Wie gehen eure Theras damit um, wenn ihr total abdreht?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

pandas
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Beitrag Do., 02.10.2014, 18:02

Tristezza hat geschrieben:
pandas hat geschrieben:Bitte genau lesen und Kontext beachten.
Hab ich doch: "Alle anderen sprechen leider nicht vor der Tat." Im nächsten Absatz relativierst du das zwar wieder, aber ich kann einen so gefährlichen und erwiesenermaßen falschen Satz nicht einfach unkommentiert stehen lassen.
Nein, ich habe doch einen Vergleich angestellt, der erwiesenermassen richtig ist.
Statistisch gesehen sprechen Menschen, die an ihrem Selbstmord sterben, weniger in Ankündigungen davon als Menschen, die ihn überleben. Ja, das kann auch bei zweiteren dann ein Hilfeschrei sein, aber warum schreiben diese Menschen dann, sie würden keine Hilfe wollen, wenn sie mit Angehörigen darüber reden, sondern nur Respekt und die Bekundung, man seie traurig darüber? Und behaupten zudem, es sei egoistisch, wenn dann Therapeut oder Angehörige über das bei ihnen verursachte Leid sprechen (kann bei Angehörigen ja bis zum Folgesuizid gehen)? Was soll an einem solchen Gerede nicht gefährlich sein und warum wird das dann auch immer verallgemeinernd ins Forum geschrieben?
Wieso bleiben die Poster mit ihren gewagten Behauptungen nicht bei sich?
Stattdessen greifen diese Poster gerne andere User an, die dann ihre "absolut sicheren" Thesen zur "Sterbehilfe bei psychisch kranken Menschen" kontrastieren, und zwar in abwertender Weise, die mitunter eher dann die anderen User leiden lässt.

Das ist auch keine Relation, sondern ich treffe ein Aussage, da ich der Überzeugung bin, dass die Behauptungen der Vorposter mit ihren Behauptungen, es sei ein Egoismus der Therapeuten, bei ausgesprochenen Selbstmordgedanken lebenserhaltend zu intervenieren, bei anderen Menschen mit Selbstmordgedanken deren Selbstmordgedanken bestärken können.

Und meine Aussagen beruhen auch auf konkreten Erfahrungswerten.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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nonStop
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Beitrag Do., 02.10.2014, 18:26

Für mich ist es immer richtig einzuschreiten wenn sich mir jemand gegenüber stellt und mit suizidalen droht, wenn er mit mir "nur" über seine Gedanken darüber spricht, könnte ich ihn bitten, Hilfe zu suchen ( weil er vllt nicht wirklich gehen will ) droht er mir aber Ziel genau" ich springe gleich " , reagiere ich nach den erste Hilfe Gebot gesetzt mit Polizei, Krankenwagen etc.. Nicht weil es das Gesetz mir vorschreibt sondern weil ich denke das dieser Menschen Hilfe braucht es aber nicht anders in seiner Not kommunizeren kann


kaja
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Beitrag Do., 02.10.2014, 19:00

Sinnlos.
Scheinbar sind hier mal wieder einige zu unflexibel um einem Threadverlauf zu folgen, der nunmal auf Seite 6 nicht mehr der Ausgangsfragestellung entspricht weil im Verlauf User ihre persönliche Meinung / Erfahrungen / Weltsicht posten und darauf reagiert wird.
Es geht mal wieder nicht um einen gewinnbringenden Diskurs, sondern nur darum die eigene Anschauung als einzig Richtige durchzuboxen.
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nonStop
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Beitrag Do., 02.10.2014, 19:32

Es ist mir lieber Menschen zu helfen als sie zu ermutigen sich umzubringen..mein Ziel ist es zu helfen und jeder gibt Schluss endlich nur seine Erfahrungen und Einstellungen wieder, das ist nun mal so in ein Forum..Ich werde niemals einen Menschen dazu ermutigen sich aufzugeben ..im Gegenteil , ich rette lieber ...weil es sich lohnt zu helfen

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kaja
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Beitrag Do., 02.10.2014, 19:54

Und genau diese Arroganz finde ich so unangebracht.
Etwas als Rettung zu bezeichnen ohne zu berücksichtigen das die "Rettung" eine Verlängerung von Leid bedeuten kann. Wie kann man nur davon ausgehen das der eigene Maßstab auf andere Menschen umgelegt werden kann ?
Besser zu wissen was jemand ertragen kann oder muss als der Betreffende selbst.
Ich finde das einfach unglaublich selbstherrlich und falsch.
Ich habe kein Recht für andere zu bestimmen was sie zu empfinden haben.
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Mia Wallace
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Beitrag Do., 02.10.2014, 20:33

kaja hat geschrieben: Menschen die ich wirklich liebe sollen nicht leiden weil ich meinen Egoismus durchsetze und sie mit meiner evtl. Trauer erpresse.
Heißt das, dass für dich deine eigenen Wünsche und Gefühle weniger Bedeutung haben, als die des anderen?
kaja hat geschrieben:Der Wunsch sterben zu wollen hat für mich die gleiche Berechtigung ausgesprochen werden zu können, wie der Wunsch lange zu leben. Der Tod gehört nunmal auch zum Leben und ich halte mich nicht für Gott, der bestimmen kann wieviel Leid jemand ertragen kann/muss und ob der Einzelne zu Gunsten anderer gefälligst weiter zu atmen hat
Manchmal verhindert eine psychische Erkrankung eine realistischen Blick. Ich kenne jemanden, der heute froh ist, dass man ih in der tiefsten Depression, als er glaubte, das Leiden nicht mehr ertragen zu können, am Suizid gehindert hat.
Ich stelle es mir auch befremdlich vor, wenn ein Therapeut, dem ein Klient von seinen Suizidabsichten erzählt, etwa sagen würde. "Ach Herr/Frau X das tut mir leid, ich habe gerne mit ihnen gearbeitet, aber natürlich ist es ok, das sie entschieden haben, ihr Leid nicht mehr zu ertragen. Machen sie es gut. Adieu.

kaja hat geschrieben: Menschen kommunizieren nunmal mit ihren Artgenossen, simple Biologie).
Kommunikation und sich mitteilen verfolgt immer ein Ziel, sonst wäre sie sinnlos. Wer wollte beurteilen, was dieses Ziel im Einzelfall ist?

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 02.10.2014, 20:58

kaja hat geschrieben: Etwas als Rettung zu bezeichnen ohne zu berücksichtigen das die "Rettung" eine Verlängerung von Leid bedeuten kann. Wie kann man nur davon ausgehen das der eigene Maßstab auf andere Menschen umgelegt werden kann ?
Besser zu wissen was jemand ertragen kann oder muss als der Betreffende selbst.
Ich finde das einfach unglaublich selbstherrlich und falsch.
Ich habe kein Recht für andere zu bestimmen was sie zu empfinden haben.
Ich glaube, es kann potentiell beides sein: Rettung oder Verlängerung von Leid. Vielleicht auch beides zugleich.
Das kann niemand wissen, wir alle können nicht in die Zukunft schauen. Auch der Betreffende selbst nicht.

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nonStop
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Beitrag Do., 02.10.2014, 21:25

@ kaja , glaubt du denn wirklich dass nur deine Betrachtungsweise die richtige ist ? Über Leben und Tod zu entscheiden ...wer sollte das können ? Das kann keiner ausser die Ärzte, die ja ein Eid leisten , Leben zu erhalten und nicht auszulöschen ...Ich lege die Verantwortung für eine suizid Person lieber in deren Hände, als selbst zu entscheiden was gut wäre oder auch nicht gut wäre ..Ich bin nicht Gott und entscheide nicht über Leben und Tod, stehe aber auch nicht daneben und tue nix ...


kaja
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Beitrag Do., 02.10.2014, 22:34

Über sein eigenes Leben oder Sterben hat nur einer das Recht eine Entscheidung zu treffen : der Betreffende selbst.
Niemand hat das Recht einen anderen Menschen zum Leben oder Sterben zu zwingen.

Wenn es um das Elementarste geht, nämlich Leben oder Tod dann sind meine Gefühle zweitrangig. Ich will nicht so egoistisch sein jemandem ein Leben voller Leid aufzuzwingen nur damit ich diesen Menschen behalten kann (im Grunde wäre mir der Mensch dann egal, denn da ginge es nur um mich, mich, mich...).
Und diese eine Sache ist nunmal ausschließlich vom Betreffenden zu entscheiden. Ich habe nicht vor jemanden in dieser Situation noch emotional zu erpressen, sondern ihm mitzuteilen das es mich sehr traurig machen wird aber das ich seine Entscheidung respektiere und Achtung davor habe.

Jemand der mitteilen will wie super er das Leben findet hat dazu genau die gleiche Berechtigung wir jemand für den der Tod eine Erlösung ist.
Wenn man sich fragt warum die eigene Einstellung kommuniziert wird dann immer für beide Varianten.
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nonStop
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Beitrag Do., 02.10.2014, 23:42

es gibt doch nicht nur schwarz und weiß, sondern mehrere variable.
Und über ein Gedanken zu sprechen ( den man evtl gar nicht umsetzt ) ist immer noch was anderes als wenn man sein gegenüber explizit droht .. die meisten die drohen, erklären sich nicht stundenlang, sondern lassen verlauten.. "ich springe gleich" .. variante 1.. droht weil ihn emotionale nähe fehlt, sich einsam und verlassen fühlt.. er droht aber nur mit dem sprung weil er seine bedürnisse nicht anderes einfordern kann..
variante 2 .. tief depressiv..sagt auch nur diesen satz..ich springe .. eigentlich kann man diesen menschen helfen und er würde sein leben nicht beenden wollen wenn er nicht depressiv wäre ( krankheitsbild suizidgefährdet ) variante 3.. will nur erpressen um seine intressen durchzusetzen, er spielt nur mit der drohung , wird es nicht tun, sagt aber auch nur diesen einen satz.
variante 4.. schwerst traumatisiert, hat zur zeit alles verloren auch sein lebensmut, weiss kein ausweg mehr, hat nur diesen tunnelblick, wird es tun, will er es wirklich

Diese varianten lassen sich fortführen bis wir bei 100 oder mehr angekommen sind.. du bist nun die person die nur diese drohung ( nicht ein gedanke ) sondern eine ernstgemeinte, ernstzunehmende drohung empfängt.. alle varianten benutzen nun nur diesen einen satz .. "ich gehe jetzt " woher willst du den wissen welche variante vor dir steht und droht ? von 100 varianten, gäbe es nur eine die wirklich aus überzeugung und aus selbstbestimmungsrecht gehen will, die restlichen 99 nicht.. und nun ?? es gibt nicht umsonst die erste hilfe leistung , sie wird diesen 99 varianten das leben retten und mindestens 80 freuen sich darüber.. würde ich keine variante ernst nehmen, würde ich mich auch der unterlassener hilfeleistung strafbar machen, weil es eben die 99 varianten gibt, die sich über eine rettung freuen würden.. ein psychologe, ein therapeut , kennt seine klienten und ich denke das er auch die variante erkenen kann, die vor ihm steht und droht, ein laie kennt diesen menschen evtl nicht und muss reagieren.. und deshalb entscheide ich mich immer dafür die rettung zu rufen, ich bin Laie aber auch schon einige mal mit drohungen konfrontiert worden, ich werde immer gleich reagieren, denn ich kann nicht unterscheiden welche variante vor mir steht und droht, sich jetzt das leben nehmen zu wollen.. für mich ist damit auch nun alles gesagt, ich bin raus hier .. hoffe aber das ich mit meiner positiven lebenseinstellung auch menschen helfen kann, die nicht gehen wollten, auch wenn sie drohen


kaja
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 00:01

Behalt deine positive Lebenseinstellung, aber akzeptiere eben auch das es deine Einstellung ist und sie nicht für alle Menschen gültig ist.
Es gibt nunmal auch Lebenssituationen die nicht veränderbar sind und aus denen herraus sich jemand dazu entscheidet sein Leid zu beenden.

Wenn mich jemand bittet für ihn die Rettung zu rufen oder ihn in die Klapse zu begleiten, bin ich die Letzte die solche Hilfe verweigert.
Ich bin schon auf vielfältige Weise mit dem Freitod konfrontiert gewesen, auch hier im Forum, und ich denke nicht das mir jemand nachsagen kann ich hätte für das Leben/Sterben plädiert oder nach einem Suizidversuch Vorhaltungen gemacht. Ich bleibe da immer sehr ruhig und bin bezüglich diesen Themas mit mir im Reinen.

Ich habe genau diese Diskussion mal mit dem Therapeuten geführt zu dem ich gegangen bin. Auch seine Aussage war das er dann mit Freiheitsentzug und Fremdbestimmung reagieren müsste, ABER er sagte auch das es durchaus eine Diskrepanz gibt zwischen dem was er beruflich tun muss und dem Umgang mit einem Freund im Privatleben.
Als ich ihn fragte was er an Stelle des Klienten tun würde wenn er mit jeglicher Äußerung in Richtung Freitod seine Selbstbestimmung riskiert, antwortete er das er es nicht thematisieren würde sondern "nur" über die Probleme spräche die zu seiner Entscheidung führen würden.
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nonStop
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 00:25

kaja hat geschrieben:Behalt deine positive Lebenseinstellung, aber akzeptiere eben auch das es deine Einstellung ist und sie nicht für alle Menschen gültig ist.
Dito ... Du hast mich nicht verstanden und wirst es wohl auch nicht.. Das macht nix, damit kann ich leben.. Nicht aber mit einer Fehlentscheidung die ein anderes Leben betrifft, weil ich keine Rettung aktiviert habe.. Für so erhaben halte ich mich nicht, zu entscheiden zu wagen, welche Variante vor mir steht, mit diesen einen Satz.. Es könnte immer die Variante sein, die sich für das Leben entscheidet, nachdem es die Hilfe bekommt .. Gefahr im Verzug , kennst du doch oder ? Ich halte keine Händchen und Leiste passive Sterbehilfe , das hat nix mit meiner Meinung zu tun, sondern mit meiner Fähigkeiten nicht die Augen zu verschließen und DROHUNG ernst zu nehmen .. Ich denke, du hälst dich für erhabener zu entscheiden zu können, welche Variante nach dem Tod schreit , doch gerne leben möchte, aber fest steckt.. Ich will das nicht entscheiden und lasse mir das auch nicht aufzwingen


kaja
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 03:56

So bleibt jeder bei seinem.
Du hältst dich für den Herrn über Leben und Tod und ich überlasse es dem Betreffenden selbst.
Daran ändert auch deine Abwertung meiner Meinung und Person nichts.
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hopelife
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 12:38

nonStop, es verlangt doch keiner und erst Recht nicht kaja, das erklärte sie dir ja bereits, dass du jemanden beim Sterben helfen sollst.

Ich teile sehr die Einstellung von Mia, das einem manchmal der realistische Blick verloren gehen kann, ich kann die Argumentation von kaja dennoch sehr gut nachvollziehen.
ich ärgere mich auch etwas über einige Beiträge, einige stellen ihre eigene Statistik auf.
nonStop, Depressionen sind keine Frage der Einstellung. Hast du schon einmal miterlebt, wie sich depressive Patienten mit Nebenwirkungen der von Psychopharmaka quälen, nur damit sie ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen können? Es geht doch nicht um kurzzeitige Krisen, sondern um stilles, meist jahrelanges oftmals unsichtbares Leiden, da wo selbst die Medizin nicht mehr helfen kann.
Ein Menschen, der eingesperrt ist in einem Leiden.
Hier fehlt mir deinerseits das Empathievermögen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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nonStop
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 12:46

Die Menschen sind verschieden und ich bin ein verantwortungsvoller Mensch ..das wird immer so bleiben ..Ich lebe damit sehr gut

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