Themis hat geschrieben:So lange Liebe empfunden wird, endet Trauer nicht. Glaube ich.
nonStop hat geschrieben:Ja, das sehe ich auch so, die Trauer um einen Menschen den man liebt endet niemals. .
Und an anderer Stelle wurde die Frage gestellt, wie unermesslich eine Liebe wohl sein muss, die eine solche intensive, nicht endende Trauer bewirkt.
Das löst jetzt etwas in mir aus, hat sogar einen negativen Beigeschmack. Klar weiß ich, dass man da vielleicht nicht mit Logik rangehen sollte, aber der Gedanke zwang sich mir sofort auf:
Hieße das denn nicht im Umkehrschluss: Wenn Trauer aber doch irgendwann endet, hat man dann den verstorbenen Menschen etwa nicht richtig/genug geliebt???
Das würde dann ja Schuldgefühle in mir auslösen.
Und dann stellt sich mir auch gleich die Frage: Was heißt das eigentlich, einen Menschen lieben, was ist Liebe?
Liebe hat für mich auch etwas mit Loslassen und Freiheit (dem anderen gewähren) zu tun. Gerade vor ein paar Wochen habe ich einen Spruch gelesen, der mir zu diesem Thema doch aufstieß, der erst ganz harmlos anfing und nach Liebe aussah (keine Bange, der Bogen zu Tod und Trauer kommt noch. Leben-Liebe-Tod gehört halt für mich zusammen):
Für dich würde ich Berge versetzen. Dich würde ich niemals verletzen.
Für dich, da würde ich alles riskieren, denn ich will dich niemals verlieren.
Die ersten drei Aussagen ist etwas, was ich auch unter Liebe verstehe, was ich auch aus Liebe zu einem Menschen für diesen machen würde. Aber dann der vierte Teil, das ist doch eigentlich dann nach diesem Spruch nur eine egoistische, fesselnde Eigenliebe, denn die ersten Sachen werden ja nur gemacht, um ja nicht auf ewig alleine zu sein. Wenn man selber in so einer Beziehung drin ist, wird einem das wahrscheinlich gar nicht bewusst sein.
Wenn in solch einer einnehmenden/fesselnden/symbiotischen Liebesbeziehung ein Partner stirbt, dann muss das ja für den Überlebenden so sein, als wenn ein Teil von ihm selbst stirbt. Da wird dann auch die Trauer und der damit verbundene Schmerz extrem sein und wohl als nie endend empfunden.