis heute nicht, ob meiner mich damals gespiegelt hat, ich hab aber das Gefühl, dass es so war.
Wenn dir dies im Gefühl eher so zusagen würde, dass er evtl. spiegelt (kennst ja deinen Thera ja besser), dann hast du einen Anhaltspunkt für dich und es kann sich evtl. was in Bewegung setzen.

(äh, möglich dass du jetzt nicht mehr drauskommst haha).

Wie meinst du das?

[Amilia]

Wie meinst du das?

Ich dachte du bist jetzt vielleicht ab meinem Beitrag verwirrt, aber ich glaube du hast mich ganz gut verstanden

[Tränen-reich]

Naja, ich ticke schon auch wie du, erkenne mich schon viel in dir wieder... Ich bin aber durch die wohl sehr wertvolle Begegnung mit meinem Therapeuten beim Reflektieren angekommen. Das komische ist, ich habs nach dieser kurzen Therapie da - Stück für Stück selbst aufgearbeitet.
Meine Brille war damals ziemlich defekt

Neues jetzt ist natürlich für mich dann auch wieder schwer und entspreche eher einer "Halb-Blinden", die dann auch wieder kämpft.

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[viciente]

Viell. mag er dich ..hm...wie kann ich das formulieren ... irgendwie locken, ermuntern, dass du die Wut mal rauslässt?

.. wenn z.b. suizidgedanken (samt affekten) eventuell und u.a. auch aus gegen sich selbst gerichteter "wut" mit entstehen könnten, dann wärs vielleicht nicht so verkehrt jemanden dazu zu animieren ("not"falls provozieren), diese zu erkennen, zu akzeptieren und anderweitig - als selbstzerstörerisch - rauszulassen statt (weiterhin) zu viel (alles?) in sich reinzufressen?

[Tränen-reich]

.. wenn z.b. suizidgedanken (samt affekten) eventuell und u.a. auch aus gegen sich selbst gerichteter "wut" mit entstehen könnten, dann wärs vielleicht nicht so verkehrt jemanden dazu zu animieren ("not"falls provozieren), diese zu erkennen, zu akzeptieren und anderweitig - als selbstzerstörerisch - rauszulassen statt (weiterhin) zu viel (alles?) in sich reinzufressen?

Na, da ham wa's doch

[Amilia]

Huhu, schon wieder ich. Ich wollte also heute mit meinem Therapeuten über meine neuen hier gewonnenen Erkenntnissen sprechen. Aber nix da, ich durfte nicht mal auf die Couch sondern musste ihm gegenüber auf dem Stuhl sitzen (und das war schon Horror genug). Und dann meinte er, er will nochmals das wegen der Suizidalität klären und wies in der Therapie weitergeht, er hat sich das ganze Wochenende Sorgen gemacht weil er mich am Donnerstag so gehen liess und er will jetzt, dass eine Psychiaterin mit mir spricht und sie sich noch ein Bild von mir macht Auf alle Fälle hat das alles jetzt Konsequenzen und zwar das ich Therapieauflagen bekommen habe :(.

Bislang waren die Voraussetzungen für die Therapie nur: Mich im Notfall telefonische bei ihm oder in der Klinik melden und mir nichts antun (und das übliche wie Pünktlichkeit etc.)

So, leider Gottes habe ich es derart vermasselt dass nun weitere dazugekommen sind:
- Keine Mails mehr, er wird meine Mails nicht lesen! (bisher hätte ich zwar auch nicht mehr schreiben dürfen, er hat sie aber wenigstens noch gelesen).
- alle Medikamente bei ihm abgeben.
- Keine Suizidandrohungen mehr, kein Suizidversuch
- Suizidgedanken in der Therapie ansprechen (fällt mir eben leider so schwer, daher selten gemacht)
- Die Therapie wird nun auf ein halbes Jahr begrenzt, dann gucken wir, ob er weiter mit mir arbeiten will. :(

Ich finds ehrlich gesagt echt schlimm für mich. Ich fühle mich so weggestossen. Ich weiss, dass ich selber daran schuld bin und deshalb weiss ich auch nicht, ob ich mich wirklich an diese Auflagen halten kann. Nur schon, dass er meine Mails nicht mehr lesen wird, ist für mich schlimm. Und auch die Begrenzung jetzt auf ein halbes Jahr tut mir weh. Ich frage mich deshalb, ob ich nicht gleich jetzt die Therapie beenden soll bei ihm. Weil offensichtlich stresse ich ihn ja sehr mit meinem Verhalten und das will ich eigentlich gar nicht. Es tut mir so leid, wie ich mit unserer Beziehung umgehe, aber ich kann wie nicht anders. Ich weiss nicht ob ich das schaffe, mit diesen neuen Auflagen jetzt.

Wie geht ihr mit Auflagen um? Und was passiert wenn ihr die nicht einhalten könnt?

Bin soooo traurig!

Echt blöd alles im Moment aaaargh

[Tränen-reich]

Und dann meinte er, er will nochmals das wegen der Suizidalität klären und wies in der Therapie weitergeht, er hat sich das ganze Wochenende Sorgen gemacht weil er mich am Donnerstag so gehen liess

Dann lese dir mal den Satz nochmal durch, der würde mich so was von schmeicheln.

[Amilia]

Ja schon aber langsam hat er echt genug von mir :(

[Tränen-reich]

Naja, so ein Therapeut hat ja auch seine Grenzen.

[Amilia]

Schon klar. Und ich könnte mich für mein Verhalten in den Arsch beissen und doch tu ich immer und immer wieder das falsche, sodass er noch mehr genervt von mir ist.

[Tränen-reich]

Sieh es mal so, er fordert dich jetzt ganz besonders. Der Punkt ist (für ihn) wahrscheinlich jetzt erreicht, dabei klingelt's immer noch sehr nach Hilfe für DICH.

Mein immer zu gleiches Tönen in den Stunden hat meine Thera auch bis zu einem bestimmten Punkt dazu bewegt, mich voll Kanne zu fordern - zeitgleich mit konsequenter Grenzziehung. Ich hab immer wieder versucht, dagegenzuhalten, habs sie zugetextet, sie musste ne Meeeenge aushalten, hab immer wieder darauf palabert. Und anstatt gegen ihre Forderung zu arbeiten, fühlte ich mich fast "gezwungen" zu liefern, weil ich sie nicht verlieren wollte.
Irgendwann schleicht sich ein, dass man das irgendwie "hinnimmt".

Was denkst du denn für DICH, solltest du die "Auflagen" nicht erfüllen können?

P.S. zum 1. (neuen) Post. Hattest du das Sprechen in der Stunde nicht anfangen können oder wie kam es zu den Auflagen, weil du was von "ich habs vermasselt" schriebst...? Ist mir noch nicht ganz klar..

[Amilia]

Was denkst du denn für DICH, solltest du die "Auflagen" nicht erfüllen können?

P.S. zum 1. (neuen) Post. Hattest du das Sprechen in der Stunde nicht anfangen können oder wie kam es zu den Auflagen, weil du was von "ich habs vermasselt" schriebst...? Ist mir noch nicht ganz klar..

Hm es wäre für mich schrecklich, ihn zu verlieren, nur weil ich mich nicht an die Abmachungen halten konnte. Auch wenn ich die Therapie oft abbrechen will und wollte, einfach aus Frust, will ich ihn trotzdem nicht verlieren. Es tät mir im Herzen weh und sowieso, wenn ich selber daran schuld wäre.

Wegen dem "ich habs vermasselt": Weil ich ihm geschrieben hatte, dass ich mein Leben beenden will/werde und es für mich eigentlich klar war, dass ich nicht mehr in die Therapie kommen werde (weil ich ja dann sowieso tot wäre). (Ist jetzt eine Zeit her). Dann in der nachfolgenden Therapiestunde konnte ich halt kaum reden und das wiederum fand er natürlich auch schlecht und das mit dem Mail ja sowieso und das ich mich an absolut keine Abmachung gehalten habe. Deshalb - ich habs eindeutig vermasselt.

[montagne]

Deshalb - ich habs eindeutig vermasselt.

Immerhin bekommst du jetzt nochmals eine Chance. Das spricht dafür, dass er an dich glaubt und dir helfen will. Er hätte das ganze auch jetzt schon beenden können, aber offenbar liegt ihm was an dir. Nutze diese Chance. (Ich glaube, so sehr viele Chancen dieser Art bekommt man im Leben nicht.)

[Tränen-reich]

Dann in der nachfolgenden Therapiestunde konnte ich halt kaum reden und das wiederum fand er natürlich auch schlecht

Naja, dann kann er ja wohl kaum von deinen neuen gewonnen Erkenntnissen etwas wissen? Und geht immer noch von deinem "alten" Kopfzustand aus und zieht halt nach deinem "kaum reden" diese Auflagen durch.
Wobei ich davon ausgehe, dass das zwar im Kopf ist, aber das Aussprechen als dieses gerade IHM gegenüber alles andere als leicht ist? Kann das sein?

Hm es wäre für mich schrecklich, ihn zu verlieren, nur weil ich mich nicht an die Abmachungen halten konnte. Auch wenn ich die Therapie oft abbrechen will und wollte, einfach aus Frust, will ich ihn trotzdem nicht verlieren.

Einfach aus Frust, so so... und ... ja aber trotzdem....
Dieser Hick-Hack macht einen ja auch fertig bis hin zur Abwehr.
Was frustet dich da genau?

Kaue die Gefühle, die du über "seine" Auflagen hier geäußerst hast mit ihm durch, jedoch mit dem Verhalten, diese dann aber einfach einzuhalten. Sie zwar mit Wut - oder was auch immer - zu äußern, zu besprechen - wie auch immer - aber immer mit dem Blick: abladen, ohne die Auflagen zu brechen.

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