Total gestörte sexuelle Vergangenheit

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Raziel
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Beitrag Do., 12.06.2008, 18:04

Servus, Augusta
Wenn ich super verdiene, freu ich mich, aber wenn ich dann draufkomm, dass alle meine Arbeitskolleginnen das doppelte erhalten, wär ich trotzdem gefrustet.
Mmmmh..... versteh' mich nicht falsch, aber das würde - übertragen auf deinen Fall - dann bedeuten, das die Anzahl der Männer, mit denen du bisher geschlafen hast, eigentlich für dich okay ist, aber dafür zuwenig für dich raussprang. Das wir hier also nicht von einer "total gestörten" sondern eher von einer "im nachhinein unbefriedigenden" sexuellen Vergangenheit reden.

IMHO sind wir ohnehin schon längst auf dem Weg in eine polygame Gesellschaft, aber egal in welcher Gesellschaftsform wir leben, man wünscht sich doch in der Regel, als Individuum anerkannt zu werden. Eines, das sein Leben selbst bestimmt, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Natürlich könntest du in einer polygamen Gesellschaft leichter mit der Anzahl deiner Sexpartner leben, aber was ist denn mit den Männern als solches? Du hast geschrieben, das die meisten von ihnen dich nur ausgenutzt haben. Kannst du damit dann auch leben? Würdest du dir darunter ein selbstbestimmtes Leben ohne Reue vorstellen?
Glaube also eher, dass ich vermutlich einen anderen Grund dafür finden würde, mir Vorwürfe zu machen
Darum geht es mir ja. Denn egal, ob es bei deinem Problem nur um die Anzahl deiner Sexpartner geht oder darum, das du dich ausgenutzt gefühlt hast, die Lösung wäre einfach: Nämlich das dein Problem schon gelöst ist. Du hast in der Vergangenheit mit vielen Männern geschlafen und bist dabei häufig ausgenutzt worden. Dein Fazit daraus ist, das du dieses Leben nicht weiterleben möchtest, folglich hast du als Konsequenz daraus dieses Leben hinter dir gelassen und bist nun dabei, dir ein neues aufzubauen. Mit anderen Worten: dein Problem ist gelöst und noch dazu von dir selbst.

So einfach scheint es aber nicht zu sein, denn sonst würdest du nicht das hier schreiben:
Hab ja schon beschrieben, dass ich sobald ein Problem gelöst ist, das nächste "ausgrabe".
Warum willst du unbedingt Probleme ausgraben? Warum bist du so versessen darauf, dich mit Selbstvorwürfen in die Pfanne zu hauen? Für mich hört sich das so an, als wenn Sex gar nicht dein wirkliches Problem ist, sondern das die Ursache dafür ganz woanders liegt.

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somesay
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Beitrag Di., 17.06.2008, 18:14

Hallo!
Zu den letzten Beiträgen:
Dass ich die Gründe zwar nachvollziehen kann, es aber einfach nicht will, kann ich so überhaupt nicht unterschreiben. Man neigt doch oft dazu, bei allem was schief läuft anderen die Schuld zu geben und zumeist ist das eben maximal die halbe Wahrheit. Ich fühlte mich von meinen Eltern im Stich gelassen, aber meine Geschwister sind ja auch "normal" und wenn sie diese Begründung von mir hören würden, dann würde die ganze Meute gesammelt auf mich losgehn und alle wären sich einig, dass ich diejenige war, die es in unserem Elternhaus am leichtesten hatte. Sehe ich natürlich anders und es kränkt mich sehr, dass die anderen das so engstirnig (auf mich wirkt es wie ein Vorurteil, weil ich eben die Jüngste bin. Es kann ja nur einer der Jüngste sein und so bin ich in der Minderzahl ....) sehn. Mein Gefühl sagt mir, dass ich mit Problemen (nicht nur psychisch sondern von außen gegeben) zu kämpfen hatte, von denen sie keine Ahnung haben bzw. sich nicht reinfühlen können. Aber das ist ja nicht objektiv messbar sondern subjektive Wahrnehmung und wer weiß, vielleicht bin ich ja völlig auf dem falschen Dampfer und schon krank im Kopf zur Welt gekommen und zimmere mir da in meiner Phantasie etwas zusammen!?! Glaube nicht, dass ich Wahnvorstellungen habe, aber wenn ich mit meiner Schwester oder meiner Mutter versucht habe über "Misstände" zu reden (was ich schon längst nicht mehr versuche), dann haben die mir wirklich dieses Gefühl vermittelt.
Dass mein 1. Mal mies gelaufen ist lass ich einfach mal so stehn. Ich war damals wie bereits berichtet extrem betrunken, und das nur, weil er mich abgefüllt hat (nein, ich vergesse nicht, dass ich selbst getrunken hab) und mich dann auf dem Nachhauseweg sexuell beträngt. Ich habe öftern nein gesagt, war aber schon halb am einschlafen und hab irgendwann einfach nachgegeben. Dafür mach ich mir Vorwürfe bzw. dafür, dass ich nicht wenigstens danach Konsequenzen gezogen hab. Evtl. eine Anzeige (denn wenn Mitte 20 Jährige minderjährige Mädls in halbbewusstlosen Zustand besteigen kann das doch nicht ganz richtig sein. Immerhin war er ja auch nicht so betrunken, dass er keinen mehr hochgekriegt hätte) oder aber zumindest stocksauer auf ihn sein, statt ihm danach auch noch nachrennen wie ein Hund .... Aber warum hab ichs trotzdem getan? - Verzerrte Wahrnehmung!?!
Tja, und deshalb gelten eben alle diese Gründe nicht. Vielleicht auch besonders deswegen, weil sie vor keinem anderen bestehen würden. Ich suche den Grund eben immer noch in mir. Andere mit ähnlichen Erlebnissen reagieren ja auch nicht so.
Ich zerwühle meine gesamte Vergangenheit und suche in allem was schiefgelaufen ist meine eigene Schuld bzw. ich suche nicht, ich sitz einfach da, arbeite oder les ein Buch und irgendein Wort löst eine alte Erinnerung aus, irgendwelche Dinge die nicht so toll waren, die aber ohne Konsequenzen blieben, und ich bin tagelang entsetzt, was ich damals vor 5 oder 10 Jahren oder vorletzte Woche gemacht hab.
Irgendwie hab ich das Gefühl meine Vergangenheit genau im Auge behalten zu müssen bzw. über alles die Kontrolle behalten zu müssen, da ich ja sonst schlimme Fehler machen könnte. Habe ständig Angst dass mit mir etwas nicht stimmt und früher oder später wird es jeder entdecken. ... und natürlich keiner sagts mir. zum Beispiel: Bin mit meinem Freund jetzt ca. ein halbes Jahr zusammen. Er hat mich schon recht früh seiner Familie vorgestellt und mir nach ein paar Treffen auch berichtet, dass sich alle ausschließlich positiv geäußert haben (er tat das ohne von meinen Komplexen zu wissen), jetzt fällt es mir aber schwer mit seinen Eltern normale Unterhaltungen zu führen, da ich immer Angst hab, was Falsches sagen zu können. Sie sind alle sehr nett und aufgeschlossen, aber ich bring fast kein Wort raus und erwarte jede Sekunde, dass ihre Meinung über mich umschlägt.
@raziel:
Das mit dem "Marktwert" war eigentlich nicht so gemeint, dass zu wenig für mich dabei raussprang, also zu wenig Orgasmen oder Streicheleinheiten oder was auch immer. Es war mehr auf einen Vergleich bezogen. Wenn alle anderen in meinem Alter schon mit 50 Männer Sex gehabt hätten, dann wär ich vergleichsweise schwer zu haben und deswegen in dieser Beziehung etwas mehr wert. Also wieviel "Angebot" jede einzelne Frau liefert im vergleich zu der männlichen Nachfrage. Außerdem ist ja das tragische, dass es als Frau ja wirklich keine Leistung ist, viele Männer ins Bett zu kriegen. Wenn frau Männer erobern müsste und diese sehr wählerisch bei der Partnerwahl wären (will hier niemanden beleidigen, weiß sehr wohl, dass es auch viele nieveauvolle Männer gibt, aber auch die Nieveaulosen, die für alles zu haben sind, sind wirklich nicht schwer zu finden), dann wär die Sichtweise auch wieder eine andere.
Sorry, wiedermal ziemlich lang.
Liebe Grüße
Augusta

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somesay
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Beitrag Di., 17.06.2008, 18:43

... da fällt mir noch was ein - Auf die Gefahr hin, dass das so lang wird, dass es keiner mehr liest
Zu diesem in der Vergangenheit Wühlen bzw. immer neue Sachen suchen:
Wie öfter erwähn:. Eigentlich läuft momentan alles gut. Wenn in der Gegenwart was schief läuft, hab ich auch keine Zeit bzw. komm gar nicht auf die Idee so viel an früher zu denken, aber so denke ich an die Schulzeit und es tut mir weh, dass ich mich immer so unwohl gefühlt hab. Jetzt sehe ich klarer, was ich damals falsch gemacht hab bzw. dass ich mir wirklich eine schöne Zeit hätte machen können, wenn ichs schlauer angegangen hab. So hab ich jahrelang nur gelitten, für nichts. Meine Verkrampftheit im Kampf um Beliebtheit bzw. meine Scham darüber, dass ich es nicht war, habe mich ja erst unbeliebt gemacht.
Ein Teil von mir sagt auch jetzt, dass ich mich entspannen sollte und ich befürchte, in ein paar Jahren auf heute zurückzublicken und mir wieder das selbe vorzuwerfen.
Und ein anderer Teil von mir sagt, dass ich umbedingt zurückblicken muss und mir über alles Gedanken machen muss um ja nicht wieder Mist zu bauen. Denn gerade auch die Geschichten mit dem Sex sind an und für sich in Phasen entstanden in denen ich zu denken aufgehört hatte und mir in diesen Momenten eingeredet hab, frei zu sein und Spaß zu haben. Aber heute weiß ich, dass es immer die schwierigsten Phasen meines Lebens waren, in denen sich der "unverbindliche S**" so gehäuft hat. Es waren ja nicht zwei Männer pro Jahr. Sondern jahrelang derselbe bzw. manchmal monatelang kein einziger und dann plötzlich so eine Anhäufung von 4 bis 6 in wenigen Monaten, immer genau dann, wenns grad schon hart wurde. (Trennungen, schulische Probleme ...)
Das geht mir nicht in den Kopf, dass ich schwere und komplizierte Zeiten durch solch dämliche Aktionen noch komplizierter gemacht hab statt einfach den vorhanden Problemen ins Auge zu sehn hab ich noch Neue gemacht und das ohne es auch nur eine Sekunde lang selbst zu bemerken.
.... deswegen kann ich mir selbst nicht trauen....
Was ich mir früher angetan habe, ist mir erst jetzt richtig bewusst und statt mich zu freuen, dass die schlechten Zeiten vorbei sind, schäme ich mich ständig dafür, dass ich keine glückliche Teeniezeit hatte, und mir kommt vor es tut mir heute mehr weh als damals als alles schief lief

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Beitrag Di., 24.06.2008, 16:48

man sollte die vergangenheit vielleicht im auge behalten aber trotzdem versuchen damit abzuschließen.
bei mir ist es auch , dass wenn es mir mal wieder gut bzw. besser geht dass ich dann denke ich hab alles im griff und schwups, ist man wieder in die selbe scheiße gerutscht, die man sich in den schlechten zeiten geschämt hat bzw. die man bereut hat.
das schwierige ist es einfach sich mit sachen zubeschäftigen , von denen man eigentlich nix mehr wissen will, die man hinte sich lassen und am besten vergessen will.
ich bin ein großer kunstler dess verdrängens und erst seit dem ich hiermal reingeschaut hab, weiß ich dass es andere menschen gibt , die die gleichen/andere probleme haben und ich schreibe mal ein wenig über meine. sonst rede ich mir oft ein man darf darüber nicht sprechen, vielleicht ist es dann doch nicht so schlimm, wie ich mich damit fühle...
ich weiß vielleicht ist es alles nen bisschen wirr, aber für mich ist es auf jeden fall ein sehr großer schritt mit damit mal nen bisschen mehr auseinander zusetzten.

augusta, wie hast du das denn abgelegt mit den männer-geschichten.
und nochmal du kannst einfach stolz auf dich sein weil du es hinter dir gelassen hast, halt einfach nur nen kleines auge drauf und nicht zwei große .

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somesay
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Beitrag Di., 24.06.2008, 22:03

Guten Abend!

Dieses Forum ist ja wirklich toll, aber ständig verschwinden meine Beiträge beim Absenden
und das immer dann, wenn ich 1 Mal von 5 Mal vergessen vor dem Absenden zu kopieren!?!
Aber ok, das nur am Rande, werde jetzt nochmal die Kurzfassung liefern:

@ frau
Kann dir da nicht wirklich Tipps bzw. ein Patentrezept zum "Loskommen" liefern. Meine krassesten Zeiten hatte ich ja so ca. bis 20, bevor ich dann eine längere Beziehung einging. Davor wollte ich nicht loskommen, sondern dachte, das macht jeder so bzw. dies nicht machen sind nur zu feige oder hatten mehr Glück und eben den Partner fürs Leben schon gefunden. Hab mir (leider) 0 Gedanken über meinen Ruf oder meine wahren Bedürfnisse gemacht und ... naja, hab ja schon erwähnt, glaube damals nicht ganz bei Trost gewesen zu sein. Aber zu dieser Zeit muss es mir irgendwie wohl Spaß gemacht haben.
In der Beziehung lief es dann ganz automatisch, dass ich treu war. Musste mich nicht zusammennehmen oder so, wollte gar nix anderes als nur ihn.
Nach der Trennung wars ja wieder bisschen krasser, aber auch da hab ich mich nicht hingesetzt und gesagt ich muss jetzt aufhören mit Männern wie man mit Zigaretten aufhört. Das kam einfach automatisch als die Grübelei begann und ich erkennen musste, dass es mir immer schlechter damit geht, ...
mir ist einfach die Lust gründlich vergangen ....

Angefangen hat also das Aufhören mit der Grübelei. Rate dir jetzt nicht, dich auch noch in eine Grübelorgie zu stürzen, aber vielleicht denkst ja einfach mal darüber nach, wieso du mit den Männern im Bett landest bzw. vielleicht magst du uns es ja im Forum mitteilen - das Feedback hier von Leuten die es aus der Entfernung betrachten können und einen damit ja nicht runtermachen wollen, sondern sich echt für einen mit Gedanken machen was schief läuft, hat zumindest mir sehr gut getan.

Würd mich freun, wenn ein bisschen mehr darüber ezählst.

Schönen Abend noch
Augusta

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somesay
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Beitrag So., 13.07.2008, 22:32

Hallo!
Habe seit dem "Erliegen" dieser Diskussion weiterhin viel nachgedacht und mir Vorwürfe wegen den verschiedensten Dinge gemacht. Heute ists mein 1. Mal, hab ich zum Start des Threads nur kurz angeschnitten, weil mich da grad andere Sachen bewegten. Könnte das glaub nie jemandem erzählen,aber irgendwann muss es doch raus:
In meiner Stammkneipe lernte ich einen 22jährigen Kellner kennen. Fand mich damals hässlich und hatte kein Selbstwertgefühl, und war natürlich hin und weg,dass sich so ein toller Typ ausgerechnet für mich interessiert. Es ging also wenige Wochenenden so hin und her mit Küssen in der Disco. Telefonnummern haben wir nie ausgetauscht. Eines Abends haben wir uns gemeinsam mit einem Freund von ihm u meiner "besten Freundin" betrunken. In den Morgenstunden bin ich dann mit dem Taxi heim gefahren. Er hat mich begleitet und ist schnell zudringlich geworden.Der Taxifahrer war ein Freund von ihm.Wir standen schon vor meiner Haustüre als er mich extrem bedrängte.Ich habe ein paar mal nein gesagt und dann nachgegeben.Der Taxifahrer ist dann wieder paar Meter vom Haus weggefahren und da passierte es,war so betrunken,dass ich halb eingeschlafen bin.Dann hat er mich wieder nachhause gefahren.Meine Mutter stand schon vor der Tür,und hatte natürlich einen Verdacht.Untertags hat sie mich dann auch darauf angesprochen,habe aber alles abgestritten,wie gesagt,das Verhältnis war nicht gut.Außerdem hab ichs nicht als Übergriff gesehen,sondern als freiwillig.Danach hab ich mir eingebildet er ist meine große Liebe und bin ihm nachgerannt wie ein Hund.Aber natürlich nur am Wochenende.Mehr Kontakt hatten wir nie und eigentlich konnte ich auch nie mit ihm reden.Er hatte ja kein Interesse daran und wollte wohl von Anfang an nur das eine und ich war wie gesagt extrem schüchtern und wollte cool und nicht naiv sein.Wenig später war die Saison vorüber und er weg.Erst später erfuhr ich,dass sich besagte "beste Freundin" hinter meinem Rücken an ihn rangeschmissen und sogar Kontakt zu ihm hatte.-Obwohl sie diese Geschichte und meine Gefühle kannte-Sie war auch diejenige,die mir wenig später die Nachricht übermittelte,er habe Selbstmord begangen.Habe jahrelang getrauert und war sogar weiterhin mit ihr befreundet,da ich dachte,ich hab ja sonst keinen.Könnte das jetzt ewig weitererklären,dieses Hintergangen werden von der "besten Freundin" bzw. das einfachso Hinnehmen meinerseits ... aber mein Beitrag ist ohnehin schon wieder zu lang. Mich macht diese Geschichte jedenfalls sehr fertig und vorallem mache ich mir Vorwürfe,nie jemanden zur Rede gestellt zu haben und das einfach so hingenommen zu haben, nichts hinterfragt .... Das ist jetzt 10 Jahre her, aber wie ich so dumm sein konnte, werd ich wohl nie verstehen. Vor allem ging es ja auch damit weiter, dass ich, nachdeem ich von seinem Tod erfahren hatte, mich in seine Freunde verliebte und ihnen nachrannte, womöglich nur, um einen Teil von ihm zu haben. Hatte ihn ja total idealisiert und darum waren auch alle seine Freunde plötzlich toll. Zwei davon haben das auch schamlos ausgenutzt und .... naja, aber auch da kam die Erkenntnis erst Jahre später.


luciabava
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Beitrag Mo., 04.08.2008, 16:36

Hallo! Kann dir das alles gut nachfühlen, die Einzelheiten waren bei mir zwar etwas anders aber mein 1. Mal lief leider ähnlich ab
Aber lass dir eins gesagt sein, du warst bestimmt nicht dumm, egal was da gelaufen ist ...
Verwende das nicht gegen dich, sondern sei wütend auf den Mann, der dir das angetan hat, und deine "beste Freundin"!
LG

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somesay
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Beitrag Mi., 06.08.2008, 12:34

Hallo luciabava!
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte.
Bin ja auch sauer auf den Mann von damals, aber an den komm ich nicht mal mehr ran um Dampf abzulassen. - Das war ein Erlebnis und ich kann zumindest einen Teil der Schuld abwälzen.
Aber was danach noch alles lief. ... Da wird mir einfach nur übel wenn ich dran denk.
Außerdem frag ich mich natürlich schon, in wie weit es an mir lag bzw. ob/wie ich mich falsch verhalten hab. Hab in meinen Bekanntenkreis einige Mädls, die auf den ersten Blick (obwohl jetzt schon über 20) total naiv an Beziehungen/Männer rangehn, schnell mit jemandem zusammenkommen, auch gern bald Sex haben und an alles ganz unbedacht rangehn - aber offenbar trotzdem nicht ausgenutzt werden und bislang nur 4-5 Männer hatten. Was machen die richtig, was ich falsch mache?
Was bewegt Männer dazu, mich so scheiße zu behandeln. Mal ehrlich mit Mitte 20 eine betrunkene 16jährige im Auto ***, das macht man doch nicht. Und als völlig nüchterner Erwachsener (Taxifahrer) dabei zusehn, doch erst recht nicht. Beste Freundinnen hintergehn sich auch nicht so, oder zeigen zumindest mal Reue.
Und dann sein Kumpel, der meinen Kummer wiederum für seine Befriedigung ausgenutzt hat.
Offenbar hab ich mich wirklich dümmer als der Rest angestellt, aber trotzdem frag ich mich, womit ich das Pech verdient hab, ständig bzw. fast ausschließlich an so miese Menschen zu geraten.
Hab Angst, so niemehr glücklich werden zu können.


luciabava
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Beiträge: 626

Beitrag Mi., 06.08.2008, 17:07

Hi nochmal
Augusta333 hat geschrieben:Was bewegt Männer dazu, mich so sch*** zu behandeln.
Weißt du, ich würde gar nicht abstreiten wollen, dass es, wenn einem sowas passiert, VIELLEICHT einen Zusammenhang zu eigenen Minderwertigkeitsgefühlen gibt - also möglicherweise passiert es dir eher, wenn du dich selbst nicht liebst und dementsprechend mehr als andere vielleicht nach Zuwendung hungerst, auch verletzbarer bist... ABER jede Frau kann einfach in so eine Situation kommen, wo ein Mann sie wie Dreck behandelt - einfach deshalb, weil es solche Männer gibt. Du hast daran keine "Schuld" - auch wenn du dich nicht gewehrt hast, auch wenn du dir danach helfen wolltest, indem du aus ihm deine große Liebe 'gemacht' hast ... das ist alles nicht so wichtig wie die Tatsache, dass ER das Schwein ist.


Raziel
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Beitrag Sa., 09.08.2008, 16:26

Servus, Augusta
aber trotzdem frag ich mich, womit ich das Pech verdient hab, ständig bzw. fast ausschließlich an so miese Menschen zu geraten.
Es gibt da ein Sprichwort: "Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt über andere, die diese Fehler ausnutzen" (sinngemäss wiedergegeben).
Außerdem frag ich mich natürlich schon, in wie weit es an mir lag bzw. ob/wie ich mich falsch verhalten hab.
Natürlich hast du auch was falsch gemacht. In Beziehungen lernt man offenbar meistens aus Fehlern. Das ist auch nicht das Problem. Die Frage bei dir ist IMHO eher, was hat dich zu diesen Fehlern veranlasst?!
Was machen die richtig, was ich falsch mache?
Vielleicht, weil sie es nicht unbedingt gebraucht haben? Ist jetzt nicht böse gemeint, nur das folgende Statement läd zu diesem Gedanken ein:
Was bewegt Männer dazu, mich so sch*** zu behandeln.
Ich nehme mal nicht an, dass dir dieser Gedanke schon vor einer solchen "Beziehung" gekommen ist, sondern erst hinterher. Welchen Grund also hattest du, dich darauf einzulassen? Was hat dir der Sex damals gegeben? Oder anders formuliert: Was hast du dir davon erhofft?
Offenbar hab ich mich wirklich dümmer als der Rest angestellt, aber trotzdem frag ich mich, womit ich das Pech verdient hab, ständig bzw. fast ausschließlich an so miese Menschen zu geraten.
Vielleicht, weil du nicht anders kannst? Schliesslich bestimmt jeder für sich selbst, was ihm/ihr gefällt und was gut für ihn/sie ist. Du hingegen weisst, dass diesbezgl. bei dir einiges im Argen liegt, aber das ist nicht zwangsweise deine Schuld. Du verhälst dich in erster Linie so, wie du es gelernt hast. Und von wem hast du das gelernt?

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Beitrag Mo., 11.08.2008, 12:37

Hallo!
Da ist vermutlich schon was Wahres dran, dass man ein leichtes Opfer ist für solche Typen, wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat und deswegen das "Pech anzuziehen" scheint. Aber zumindest in meiner Umgebung sind die Menschen mit geringem Selbstwertgefühl meistens auch die mit weniger Sex.
Und außerdem kenne ich auch einige ganz ruhige Frauen, die sich kaum was sagen trauen und sich (zumindest nach außen hin) ihrem Partner total unterordnen oder die einen einfühlsamen Menschen gefunden haben, der viel Geduld mit ihnen hat. Aber die sind einfach irgendwann von so einem Partner "aufgelesen" worden und seitdem mit ihm zusammen oder warten noch, bis einer kommt. Aber gegen sexuelle Eskapaden bzw. solche *** Typen, scheinen zumindest in meinem Bekanntenkreis alle immun zu sein ... außer mir

Wo ich das gelernt hab? Nirgends. Zuhause hab ich gelernt, dass es keine Sexualität gibt, wenn es doch eine gäbe, hätte man keinen Sex vor der Ehe, aber das Kloster ist dem auf jeden Fall vorzuziehen. In meinem Bekanntenkreis hab ich gesehen, dass jeder Sex vor der Ehe hat, aber seinen festen Freund einfach mit nach Hause bringen darf ... und dass man den auch alle 1-2 Jahre mal getrost wechseln darf. ... und dass für die Anbahnung einer Teeny-Beziehung auch nicht ganz unmaßgeblich ist, wie sehr diese vom eigenen Elternhaus verboten/abgelehnt wird.
Wie ich meine Sexualtität gelebt hab, müsste ich ja am ehesten in den Talkshows am Nachmittag, die ich zugegebenermaßen viel angesehn hab, gelernt haben. Weiß nicht ....
Jedenfalls hab ich irgendwie gemeint, man kann machen was man will, solange man Single ist.

Mein großes Problem momentan ist ja nicht, dass ich das mit dem Sex nicht im Griff hätte. Bin seit über einem halben Jahr treu und hab auch keine Ambitionen (mehr?) in eine andere Richtung.
Aber irgendwo gibt es ein gewisses "Ranking" in der Partnerwahl bzw. darin, wie erstrebenswert es ist mit jemandem zusammenzukommen bzw. zusammenzusein.
Bekomme viel Zuspruch von der Männerwelt. Auch wenn viele primär evtl. an das eine denken, sind auch einige dabei, die gern mit mir zusammen wären bzw. die ernsthaft versucht haben, mit mir zusammenzukommen. - Also für fremde Personen scheine ich in diesem "Ranking" relativ gut mithalten zu können.
Aber ich glaub, wenn die von meiner Vergangenheit wüßten, dann wäre das was ganz anderes.
Diese Beschreibung klingt jetzt vielleicht obflächlich, soll aber nicht so gemeint sein.
Es ist eben nur die Angst bzw. der Frust darüber, dass ich als Frau bzw. als potenzielle Partnerin (und somit als Mensch ganz allgemein) weniger wert bin.

Hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Grüße
Augusta


Raziel
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Beitrag Sa., 16.08.2008, 22:12

N'abend, Augusta
Aber gegen sexuelle Eskapaden bzw. solche *** Typen, scheinen zumindest in meinem Bekanntenkreis alle immun zu sein ... außer mir
Man kann sich anderen Menschen gegenüber verschliessen oder sich gerade öffnen. Ob diejenigen, die sich lieber zurückziehen, es nun besser haben als du, wage ich zu bezweifeln. Ich hab ja auch nicht freiwillig so lange gewartet. Hätte ich damals einen Thread zu dem Thema verfasst, hätte der wahrscheinlich ziemlich genau so ausgesehen wie deiner, nur unter umgekehrten Voraussetzungen.
Wo ich das gelernt hab? Nirgends. Zuhause hab ich gelernt, dass es keine Sexualität gibt, wenn es doch eine gäbe, hätte man keinen Sex vor der Ehe, aber das Kloster ist dem auf jeden Fall vorzuziehen.
Kann man sagen, dass du von deinen Eltern darauf konditioniert wurdest, dass Sex lediglich als Akt der Fortpflanzung geduldet wird und es sonst etwas schlimmes bzw. schlechtes ist? Ist das der Grund, warum du mit deiner sexuellen Vergangenheit so zu kämpfen hast?

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Beitrag Mo., 18.08.2008, 12:40

Hallo!
Ja, ich wurde schon drauf konditioniert, dass Sex "unrein" ist und eine Sünde .... und so erzkonservatives Zeug halt. Auch von wegen, dass mich mein Vater so gern hat, weil ich noch "unschuldig" und "unbefleckt" usw. ... bin. Sowas hat mein Vater erzählt, meine Mutter hielt sich da völlig raus, hatte/hat vermutlich einfach keine eigene Meinung.- Wußte damals aber nichtmal so recht was mit diesen Wörtern anfzufangen.
Andererseits verwunderlich wie er mir das beibringen konnte, wo ich ewig nicht wusste was Sex wirklich ist. Also im Kindergartenalter war mir noch nichteinmal der Zusammenhang klar, dass Mann und Frau heiraten, dachte jeder heiratet einfach jemanden den er mag, ganz egal ob Mann oder Frau. .... Tja und der Rest meines Wissens über dieses Thema hab ich dann im Aufklärungsunterricht in der Schule und aus heimlich gekauften Bravo-Heften ...
Ach ja, und von wegen Akt der Fortpflanzung: da bei mir zuhause Sex ganz einfach nicht existent war und der ideale Weg sowieso ins Kloster führt, war auch die Fortpflanzung nie ein Thema bzw. Fortpflanzung vor der Ehe ohnehin ein Super-GAU.

Tja, und dann kam eine Phase bei mir, wo ich es eben erstrebenswert fand, so viel Sex wie möglich zu haben. Vielleicht auch dadurch dass mir daheim keine "richitge" Relation vermittelt wurde, hab ich mir da halt eine eigene Logik zusammengebastelt. Solange ich es nicht zuhause tue, keinen Freund nachhause bringe und möglichst zuhause (der Rest der Welt ist völlig egal) was mitkriegt, ist alles erlaubt. ... Und dahingehend wäre ja ein fester Freund viel schwieriger handzuhaben gewesen als kurzfristige Affären.

Aber wieso war dann dieses negative Gefühl dem Sex gegenüber nicht immer da??? Von 16 bis Anfang/Mitte 20 hatte es ja ins komplette Gegenteil umgeschlagen. Klar,war gefrustet,wenn ich mich verliebt hatte und der andere kein Interesse mehr zeigte als er gekriegt hat was er wollte, aber des Sex an sich hab ich nicht als negativ oder peinlich empfunden.

Den Sex mit meinem Freund empfinde ich nach wie vor nicht als negativ, nur eben die Erinnerung an meine Vergangenheit.

Glaube die Verständlichkeit ist jetzt in meinem Text endgültig auf der Strecke geblieben, sorry.

Grüße
Augusta

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