DIS: Ich verstehe das nicht
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@ Wandelröschen: Man kann sich das, was du schreibst, ohnehin schwer vorstellen. Hauptperson Wandelröschen, erkennen das auch die anderen im System an?
Gut, das mit dem funktionieren auf hohem Niveau, das ist bei vielen Störungen und Behinderungen der Fall.
Es ist denkbar, dass diese Kinderchen aus den Multi-Foren das auch in der Therapie so handhaben. Im RL geht das nicht so einfach. Ich meine, wenn man Kinderanteile hat, dann auch im RL, aber hineinsteigern wird man sich da nicht so leicht, wenn man noch für voll genommen werden will.
Gut, das mit dem funktionieren auf hohem Niveau, das ist bei vielen Störungen und Behinderungen der Fall.
Es ist denkbar, dass diese Kinderchen aus den Multi-Foren das auch in der Therapie so handhaben. Im RL geht das nicht so einfach. Ich meine, wenn man Kinderanteile hat, dann auch im RL, aber hineinsteigern wird man sich da nicht so leicht, wenn man noch für voll genommen werden will.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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@ Widow,
Du erwartest mir (wie immer) zu viel von anderen Klienten. Nicht mal Therapeuten sind dazu in der Lage eine DIS von einer Dp zu unterscheiden. Wie soll da ein Klient über das Wissen verfügen, über das nicht mal Therapeuten verfügen?
Wenn ein Therapeut sich als Profi ausgibt ("Ich bin Traumatherapeut", "ich habe bei Huber eine Fortbildung gemacht", das, was ich ihnen erzähle ist alles wissenschaftlich fundiert" usw.) dann glaubt man das erst mal, solange bis die ersten Zweifel auftreten und solange, bis man sich quer durch die Literatur gelesen hat und feststellt, dass man selber aber ganz anders ist als das, was über DIS in den Büchern steht.
@ hopeless81
Wenn du magst, dann lies dir mal folgenden Link durch:
Opferentschädigung – Dissoziative Identitätsstörung als Folge sexuellen Missbrauchs?
Ein Zwischenbericht
von Jürgen Voß, Leitender Regierungsdirektor vom Versorgungsamt Hannover
aus ZfS 4/2005,S 100, Asgard Verlag, Sankt Augustin,
ZfS: Das Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung
http://psychoinduktion.blogspot.de/2010 ... -mode.html
heute gebe ich dir Recht. Damals hatte ich weder das Wissen darüber, was ein DSM (ICD) ist und wie es konstruiert wird noch was eine DIS ist und wie man eine DIS abgrenzen muss von den dissozitaiven Symptomen unter denen ich litt. Und zuguter Letzt wusste ich nicht mal, dass man das, worunter ich litt, Depersonalisation (Dp) nennt. Den Begriff Dp hörte ich erstmalig nach Therapieende. Mir wurde erklärt, dass man das, was ich habe, DIS nennt.Wer sich also in solchen Hypothesen gut aufgehoben fühlt, der muss dann auch alle paar Jahre die entsprechenden neuen Krankheitssymptome ausbilden.
Du erwartest mir (wie immer) zu viel von anderen Klienten. Nicht mal Therapeuten sind dazu in der Lage eine DIS von einer Dp zu unterscheiden. Wie soll da ein Klient über das Wissen verfügen, über das nicht mal Therapeuten verfügen?
Wenn ein Therapeut sich als Profi ausgibt ("Ich bin Traumatherapeut", "ich habe bei Huber eine Fortbildung gemacht", das, was ich ihnen erzähle ist alles wissenschaftlich fundiert" usw.) dann glaubt man das erst mal, solange bis die ersten Zweifel auftreten und solange, bis man sich quer durch die Literatur gelesen hat und feststellt, dass man selber aber ganz anders ist als das, was über DIS in den Büchern steht.
@ hopeless81
Nicht nur Deine, ...das waren Therapeuten, die voll auf Michaela Huber abfahren, die halte ich ja auch für vollkommen gestört und am Leben vorbei, aber das ist nur meine Meinung.
Wenn du magst, dann lies dir mal folgenden Link durch:
Psycho-Mode(...)
8. Michaela Huber „Multiple Persönlichkeiten; Überlebende extremer Gewalt“, Erstausgabe 1995, Fischer – Verlag. Eine Erklärung für die fast wortgleichen Beschreibungen könnte sich daraus ergeben, dass in dem Buch entsprechende Schilderungen enthalten sind und Therapeuten sich nach eigener Einlassung bei der Behandlung von Patientinnen an Empfehlungen des Buches hielten. Ebenso ergab sich aus den Aktenunterlagen, dass auch Antragstellerinnen sich durch das Buch informiert hatten.
(...)
Opferentschädigung – Dissoziative Identitätsstörung als Folge sexuellen Missbrauchs?
Ein Zwischenbericht
von Jürgen Voß, Leitender Regierungsdirektor vom Versorgungsamt Hannover
aus ZfS 4/2005,S 100, Asgard Verlag, Sankt Augustin,
ZfS: Das Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung
http://psychoinduktion.blogspot.de/2010 ... -mode.html
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Falsch, Jenny: Du kannst mir gar nicht "Recht" geben, weil ich das, was Du geschrieben hast und was ich in den meine Äußerungen betreffenden wesentlichen Partien von Dir nochmals zitiert habe, weder gesagt habe noch meine!Jenny Doe hat geschrieben:@ Widow,
heute gebe ich dir Recht. Damals hatte ich weder das Wissen darüber, was ein DSM (ICD) ist und wie es konstruiert wird noch was eine DIS ist und wie man eine DIS abgrenzen muss von den dissozitaiven Symptomen unter denen ich litt. Und zuguter Letzt wusste ich nicht mal, dass man das, worunter ich litt, Depersonalisation (Dp) nennt. Den Begriff Dp hörte ich erstmalig nach Therapieende. Mir wurde erklärt, dass man das, was ich habe, DIS nennt.
Mir geht es gerade darum, dass DSM/ICD nichts anderes als Blahblahblupp und Schnuddeldei sind, die sich alle paar Jahre ändern.
Mir geht es gerade darum, Menschen, die leiden, weil sie "anders" sind: Weil sie nicht leben wollen; weil sie nicht wissen, was sie tun; weil sie dauerhaft nicht wissen, wer sie sind; weil ihnen ihre gesunden Beine versagen oder ihre gesunden Finger; weil sie nicht mehr ihr Gesicht waschen möchten, ihre Kinder in den Arm nehmen, ihre Blumen gießen, ihren Briefkasten aufschließen (und wer jetzt daraus eine "Hierarchie" bastelt, der ist selbst gestört!); weil sie Schmerzen haben da, wo "doch gar nichts weh tun kann" (und sei es in ihrem Geist) -
mir geht es darum, dass solche Menschen, denen es so geht wie uns,
sich nicht den "Diagnosen" unterwerfen!
Die, die Diagnosen, ändern sich ständig. Die müssen sich ständig ändern, denn noch hat die Menschheit nicht herausgefunden, was ein Mensch ist. Und der unterscheidet sich nicht nur von den anderen Lebensformen, der unterscheidet sich auch von seinesgleichen massiv.
- Wer seine individuellen Entwicklungszustände aufgesplittert und fixiert in sich trägt, so dass sie als Splitter immer wieder in seine Jetztwelt ragen, der hat ein Problem. Das bezweifle ich nicht.
Doch ich glaube nicht daran, dass ICD oder DSM dieses Problem allein durch ihr Vorhandensein verkleinern. Und ich glaube auch nicht daran, dass sich auf den ständig sich ändernden ICD- oder DSM-Diagnosen wirksame Therapien aufbauen lassen.
Ich glaube aber daran, dass sich vieles auch an schlimmen psychischen Erkrankungen auf einen besseren Weg bringen lässt durch eine/n aufmerksame/n, einfühlsame/n und geduldige/n PsychotherapeutIn.
Eine/n, die/der möglichst wenig auf jene zunfteigenen Handwerksbücher gibt!
w
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@ Widow: Ich wäre mir da nicht so sicher. Deinen letzten Satz könnte man unterschreiben, wenn er denn besser wäre. Es würde sich doch das Gleiche abspielen. Da zieht halt jeder sein Ding durch, eben auch eine Michaela Huber. Viele Patienten waren sicher auch mit ihr zufrieden und haben sie als geduldig, verständnisvoll und was auch immer wahrgenommen.
Auf gut Deutsch hieße das also, sich auf gut Glück jmd. zu suchen und zu hoffen, dass man nicht an einen Soziopathen gelangt, die bekanntlich deshalb aufsteigen, weil sie Leute beeinflussen können, wenns hart auf hart geht aber auch über Leichen gehen können. Und das wäre doch nicht viel anders, als es heute ist.
Auf gut Deutsch hieße das also, sich auf gut Glück jmd. zu suchen und zu hoffen, dass man nicht an einen Soziopathen gelangt, die bekanntlich deshalb aufsteigen, weil sie Leute beeinflussen können, wenns hart auf hart geht aber auch über Leichen gehen können. Und das wäre doch nicht viel anders, als es heute ist.
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Ich sehe das zwar nicht als Hauptschwierigkeit an (sondern als Nebensache). Insofern kann ich damit leben: Aber ich wünschte manche Spezies der Therapeutenzunft hätten mich mal darauf hinweisen können, dass eine Schwierigkeit, die ich gelegentlich schilderte (sogar) einer (recht klar umrissenen) Störung entspricht. Ich hatte richtige Aha-Effekte als ich kürzlich selbst darüber stolperte. Reihenweise.Widow hat geschrieben:Ich glaube aber daran, dass sich vieles auch an schlimmen psychischen Erkrankungen auf einen besseren Weg bringen lässt durch eine/n aufmerksame/n, einfühlsame/n und geduldige/n PsychotherapeutIn.
Eine/n, die/der möglichst wenig auf jene zunfteigenen Handwerksbücher gibt!
Stattdessen war es bisher eher so, dass man sich das auch nicht so recht hat erklären konnte (so zumindest mein Eindruck). Ratlosigkeit. Aussagen, wo ich merkte, das passt nicht so recht (und was mich eher noch schlechter fühlen lässt, wenn ich mich frage, warum das bei mir anders ist... oder ob es vielleicht nicht nachvollziehbar ist). Aliengefühl auf meiner Seite... DAS ließ mich "gestört" fühlen. Und geholfen hat mir das Gespräch auch nicht so recht, so dass ich mir selbst manches erarbeiten musste.
Die Erkenntnis, dass das sogar beschrieben ist, brachte hingegen eine gewisse Normalisierung und Erleichterung. Hehe, und das, was ich bisher intuitiv als eine Hilfemaßnahme anwendete, war sogar ebenfalls beschrieben. Hätte mich ja mal jemand darauf hinweisen können... aber vermutlich wusste man das selbst nicht. Wer weiß schon alles und kann sich in alles einfühlen... halte ich für unmöglich.
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Oder dass es ähnlich erlebt wird... z.B. bei dem oben angesprochenen Punkt hätten 75% der Beschreibungen (inhaltlich) von mir sein können (na gut, mein Schreibstil wäre vermutlich abweichend gewesen und es gäbe mehr Rechtschreib-, Grammatik- sowie Tippfehler ).Jenny hat geschrieben:Eine Erklärung für die fast wortgleichen Beschreibungen könnte sich daraus ergeben, dass in dem Buch entsprechende Schilderungen enthalten sind und Therapeuten sich nach eigener Einlassung bei der Behandlung von Patientinnen an Empfehlungen des Buches hielten.
Natürlich ist es problematisch, wenn Patienten plötzlich Symptome haben, die vorher nicht vorhanden waren. Keine Frage.
Aber im Normalfall wird hoffentlich umgekehrt "ein Schuh draus", dass eine (sicherlich teilweise insuffiziente) Katalogisierung des ICD auch Erfahrungswerte systematisiert, was anderen Patienten hilft bzw. geholfen hat.
War glaubt, allein Beziehung hilft, kann ja trotzdem so verfahren... meiner Meinung hängt das auch etwas von der Störung ab. Also gerade bei klar umrissenen Störungen, gibt es teilweise bereits recht einfach Mittel, die anschlagen können.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Man kann natürlich von Michaela Huber halten was man mag. Im Optimalfall umschreibt Literatur (auch die von M. Huber) Phänomene, die es wirklich gibt. Das genannte Buch kenne ich jedoch nicht. Die Systematisierung von beobachtbaren (psychischen) Phänomenen erfolgt in einem Katalog (wie dem ICD). Natürlich ist dieser nicht überschneidungsfrei. Man weiß noch nicht alles psychischen Störungen, usw. Also: Diese Kataloge sind natürlich nicht perfekt (und werden es auch nie sein). Aber im Optimalfall kann der Behandler etwas entnehmen, was dem Patienten helfen könnte, da es anderen Patienten bereits geholfen hat (dazu gibt es ja systematische Untersuchungen).
Darauf kann man m.M.n. nicht verzichten, weil durch manche Behandlungen auch Artefakte entstehen stehen (sei es durch Fehlbehandlung oder sogar fachkundige Behandlung). Oder weil es Leute gibt, die sich in Foren oder der Literatur etwas anlesen und dann evtl. auch Symptome entwickeln. Und ja, ich glaube, auch das kann es geben. Teilweise bewusst (unfreiwillig habe ich mal ein Telefonat eine Mitpatienten im Zimmer nebenan mithören müssen/können, so dass diese Schlussfolgerung sehr nahe lag... wegen bestimmter Anträge). Oder weil man etwas liest oder vom Therapeuten aufschnappt und das zu eigenem macht, obwohl es das eigentlich nicht ist und nie war. Wenn ich mich (in der Therapie) mit etwas nicht identifzieren kann, habe ich bisher immer versucht, dies zurückzuweisen.
Darauf kann man m.M.n. nicht verzichten, weil durch manche Behandlungen auch Artefakte entstehen stehen (sei es durch Fehlbehandlung oder sogar fachkundige Behandlung). Oder weil es Leute gibt, die sich in Foren oder der Literatur etwas anlesen und dann evtl. auch Symptome entwickeln. Und ja, ich glaube, auch das kann es geben. Teilweise bewusst (unfreiwillig habe ich mal ein Telefonat eine Mitpatienten im Zimmer nebenan mithören müssen/können, so dass diese Schlussfolgerung sehr nahe lag... wegen bestimmter Anträge). Oder weil man etwas liest oder vom Therapeuten aufschnappt und das zu eigenem macht, obwohl es das eigentlich nicht ist und nie war. Wenn ich mich (in der Therapie) mit etwas nicht identifzieren kann, habe ich bisher immer versucht, dies zurückzuweisen.
Liebe Grüße
stern
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Wie ich inzwischen (beim Überfliegen der Beiträge) hier auch von anderen schon gelesen habe : Man wird ja nicht multipel,weils so schön praktisch ist oder interessant,sondern weil es als Anlaß dazu allerlei (meist sehr heftige und andauernde) Traumatisierungen gab.Und da unterscheidet sich ein DISler nicht von all den anderen Traumatisierten.Irgendwann,wenn man stark genug dazu ist,dann kommen einem diese Traumatisierungen wieder ins Gedächtnis zurück und fliegen der Seele um die Ohren,mittels Flashback etc.,und das verlangt dann eben nach Auseinandersetzung damit und Bearbeitung.Broken wing hat geschrieben:@ Waldschratin: Schon. Aber wenn eh alles OK wäre, also wenn sie nicht weiter auffielen, Ausbildungs- und Arbeitsmäßig alles im grünen Bereich etc., warum ließe sich so jemand behandeln? Die Family wird's wohl nicht sein, wie du schreibst, hat man sich gespalten, um seine Ruhe zu haben. Und offensichtlich funktionierte es.
Dabei steht einem dann das Multiple mehr im Weg und v.a. braucht es ne "Umstrukturierung" in der inneren Struktur der einzelnen Anteile,weil bisher man ja ausgelegt war auf "nichts hören,nichts sehen,nichts fühlen,nichts wissen" von den Traumatisierungen.Also müssen die Anteile erstmal lernen,"jetzt plötzlich" miteinander mehr zusammenzuarbeiten.
Und dabei braucht es eben Hilfe von außen - in den meisten Fällen und wenn man sie überhaupt kriegen kann.Ich kenne eine Multiple,die seit Jahren jetzt lieber alleine arbeitet als mit nem Thera,weil ihr dieses "Verurteilen" als "Hysterische" und diese ewig selbigen Fehldiagnosen daraus nicht mehr erträglich sind.Und die kommt alleine über Austausch mit anderen Betroffenen und eigenen Konfrontationen mit ihrem So-Sein auch gut vorwärts.
Und ich denke,daß es da mehr Betroffene gibt,die einfach nicht die Hilfe bekommen können,die sie bräuchten und von daher - wie bisher in ihrem Leben ja auch nötig und gewohnt - eben weiter nach außen gut funktionieren und ansonsten innerlich "im Stillen" arbeiten.Was aber nicht heißt,daß die "innere Hölle",die die Traumatisierungen nunmal hinterlassen,deshalb weniger schlimm für die wären.
Ich kenns ja auch aus eigener Erfahrung : Praktisch von Anfang an gehört körperlicher wie seelischer Schmerz,Panik,Todesangst und dergleichen "Unaushaltbares" mehr,zu meinem ganz normalen Leben und meiner Entwicklung.
Von daher hab ich lange gebraucht zu verstehen,wenn andere Traumatisierte davon sprachen,ihre inneren Zustände "nicht aushalten" zu können,sobald sie gefordert waren,sich mit ihren Traumatisierungen zu konfrontieren und das nochmal durchzuarbeiten.
Innere Qualen haben für mich eine Selbstverständlichkeit gehabt,die mich jetzt inzwischen selber erschreckt.
Und so erleb ich das bei den Multis,die ich kenne,ganz ähnlich.Das ist nicht weniger quälend und erschöpfend,aber die machen auch "einfach weiter" mit inneren Arbeiten und nach außen funktionieren,wenn es auch an die Substanz geht,daß man`s als Außenstehender kaum fassen kann.Und oft genug kriegt man dann ja auch als Betroffener Rückmeldungen in Form von "Das kann doch kein Mensch aushalten,also ist es wahrscheinlich nur halb so schlimm und der Rest dramatisiert",was mich persönlich erst mal gewaltig irritiert hat,bevor es mich verletzt hat. Ich konnte so ne Denke nicht nachvollziehen.Eben weil Quälerei in meinem Erleben was "menschlich Normales" war (und manchmal noch ist).
Nur selbst wenn der Patient eine Diagnose nicht annimmt: Der Arzt/PT muss ja trotzdem eine stellen - sofern man nicht in der luxuriösen Situation ist, sich seine Therapie privat zu finanzieren.Widow hat geschrieben:mir geht es darum, dass solche Menschen, denen es so geht wie uns,
sich nicht den "Diagnosen" unterwerfen!
Und mir kann niemand erzählen, dass ein Behandler möglichst frei von Fach- bzw. Hintergrundwissen zu verschiedenen Störungen agiert (und ja, natürlich macht die fachliche Seite nur einen Teil aus, aber meiner Überzeugung nach einen nicht unerheblichen)... wieso auch sonst so lange Ausbildungen? Im ICD/DSM komprimiert sich das halt "nur"... und es ist ja nicht so, dass ICD nach ein paar Jahren so geändet werden, dass plötzlich alles Wissen um Störungen/Dynamiken/Methoden obsolet wird. Im Gegenteil. Natürllich muss man etwas fortentwickeln... oft ist das auch nur ein Name: Heißt es dann halt nicht mehr Schlafstörung, sondern Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus... oder man feilt an einem Merkmal oder ob man zukünftig 2 Kriterien aus Spalte A benötigt oder 3... oder nimmt etwas als separates Störungsbild auf, das ansonsten kreativ als sonstige-irgendetwas-Störung verschlüsselt worden wäre. Aber darüber wurde schon so viel diskutiert).
Ich glaube, viele Fehler wären vermeidbar, wenn bereits vorhandenes Wissen richtig angewendet werden würde und es weniger Fehldiagnosen gäbe (man kann nicht jede Störung gleich behandeln... wenn es doch gemacht wird, so spürt hoffentlich der Patient, dass ihm etwas nicht gut tut oder sich Symptomatiken ausweiten, etc. Und ja, solche Momente kann es geben). Und tendenziell wirken sich Fehler bei komplexeren Störungen vermutlich stärker aus... also ein technischer Fehler bei Behandlung einer Spinnenphobie wirkt anders als eine (zunehmende) Persönlichkeitsaufteilung aufgrund unsachgemäßer Behandung, wenn jemand ohnehin bereits eine entsprechende Disposition hat.
Wie eine DIS-Behandlung abläuft, weiß ich nicht... aber es gibt ja zig Konzepte, die versuchen, verschiedene Facetten zu systematisieren (Ausprägungen sind natürlich unterschiedlich... bei DIS spricht man von einer sehr starken). Wie gesagt: Schon Freud erkannte, dass es sowas wie ein ICH, ES oder Über-Ich geben könnte... der Analytiker spricht zum Bleistift von Schwankung zwischen Ideal- und Minderwertigkeits-Selbst, usw. Ich weiß nicht, ob das generell so gesehen wird (mit Pauschalaussagen möchte nämlich gerade in Anbetracht des Geschriebenen vorsichtig sein): Aber soweit ich weiß, fördert man nicht das Eigenenleben von "Teilpersönlichkeiten". Z.B. durch Isolierung oder Vergabe menschlicher Namen. Es gibt Kontraindikationen für bestimmte Arbeitsweisen. Man kann auch einiges falsch machen, wenn man ein Konzept, das gerade en vogue ist, einfach mal unreflektiert zur Anwendung bringt. Das gilt auch für das Innere-Kind-Dingens, das ja in vieler Munde ist.
Ich kenne niemanden... aber wenn jemand dann jemand sagt: Ich habe im Internet für jede Teilpersönlichkeit einen eigenen account/Nick angelegt unter denen ich abwechselnd schreibe, so erscheint mir das auffällig. Und ich finde daher auch die Fragen von Broken Wing nachvollziehbar. Dazu braucht man auch nicht in Abrede zu stellen, dass es sowas wie Teilpersonen o.ä. gibt (wie auch immer die entstanden sein mögen!). Aber auch aus der Perspektive ihre ursprünglichen Funktion heraus: Hatten die denn alle originär die Idee/Sinn, sich einen eigenen Nick oder Account anzulegen (im Kleinkindalter)... nee, ich glaube auch, dass in solchen Fällen eher Effekte zum Tragen kommen, ähnlich wie sie Jenny beschrieben hat.
Liebe Grüße
stern
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Guten Morgen @all und danke für die interessante Diskussion
und die persönlichen Beiträge.
In meiner eigenen Therapie habe ich das Thema Diagnose immer wieder mal thematisiert.
Manchmal sind mir Dinge aus meinem Innenleben um die Ohren geflogen, dass ich nicht mehr gewußt habe, wo oben und unten ist, was ich glauben kann über mich und meine Erinnerungen und meine Wahrnehmungen, das war manchmal sehr unheimlich, manchmal gefährlich und ich habe sehr oft sehr große Angst gehabt.
Manchmal habe ich ein so starkes Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit
und bin des Kämpfens und Fragens und Aushaltens und Zweifelns so so müde,
manchmal will ich einfach nur Antworten.
Und manchmal will ich einfach nur,
dass jemand, dem ich fachliche Kompetenz - Wissen (end-gültiges, sicheres) - zuschreibe
über das, was in meiner Seele vor sich geht, dass mir der sagt, wer ich bin und wo es lang geht.
Das hat noch nie funktioniert.
Gott sei Dank ist mein Therapeut so klug, sich diesen ICDDSM-Schuh nicht anzuziehen und ich bin die erste, die ihm seine eigenen Aussagen dann gleich wieder um die Ohren haut, denn ich habe mir geschworen - und es in der Therapie immer laut verkündet - dass NIEMAND mir sagen darf, wer ich bin. Diese Macht über mich werde ich nie wieder jemandem geben und diese Autorität nie wieder jemandem zuschreiben.
Ich glaube, ich habe das Internet ausgelesen zum Thema dissoziativer Störungen.
Auf der Suche nach Antworten, diese Suche, die sich manchmal angefühlt hat als ginge es um Leben und Tod.
Der Punkt ist, diese Störungen sind sehr komplex und immer auf einem Kontinuum angesiedelt.
ABER: Welche Störung ist das nicht, welche Psyche und welche Seele ist das nicht.
Das für mich Schwierigste ist zu lernen, meiner Wahrnehmung zu vertrauen.
Mehr noch - zu lernen, Wahrnehmung zuzulassen.
Das beginnt bei meinem Körper, geht weiter zu meinen Gefühlen, Gedanken, Wert- und Weltvorstellungen, über meine Erinnerungen und auch in der Beziehung zu anderen Menschen:
Im Rahmen der Therapie ist eine ganz wesentliche Frage auch immer inwieweit ich diesem Therapeuten vertrauen kann, darf und soll - nehme ich ihn überhaupt "richtig" wahr, so wie er ist oder nehme ich etwas nicht wahr, etwas, das für mich gefährlich werden kann.
und die persönlichen Beiträge.
In meiner eigenen Therapie habe ich das Thema Diagnose immer wieder mal thematisiert.
Manchmal sind mir Dinge aus meinem Innenleben um die Ohren geflogen, dass ich nicht mehr gewußt habe, wo oben und unten ist, was ich glauben kann über mich und meine Erinnerungen und meine Wahrnehmungen, das war manchmal sehr unheimlich, manchmal gefährlich und ich habe sehr oft sehr große Angst gehabt.
Manchmal habe ich ein so starkes Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit
und bin des Kämpfens und Fragens und Aushaltens und Zweifelns so so müde,
manchmal will ich einfach nur Antworten.
Und manchmal will ich einfach nur,
dass jemand, dem ich fachliche Kompetenz - Wissen (end-gültiges, sicheres) - zuschreibe
über das, was in meiner Seele vor sich geht, dass mir der sagt, wer ich bin und wo es lang geht.
Das hat noch nie funktioniert.
Gott sei Dank ist mein Therapeut so klug, sich diesen ICDDSM-Schuh nicht anzuziehen und ich bin die erste, die ihm seine eigenen Aussagen dann gleich wieder um die Ohren haut, denn ich habe mir geschworen - und es in der Therapie immer laut verkündet - dass NIEMAND mir sagen darf, wer ich bin. Diese Macht über mich werde ich nie wieder jemandem geben und diese Autorität nie wieder jemandem zuschreiben.
Ich glaube, ich habe das Internet ausgelesen zum Thema dissoziativer Störungen.
Auf der Suche nach Antworten, diese Suche, die sich manchmal angefühlt hat als ginge es um Leben und Tod.
Der Punkt ist, diese Störungen sind sehr komplex und immer auf einem Kontinuum angesiedelt.
ABER: Welche Störung ist das nicht, welche Psyche und welche Seele ist das nicht.
Das für mich Schwierigste ist zu lernen, meiner Wahrnehmung zu vertrauen.
Mehr noch - zu lernen, Wahrnehmung zuzulassen.
Das beginnt bei meinem Körper, geht weiter zu meinen Gefühlen, Gedanken, Wert- und Weltvorstellungen, über meine Erinnerungen und auch in der Beziehung zu anderen Menschen:
Im Rahmen der Therapie ist eine ganz wesentliche Frage auch immer inwieweit ich diesem Therapeuten vertrauen kann, darf und soll - nehme ich ihn überhaupt "richtig" wahr, so wie er ist oder nehme ich etwas nicht wahr, etwas, das für mich gefährlich werden kann.
Fundevogel
Was ich persönlich für viel wichtiger erachte: Das eigene "Gefühl/"Sensor"": Bringt mich etwas wirklich voran oder ist sogar das Gegenteil der Fall, dass mir etwas nicht gut tut (oder sich sogar etwas verstärkt bzw. neu ausbildet. Oder auch der Therapeut nicht gut tut). Kann vermutlich schon Teil mancher Störung sein das nicht oder nicht so gut zu erkennen oder ernst zu nehmen... oder Therapeut sagt dann vielleicht: das muss so sein oder zur Symptomverschlechterung kann es (vorbüergehend) kommen blabla. Harren sie der Dinge, die da kommen.Jenny Doe hat geschrieben:Du erwartest mir (wie immer) zu viel von anderen Klienten. Nicht mal Therapeuten sind dazu in der Lage eine DIS von einer Dp zu unterscheiden. Wie soll da ein Klient über das Wissen verfügen, über das nicht mal Therapeuten verfügen?
Wenn ein Therapeut sich als Profi ausgibt ("Ich bin Traumatherapeut", "ich habe bei Huber eine Fortbildung gemacht", das, was ich ihnen erzähle ist alles wissenschaftlich fundiert" usw.) dann glaubt man das erst mal, solange bis die ersten Zweifel auftreten und solange, bis man sich quer durch die Literatur gelesen hat und feststellt, dass man selber aber ganz anders ist als das, was über DIS in den Büchern steht.
Und dann eben auch der Aspekt: Kann man sich dagegen schützen... oder machen es Störungsaspekte schwer, sich gegen manches abzugrenzen oder zu sagen: nee, bei aller Liebe, aber das, was sie da gerade deuten, passt nicht auf mich. Oder hat man gar einen Therapeuten der gar sagt: Also wenn sie das nicht annehmen können, was ich sage, oder mir Guru gar widersprechen, dann ist das Teil ihrer Störung. Und so weiter.
Es gibt nicht nur gute (oder soll ich sagen: passende?) Therapeuten/Vorgehensweisen, so dass ich persönlich auch nie blind vertrauen würde, dass alles seine Stimmigkeit haben muss (wurde von mir andererseits aber auch noch nie verlangt).
In einem zweiten Schritt kann man dann evtl. mal schauen, was der Kenntnisstand ist, wenn sich irgendwelche Zweifel melden... aber als verlässlicher erachte ich, wenn man seinen Warnglöckchen/Zweifel einigermaßen vertrauen kann bzw. irgendwie merkte, dass etwas in die falsche Richtung laufen könnte. Schwierigkeit: Bei manchen Menschen kann "Misstrauen" auch in der Tat übersensibilisiert sein. Je gefestigter jemand (bereits) in sich ist, desto weniger kann "induziert" werden, würde ich annehmen. Nur bringt halt nicht jeder die gleichen Gegebenheiten mit.
Ich denke, wie gesagt: Oft ist wirklich Unerfahrenheit oder Fehlbehandlung ursächlich... so z.B. hat meine stat. Thera auch mal erwähnt, dass Patienten, in der Klinik landen, die nach Hellinger behandelt wurden, usw. Für manche mag auch Hellinger gut/passend/hilfreich sein, aber nicht alles passt auf jeden. Sondern man muss eben schauen, was jemand braucht. Individuell, ja. Aber NUR-individuell ist eben auch nicht alles... z.B. was ich oben erwähnte (für mich nicht so zentral, aber man könnte es theoretisch als Störung erfassen.. wobei es sich anderseits schon so besserte, dass es vielleicht auch keine mehr wäre... das ist nicht so wesentlich): Jedenfalls erkannte ich diesbezgl. Schwierigkeiten echt zu 75% wieder... und hatte endlich mal ein paar Antworten. Wenn ich mich nur auf Behandler verlassen hätte, wäre ich hingegen zum Schluss gekommen: Eigentlich dürfte ich nach Aussage x von Behandler y so gar nicht reagieren... aber ich tue es trotzdem... was ist bei mir anders. DAMIT fühlte ich mich nicht gut. Mit der Einordnung fiel mir hingegen manches wie Schuppen von den Augen... und fand es echt interessant, dass etwas, das ich mir ohnehin intuitiv angewöhnt habe/hatte, sogar ebenfalls als hilfreich beschrieben war.
Und so brauchen vielleicht auch Typen wie ich mehr Erklärungen als andere... könnte ja auch sein .
Muss nicht für jeden passen... daher schränke ich das eben Geschriebene auf mich ein.
Liebe Grüße
stern
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@ Stern
- Klar merkte ich, dass mich diese DIS-Behandlung in die Dissoziation treibt. Aber Michaela Huber schreibt, dass das normal ist, dass man da durch muss. Sie gibt selber zu, dass die DIS-Behandlung die Dissoziation fördert.
- Klar merkte ich, dass ich am Rande eines Selbstmordes stehe. Aber das ist ja normal, man steht halt unter einem täterinduzierten Programm, so das Totschlagargument.
- Klar zweifelte ich an der Diagnose. Aber auf jeden Zweifel erhielt ich die Antwort, "dann sind sie also gerade die Gastgeberin! Kann man in jedem DIS-Buch nachlesen, dass die Gastgeberin ihre DIS leugnet".
- Klar wunderte ich mich darüber, dass sich kassenzugelassenene Therapeuten, die an einer wissenschaftlichen Universität studiert haben, mit Fantasieprodukten (entstanden durch die Aufforderung "Suchen sie doch mal ihre Persönlichkeiten!") unterhalten. Doch Michaela Huber sagt, dass die DIS nichts anderes als ein Fanatsieprodukt ist.
.... Ich könnte undendlich fortfahren.
Kurz: Klar merkt man, dass die Therapie einem nicht gut tut. Aber man wird mit Totschlargumenten nicht nur mundtot gemacht, sondern zudem systematisch am Zweifeln gehindert.
Und das alles soll und muss ein Klient machen, dem es sau schlecht geht, der in Therapie gegangen ist in Hoffnung auf Hilfe, der von psychischen Störungen keine Ahnung und vor allem nicht über ein solch fundiertes Wissen verfügt, das nötig wäre um beurteilen zu können, ob an den Totschlagargumenten was Wahres dran ist.
Das sind alles gute Ideen von dir, lassen aber außer acht, dass nicht alle Klienten so fitt und gesund sind wie wir hier.
Noch was zu Huber (Finde das Zitat von Dir gerade nicht und bin auf dem Sprung): Ich habe ja durch meine Erfahrung den Kontakt zu anderen Klienten gesucht, denen ebenfalls die DIS in der Therapie induziert wurde. Mit wenigen Ausnahmen berichten alle, dass ihre Therapeuten die Fortbildung bei Huber gemacht haben. Interessant ist zudem: Wenn man mal vergleicht an was man selbst und an was die anderen geglaubt haben, wie man sich selbst und wie sich die anderen verhalten haben, ... es war nahezu deckungsgleich. Das spricht für mich eher dafür, dass Therapeuten ihren Klienten das weitergeben, was sie bei Huber gelernt haben.
Andersrum, Wandelröschen hat es bereits toll beschrieben: Ich kenne eine Reihe von Multiplen, die sich nicht in der Multiplen Szene aufhalten, weil "sie keine Huber-Multiple" sind, sagen sie. Sie sagen klar, dass es bei ihnen nicht so ist, wie Huber behauptet und ärgern sich selber über das, was da über die DIS alles so behauptet wird und wie sich andere DIS-Klienten verhalten (mit ihrer DIS hausieren gehen, unglaubwürdiges Chatverhalten usw.).
Diese Klienten sind für mich glaubwürdig, glaubwürdig als jene, die alle dasselbe erzählen, dieselbe Sprache sprechen usw., ... kurz: glaubwürdiger als die Huber-Multis.
Das sagt sich so leicht. In der DIS-Therapie kannste das vergessen. Beispiele:Bringt mich etwas wirklich voran oder ist sogar das Gegenteil der Fall, dass mir etwas nicht gut tut (oder sich sogar etwas verstärkt bzw. neu ausbildet).
- Klar merkte ich, dass mich diese DIS-Behandlung in die Dissoziation treibt. Aber Michaela Huber schreibt, dass das normal ist, dass man da durch muss. Sie gibt selber zu, dass die DIS-Behandlung die Dissoziation fördert.
- Klar merkte ich, dass ich am Rande eines Selbstmordes stehe. Aber das ist ja normal, man steht halt unter einem täterinduzierten Programm, so das Totschlagargument.
- Klar zweifelte ich an der Diagnose. Aber auf jeden Zweifel erhielt ich die Antwort, "dann sind sie also gerade die Gastgeberin! Kann man in jedem DIS-Buch nachlesen, dass die Gastgeberin ihre DIS leugnet".
- Klar wunderte ich mich darüber, dass sich kassenzugelassenene Therapeuten, die an einer wissenschaftlichen Universität studiert haben, mit Fantasieprodukten (entstanden durch die Aufforderung "Suchen sie doch mal ihre Persönlichkeiten!") unterhalten. Doch Michaela Huber sagt, dass die DIS nichts anderes als ein Fanatsieprodukt ist.
.... Ich könnte undendlich fortfahren.
Kurz: Klar merkt man, dass die Therapie einem nicht gut tut. Aber man wird mit Totschlargumenten nicht nur mundtot gemacht, sondern zudem systematisch am Zweifeln gehindert.
klar kann man sich schützen: Ganz einfach: Man studiere selbst Psychologie und verbringe den Rest des Lebens damit sämtliche DIS Literatur zu lesen und in Google rumzuwühlen, ... bis man über soviel Wissen verfügt, dass man den Totschlagargumente der Therapeuten etwas entgegensetzen kann. Genau das habe ich getan, so dass ich heute in der Lage bin für alles alternative Erklärungsmöglichkeiten zu liefern.Kann man sich dagegen schützen
siehe oben.In einem zweiten Schritt kann man dann evtl. mal schauen, was der Kenntnisstand ist.
Und das alles soll und muss ein Klient machen, dem es sau schlecht geht, der in Therapie gegangen ist in Hoffnung auf Hilfe, der von psychischen Störungen keine Ahnung und vor allem nicht über ein solch fundiertes Wissen verfügt, das nötig wäre um beurteilen zu können, ob an den Totschlagargumenten was Wahres dran ist.
Das kann kein Klient, der Therapie aus dem Grund macht, weil es so depersonalisiert, dass es sich selbst, seinen Gefühlen, Gedanken, Erinnerungen, ... gegenüber ein Entfremdungsgefühl verspürt, der sich innerlich leer fühlt.In einem zweiten Schritt kann man dann evtl. mal schauen, was der Kenntnisstand ist... aber als verlässlicher erachte ich, wenn man seinen Warnglöckchen einigermaßen vertrauen kann.
Das sind alles gute Ideen von dir, lassen aber außer acht, dass nicht alle Klienten so fitt und gesund sind wie wir hier.
Noch was zu Huber (Finde das Zitat von Dir gerade nicht und bin auf dem Sprung): Ich habe ja durch meine Erfahrung den Kontakt zu anderen Klienten gesucht, denen ebenfalls die DIS in der Therapie induziert wurde. Mit wenigen Ausnahmen berichten alle, dass ihre Therapeuten die Fortbildung bei Huber gemacht haben. Interessant ist zudem: Wenn man mal vergleicht an was man selbst und an was die anderen geglaubt haben, wie man sich selbst und wie sich die anderen verhalten haben, ... es war nahezu deckungsgleich. Das spricht für mich eher dafür, dass Therapeuten ihren Klienten das weitergeben, was sie bei Huber gelernt haben.
Andersrum, Wandelröschen hat es bereits toll beschrieben: Ich kenne eine Reihe von Multiplen, die sich nicht in der Multiplen Szene aufhalten, weil "sie keine Huber-Multiple" sind, sagen sie. Sie sagen klar, dass es bei ihnen nicht so ist, wie Huber behauptet und ärgern sich selber über das, was da über die DIS alles so behauptet wird und wie sich andere DIS-Klienten verhalten (mit ihrer DIS hausieren gehen, unglaubwürdiges Chatverhalten usw.).
Diese Klienten sind für mich glaubwürdig, glaubwürdig als jene, die alle dasselbe erzählen, dieselbe Sprache sprechen usw., ... kurz: glaubwürdiger als die Huber-Multis.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Liebe Fundevogel,
Weißt du, wenn du so weit bist, bräuchtest du eigentlich keine Therapie mehr. War ja bei mir nicht viel anders. Die Therapeutin musste sich bei mir korrekt verhalten, ich hatte 0 Interesse an ihrer Person und ihr gelaber war jetzt auch nicht weltbewegend. Und die Therapie rauschte an mir vorbei.
Du musst und darfst darauf vertrauen, dass der Therapeut kompetent ist und weiß, was dir hilft. Es ist verdammt noch mal seine Sache, das zu erkennen. Derzeit ist das aber leider nicht möglich und für den entstandenen Schaden steht ohne Wenn und Aber der Patient ein.
Weißt du, wenn du so weit bist, bräuchtest du eigentlich keine Therapie mehr. War ja bei mir nicht viel anders. Die Therapeutin musste sich bei mir korrekt verhalten, ich hatte 0 Interesse an ihrer Person und ihr gelaber war jetzt auch nicht weltbewegend. Und die Therapie rauschte an mir vorbei.
Du musst und darfst darauf vertrauen, dass der Therapeut kompetent ist und weiß, was dir hilft. Es ist verdammt noch mal seine Sache, das zu erkennen. Derzeit ist das aber leider nicht möglich und für den entstandenen Schaden steht ohne Wenn und Aber der Patient ein.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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@ Jenny: Ich halte diese Multis auch für glaubwürdiger, wobei du auch da nicht ausschließen solltest, dass auch die sich die Krankheit vom Therapeut geholt haben könnten. Die Stärke sagt doch nichts über den Ursprung aus. Ich würde eher sagen, du warst nie gespalten, auch wenn du dich so verhalten hast. Aber ist es wirklich ausgeschlossen, dass man sich echte Krankheiten holt und die daher wirklich eine glaubwürdige DIS ist? Wenn bei einem Trauma, warum dann nicht bei einer traumatisierenden Therapie?
Was das Chatverhalten angeht, muss ich dir zustimmen. Ich habe mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Tatsache ist, dass Kinder nicht so schreiben, wenn sie schreiben können. Tatsache ist, dass sich kinder nicht gern im Chat mitteilen. Und noch weniger schreiben sie so schnell auf einer Tastatur. Naja. Das ganze wirkt sehr reingesteigert. Denn das Verhalten ist nicht kindlich, eher so, wenn ein Erwachsener in seinem Umfeld ein Kind sein will.
Was das Chatverhalten angeht, muss ich dir zustimmen. Ich habe mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Tatsache ist, dass Kinder nicht so schreiben, wenn sie schreiben können. Tatsache ist, dass sich kinder nicht gern im Chat mitteilen. Und noch weniger schreiben sie so schnell auf einer Tastatur. Naja. Das ganze wirkt sehr reingesteigert. Denn das Verhalten ist nicht kindlich, eher so, wenn ein Erwachsener in seinem Umfeld ein Kind sein will.
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äh, ich schreibe später noch etwas dazu. Nur gibt es anscheinend ein Missverständnis bzw. vielleicht habe ich manches nicht so gut formuliert: Aber ich habe durchaus zum Ausdruck gebracht/bringen wollen, dass es sowohl Therapeutenvariablen bzw. Störungsvariablen geben kann, die es erschweren können, den eigenen Zweifeln Beachtung zu schenken und sich notfalls (falls man sich in einer Fehlbehandlung sieht bzw. an einen therapeutischen Pfosten geraten ist) auch vor dem Therapeuten selbst zu "schützen" bzw. sich abzugrenzen (habe sukzessive auch noch ein paar Sätze ergänzt... weiß also nicht ob du die alle gelesen hast, während du geschrieben hast). Nicht nur bei DIS im besonderen, sondern im Grunde bei jeder Störung... aber je komplexer die Störung, desto schwerer kann das sein. Wie fit und gesund bzw. gestört ich bin, dazu habe ich noch kein abschließendes Urteil ... aber lassen wir das. Später dann thematisch mehr.Jenny Doe hat geschrieben:Das sind alles gute Ideen von dir, lassen aber außer acht, dass nicht alle Klienten so fitt und gesund sind wie wir hier.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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@ Broken Wing
Und jetzt stell dir vor, was passiert, wenn man in einem solchen DP-Zustand auf einen Therapeuten trifft, der einen so behandelt, als gehören die Gefühle, Gedanken usw. gar nicht zu einem.
...
Soviel dazu und bitte keine Mutmaßungen über mich (nicht bös gemeint, ich mag mich nur nicht erklären und rechtfertigen müssen und Annahmen über mich korrigieren müssen).
Das ist nicht richtig. Bei einer Depersonalisation ist man gespalten. Man sieht sich selbst von außen, steht neben sich, geht durch die Welt wie in Trance, verspürt ein Entfremdungsgefühl sich selbst gegegenüber, seinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen gegenüber, ... Das ist eine Abspaltung, nur es ist eben keine DIS. Bei einer Dp besteht immer noch das Bewusstsein und Wissen, dass das die eigenen Gefühle sind, nur fühlen sie sich halt fremd an. Man guckt in den Spiegel, weiß, dass das das eigene Gesicht ist, aber es fühlt sich fremd an.Ich würde eher sagen, du warst nie gespalten, auch wenn du dich so verhalten hast.
Und jetzt stell dir vor, was passiert, wenn man in einem solchen DP-Zustand auf einen Therapeuten trifft, der einen so behandelt, als gehören die Gefühle, Gedanken usw. gar nicht zu einem.
...
Soviel dazu und bitte keine Mutmaßungen über mich (nicht bös gemeint, ich mag mich nur nicht erklären und rechtfertigen müssen und Annahmen über mich korrigieren müssen).
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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