Tod einer wichtigen Beziehungsperson, Umgang mit Trauer

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Themis
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Beitrag So., 21.09.2014, 06:38

Widow hat geschrieben:
(Und dass der Kreatur Existenz schrecklich ist, ist. Warum lebt etwas, um irgendwann zu sterben? Wie lächerlich ist das denn?! Aber da möge man doch bitte hinsehen, und nicht immer wieder nur in Angst die Augen zusammenkneifen.)
Oh ja. Nur würde ich es nicht als lächerlich bezeichnen.

Widow, wie unermesslich muss eure Liebe sein, die eine solche Trauer bewirkt.

So lange Liebe empfunden wird, endet Trauer nicht. Glaube ich.

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nonStop
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Beitrag So., 21.09.2014, 10:46

Themis hat geschrieben: So lange Liebe empfunden wird, endet Trauer nicht. Glaube ich.
Ja, das sehe ich auch so, die Trauer um einen Menschen den man liebt endet niemals. Für mich ist auch wichtig, wie ich damit weiter leben kann. Ich habe von allen verstorben Fotos an der Wand, sie haben ein extra Platz , ich sehe diese Fotos sehr oft an. Sie lassen mich dadurch nie vergessen wie sie zu Lebzeiten aussahen. Ich spreche sie manchmal an, Frage ob sie sehen können wie es mir geht, ob sie stolz sind wenn etwas sehr positives passiert in meinen Leben und ich denke sie sind es. Diese Fotos sind ein wenig visueller Zugang zu den verstorbenen für mich. Traurig das sie Real nicht mehr greifbar sind, bin ich nun nicht mehr, ich kann es nicht ändern das sie weg sind. Es würde mir nicht gut tun, mich permanent damit zu beschäftigen das unvermeidliche in Frage zu stellen, es nicht akzeptieren zu können, auch meine Lebenszeit ist begrenzt und sie hätten nicht gewollt das ich so leide.
Also lebe ich, nehme die verstorbenen in meinen Herzen überall hin mit, zeige ihn " meine " Welt , mindestens so lange bis auch meines vorbei ist.
Dieser Schmerz wäre sonst nicht aushaltest für mich.. Das schlimme ist, der Tod hat keine alterseingrenzung , auch das kann ich nicht verändern, egal welche liebe Menschen innerhalb meines Lebens noch gehen müssen, sie werden diesen besondern Platz in meinen Herzen erhalten , es könnte jeder sein den ich liebe, Partner, Bruder, Schwester etc.. Meine Art zu lieben und zu trauern ist es dann irgendwann loszulassen um weiter existieren zu können, bis ich bei Ihnen bin.. Sie kannten mich, würden niemals wollen das ich nicht mehr lachen könnte, sie selbst würden mir sagen, was ich anderen auch sage, trage mich in deinen Herzen weiter und lebe dein Leben so glücklich wie möglich, morgen könnte auch deines schon vorbei sein. . Ich liebe und lebe und vergesse sie niemals.. Ich akzeptiere Dinge die ich nicht verändern kann


Tränen-reich
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Beitrag So., 21.09.2014, 12:53

Tot ist man in erster Linie erst, wenn alle anderen, die um einen herum waren, die einen kannten, 1. und 2. meinetwegen auch die 3. Generation davor und danach, nicht mehr leben. Das ist etwas, womit ich nicht so richtig klar komme, dass man als Mensch mal wirklich vergessen sein wird. Aber man ist ja dann tot und merkt das ja nicht mehr.

Das schwierige für mich als verwaiste Schwester ist (und da spreche ich nur von mir), ob es nicht wirklich der Tod ist womit umgegangen werden soll, sondern eher, was daraus im EIGENEN Leben resultiert? Dass ich mich mit Fragen quäle, wie mein Bruder jetzt wohl mit 30 Jahren aussehen könnte, was er machen würde, wie er sich weiterentwickelt hätte. Gut, das fällt auf die Gruppe jüngere Verstorbene zurück. Aber auch in jedem Alter des Verstorbenen ist es doch eventuell bei jedem Trauerenden vermutlich auch so, wo dann immer wieder "Hätte"-Fragen auftauchen.

Andere sagen jetzt, als Beispiel, "wäre er doch wengistens 50 geworden", der andere wiederum sagt, "ach wäre er doch wenigstens 70 geworden, andere werden doch 80". Ich kenne das so von verwaisten Eltern still geborener Kinder und die der älteren Kinder. "Ja dein Kind ist wengistens 18 geworden" und "ich hätte lieber keine schmerzhaften Erinnerungen damit wie mein Kind als Heranwachsender war, dann hätte ich jetzt nicht so einen Kummer".
Wo ist da die Grenze des Aushaltbaren? Es ist einfach ein geliebter Mensch und wir gewöhnen uns nur schwer daran, dass wir ihn keine Fragen mehr stellen können oder sein Lachen sehen können oder seine Weiterentwicklung sehen können, selbst wenn sie 60 oder 70 sind. Das hört nie auf. Ist es nicht vielleicht auch sein eigenes Dazutun, sich damit nur fertig zu machen, was vermutlich kein Verstorbener gewollt hätte? Ich drehe die Frage immer zu mir um: ich würde das als Tote auch nicht wollen.

Und DAS ist für mich (persönlich) der eigentliche Punkt, den Umgang DAMIT zu finden: Mach ich mich mit diesen Fragen nur fertig? Brauche ich die Vorstellungen dazu, damit es mir besser damit geht? Bleibe ich bei dem, wie ich den Menschen in Erinnerung habe? Wo suche ich eine Stelle, die mir halt gibt (andere eigenen sich einen Glauben an, andere stellen ein Gedenktisch auf, wieder andere rennen nur weg).

Dann gibt es auch noch zwei verschiedene Intensionen von Trauer, für mein Empfinden, kann bei jedem ander sein, und ich habe beide dieser Intensionen erfahren. Ein Mensch, der sein Leben voll ausgelebt hat und Spaß hatte und alt wurde und ein Mensch der plötzlich aus dem Leben gerissen wurde und noch sein Leben vor sich hatte. Was hat die Natur dabei sich gedacht, welche Trauer man besser ertragen kann? Der beste Fall für eines jeden Menschen wäre doch, wenn Kinder ihre Eltern begraben. Das ist für mich die einzige Trauer, die man überwältigen kann und die auch nur über einen Prozess laufen kann...
Ich werde vermutlich mal den Tod meiner alten Eltern eher verkraften können als den meines 18jährigen Bruders, weil meine Eltern das Leben abgeschlossen haben und ihres geführt haben, wie sie es wollten. Und das vergessen wir vielleicht auch manchmal, den Sinn des Verstorbenen, wir bleiben allein mit dem Schmerz, weil wir nicht wahrhaben wollen. Und das Zurückblicken auf das Leben des Verstorbenen zeugt von Trost und lässt den Hinterbliebenen in einem langen auch schweren Prozess den Verlust verkraften.

.....


Tränen-reich
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Beitrag So., 21.09.2014, 12:56

......

Es spielen viele Faktoren eine kleine Rolle, WIE ein Mensch die Welt verlassen muss, finde ich...damit muss ein Hinterbliebener auch zurecht kommen.
Die durch schwerer Erkrankung in der Mitte des Lebens (auch das habe ich erfahren) gehen mussten, fühle ich mit Wut auf das Schicksal. Aber ich kann das Schicksal nicht ändern. Hilft da nur Akzeptanz? Sicherlich, denn es ist wie es ist. Es ist unabänderlich. Und was mache ich daraus in meinem eigenen Leben? Das frage ich mich und es ist auch da ein Prozess es herauszufinden. Denn der Tote hat gar nichts mehr davon oder merkt es gar nicht und würde auch da sich das nie wünschen, aufzugeben, alles kommt von einem selbst. Und wenn wir uns alle nackig machen, wir alle sind gleich und uns allen wird das gleiche treffen und auch Hinterbliebene zurücklassen. Ein Lebenskreislauf....dem ich mich nicht entziehen kann.

Dann ist ja da noch, wo ich mich auch einstimmen kann, das EIGENE Leben: tu ich das im Sinne von dem Verstorbenen oder trage ich ihn einfach nur mit und lebe aber auch mein Leben noch weiter?
Man hat ja auch im Leben des Verstorbenen noch das eigene Leben gelebt, warum soll es dann nicht auch danach weitergehen, auch mit allen Schmerz und traurigen Augenblicken, die immer mal wieder aufkommen werden?
Ich frage mich auch nach zehn Jahren, wie ich mit der Lücke fertig werden soll. Aber ich denke, sie ist einfach da und ich muss sie hinnehmen. Das Leben zwingt praktisch einen dazu.

Ich dachte früher immer, das ist nur ein Spruch, aber ist tatsächlich so: man kann in der Tat wirklich einen Menschen in seinem Herzen weiterleben lassen und ihn mittragen in das eigene Leben und nur an den Kreislauf denken, dass es selbst einen treffen wird und man es den eigenen Hinterbliebenen nicht wünschen möchte.

Ich habe nur meine eigene Sicht dazu getan, habe 6 Menschen in 10 Jahren verloren, davon 5 Verwandte, in allen Altersgruppen, ich hab also schon viel schlucken müssen. Wo weiter die Frage besteht: wann klingelt wieder das Telefon, um mir so eine Nachricht zu überbringen? Ein fernes Familienmitglied muss lernen damit umzugehen, wenn das Telefon jedes Mal klingelt, weil es für sie fortan kein gutes Zeichen war und ist. Wie viel lasse ich dann selbst davon zu, dass ich dieses Denkmuster mal durchbrechen kann? Ich komme auch von jeder Reise mit schlechten Bauchgefühl zurück, weil ich nur 1x erlebt habe, dass ich aus dem Urlaub auch direkt zur Beerdigung meines Bruders durfte, das Ding sitzt noch heute in mir und ich bin nie wieder entspannt aus dem Urlaub zurückgekehrt. Das spreche ich auch an, weil die meisten Menschen, nicht nur einmal mit Trauer konfrontiert werden und wollte das nur mal „da“ lassen.

Erinnerungen sind wertvoller, denn diese vergehen nie. Und auch bei mir gibt es Menschen, meinen Sohn, der mal nur von Erinnerungen leben muss, aber er hat dann sein eigenes Leben und auch selbst eigene Menschen, vielleicht eine Familie um ihn herum, für die es sich zu leben lohnt.

Und auch das, was meine Mutter mir mal sagte, so hart es ist, wie das Schicksal auf einen einschlägt: „am eigenen Leben hängt man ja doch, auch wenn es anders ist“.

Ich wünsche es jedem Menschen, dass diese ihren eigenen Weg finden, Trauer zu tragen und sie zu bewältigen. Wir wären alles nur traurige Menschen auf dieser Welt, wenn es nicht machbar wäre und jeder hat mal getrauert.

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Wandelröschen
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Beitrag So., 21.09.2014, 22:24

Tränen-reich hat geschrieben:Tot ist man in erster Linie erst, wenn alle anderen, die um einen herum waren, die einen kannten, 1. und 2. meinetwegen auch die 3. Generation davor und danach, nicht mehr leben.
(...)
Ich dachte früher immer, das ist nur ein Spruch, aber ist tatsächlich so: man kann in der Tat wirklich einen Menschen in seinem Herzen weiterleben lassen und ihn mittragen in das eigene Leben
(...)
und nur an den Kreislauf denken, dass es selbst einen treffen wird und man es den eigenen Hinterbliebenen nicht wünschen möchte.
Hallo Tränen-reich,
das, was du hier beschreibst, erinnert mich an einen kurzen Spruch, den ich mal las, der mich in meiner Trauer immer begleitet hat und auch Trost spendete:

Tot ist der Mensch nicht, wenn er gestorben ist. Tod ist erst der, der vergessen wurde.

Solange ich die Erinnerung an einen Menschen in mir trage, lebt er in irgendeiner anderen Form in mir weiter. Manche Menschen nehmen sie dann als Schutzengel war, andere auf eine andere Art und Weise. Aber das ist doch auf jedenfall etwas beruhigendes/tröstendes.
Tränen-reich hat geschrieben:und nur an den Kreislauf denken, dass es selbst einen treffen wird und man es den eigenen Hinterbliebenen nicht wünschen möchte.
(...)
Ist es nicht vielleicht auch sein eigenes Dazutun, sich damit nur fertig zu machen, was vermutlich kein Verstorbener gewollt hätte? Ich drehe die Frage immer zu mir um: ich würde das als Tote auch nicht wollen.
Mensch, da kommt mir so ganz spontan eine Idee, ja, ich glaube, das sollte ich in die Tat umsetzen.

Testament.
In einem Testament wird ja idR der materielle Nachlass geregelt. Wie wäre es, da vielleicht auch diverse Briefe zu schreiben an all die Menschen, die man liebt, die man hinterlässt in ihrer Trauer. Ich würde ihnen all das schreiben, was ich ihnen wünsche, wenn ich nicht mehr leben würde. Ich würde nicht wollen, wenn sie jahrelang in ihrer Trauer und ihren Schmerz gefangen sind und leiden. Ich würde mich freuen, wenn sie mich in ihren Herzen weiter tragen würden und an die vielen Momente denken können, die wir zusammen verbracht haben, und weiterhin Freude am Leben spüren, ihre Zukunft gestalten, …
Halt für jeden mir wichtigen Menschen individuell. Vielleicht kann das den Hinterbliebenen helfen, ja, daran glaube ich.
Gruß
Wandelröschen

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viciente
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Beitrag So., 21.09.2014, 22:28

Wandelröschen hat geschrieben:Ich würde ihnen all das schreiben, was ich ihnen wünsche, wenn ich nicht mehr leben würde. Ich würde nicht wollen, wenn sie jahrelang in ihrer Trauer und ihren Schmerz gefangen sind und leiden. Ich würde mich freuen, wenn sie mich in ihren Herzen weiter tragen würden und an die vielen Momente denken können, die wir zusammen verbracht haben, und weiterhin Freude am Leben spüren, ihre Zukunft gestalten, …
.. genau das war u.a. der hintergrund meines beitrags mit der frage an widow was sie denkt, das er sich jetzt wünschen könnte, weil ich das ganz genau so sehe!
Zuletzt geändert von viciente am So., 21.09.2014, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Wandelröschen
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Beitrag So., 21.09.2014, 22:28

Themis hat geschrieben:So lange Liebe empfunden wird, endet Trauer nicht. Glaube ich.
nonStop hat geschrieben:Ja, das sehe ich auch so, die Trauer um einen Menschen den man liebt endet niemals. .
Und an anderer Stelle wurde die Frage gestellt, wie unermesslich eine Liebe wohl sein muss, die eine solche intensive, nicht endende Trauer bewirkt.

Das löst jetzt etwas in mir aus, hat sogar einen negativen Beigeschmack. Klar weiß ich, dass man da vielleicht nicht mit Logik rangehen sollte, aber der Gedanke zwang sich mir sofort auf:
Hieße das denn nicht im Umkehrschluss: Wenn Trauer aber doch irgendwann endet, hat man dann den verstorbenen Menschen etwa nicht richtig/genug geliebt???
Das würde dann ja Schuldgefühle in mir auslösen.

Und dann stellt sich mir auch gleich die Frage: Was heißt das eigentlich, einen Menschen lieben, was ist Liebe?

Liebe hat für mich auch etwas mit Loslassen und Freiheit (dem anderen gewähren) zu tun. Gerade vor ein paar Wochen habe ich einen Spruch gelesen, der mir zu diesem Thema doch aufstieß, der erst ganz harmlos anfing und nach Liebe aussah (keine Bange, der Bogen zu Tod und Trauer kommt noch. Leben-Liebe-Tod gehört halt für mich zusammen):
Für dich würde ich Berge versetzen. Dich würde ich niemals verletzen.
Für dich, da würde ich alles riskieren, denn ich will dich niemals verlieren.

Die ersten drei Aussagen ist etwas, was ich auch unter Liebe verstehe, was ich auch aus Liebe zu einem Menschen für diesen machen würde. Aber dann der vierte Teil, das ist doch eigentlich dann nach diesem Spruch nur eine egoistische, fesselnde Eigenliebe, denn die ersten Sachen werden ja nur gemacht, um ja nicht auf ewig alleine zu sein. Wenn man selber in so einer Beziehung drin ist, wird einem das wahrscheinlich gar nicht bewusst sein.
Wenn in solch einer einnehmenden/fesselnden/symbiotischen Liebesbeziehung ein Partner stirbt, dann muss das ja für den Überlebenden so sein, als wenn ein Teil von ihm selbst stirbt. Da wird dann auch die Trauer und der damit verbundene Schmerz extrem sein und wohl als nie endend empfunden.
Gruß
Wandelröschen

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candle.
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Beitrag So., 21.09.2014, 22:36

Wandelröschen hat geschrieben: Und an anderer Stelle wurde die Frage gestellt, wie unermesslich eine Liebe wohl sein muss, die eine solche intensive, nicht endende Trauer bewirkt.

Das löst jetzt etwas in mir aus, hat sogar einen negativen Beigeschmack. Klar weiß ich, dass man da vielleicht nicht mit Logik rangehen sollte, aber der Gedanke zwang sich mir sofort auf:
Hieße das denn nicht im Umkehrschluss: Wenn Trauer aber doch irgendwann endet, hat man dann den verstorbenen Menschen etwa nicht richtig/genug geliebt???
Das würde dann ja Schuldgefühle in mir auslösen.
Ich denke mal, dass das mit Liebe nicht viel zu tun hat, sondern mit Leid wie z. B. ein recht junger Mensch unter starken Leiden verstirbt und wie dicht man dabei an der Person dran ist.

Besser kann ich es mal wieder nicht schreiben.

candle
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nonStop
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Beitrag So., 21.09.2014, 22:56

Das die Trauer nie endet, ist für mich so :
Traurig sein, hin und wieder mal, nicht überwiegend, das die Person nicht mehr da ist .. Doch die Liebe wird für mich nicht an der Trauer(Zeit) gemessen. Dann dürfte man ja niewieder glücklich sein. Nein, .. Wenn ich es schaffe, nach der aktiven trauerphase, aktiv weiterzuleben, den verstorben in mein Herzen mitnehme, ihn in Ehre halt, ihn im positiven Licht des leben lasse, positiv mit verwanten oder Freunde Erinnerung Teile, Geburtstag und Sterbtage ( ein Licht in der Kirche zünde ) etc.. Auch mal traurig sein, dass er bestimmte Dinge nicht erleben konnte , deshalb endet für mich auch die Trauer ( das traurig sein über den Verlust dieser Person ) niemals.. Auch die Traurigkeit hin und wieder mal tragen und aushalten, gehört für mich dazu..

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Beitrag So., 21.09.2014, 23:25

Danke nonStop,

das macht es für mich klarer, was du meinst mit nie enden
Gruß
Wandelröschen

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nonStop
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Beitrag So., 21.09.2014, 23:30

Ich kenne einen Menschen, sehr taff.. Ihre Geschichte in Kurzfassung .. Mann kennengelernt kurz nachdem die Ausbildung endete, geheiratet, schwanger geworden .. Sie bekamen einen kleinen Jungen .. Was keiner von den beiden ahnte war.. Dieser Junge kam schwers behindert zur Welt, weil ein x Chromosom fehlte, sie hatte diesen gen defekt und wusste nichts davon, bis der kleine auf die Welt kam, während der Schwangerschaft wurde auch nichts auffälliges festgestellt, alle stellten sich auf ein gesundes Kind ein .. Kaum war der kleine auf der Welt, wurde er ihr aus den Armen gerissen, sie wusste noch nicht warum, erst etwas später kamen die Ärzte und sagten ihr was los sei.. Er wird nie laufen, nie sprechen, nie essen, nie ohne Hilfe atmen können, noch diverses anderes.. Er könnte auch nicht schwitzen, war ein Albino etc.. Er braucht 24 Std Betreuung .. Besondere Nahrung und und und.. Ständige Krankenhaus Aufenthalte, Uni Professoren wollten diesen seltenen Fall studieren, .. Diese beiden Menschen Taten alles für das Kind, sie wüssten, lange wird es nicht leben.. Sie teilten sich ihre Zeiten untereinander auf, Berufstätigkeit waren beide, hatten auch Hilfe von Krankenpfleger für Zuhause, sie liebten dieses Kind .. Sie merkten , es mag Musik.. Seine Mimik veränderte sich dann und er wurde ruhiger .. Sie sind einmal extra für das Kind zum Kelly Konzert ( Open air ) haben da im Auto für den kleinen alles hergerichtet und dann mit den kleinen die Musik genossen.. Das Leben war schwer für alle Beteiligten zu diesen Zeitpunkt, " freunde" wendeten sich ab, behindertes Kind ist ja nicht jedermanns Sache.. Beruflich ging es auch weiter, sie wollte ihren Meister machen, während dieser Phase starb der kleine mit 4 Jahren, wegen drei Tage Fieber.. Er konnte ja nicht schwitzen .. Noch während der trauerzeit machte sie ihr Meister Titel .. Der kleine wurde See bestattet.. Zu bestimmten Tagen Reisen die beiden an einen bestimmten Ort, den der kleine liebte, und Gedenken ihn .. Ein Foto trägt sie immer bei sich, sie liebt ihn immernoch wie am ersten Tag seines so kurzen Lebens .. Sie hat ihr einziges Kind verloren, das Risiko ein zweites zu bekommen zu groß durch diesen gen defekt .. Was den blenden bleibt ist die Erinnerung .. Und die hat sie, positiv .. Und die beiden haben nie ihren Lebensmut verloren, trotz dieses schwere Schicksal... Beide lachen sehr sehr gerne, sie ist eine sehr positive Person.. Eine ganz tolle Frau, sie hat mein Respekt .. Wie die beiden das alles gemeistert haben.. Wenn Sie von Ihren Sohn spricht spürt man die Liebe zu ihn, diese Liebe ist all Gegenwertig, Trauerphasen dazwischen sind ganz normal. Dieser Weg ist steinig und schwer .. Aber es ist zu schaffen aus dieser absoluten Traurigkeit auszusteigen und den verstorbenen sehr tief zu lieben und zu Ehren ..

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Mia Wallace
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Beitrag Mi., 01.10.2014, 20:41

Widow hat geschrieben: ich bin die, bin meine Trauer um den Liebsten, im Leben, meinem, meinem Rest davon.

ich blieb beim Lesen an diesem Satz hängen.
Das klingt als sei deine Trauer für dich identitätsstiftend.

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Mia Wallace
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Beitrag Mo., 13.10.2014, 14:14

ziegenkind hat geschrieben:manche menschen sprechen von sich, andere sprechen meist darüber, wie die dinge im allgemeinen und grundsätzlichen sind, sie humpeln also mit der krücke der beruhigend verlogenen "moral" des "das ist eben so", die nie eine moral war.

es kann als "Deckel drauf" daherkommen.
Kann.
Muss aber nicht.
Wer kann über die Motive und das Innerste anderer Menschen Bescheid wissen?

Es ist auch möglich, das Deckeln und Moralisieren und Kleintrösten überall zu vermuten und zu wittern
Und dann zu beginnen zu wüten.
zu dem Zweck, die eigene Trauer (ebenfalls) nicht (oder weniger) spüren zu müssen.

Weil es vielleicht leichter ist, zu wüten und die Zähne zu fletschen und um sich zu schlagen
(.....weil man nicht gesehen wird, weil man nicht verstanden wird, weil die Trauer nicht gesehen und verstanden wird, ........)
als die Trauer zu sich zu nehmen, zu spüren und da sein zu lassen.
Unabhängig von "den anderen".
So lange man schreit "keiner versteht mich" , "keiner sieht mich", "keine hilft", "man lässt mich allein allein", "andere haben es besser/leichter/anders" "ich werde nicht ernst genommen und gesehen, wenn man versucht, mich zu trösten" und wütend auf andere sein kann, die etwas nicht richtig machen, muss man sich weniger mit der ureigensten Trauer auseinandersetzen.

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