Definitionsmacht und Psychotherapie / @EinTherapeut

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Méabh
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Beitrag So., 29.09.2013, 13:54

Hallo, ziegenkind,

oh, das hatte ich wirklich nicht gelesen. Aber so ganz nachvollziehen kann ich es nicht, aber ist ja vllt. mein Problem.

Neid (hatte ich auch nicht gesehen):
Mein Stiefvater und meine Schwägerin sind Therapeuten, meine Schwägerin ist ständig überarbeitet und mein Stiefvater - Therapeut in einer psychosomat. Klinik - ist wegen Burnouts selber in einer Klinik.

Zudem - warum sollte man neidisch sein, man könnte - so man wollte - mit Abi Therapeut werden, über Med. oder Psych. - Studium, oder ansonsten über den Heilpraktiker - Weg. Kann man unterschiedlich sehen, aber ich meinte damit nur:
Therapeut (also, wohl Psychotherapeut) ist doch nun nichts Unerreichbares, wovon man als Normalbürger nur träumen könnte?

Ganz ehrlich: Ich beneide Menschen, die im Zeichnen und Erfinden von Graphic - Novels oder als Schriftsteller/innen erfolgreich sind *seufzzzz* - aber keine Therapeuten.
Zuletzt geändert von Méabh am So., 29.09.2013, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.

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(e)
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Beitrag So., 29.09.2013, 13:56

@ziegenkind

Ich hätte kein Vertrauen in jemanden, der sich nicht mal an die beruflichen und gesetzlichen Richtlinien hält und sich ohne Ausweis Psychologe/Psychotherapeut/i.A. nennt. Er könnte genauso gut ein Patient sein, der sich aus seiner Krankensicht für einen Therapeuten hält. Dazu würden auch die Andeutungen über die negativen Erfahrungen in der Psychiatrie passen. Zufälligerweise habe ich schon mehrere solcher Fälle miterlebt (in anderen Foren).
Lieben Gruß
elana

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Sunny75
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Beitrag So., 29.09.2013, 13:59

Heisser Tipp, elana

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Tigerkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:02

Sunny75 hat geschrieben:Ich denke mal, die meisten wissen schon ganz genau, warum der Herr FastTherapeut hier ist.
Ja, warum denn?
Sunny75 hat geschrieben:uch ein MöchtegernTherapeut findet seine Fans - auch, oder gerade HIER.
Was meinst Du denn ganz konkret damit?

Ich finde die Reaktionen auch interessant, vielleicht weil für viele Therapeuten was besonderes sind?
Ich meine ist mir schon klar, das den meisten bewußt ist, das es nur stinknormale Menschen sind die in der Nase bohren und sich den Hintern mit Klopapier abwischen, aber auf einer unbwußten Ebene läuft da vielleicht doch was anderes ab.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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ziegenkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:04

nee, meabh, das mit dem neid war die lederblume.

sunny, wieso fans? verstehe ich nicht. haben therapeuten fans?

das mit dem anerkennung kriegen hat er ja gesagt. finde ich jetzt nicht unmööööglich. anerkennung auch für das, was wir professionell tun, wollen wir doch alle, oder? andere suchen hier anerkennung, wie schlimm ihre geschichte ist. finde ich auch in ordnung. eine andere fage ist, ob die mittel, die man wählt, um anerkennung zu bekommen, tauglich sind. ich glaube, da hat ein therapeut, wie man ja jetzt sehen kann, einen fehler gemacht.

e also das mit in asbildung: ich bin da großzügig. mein mann hat eine analytikerin i.A. die ist große klasse.

vielleicht geht es hier auch um die vorstellung, therapeutinnen brauchten all das nicht. die könnten ihre bedürfnisse allein befriedigen und deshalb nur fr uns da sein. ich glaub, das ist falsch. ich glaub auch, es kommt die phase in der therapie, wo man merkt und im günstigen fall auch merken soll, dass das fasch ist.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Tigerkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:06

Ja, leider passieren Fehler in allen Berufen, auch Therapeuten natürlich, auch massive Fehler bei denen Menschen zu Schaden kommen, selbst wenn der Therapeut es noch so gut meint.

Auch Flugzeuge stürzen ab, egal wie gut der Pilot ist, menschliches Versagen gibt es immer wieder, so ist das nun mal.

Hat jetzt aber nichts mit dem Thema zu tun. OT aus.
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-George Orwell-


leberblümchen
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:06

Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand denkt, man neide ihm diese Position: Es kommt halt darauf an, was man selbst so spannend findet: Wenn ich einen anspruchsvollen und verantwortungsvollen Job habe, dann gehe ich vielleicht davon aus, dass andere Leute das auch gerne hätten. Es hat ja auch jeder eine Einstellung den Psychotherapeuten gegenüber; das wird ja immer mal untersucht: Viele bewundern und vergöttern sie, viele fürchten und verlachen sie. Das ist schon was Anderes, als 'Bankkaufmann' oder 'Erzieher' zu sein. Da kann man sich schon sehr definieren über diese Bezeichnung - sich zugehörig fühlen zu dieser Gruppe.

Dass der Beruf an sich genauso öde sein kann wie der des Straßenbahnfahrers, wissen wir ja alle. Aber auf der anderen Seite bedient er narzisstische Bedürfnisse; den Voyeurismus; man kann alte Verletzungen heilen (oder es zumindest versuchen).

Da kann ich mir schon vorstellen, dass man sich denkt, dass es irgendwie am Titel liegen muss, wenn man Probleme mit seinen Mitmenschen hat.

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Méabh
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:11

Also du meinst: Wenn man sich Jaguar_Fahrerin nennt, und dann Probleme hat in irgend einem Forum, dann könnte man schlussfolgern: "Ahaaa, die Meckerer beneiden mich, weil sie denken, ich hätte einen Jaguar?"

Ach du liebes Lieschen.
Zuletzt geändert von Méabh am So., 29.09.2013, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.

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(e)
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:12

Dann erzähle ich mal vom letzten vergleichbaren Fall, der sprach zuerst auch von einer fertigen Ausbildung, dass er sogar Reden halte, bis sich bei näherem Bohren herausstellte, dass er in Ausbildung ist. Am Ende gab er zu, dass er zuerst noch das Abi machen müsse und Psychotherapeut lediglich sein Berufsziel sei, sein Therapeut ermutige ihn dazu trotz seiner Diagnosen. Er müsste dann eben unter Supervision arbeiten. Schon jetzt dürfe er aber bei Reden mit dabei sein. Seltsamerweise haben mich auch per PN einige Patienten mit angeblicher Psychologie-Ausbildung angeschrieben. Dieser "Wunsch, Therapeut zu sein" scheint unter Patienten sehr verbreitet zu sein. Deshalb gebe ich nichts drauf, wenn sich jemand in einem Forum ohne Belege Therapeut nennt.
Lieben Gruß
elana

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Tigerkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:18

Gegen diesen Wunsch ist ja auch nichs einzuwenden, wer es tun will soll es tun.
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leberblümchen
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:19

Also du meinst: Wenn man sich Jaguar_Fahrerin nennt, und dann Probleme hat in irgend einem Forum, dann könnte man schlussfolgern: "Ahaaa, die Meckerer beneiden mich, weil sie denken, ich hätte einen Jaguar?"
Wenn ich mich Jaguar_Fahrerin nenne und überall erzähle, dass aus der Sicht eines Jaguar-Fahrers das Wetter heute ausgezeichnet ist und dass Jaguar-Fahrer im allgemeinen die Dinge so und so sehen, und wenn mich dann jemand fragt, wieso ich eigentlich meinen Jaguar so raushängen lasse - und wenn ich dann zu dem Schluss komme, dass man mir meinen Jaguar nicht gönnt, dann leugne ich ja mein eigentliches Problem mit den Mitmenschen.

Natürlich wird es auch Leute geben, die gerne einen Jaguar hätten, aber den meisten wird einfach nur auf den Keks gehen, dass der Jaguar so betont wird. Indem ich aber sage: "Interessant, dass ihr so allergisch auf den Jaguar reagiert", hab ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ich hab meine eigenen Probleme geleugnet und ich hab gleichzeitig dem Anderen unterstellt, ein Problem zu haben.

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Méabh
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:25

Ja, ich hatte verstanden, aber ist gut erklärt , ich meinte mit "Ach du liebes Lieschen" nicht deinen Denkansatz.

(Ich denke gerade: Ich habe zB ein Problem mit Männern, die so gut wie alles sexualisieren.
Wenn man denjenigen dann sagt: "Uährg, es reicht jetzt!" - dann kommt die messerscharfe Schlussfolgerung: "Ah, dir fehlt wohl im sexuellen Bereich was, deshalb deine Reaktion!?" )

Aber das hat jetzt schon nichts mehr mit ET zu tun.
Zuletzt geändert von Méabh am So., 29.09.2013, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.


ziegenkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:27

ja klar, e, hochstapler gibt es überall.also jetzt wahrscheinlich eher weniger unter den straßenbahnfahrerinnen. obwohl, wer weiß? in zeiten von hartz 4. aber in so einem forum ist das doch v.a. das problem des hochstapelnden, oder?

was ich schlimm fände, ist wenn einer sich hier als therapeut anmeldet, um zu üben und - wie widow so schön gesagt hat - mit uns als gliederpuppen zu spielen. aber so wie ich das verstanden hab, ging es um so was wie mobilisierung gegen oder sensibilisierung für misstände in der psychartrie. ich glaub nicht, dass das so funktioniert. aber ich falle auch nicht um vor empörung.

der jaguar-vergleich lässt doch erkennen, wie das mit dem neid so ist. ich hab das alles anders verstanden: wenn ich zum protest gegen die psychartrie aufrufen will, macht es schon sinn, mich als in der psychiatrie arbeitender zu erkennen zu geben.
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Méabh
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:32

Hm. Ich nenn mich doch nicht JaguarFahrer, um auf Missstände in der Autoindustrie hinzuweisen?
Vielleicht ist der Nick diesbezüglich einfach nicht ganz zielführend gewählt worden.


ziegenkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 14:43

nee, aber vielleicht würdest du dich als mitarbeiter des jaguar-konzerns beschreiben, wenn du als insider von den schweinereien berichten willst, die dort passieren. ich glaub, es gibt in der geschichte erfolgreicher skandalisierungen einige beispiele, die genau so funktionieren. über das ein der andere beispiel dürfte der geneigte zeitungsleser sogar in jüngster zeit gestolpert sein.

mit anderen worten: deine analogie ist fasch konstruiert, meabh. das dürfte an der macht des neid auslösenden bildes vom jaguar-fahrer liegen, scheint mir. nix für ungut. passiert. aber ist doch grad wirklich spanend, oder?
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