Therapeutin möchte nicht, dass ich Antrag lese

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:05

KdesZ hat geschrieben:Hey, ich habe jetzt den letzten Arztbrief durchgelesen. Es ist doch ein wenig härter als gedacht. Die Gefühle des allein gelassen werdens wahrend des statipnaren Aufenthalts kommen gerade wieder hoch. Zu allem Überfluss ist meine Therapeutin nachste Woche nicht da. Ich werde wohl meine Blockaden überwinden mussen und sie anrufen.

Naja, eine andere Möglichkeit wäre, die Konsequenzen, die sich aus dem Lesen (und dem Wunsch nach Eigenverantwortung und Kontrolle) ergeben haben (das Gefühl des allein gelassen werdens und andere vielleicht unangenehme gefühle) jetzt auch eigenverantwortlich auszuhalten und zu bewältigen und zumindest zu warten und dich so lange selbst zu regulieren, bis die Thera wieder da ist

(....und zu respektieren, dass sie eben nächste Woche nicht da (vermutlich im Urlaub?) ist....)
Zuletzt geändert von Mia Wallace am So., 28.09.2014, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

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KdesZ
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:10

Ware bei mir kontraproduktiv. Grober Therapieinhalt war immer Hilfe holen und mich öffnen.
Aber ein wenig werde ich es eh schieben, nicht vor Mittwoch anrufen.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:13

KdesZ hat geschrieben:Ware bei mir kontraproduktiv. Grober Therapieinhalt war immer Hilfe holen und mich öffnen.
Aber ein wenig werde ich es eh schieben, nicht vor Mittwoch anrufen.

was spricht dagegen, dir die Hilfe zu holen und dich zu öffnen, wenn sie wieder da ist?

Oder bist du so instabil, dass du jetzt notfallmäßige Hilfe brauchst und dich nicht alleine regulieren kannst?

(in dem Fall wäre aber die Psychiatrie der Ansprechpartner und nicht die ambulante Thera)

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KdesZ
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:34

Ich habe gerade das Gefühl, dass du mir etwas aufzwingen willst.
Die Psychiatrie ist eben nicht mehr meine erste Adresse. Hatte ich lang genug. Das ändert sich derzeit und ich bin froh, dass ich es endlich schaffe das so zu sehen.
Ob ich es aushalte oder micht entscheide ich noch. Deswegen warte ich auch bis Mittwoch.
Es spricht dagegen, dass ich bei Instabilität nie mit jemanden geredet habe und alles mit mir alleine ausgemacht habe. Dies zu durchbrechen ist ein Ansatz hin zu mehr vertrauen in jemand anderes.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:45

KdesZ hat geschrieben:Ich habe gerade das Gefühl, dass du mir etwas aufzwingen willst.
Die Psychiatrie ist eben nicht mehr meine erste Adresse. Hatte ich lang genug. Das ändert sich derzeit und ich bin froh, dass ich es endlich schaffe das so zu sehen.
Ob ich es aushalte oder micht entscheide ich noch. Deswegen warte ich auch bis Mittwoch.
Es spricht dagegen, dass ich bei Instabilität nie mit jemanden geredet habe und alles mit mir alleine ausgemacht habe. Dies zu durchbrechen ist ein Ansatz hin zu mehr vertrauen in jemand anderes.

Es liegt mir fern, dir etwas aufzuzwingen. Du kannst das machen, wie du es für richtig hältst.

Ich sehe allerdings einen Widerspruch darin, einerseits auf Eigenverantwortung und Kontrolle zu pochen, andereseits aber dann aber mit den Konsequenzen (unangenehme Gefühle) nicht mehr eigenverantwortlich umzugehen (trotzdem Hilfe zu holen ist kein Widerspruch. Aber die bekommst du ja dann sicher, wenn sie wieder da ist.
Warum hast du übrigens das ganze ausgerechnet gelesen in einer Zeit, in der Deine Thera nicht da ist?)

Psychiatrie ist immer dann Ansprechpartner, wenn man notfallmäßig Hilfe braucht. (also bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, nicht aushaötbarer Krise etc)
Dann solltest du diese Hilfe in jedem Fall schnell nutzen.
Da muss sich keiner schämen
Wenn Du keine notfallmäßige Hilfe brauchst und dich jetzt "einfach nur" schlecht fühlst, weil du deinen Bericht gelesen hast, kannst du es ja vielleicht auch aushalten, bis deine Therapeutin wieder regulär da ist?

Es geht nicht darum, sichkeine Hilfe zu holen und sich nicht zu öffnen.
Nur darum, wie schnell du die Hilfe brauchst.

Wenn du so instabil bist, dass du nun notfallmäßig in ihrem Urlaub Hilfe brauchst allein durch das Lesen des Berichtes, war es ja vielleicht auch ein (sinnvoller) Schutz, dass sie sich erst geziert hat, dich das lesen zu lassen?

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anela
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Beitrag So., 28.09.2014, 13:55

Ich stimme da schonmit Mia überein udn mit anderen Postings überein, dass es alte Unsicherheiten udn Entäuschungen sein können, die einen dazu veranlassen Berichte lesen zu wollen udn das das sicher auch ein wichtiger Punkt für die Therapie sein kann.

Was mich aber noch immer auf den Punkt pochen lässt, dass dies Themen für die Therapie sind aber kein Grund jemandem einen Befund, einen Antrag oder eine Diagnose vorzuenthalten.

Also würde ich mir von meiner Therapeutin erwarten beides zu tun. Was be mir in meiner jetzigen Therapie auch der Fall ist. Das Thema zu besprechen und die gewünschten Einsichtnahme zu ermöglichen und zu ales os zu erklären, dass es auch annehmber ist.

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anela
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:06

Ist ganz schön wild das alles zu lesen.

Ich stimme mit Mia überein, dass es die eigenen Unsicherhieten und Enttäuschungen sein können, die einen mit dazu veranlassen Befunde, Diagnosen, Anträge lesen zu wollen.

Ich poche aber noch immer darauf, dass dies sowohl ein Thema für die Therapie ist als auch stattfinden sollte. Zugleich erwarte ich mir auch Erklärungen, die mir helfen das, was da drinnen steht zu verstehen dun zu verdauen. Und eigentlich erwarte ich mir dass mich die Therapie schon soweit gebrahct hat, dass ich das auch kann.

Und vielleicht sollte sich unser aller Sprache ändern und neben all dem was an uns krank ist auch all das sagen was an uns gut ist.


leberblümchen
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:27

Psychiatrie ist immer dann Ansprechpartner, wenn man notfallmäßig Hilfe braucht. (also bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, nicht aushaötbarer Krise etc)
Den Satz verstehe ich überhaupt nicht: Psychiatrie bedeutet doch, den Patienten ggf. medikamentös zu behandeln; das hat doch nicht wirklich viel mit der Frage zu tun, an wen man sich wenden sollte, wenn man - innerhalb einer psychotherapeutischen Behandlung! - eine Krise hat; ich glaub, mein Therapeut würde sich doch sehr wundern, wenn ich ihm erzählte, dass ich, ohne das mit ihm abgesprochen zu haben, in einer Therapiepause zum Arzt gehe und mir dort Medikamente verabreichen lasse. Ganz sicher aber würde er mir nicht explizit dazu raten - es sei denn, es begleitet den Prozess ohnehin. Ist für mich nur schlecht vorstellbar, dass ein - psychologischer - Psychotherapeut die Idee gut findet, in den Pausen die Psychiater antreten zu lassen...

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KdesZ
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:28

Ja, klar, ist es ein Widerspruch. Der Mensch ist voll davon mir ging es aber nicht primär um Selbstbestimmung, sondern darum mir offene Fragen zu klären. Dass es jetzt solvhr Ausmaße annimmt, war nicht abzusehen. Ist, denke ich, auch was altes.

Meine Therapeutin ist nicht im Urlaub. Sie hat noch ne andere Stelle, bei der sie wohl ne Fortbildung hat und mittwochs ist sie nie da, aber telefonisch erreichbar. Donnerstag hat sie keinen Termin frei. Also bleibt das Telefon.
Ich dekompensiere auch micht suizidal oder mit svv. Eher mit massivem Rückzug. Den kann ich mir derzeit aber nicht leisten.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:38

leberblümchen hat geschrieben:
Psychiatrie ist immer dann Ansprechpartner, wenn man notfallmäßig Hilfe braucht. (also bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, nicht aushaötbarer Krise etc)
Den Satz verstehe ich überhaupt nicht: Psychiatrie bedeutet doch, den Patienten ggf. medikamentös zu behandeln; das hat doch nicht wirklich viel mit der Frage zu tun, an wen man sich wenden sollte, wenn man - innerhalb einer psychotherapeutischen Behandlung! - eine Krise hat; ich glaub, mein Therapeut würde sich doch sehr wundern, wenn ich ihm erzählte, dass ich, ohne das mit ihm abgesprochen zu haben, in einer Therapiepause zum Arzt gehe und mir dort Medikamente verabreichen lasse. Ganz sicher aber würde er mir nicht explizit dazu raten - es sei denn, es begleitet den Prozess ohnehin. Ist für mich nur schlecht vorstellbar, dass ein - psychologischer - Psychotherapeut die Idee gut findet, in den Pausen die Psychiater antreten zu lassen...

Damit ist gemeint, dass, wenn jemand so instabil ist, dass er auch außerhalb normaler (und vereinbarter) Therapiezeiten (öfters) notfallmäßige Hilfe braucht, die nicht auf den nächsten vereinbarten Termin warten kann, dass dann der ambulante Rahmen unter Umständen in dem Moment nicht ausreichend ist und derjenige in einer Klinik stabilisiert werden muss.

Das nicht 24/7 zur Verfügung stehen des Therapeuten macht ja gerade den ambulanten Rahmen aus.
Wer den aufgrund der heftigkeit der Symptomatik nicht einhalten kann bzw. für wen das in Krisenzeiten nicht ausreichend ist, der sollte - vielleicht auch nur für einige Tage- in eine Klinik gehen

Da man aber in psychosomatischen Kliniken nicht notfallmäßig aufgenommen werden kann, muss man bei Notfällen notgedrungen in die nächste KLinik mit Aufnahmeauftrag: die Psychiatrie.
Dort wird man nicht automatisch medikamentös behandelt. Es geht um Krisenintervention und um auf denjenigen "aufpassen".


Natürlich kann es auch Hilfe in Krisensituationen vom Therapeuten geben.
Erst Recht, wenn das vereinbart wurde und der Thera anbietet, bei Krisen anzurufen.
Allerdings wird auch der in dem Fall wahrscheinlich Thera bei akuter Selbst - oder Fremdgefährdung oder bei ständigen Krisengesprächen außerhalb der normalen ambulanten Zeiten (die ja zeigen, dass der ambulante Rahmen in dem Moment nicht ausreichend ist) auf eine KLinik verweisen.
Zuletzt geändert von Mia Wallace am So., 28.09.2014, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:40

Hallo Zusammen

Ich war bis eben noch stille Mitleserin dieses Thread's und möchte nun doch gerne noch etwas zum Thema sagen.

@KdesZ: Ich möchte Dir gerne sagen, dass ich deinen Wunsch den Bericht zu lesen nachvollziehen kann - du wolltest Klarheit, Einsicht und einfach das Wissen um das Geschriebene.
Der Umgang damit ist wohl wieder ein anderes Thema und ich bin der Meinung dass die Therapie auch ein "Raum" für ein Ausprobieren sein muss.
Wenn man also davon ausgeht (von deiner Situation ausgeht...), dass deine Therapeutin dir den Bericht nun nach einigen Gesprächen aushändigte, finde ich es alles andere als eine Schande, zu sagen, dass man halt doch etwas Mühe mit dem Ganzen hat.
Es ist ein Zugeständnis, eben das nicht alleine halten zu können - gerade wenn "immer alles alleine machen wollen/ müssen" ein Thema der Therapie ist, hast du super reagiert!
Und auch ein Melden bei deiner Therapeutin gehört somit zum Durchbruch deines Musters (Alles alleine machen zu müssen/ wollen) - vielleicht schaffst du es gar, dich etwas früher bei ihr zu melden?
Ich möchte dir gerne Mut machen dafür!

@Mia Wallace:
Für KdesZ war es wichtig, in den Bericht Einsicht zu haben - Sie hat damit keinen Vertrag unterschrieben, schön brav und eigenverantwortlich einen Umgang damit zu finden.
Ich bin sicher, auch der Therapeutin war es klar, dass dieser Bericht nicht das Leichteste sein wird - darum vielleicht auch etwas das hinauszögern... ich vermute gar, dass die Therapeutin damit rechnet, etwas von KdesZ zu hören.
Ich bin der Meinung, dass eben diese "rausschieben" vom Melden bei der Therapeutin nicht noch gefördert werden sollte, in dem man sagt: "ach, schau doch erstmal wie lange du es alleine aushältst" ... ich denke das hat KdesZ genug lange mit sich machen müssen - die Therapie schafft den Raum, das eben nicht mehr zu müssen. Sich einfach abstützen zu können... oder dies zu lernen.

Bei deinen Kommentaren ist mir ein Bild in den Kopf gestiegen - erinnert mich an meine Kindheit:
Wenn die Mutter ihrem Kind immer wieder sagt: "Bleib ja vom Kochherd weg, du wirst dich noch eines Tages verbrennen!!!...) Was, wenn sich das Kind eines Tages trotzdem brennt?
Die Mutter hätte zwei Möglichkeiten zu reagieren:
1. Ich habe dir immer gesagt, bleib vom Kochherd weg - nun hast du dich gebrannt, schau selber!
2. Sich um das Kind kümmern, es trösten und ihm anschliessend nochmals sagen, dass der Herd wirklich etwas gefährliches ist - aber das Kind hat längst begriffen...
Verstehst du was ich meine?

...auf jeden Fall finde ich das Thema sehr spannend.

Gruss

Bloodbuzz Ohio
In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.

Hermann Hesse, Der Steppenwolf


montagne
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:44

Mia Wallace hat geschrieben:
montagne hat geschrieben: Kontrolle wird dann nötig, wenn es nicht genug an Transparenz gibt.
Und vielleicht auch dann, wenn ein Mensch
mangelndes Vertrauen
alte Enttäuschungen
alte Unsicherheiten
die Überzeugung "ich bekomme eh nie was ich brauche"
die Fehlannahme, dass Kontrolle Sicherheit bedeutet und Angst nehmen kann,
als "alte" Gefühle und sich wiederholendes Muster mit in alle Beziehungen und so eben auch in die Therapeutische Beziehung, bringt?
Absolut!
Trotzdem ist es für mich keine Fehlannahme, dass Kontrolle Sicherheit bringt. Ich kann nur von mir sprechen. ich bin/war schon recht kontrollierend in Beziehungen, in meiner Therapie. Weil die Transparenz mir oft nicht reichte. Natürlich lag das an mir und meiner Geschichte, klar. Aber es hat mich zumindest heil gemacht, die ransparenz zu erhlaten, die im Rahmen einer Therapie eben möglich ist und die meiner Therapeutin als Mensch möglich ist. Und den Therapiebericht zu erhalten, wenn man ihn haben möchte ist für mich absolut im Rahmen des möglichen, nichts unmögliches, nichts ungehöriges.
Ich habe übrigens nie Berichte angefordert. Ich brauchte Transparenz aber an anderen Stellen.


Ich sehe Therapie als korregierende Beziehungserfahrung. Totales Gift wäre es für mich, würde mir die Therapeutin sagen, dass ich mit Außenstehenden nicht über das sprechen darf, was wir besprechen und "tun". Dass es alles zwischen uns bleiben muss. Wäre schlimm für mich. Denn wie gesagt, Missbrauch geht immer mit Geheimnisse halten einher. (Und mal abgesehen davon, eine Triangulierung ist auch eine gesunde, nötige Entwicklung. Es kann nicht immer nur die Dyade geben.)
Aber ungut fände ich es auch, wenn die Therapeutin "Geheimnisse" vor mir hat. Es geht ja dabei nicht darum, dass ein Therapeut seine intimen Gedanken preisgeben muss. Aber sowas wie den Bericht rausgeben, oder sagen, warum er/sie was tut, vllt. auch mal "Was haben sie dabei gedacht?"
Na ja ich kenns zumindest so, dass ich dann Antworten erhalte. das gibt mir Vertrauen, dass es mit rehcten Dingen zugeht und ich eben aufhören kann zu kontrollieren, WEIL in der Beziehung genug Transparenz ist.
Wie gesagt, Kontrolle und Transparenz sind ja nicht das selbe. Wenn Transparenz fehlt, kommt es zu Misstrauen und Kontrolle.



Und nur um das klarzustellen. Ich kenne den Zwiespalt, zwischen wohlwollend und ressourcenorientiert zu schreiben und so zu schreiben, dass Leistungen von der KK oder nach SGB abgerufen werden können. Und wenn man sich auf letzteres fokusiert, schreibt man sehr defizitorientiert und egal wie man es dreht es klingt hart und wird verletzen.
Aber in einer offenen Kommunikation kann man ja auch das sagen, dass man sich für die härtere, defizitärere Formulierung entscheiden hat und der Bericht nicht eins zu eins das eigene Empfinden widerspiegelt, sondern den Wunsch dem Gutachter möglichst viele Stunden aus dem Rippen zu leiern. Und wenn dann nämlich irgendwo Vertrauen da ist, weil der Klient eine Transparenz kennt, dann wird er diesen Worten auch vertrauen können, denke ich (wenngleich man erstmal zu schlucken hat).

Letzlich könnte man auch mutmaßen, Berichte nicht rausgeben zu wollen spiegelt auch das mangelnde Vertrauen des Therapeutin in seinen Klienten und in die therapeutische Beziehung wieder.
amor fati

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KdesZ
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:51

Danke Bloodbuzz Ohio
Deine Zeilen treffen es genau.
Allerdibgs sind die Berichte nicht von ihr, sondern von zwei Therapeuten und drei Klinikaufenthalten.


In die Klinik würde ich nicht aufgenommen werden. Ich bin weder suizidal, noch von anderem dysfunktionalem Verhalten betroffen was eine KrisenIntervention rechtfertigen würde.


Mich verwirren eure Beiträge manched Mal, da von meinem konkreten Problem weggegangen wird und mit allgemrinrt Diskussion vermischt wird. Ich bitte euch darauf zu achten.

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Mia Wallace
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Beitrag So., 28.09.2014, 14:56

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: Für KdesZ war es wichtig, in den Bericht Einsicht zu haben
Ich verstehe, dass das wichtig sein kann. Für mich war es das auch und auch ich denke, dass Transparanz wichtig ist und Vertrauen schaffen kann.

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben:- Sie hat damit keinen Vertrag unterschrieben, schön brav und eigenverantwortlich einen Umgang damit zu finden.
Natürlich nicht. Muss sie ja auch nicht. Das ganze liest sich nur widersprüchlich wie ja die TE auch selbst sagt.
Ich denke auch, dass Menschen volle Widersprüche sind und das auch sein dürfen. Das ist menschlich und normal.
Aber ist es deswegen nicht erlaubt, diese Widersprüche zu benennen?

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben:Die Mutter hätte zwei Möglichkeiten zu reagieren:
1. Ich habe dir immer gesagt, bleib vom Kochherd weg - nun hast du dich gebrannt, schau selber!
2. Sich um das Kind kümmern, es trösten und ihm anschliessend nochmals sagen, dass der Herd wirklich etwas gefährliches ist - aber das Kind hat längst begriffen...
Verstehst du was ich meine?
Ja.
Und ich wäre natürlich für die Tröstende Version
Die ist aber doch auch nicht ausgeschlossen. Es geht ja nur um die Schnelligkeit, und UNbedingtheit mit der diese Hilfe nun erfolgen soll.
Die Therapeutin kann diese Sache doch auch in einer Woche tröstend reflektierend mit KdesZ besprechen?

Außerdem hinkt dein Beispiel insofern, als es ja hier gerade um Selbstbestimmung und Eigenverantwortung geht und darum, nicht wie jemand "unmündiges" (also zb wie ein Kind) behandelt werden zu wollen.

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag So., 28.09.2014, 15:00

@KdesZ: entschuldige, wenn die Berichte von Extern kommen, verstehe ich das noch besser ... ja.
Und wenn ich von deinem konkreten Problem abwich, dann tut mir das leid.
Ich empfand einfach die Dringlichkeit, dir zu sagen, dass deine Reaktion absolut okay ist!
(Das Beispiel des "Verbrennes" war nicht direkt für dich gedacht - mehr um was klar zu machen...)

Dir einem herzlichen Gruss

Bloodbuzz Ohio
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