tiefenpsychologische Therapie ohne Wirkung?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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candle.
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Beitrag So., 29.04.2012, 22:17

biber hat geschrieben: ist eine gewisse emotionale Stabilität auch Thema.
Absolut richtig!

candle
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Tante Käthe
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 08:23

Einige, nicht der Netiquette entsprechende, Beiträge wurden aus dem Thread entfernt.
Die SchreiberInnen mögen doch bitte ihre Tonalität beachten.
Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 10:01

candle. hat geschrieben:Ich glaube einfach, dass du etwas verwechselst. Wenn ein Therapeut nicht so klasse ist, hat es doch nichts mit seiner angewandten Methode zu tun?

Außerdem mache ich ja Therapie und das ist für mich auch so OK.

candle

Nur, die angewandte Methode sagt auch viel über die Persönlichkeit des Therapeuten aus. Jemand der den logischen Widerspruch von "Abstinenzgebot" bzw. "technischer Neutralität" erkennt kann m.E. nicht ohne schlechten Gewissens damit arbeiten es sei den er wäre ein Sadist und gibt nur vor den Patienten helfen zu wollen. Speziell die Psychoanalyse ist weniger eine Therapieform als denn Weltanschauung und politische Ideologie. Die Frankfurter Schule lässt grüßen. Wenn ich zu einen Scientologen gehe um mich therapieren zu lassen wird der auch nicht umhin kommen mich mit seiner "Religion" zu indoktrinieren.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus


leberblümchen
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 11:52

Erzähl doch mal, mindcontrol, was du unter 'Abstinenzgebot' genau verstehst. Und wie sich das deiner Meinung nach - negativ - auf die therapeutische Beziehung auswirkt. Analog für die Neutralität. Ich bin gespannt...

Und jetzt sag mir bitte nicht, man könnte das überall nachlesen. Ich möchte hier wirklich ungerne seitenlang Klischees und Vorurteile weitertragen. Ich möchte wissen, wie genau du dir das Konzept der Abstinenz und der Neutralität vorstellst und worin du da ein Problem siehst.

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candle.
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 12:07

Hallo Mindcontrol!

Jetzt bin ich etwas neugierig geworden.
Mr Mindconrtrol hat geschrieben: Nur, die angewandte Methode sagt auch viel über die Persönlichkeit des Therapeuten aus.
Ja? Was denn?
Jemand der den logischen Widerspruch von "Abstinenzgebot" bzw. "technischer Neutralität" erkennt kann m.E. nicht ohne schlechten Gewissens damit arbeiten
Wenn ich dir jetzt sage, dass mir das Abstinenzgebot egal ist, dass ich bisher nie darüber nachdenken mußte, einfach WEIL ich erwachsen bin und das nicht brauche, was dann? Du mußt auch davon ausgehen, dass es Menschen gibt wo es gar keine Rolle spielt.

Da es ja ein beliebtes Thema im Forum ist, habe ich mir das mal durch den Kopf gehen lassen als ich meinen Therapeuten beim Spaziergang sprach und mit ihm eine Weile plauderte. Da ist mir aufgefallen, dass ich Therapie und Privatleben trennen kann. So rede ich privat nicht über meine Therapieinhalte, sondern das läuft ganz normal wie bei anderen Bekannten und Freunden, die ich irgendwo treffe.

Mir fällt es doch schwer den Begriff zu diskutieren, wenn das für mich kein Problem darstellt.

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 12:15

Für mich wäre das schwierig, das zu trennen. Für mich gibt es ihn nicht als 'Privatmensch', und das ist mir auch sehr Recht. Denn sonst wäre das schwierig mit der Übertragung. Dann wäre er ja 'nur' ganz normal wie jeder andere auch.

Ich denke, dass viele Patienten das Problem haben (wenn es denn eines ist), dass sie immer mehr vom Therapeuten wollen, als er geben kann, mag, darf... Irgendwie ist das gerade der Witz. Und: Man braucht auch als Patient die Sicherheit, dass diese 'Gier' nicht ausgenutzt wird.

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candle.
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 12:17

Ja titus, das scheint es zumindest im Forum oft zu geben. Es gibt aber auch Klienten, denen das nicht passiert und ich finde, die dürfen auch gehört werden.

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pandas
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 14:35

candle. hat geschrieben:Hallo Mindcontrol!

Jetzt bin ich etwas neugierig geworden.
Mr Mindconrtrol hat geschrieben: Nur, die angewandte Methode sagt auch viel über die Persönlichkeit des Therapeuten aus.
Ja? Was denn?
candle, für Dich ein beleg-Beispiel:

http://www.dr-mueck.de/HM_Erfahrungsber ... rungen.htm
Jemand der den logischen Widerspruch von "Abstinenzgebot" bzw. "technischer Neutralität" erkennt kann m.E. nicht ohne schlechten Gewissens damit arbeiten
Wenn ich dir jetzt sage, dass mir das Abstinenzgebot egal ist, dass ich bisher nie darüber nachdenken mußte, einfach WEIL ich erwachsen bin und das nicht brauche, was dann? Du mußt auch davon ausgehen, dass es Menschen gibt wo es gar keine Rolle spielt.
Mir fällt es doch schwer den Begriff zu diskutieren, wenn das für mich kein Problem darstellt.
Das ist ja auch klar, candle, Du machst ja auch keine Psychoanalyse. In Theorie und Praxis dieser spielt die Abstinenz eine Rolle und es geht hier oft um Differenzen im Erleben des Patienten derselben. Wie zum beispiel die Frage, ob sie nicht als Abweisung wahrgenommen wird, wenn z.B. keine empatischen Feedbacks gegeben werden oder nur kleine Sachen wie Glückwünsche. Im Zusammenhang mit der Übertragung kann das ja eher zu Frustration führen. Da Du aber keine PA machst, hast Du doch gar keine erfahrung mit abstinenten Therapeutenverhalten, wobei ich mich frage, warum Du, wenn es Dir egal ist, aber dann an entsprechender Stelle mitdiskutieren möchtest.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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candle.
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 15:30

biber, ich finde deine Bemühungen wirklich nett. Aber der Link hat nichts zu tun mit meiner Frage an Mindcontrol. Zumal dort ja nr ein paar Stunden Analyse probiert wurden.

Ich möchte mich hier jetzt auch nicht in die Analyse reinknien, weil sie mir eben einfach nicht liegt, deshalb habe ich sie auch nicht ausgewählt... und noch so ein paar Dinge, die mir Analyse nicht schmackhaft machen.

Im Übrigen gehe ich mal davon aus, dass man über das Therapieverfahren einigermaßen aufgeklärt wird bzw. in der Analyse scheint mir das notwendig. Und wenn man diese vertraglichen psychotherapeutischen Bedingungen eingeht und die einem dann nicht in den Kram passen, dann liegt es für mich eher am Therapeuten.

Ja, ich wußte, dass ich 3 Stunden haben würde pro Woche. Ich wußte, dass ICH 90% mit Reden verbringen werde müssen, ja ich wußte, dass ich mich hätte an die Urlaubszeiten des Therapeuten halten hätte müssen, ja ich wußte, dass ich hätte liegen müssen. Und DAS war eben alles nichts für mich! (Von Abstinenz hatte ich da allerdings nichts gehört, aber dazu wäre mir der Therapeut auch nicht mein Fall gewesen. Da gilt einfach das Bauchgefühl für eine therapeutische Beziehung- nichts darüber hinaus.

Was bei mir allerdings in meiner Therapie gerade jetzt wichtig ist, ist Kontinuität. Regelmäßig habe ich einen Termin zur gleichen Zeit, am gleichen Tag Woche für Woche.

Vielleicht liegt das Problem eher grundsätzlich daran wie Klienten eine Therapie auffassen? Wegen einer Trennung (um mal bei dem Link zu bleiben) hätte ich sicher nie eine Therapie gebraucht. Und wer sich schwer tut Regeln zu befolgen, hm... da fällt mir dann nichts zu ein.

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Stöpsel
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 15:35

Hallo Mr. mindcontrol,

kann viel stimmen, was Du sagst und ich hab selbst meine Bedenken ggü. PA, aber es wäre besser, wenn Du sachlich bleibst und solche Äußerungen
Speziell die Psychoanalyse ist weniger eine Therapieform als denn Weltanschauung und politische Ideologie. Die Frankfurter Schule lässt grüßen. Wenn ich zu einen Scientologen gehe um mich therapieren zu lassen wird der auch nicht umhin kommen mich mit seiner "Religion" zu indoktrinieren.
bleiben läßt bzw. Dich halt auf das sachliche daran beschränkst. Wenn Du genügend Argumente hast, sollten die auch sachlich geäußert ihre Wirkung zeigen (vermutlich sogar besser).

Viele Grüße

P.S.: Warum hast Du die Diskussion jetzt eigentlich in diesem Thread angefangen und nicht dort weitergeführt, wo diese schon begonnen wurde?

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Stöpsel
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 15:47

Hallo candle,
Vielleicht liegt das Problem eher grundsätzlich daran wie Klienten eine Therapie auffassen? Wegen einer Trennung (um mal bei dem Link zu bleiben) hätte ich sicher nie eine Therapie gebraucht.
Na ja, daran sieht man eben doch, dass die Menschen anders ticken.
Und wer sich schwer tut Regeln zu befolgen, hm... da fällt mir dann nichts zu ein.
Das heisst, dass Du es schwach findest, wenn jemand nicht in der Lage ist, Regeln zu befolgen?

Viele Grüße

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candle.
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 15:50

Nein, das heißt es nicht, weil ich mich damit selber schwertue.

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leberblümchen
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 17:31

candle. hat geschrieben: Ja, ich wußte, dass ich 3 Stunden haben würde pro Woche. Ich wußte, dass ICH 90% mit Reden verbringen werde müssen, ja ich wußte, dass ich mich hätte an die Urlaubszeiten des Therapeuten halten hätte müssen, ja ich wußte, dass ich hätte liegen müssen.
Hat dir das der Analytiker so gesagt?

Ich rede bestimmt nicht mehr als 70%, wenn überhaupt, aber wir spielen ja auch nicht Blitzschach: Wenn ich nichts sagen kann oder mag, dann redet er. Ansonsten natürlich ich.

Ich muss mich überhaupt nicht an seine Urlaubszeiten halten; er ist ohnehin recht kulant, was ausgefallene Stunden betrifft. Den Urlaub nehme ich, wann ich will (da ich keine sechsmonatige Weltreise plane, ist das für ihn auch kein Problem).

Und liegen muss ich auch nicht.

Er zwingt die Leute im allgemeinen nicht auf die Couch, und ich denke, das ist eher unüblich. Es ist also nicht nur so, dass ICH das nicht machen muss, sondern es ist generell recht offen, wie an anderer Stelle schon erörtert wurde. Und es muss auch niemand unbedingt drei Stunden die Woche kommen, wenn es sich nicht einrichten lässt - oder wenn es für den Patienten nicht nötig oder gar ungünstig wäre.

Ich weiß gar nicht, woher die Analyse-Gegner diese detaillierten Kenntnisse haben wollen... Schon wenn man jedes x-beliebige Buch aufschlägt, steht dort, wie individuell die Therapien und das Setting gehandhabt werden.

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Stacheldraht
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 18:17

Im Grunde ist die Ausgangsfrage doch schnell beantwortet: nein, tiefenpsychologische Therapie hat Wirkung(en). Schließlich gibt es Menschen, die durchaus spüren, dass eine Therapie ihnen hilft. Sieht man ja bereits allein hier im Forum, dass offensichtlich eine zumindest subjektive Wirkung eintritt. Je nach Problem hilft bei einem eine Verhaltenstherapie bei dem anderen eine Psychoanalytische usw. usf. Solange es Menschen gibt, die eine subjektive Besserung spüren, ist es doch Irrsinn ihnen dieses Gefühl der Besserung madig zu machen.
Zudem kommt hinzu, dass insbesondere wenn man mit dem deutschen Krankenkassenwesen ein bißchen vertraut ist, man auch weiß, dass es schon einiges an Nachweisen Bedarf, um als Kassenleistung anerkannt zu werden. Insofern muss an den Therapien ja doch mehr dran sein als rein subjektive Befindlichkeit.

Die andere Frage, die hier aufgeworfen wurde ist im Grunde die, ob zuviel theoretisches Wissen die Therapie fördert oder behindert. Auch darauf gibt es für mich eine einleuchtende, ganz einfache Antwort: kommt ganz drauf an!

Jemand der sich eher von Gefühlen leiten lässt, dem ist der ganze wissenschaftliche Hintergrund vermutlich egal. Für den ist wichtig, dass die Chemie stimmt und die Art der Therapie mag dann in den Hintergrund treten. Andererseits gibt es Menschen, die ihr Handeln stark kontrollieren, Distanz halten und anstatt leicht zu vertrauen, eher über fundierte Argumente zu ködern sind. Dazwischen gibt es dann noch unterschiedliche Graustufen der menschlichen Eigenarten. Ein guter Therapeut kann in meinen Augen solche Unterschiede erkennen und spricht den einen Patienten eher über die emotionale Schiene an, dem anderen präsentiert er dagegen eher wissenschaftliche Fakten, wenn er sich mal sträubt.

Menschen sind nunmal verschiedenen und daher benötigt nunmal jeder auch seine spezielle Ansprache in der Therapie. Zudem sind aber auch Probleme unterschiedlich, selbst Krankheitsbilder wie zB die Depression sind unterschiedlich, so dass man auch hier nicht sagen kann, dass eine Therapie die Königsdisziplin ist und alle anderen sind schlechter. Mal ein ganz blödes Beispiel: die Antibabyille ist hervorragend geeignet Schwangerschaften zu verhindern, nützt mir bei einer Lungenentzündung gar nichts. Das Antibiotika gegen die Lungenentzündung hilft mir jedoch nicht beim Beinbruch.

Insofern finde ich diese Diskussion hier ein wenig seltsam, da es für mich so offensichtlich auf der Hand liegt, dass es nicht den einen richtigen Weg geben kann.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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candle.
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Beitrag Mo., 30.04.2012, 23:07

titus2 hat geschrieben:Hat dir das der Analytiker so gesagt?
Ja DER Analytiker hatte es so gesagt.

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