Jungfrau/mann (27) sein zerstört mein Leben

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Tränen-reich
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Beitrag Di., 06.01.2015, 22:16

Ja, klar ist das innere Bedürfniss zuverlässig. Aber ne Frau bzw. Mann herzaubern kann er/sie nicht für sich.
Forever Capone hat geschrieben:Wobei die Bravo einem damals das Gefühl gab, dass man sich mit 14 mal so langsam darauf vorbereiten sollte und man dies auch systematisch tat.
Ja... weil "das einem das Gefühl gab"... heißt ja nicht, dass die Bravo wollte, dass man nach Schema A anfängt, um beim Ergebnis Z anzukommen.
Und während den 14 Jahren (später) ... gabs nichts - fernab der Bravo - etwas, was DEIN eigenes entsprach, DEIN Weg? Immer im Hinterköpfchen: ich möchte jemanden kennenlernen? So liest sich das zumindest für mich.

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Forever Capone
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Beitrag Di., 06.01.2015, 22:32

Hmm..? Sorry, aber ich weiß nicht, was du von mir willst.

Natürlich war das zwischenzeitlich phasenweise überhaupt keine Thema, oder ich hab einfach erfolgreich sublimiert bzw. mich erfolgreich abgelenkt...aber wenn's dann nicht mehr so rund läuft melden sich auch wieder die ganz basalen menschlichen Bedürfnisse. Und dann ist man plötzlich 28 und denkt sich bloß "oh".

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Tom882
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Beitrag Di., 06.01.2015, 22:53

Lass gut sein Capone...die verstehen es nicht und es ist auch nicht wichtig, dass es irgendwer versteht - was würde sich dadurch schon ändern?

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Rezna
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 02:03

Tränen-reich hat geschrieben:Ich versteh nur nicht wo der Unterschied des Leidens zwischen einem "AB" und einem Menschen, der zwar relativ frühe Beziehungs- u. Sexerfahrungen hatte, aber danach nur noch bereits 10-15 Jahre oder sogar länger ohne jegliche Liebesbeziehung lebt, ist. ???
Bei diesen und ähnlichen Anmerkungen geht mir sowas von die Hutschnur hoch, dass ich mich glatt beim Einloggen vertippe. Unfassbar. Ehrlich, wenn man keine Ahnung hat, warum dann in Frage stellen? Das schlimmste ist, dass noch nicht einmal bemerkt wird, wie verachtend das ist. Dabei geht es nicht um "Ich leide mehr", sondern darum, dass die grundlegende Problematik nicht verstanden wird oder verstanden werden kann. Denn es ist ein gravierender Unterschied. Ein echt gravierender. Aber wenn man das erstmal erklären muss, ist sowieso jede Verständnismöglichkeit dahin. Wie sollte man auch. Selbst ich, die meine AB-Zeit schon über zehn Jahre hinter mir habe, kann trotz Erfahrung einem Nicht-ABler nicht erklären, was das mit einem macht. Ich kann nur betonen, auch aus Sicht eines Menschen, der dann Erfahrungen gemacht hat: Es ist NICHT dasselbe. Es ist ein grundlegender, erschütternder, tiefgreifender Unterschied. Damit will ich nicht sagen, dass jemand nicht leidet, der lange ohne Beziehung war, aber es ist eine ANDERE Thematik. Eine völlig andere. Aber das kann man offenbar nicht begreifen, wenn man es nicht erlebt hat. Zumindest scheint mir das so.

(Haha, und der Dating-Vorschlag ... Kopf -> Tischplatte. Den Thread nicht gelesen oder was?)

Es stimmt, dass gewisse grundlegende Probleme bleiben, die man vielleicht auf den Zustand des AB geschoben hat (in der Tat eine irreführende Bezeichung, weil man ja nix beginnt), aber das erlebt man dann eh. Ich gehe soweit, zu sagen, dazu muss man kein AB bleiben, um die Probleme zu erkennen und lösen zu können. Viel gestörtere Menschen finden Beziehungen. Und genau hier ist dieser Punkt so unerträglich wund. Es gibt hässlichere, dümmere, bösere, unsympatischere, gestörtere, ... Menschen, die alle jemanden finden, der sie will, aber man selbst finden so jemanden nicht. Dabei ist das grundlegende Feedback durch die Bank Unverständnis, denn man sieht eben "normal" wenn nicht sogar gut aus, ist klug, humorvoll, erfolgreich, passt also eigentlich nicht in dieses Schema, dass Leute von der "Idee AB" im Kopf haben (pickliger Nerd, schrullige Katzenlady). Also steht man da und eigentlich, nach allen Parametern, müsste es doch klappen – tut es aber nicht.
Ob man selbst oder andere schuld sind, ist irgendwann egal. Klar, man schiebt es hin und her, man hat viel Zeit und Energie und Motivation, nach den Gründen zu suchen, nach den Ursachen zu forschen, und die Not macht einen da mitunter richtig gründlich, verletztend gründlich, man stellt sich irgendwann komplett in Frage, und auch die anderen Menschen, die Welt, die Prinzipien, die Gesellschaft. Man sucht nach Infos, nach Auswegen, beobachtet, schaut sich ab, wird zugeschüttet mit Tipps, die offenbar bei allen anderen funktionieren. Dennoch ist da diese dicke undurchdringliche Wand an der man verzweifelt und von der nie ganz klar ist, wer sie errichtet hat.

Jeder, der dann herankommt mit diesem: Aber du musst nur, ... Aber das ist nicht, ... macht eines: Er erschafft eine Kluft. Macht sie tiefer und breiter und schießt einen regelrecht noch weiter weg von dem, was "Normalität" ist, da es bewusst macht, dass man so derart anders dran ist, dass der andere überhaupt keinen Anknüpfungspunkt, nicht die geringste Vorstellung hat, was los ist, ja es wird einem wieder einmal umso schmerzlicher bewusst, dass man auf einem anderen Planeten zu leben scheint. Und wenn das dramatisch klingt: Ja, das ist es auch. Aber wenn man das nicht gelitten hat, kann man das offensichtlich nicht verstehen. Den meisten Menschen fällt Liebe und Sex eben in den Schoß. Vor allem Frauen, sagt man. In meinem Fall dann echt schräg, wenn alle denken, man wehrt die ganzen Verehrer ab, weil jede Frau wird doch immer von irgendwelchen Kerlen belagert. Dass das nicht der Fall ist, wow, ich kann sagen, da fühlt man sich noch nicht mal auf dem Abstellgleis, man fühlt sich wie der Kies unter demselbigen, oder die Bakterie auf dem Kies.
Dann hocken sie da, angenervt, schon wieder belagert, schon wieder ein nerviger Verehrer. Oder die Leute, die dann die ganze Zeit über ihre Partner schimpfen ohne auch nur die geringste Vorstellung zu haben, welches Glück sie haben. Sie werfen die Liebe in den Dreck, weil sie zuviel davon haben. Sie können es sich leisten, sie abzuwerten und anderen zu sagen: Ach, nicht überbewerten. Mann, wie privilegiert und sie merken es nicht einmal.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Tom882
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 02:29

Das hast du perfekt beschrieben Rezna. Mich regte auch dieses 10 Stunden in New York Video auf wo eine attraktive Frau zeigt wie sie schwer belästigt wird durch Aussagen wie: "God bless you, beautiful!" Ich würde dafür sterben einmal so wie diese Frau "belästigt" zu werden. Das ist sowas von elitär und arrogant so ein Video zu machen. Und es gibt so viele Frauen die so drauf sind. Die das was ich mir ersehne schon als nervige Belästigung wahrnehmen weil sie es in solchem Überfluß haben. Erinnert mich sehr an meinen Onkel der meiner Mutter die am Existenzminimum gerade so die Miete zahlen konnte sagte wie schwer es doch sei reich zu sein - schließlich müsse er immer Angst haben sein Geld zu verlieren und sie nicht. Genau so eine Scheiße ist diese elitäre Haltung vieler attraktiver Frauen, die sich über die angeblich so schreckliche allgegenwärtige "Belästigung" durch flirtende Männer beschweren.


Tränen-reich
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 07:26

Rezna, wenn dir bei den Aussagen die Hutschnur platzt, dann ist DAS allein dein Ding...wenn du nicht unterscheiden kannst zwischen "in Frage stellen" und "verstehen wollen", dann ist das DEINE Hutschnur, nicht meine. Klar, lege ich zunächst meine eigene Sicht dar, wie ich den Faden im Übrigen gelesen habe.... Hatte schon geahnt, wie man das lesen könnte, deswegen war mir der letzte Satz sehr wichtig, dies nicht als böswillig anzusehen.
Rezna hat geschrieben:Das schlimmste ist, dass noch nicht einmal bemerkt wird, wie verachtend das ist.
Dies als verachtend zu empfinden ist das eine, das andere: ich verachte hier niemanden. Fragt sich nur Rezna, ob gewisse Teilsätze in deiner Antwort bei dir selbst schon verachtend klingen KÖNNTEN aber nun gut, gehört hier nicht hierher.

Es ist MEINE Sicht, wie ich das Thema hier "verstehe" und die lege ich nunmal dar, ob es einigen Usern passt oder nicht, ich kann und muss auch nicht alles teilen. Der Faden liest sich schon interessant für mich und ich frage mich das nunmal, weil ich das nämlich sehr gerne "verstehen" würde wollen. Aber mit folgender Aussage, hast du ja schon vorverurteilt:
Rezna hat geschrieben:Ein echt gravierender. Aber wenn man das erstmal erklären muss, ist sowieso jede Verständnismöglichkeit dahin. Wie sollte man auch.
Müssen tuste gar nichts... Wenns Leute gibt, die verstehen wollen und derjenige schon voraussetzt, dass der Fragende nicht verstehen will, könnte man auch meinen, dass das verachtend ist. Aber nun gut, mir ist wurscht. Kann auch ohne Verständnis damit leben und akzeptiere das.

Ansonsten Danke ich dir für deine Mühe...

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Chancen
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 19:20

Die Sache mit dem Leidensdruck ist halt die, dass man ihn nicht messen und gegeneinander abwägen kann.
Zu sagen x ist schlimmer als a,b,c und z ist kindisch.

Es gibt Leute, die leiden ein bisschen drunter, noch niemals Sex gehabt zu haben, obwohl sie schon älter sind, und die hätten eben gern mal. Dann gibt's welche, die leiden so sehr, dass sie das Gefühl haben, es gäbe nichts Schlimmeres.

Genauso gibt es Leute, die hatten mal in jungen Jahren Sex und eine Beziehung und dann jahrelang nix und die leiden enorm darunter, dass sie von der Frucht gekostet haben und nun nix mehr abbekommen. Die haben genauso das Gefühl, es gäbe nichts Schlimmeres.

Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann x ist schlimmer als y für alle, die unter x leiden. Nicht jeder empfindet es als endstimmungs-schlimm noch keinen Sex gehabt zu haben, obwohl sie 35 sind.

Wie die Leute damit umgehen ist wie bei allen Leiden höchst unterschiedlich.

Chancen

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Sonnenschein007
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 19:49

Rezna
Es ist NICHT dasselbe. Es ist ein grundlegender, erschütternder, tiefgreifender Unterschied. Damit will ich nicht sagen, dass jemand nicht leidet, der lange ohne Beziehung war, aber es ist eine ANDERE Thematik. Eine völlig andere.
Ich finde auch, dass Du das extrem gut formuliert hast. Gehört m.M. nach in die Netiquette-Regeln, dass man TE generell nicht mit hinkenden Vergleichen "tröstet" od. ausgesprochenes Leid runtertransformiert oder gar nivelliert.

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Tom882
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Beitrag Mi., 07.01.2015, 22:15

Chancen hat geschrieben:Die Sache mit dem Leidensdruck ist halt die, dass man ihn nicht messen und gegeneinander abwägen kann.
Zu sagen x ist schlimmer als a,b,c und z ist kindisch.
Geh mal in entsprechende Foren und schau dir Umfragen an zu dem Thema. Die deutliche Mehrheit leidet extrem darunter.

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Chancen
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Beitrag Do., 08.01.2015, 07:38

Hallo Tom!

Die Leute, die nicht so sehr darunter leiden, die treiben sich natürlich dann nicht in entsprechenden Foren herum.
Ob die Mehrheit sehr, extrem oder nur mäßig leidet, kann man leider nicht in entsprechenden Foren erheben, sondern man müsste eine valide Stichprobe der Gesamtbevölkerung nehmen, unter denen dann wohl etliche sind, die noch nie Sex hatten. Dann erwischt man auch jene Leute, die noch noch nie Sex hatten, aber deswegen nicht vollkommen verzweifeln.

Ich denke, dass persönliches Leiden (die Stärke und Intensität) nicht so sehr vom objektiven Zustand (z.B. "noch keinen Sex") abhängt, sondern von anderen entsprechenden Faktoren, die von Fall zu Fall unterschiedlich sind.

Es gibt Leute, die leiden extrem unter dem Gefühl, hässlich zu sein. Es gibt entsprechende Foren dazu. Die finden ihr Leben nicht mehr lebenswert, weil sie ihrem Gefühl nach hässlich sind. Andere Leute, mit einem ähnlichen Aussehen, die wissen, dass sie nicht objektiv schön sind, aber die fühlen sich ok, die leben ihr Leben und haben Selbstbewusstsein, Partnerschaften etc.

Es gibt Leute, die wunderschön sind und die sich dennoch ungeliebt, hässlich und sch*** finden. Die leiden extrem darunter.

Es gibt Leute, die hatten noch niemals Sex und leiden extrem darunter, aber es gibt auch welche, die finden es zwar schade, aber das war's auch schon. Und dann gibt's welche, die haben Angst davor oder die möchten gar nicht.

Ich denke einfach, dass wenn jemand sein Leiden auf einen objektiven Parameter reduziert, und sagt, dass genau deswegen alles sch*** sei, dass der nicht sieht, dass Andere ganz ok damit leben können.

Chancen

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Tom882
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Beitrag Do., 08.01.2015, 11:37

@Chancen: Also ich bin selber schuld, dass es mir schlecht geht, weil mein Leid nur eingebildet und objektiv nicht haltbar ist. Weißt du was? Ist ok! Wir beenden die Diskussion an dieser Stelle.

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Forever Capone
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Beitrag Do., 08.01.2015, 13:55

Ja, deine Worte, Chancen, suggerieren, dass es Wege gäbe, gut damit zu leben, sofern man nur seine innere Einstellung ändert, was Esoterik-Quatsch ist. Man kann sich maximal erfolgreich ablenken, und das gelingt manchen auch, sei es durch Arbeit, exzessives Treiben von Sport, gute Freundschaften, kreative Betätigung oder Alkohol/Drogen. Mir muss es sehr lange Zeit ebenfalls gelungen sein, aber man kann unerfüllte menschliche Grundbedürfnisse nicht ewig unterdrücken...irgendwann bahnen sie sich ihren weg nach oben und treffen ein mit doppelter Wucht.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 08.01.2015, 15:51

Hä? Seine innere Einstellung zu ändern, ist Esoterik-Quatsch? Wo steht denn das? Das ist mir neu....

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Chancen
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:00

Seine Einstellungen zu Dingen zu ändern ist oft alles was bleibt.
Allerdings würde ich das Wörtchen "nur" davor wegstreichen.

Was würdest du denn jemandem raten, der durch einen Unfall querschnittsgelähmt ist. Dass es "objektiv" sch*** ist und er sein Leben von nun an vergessen soll?
Denkst du, dass es allen Querschnittsgelähmten ihr restliches Leben lang sch*** geht?

Wenn man vor einen Umstand gesetzt wird, den man nicht ändern kann, dann ist es die einzige Chance, die Einstellung zu ändern, um nicht zugrunde zu gehen.

Wenn du die Einstellung nicht ändern willst, dann musst du den Umstand ändern. Wenn du den Umstand nicht ändern kannst und die Einstellung dazu nicht ändern kannst, dann ist dir leider nicht zu helfen und du wirst leiden solange du lebst.


@Tom

Leiden selbst ist immer subjektiv. Ohne Subjekt kein Leiden.
Es ist auch allgemein verständlich, dass jemand an einer Situation, wie der deinen leidet.
Aber nicht jeder in deiner Situation leidet.

Das heißt nicht, dass du selbst schuld bist.
Das heißt nicht, dass es nicht haltbar oder verständlich wäre.

Es heißt lediglich, dass der Umstand alleine nicht monokausal für dein Leiden verantwortlich ist.

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Tom882
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Beitrag Do., 08.01.2015, 20:02

Tränen-reich hat geschrieben:Hä? Seine innere Einstellung zu ändern, ist Esoterik-Quatsch? Wo steht denn das? Das ist mir neu....
Selbstbewusstsein erwächst nicht durch seine "innere Einstellung". Es erwächst dadurch, dass man den Mut hat etwas zu probieren und dann eine positive Erfahrung macht. Das habe ich z.B. auch durch meinen beruflichen Werdegang festgestellt. Solange ich mich vor der Arbeitswelt fürchtete und versuchte ihr fern zu bleiben konnte kein positives Feedback kommen auf dem ein Selbstbewusstsein hätte entstehen können. Erst als ich mich traute und sah: "Das klappt, ich kann das" konnte ein Selbstbewusstsein entstehn. Genauso auch den Umgang mit Menschen. Solange ich Menschen meidete konnte kein Selbstbewusstsein entstehen. Ich musste mich trauen raus zu gehen unter Leute und die Feststellung machen: "Die mögen mich, die finden mich nett so wie ich bin". So entsteht Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein kommt ja von "sich seiner selbst bewusst sein", also wissen welche Fähigkeiten man hat und in sein Können auf der Grundlage positiver Erfahrungen vertrauen.

Wenn man jedoch seinen Mut zusammen nimmt und dann negative Erfahrungen macht, so kann daraus nicht nur kein Selbstbewusstsein entstehen, sondern im Gegenteil entsteht ein Minderwertigkeitskomplex. Hierfür nehmen wir als Beispiel mal einen Schüler der auf seine Klassenkameraden zugeht, jedoch wegen seiner fehlenden sozialen Kompetenz gemobbt wird. Er überwindet seine Angst, erhält jedoch negatives Feedback. Dies erzeugt Komplexe. Und dieser Schüler kann jetzt nicht sagen: "Hey, ich werd zwar morgen in der Schule wieder verprügelt, aber da ich mich selbst liebe ist trotzdem alles ganz knorke". So geht das nicht. Soziale Kontakte sind eines der elementarsten Grundbedürfnisse. Selbst wenn ihn irgendwann keiner mehr schlägt und mobbt und er einfach ignoriert wird wird er sich nicht weiter entwickeln können. Er braucht POSITIVES FEEDBACK von anderen Menschen.

Soziale Bedürfnisse inkl. Liebe stehen in der Bedürfnispyramide die von Psychologen entwickelt wurde direkt nach Nahrung und Sicherheit:


Ich verstehe auch nicht warum ihr nicht einfach sagen könnt: "Ok, ich kann nicht nachvollziehen warum das AB Problem so schmerzhaft ist, aber ich akzeptiere, dass das so ist, da die Betroffenen entsprechendes schildern". Warum müsst ihr das jetzt auf Teufel komm raus verleugnen und sagen "Es ist alles Einstellungssache. Andere finden das bestimmt nicht. Ihr seid nicht repräsentativ" usw. Was soll das bitte???

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