Nebenwirkungen, oder Wirkungen neben der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Sa., 21.05.2016, 18:39

Nach deiner Methode und Zielsetzung... Klar.

Ich habe schon bessere Witze gelesen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Werbung

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 21.05.2016, 18:58

Neh, brauchen tut sowas niemand. Mir war es in der ersten Psychotherapie (Dez.2005 -Aug.2007) mit der Verlängerung nur noch daran gelegen von dem Psychotherapeuten weg zu kommen.
Ich stehe seit mehr als 10 Jahren auf sämtliche Wartelisten aller Psychotherapeuten hier in der Umgebung. Von der Mehrheit habe ich nie was gehört.

Und so bin ich zu dem alten Psychotherapeuten zurück und habe aus der Not eine Tugend gemacht und die Psychotherapie ausschließlich nach meinen therapeutischen Bedürfnissen gestaltet, ohne wissen des Psychotherapeuten. Und bin sehr gut damit gefahren.

Das ging so lange gut bis ich protestierte, weil der Psychotherapeut vor einigen Monaten anfing auf seiner Methode zu bestehen und mich nicht arbeiten lies. Daraufhin habe ich ihn per Mail festgenagelt und gefragt ob das jetzt immer so läuft. Keine Antwort des Psychotherapeuten, was das ende der Psychotherapie bedeutet hat.

Ich musste mich neu orientieren.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Sa., 21.05.2016, 19:24

Dann kann man dich nur bedauern.
Aber wofür brauchst du eigentl. einen Thera, wenn du selbst arbeitest?
Verstehe deinen Thera nicht, er könnte mit dir leichtes Geld verdienen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Sa., 21.05.2016, 19:42

Ich wurde zunehmend abhängig vom Ex-Therapeuten in einer analytischen Therapie, weil er mir zuviel gab. Also nicht geschwiegen hat, sehr direktiv war und auch intensiven Körperkontakt anbot und auch die Therapie erotisierte. Dabei auch sadistisch vorging. Eine sehr perverse Beziehung war das und er forcierte die Abhängigkeit auch. Laut Ethikverein bringt jeder seine eigene Abhängigkeitsneigung in die Therapie ein, schlimm sei es aber, dass manche Therapeuten diese Abhängigkeit verstärken.
Jetzt in der Folgetherapie bei einem Analytiker, der auf Fragen antwortet, sich selbst mitteilt und sehr lebendig im Austausch ist. Ihm ist es wichtig, dass ich mich eben in seiner Therapie autonom zeige. Ich habe keine Persönlichkeitsstörung und bin gut strukturiert. Trotzdem arbeitet er so transparent mit mir, weil das eben notwendig ist. Da geht es dann nicht darum, dass ich mich selbst erkläre durch einen zurückhaltenden Analytiker. Sondern, dass dieser Stellung bezieht und mir dadurch echt hilft. Deshalb halte ich es für wichtig, dass Therapeuten egal welcher Richtung sich auf die Problematik des Patienten ganz eigen und persönlich einstimmen und nicht irgendwelchen Standarts entsprechen wollen. Dazu gehört natürlich Flexibiität, Mut und auch eine gewisse Bescheidenheit.

Ach ja, ich bin vom jetzigen Thapeuten nicht annähernd so abhängig wie vom Ex-Therapeuten. Ich fühle mich bei ihm einfach sicher.
Zuletzt geändert von Solage am Sa., 21.05.2016, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.

Werbung

Benutzeravatar

_Leo_
Forums-Insider
Forums-Insider
anderes/other, 80
Beiträge: 176

Beitrag Sa., 21.05.2016, 19:43

Abhängigkeit in der Therapie ist ein gutes Stichwort. Bei mir führte diese Abhängigkeit zu Stillstand und stark regressivem Verhalten. Ich bin zur Zeit sehr bemüht mich da wieder herauszuarbeiten. Über die Nebenwirkungen sollte man finde ich direkt zu Anfang aufgeklärt werden bevor der Schlamassel unüberwindbar scheint.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 21.05.2016, 20:44

Broken Wing hat geschrieben:Dann kann man dich nur bedauern.
Aber wofür brauchst du eigentl. einen Thera, wenn du selbst arbeitest?
Verstehe deinen Thera nicht, er könnte mit dir leichtes Geld verdienen.
Neh, konnte er nicht. Er wollte seit 2011 immer wieder regelmäßige Termine, mindestens 1 mal wöchendlich vereinbaren. Ich habe es abgelehnt. Habe nur einzelne Termine vereinbart.

Und so werde ich es auch in Zukunft halten.

Mein neuer Psychotherapeut ist übrigens wieder Analytiker. Aber hat auch noch einiges mehr drauf. Die Therapie ist ausschließlich privat finanziert. Somit besteht Methodenfreiheit, welche er auch ausgiebig nutzt.
Bisher habe ich Hypnotherapie und Diamantmethode bei ihm erlebt. Das was ich erzähle greift er auf und bearbeitet es mit mir therapeutisch nach eine seiner Methoden und bisher nicht tiefenpsychologisch. Es ist echt interessant.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Sa., 21.05.2016, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 21.05.2016, 20:50

Lockenkopf hat geschrieben:Neh, konnte er nicht. Er wollte seit 2011 immer wieder regelmäßige Termine, mindestens 1 mal wöchendlich vereinbaren. Ich habe es abgelehnt. Habe nur einzelne Termine vereinbart.
Lockenkopf, das was Du da wahrnimmst ist Beratung und Coaching, aber keine Therapie.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 21.05.2016, 20:55

mio hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Neh, konnte er nicht. Er wollte seit 2011 immer wieder regelmäßige Termine, mindestens 1 mal wöchendlich vereinbaren. Ich habe es abgelehnt. Habe nur einzelne Termine vereinbart.
Lockenkopf, das was Du da wahrnimmst ist Beratung und Coaching, aber keine Therapie.
Es ist Psychotherapie gewesen, weil kassenfinanziert, und es sich um die Therapie einer diagnostizierten Störung handelte.

Meine aktuelle Therapie geht deutlich mehr in Richtung Coaching, weil privatfinanziert und es sind keine psychischen Beeinträchtigungen z.Zt. vorhanden. Auf den Rechnungen steht bisher Berufliches Coaching.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Sa., 21.05.2016, 21:14

Also ehrlich, ich blicke da nicht mehr durch @ Lockenkopf. Klingt alles so strange.
Warum prüft dein Thera nicht einfach, ob dir sein angebotenes Verfahren hilft und verweist dich evtl. weiter? Ist ja nicht so, dass Patientenmangel bestünde, wo er sicher helfen könnte.

Auf Kassenkosten hat er dich nach dem im Antrag genannten Verfahren zu behandeln. Ich habe einfach kein Vertrauen bei Menschen, die bei Anträgen pfuschen, auch wenn sie dies aus einem vermeintlich guten Grund heraus tun wollen. Oft überschätzen sie ihre Intelligenz gewaltig. Und sie überschätzen sich nicht nur bei der Antragsstellung, genauso wie sie nicht nur dabei absolut vertrauensunwürdig handeln. Die Leute sind grundsätzlich keine Wohltäter.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 21.05.2016, 21:27

Broken Wing hat geschrieben:Also ehrlich, ich blicke da nicht mehr durch @ Lockenkopf. Klingt alles so strange.
Warum prüft dein Thera nicht einfach, ob dir sein angebotenes Verfahren hilft und verweist dich evtl. weiter? Ist ja nicht so, dass Patientenmangel bestünde, wo er sicher helfen könnte..
An wen hätte er mich denn überweisen sollen?

.
Auf Kassenkosten hat er dich nach dem im Antrag genannten Verfahren zu behandeln. Ich habe einfach kein Vertrauen bei Menschen, die bei Anträgen pfuschen, auch wenn sie dies aus einem vermeintlich guten Grund heraus tun wollen. Oft überschätzen sie ihre Intelligenz gewaltig. Und sie überschätzen sich nicht nur bei der Antragsstellung, genauso wie sie nicht nur dabei absolut vertrauensunwürdig handeln. Die Leute sind grundsätzlich keine Wohltäter.
Mein ehemaliger Psychotherapeut hat eine Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie beantragt und durchgeführt. Es ist nichts ungewöhnliches, bei einem stabilisierten Pat. nur noch 1 Sitzung vierteljährlich durchzuführen, um den Pat. über einen längeren Zeitraum zu begleiten.
Wo ist das Problem?

Das das was ich in den Sitzungen bei meinen ehemaligen Psychotherapeuten sagte keine spontanen Einfälle waren, sondern bis ins Detail von mir geplant war, und somit gar keine tiefenpsychologische Bearbeitung von meiner Seite aus stattfand, wusste mein ehemaliger Psychotherapeut ja nicht.
Als er das so Anfang des Jahres so langsam zu blicken begann, war er ja auch nicht mehr zu weiteren Sitzungen bereit.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Sa., 21.05.2016, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Sa., 21.05.2016, 21:37

Nun, ob wirklich das durchgeführt wurde, was man unter Psychotherapie versteht (erfordert eine Zieldefinition) bzw. bei einer tiefenpsychologischen Therapie als kassenfinanziertes Richtlinienverfahren vorausgesetzt wird, ist fraglich. So nehme ich an, dass ein Gutachten, in dem in einer tiefenpsychologischen Regressions- und Übertragungsförderung vorgesehen ist, so gar nicht bewilligt werden würde.

Und der Patient badet es aus, wenn sich der Therapeut gehörig verschätzt... und kann noch nicht einmal viel machen. Denn offiziell wurde es ja so gedreht, als hätte alles seine Richtigkeit gehabt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Sa., 21.05.2016, 21:38

@ Lockenkopf: OK, und warum wollte er dann mit dir wöchentlich fixe Termine vereinbaren? Mir scheint, wir veranstalten hier ein "Katz und Maus"-Spiel. Eine Psychotherapie ist freiwillig und du schriebst, er habe die KzT gegen deinen Willen in eine LzT umgewandelt.
Deine und seine Vorstellungen weichen stark ab, weshalb der Beginn dieser Therapie von anfang an auf sehr wackligen Beinen stand. Also ich mag sicher nicht weiter mitspielen. Nehme an, dass dir klar sein dürfte, dass hier Fehler begangen wurden, nicht bloß solche, die einfach passieren.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 21.05.2016, 21:42

Lockenkopf hat geschrieben:Wo ist das Problem?
Ich finde es ein bisschen problematisch wie Du da insgesamt so rangehst, aber das ist ja Deine Angelegenheit. Nur bei mir entsteht ein bisschen der Eindruck, als ob Dir das alles dahinargumentierst wo Du es haben willst.

Aber Du hast Recht: Wo kein Leiden, da keine Störung. Und da ist Coaching dann ja auch angemessener als Therapie. Hauptsache Du fühlst Dich gut mit dem was Du tust und es erhält Deine Stabilität.

Das kommt mir jetzt auch zu sehr vom Thema ab.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 21.05.2016, 22:04

Broken Wing hat geschrieben:@ Lockenkopf: OK, und warum wollte er dann mit dir wöchentlich fixe Termine vereinbaren? Mir scheint, wir veranstalten hier ein "Katz und Maus"-Spiel. Eine Psychotherapie ist freiwillig und du schriebst, er habe die KzT gegen deinen Willen in eine LzT umgewandelt..
Stimmt, die KZT ging von Dez 2005 bis Dez.2006, 14 tägig. Diagnose: Schwere Depressive Episode. Dann folgte die Umwandlung in eine LZT gegen meinen Willen, mit Regression und Abhängigkeit, welche ich endlich im August oder September 2007 abbrach.
Dann 80 Sitzungen Verhaltenstherapie von Frühling 2008 bis Winter 2009, wöchendlich. Durch familiäre und berufliche Belastungen erneute Depressive Episode mit Verschlechterung während der Verhaltenstherapie.

2011 Wiederaufnahme der Psychotherapie beim ersten Psychotherapeuten/Analytiker. Aufarbeitung (nach meiner Methode) der ersten gescheiterten Psychotherapie und dadruch sehr schnelle Besserung der Depressiven Episode. Und ab da vereinbarte ich nur noch einzelne Sitzungen, wenn ich ein Thema hatte, welches ich bearbeiten wollte.
Deine und seine Vorstellungen weichen stark ab, weshalb der Beginn dieser Therapie von anfang an auf sehr wackligen Beinen stand. Also ich mag sicher nicht weiter mitspielen. Nehme an, dass dir klar sein dürfte, dass hier Fehler begangen wurden, nicht bloß solche, die einfach passieren.
Stimmt. Aber, hätte ich ab 2011 mit offenen Karten gespielt, wäre die Psychotherapie sehr schnell beendet gewesen. Der Therapeut hätte nicht geduldet, das ich in seinen Sitzungen nach einer vollkommen anderen Methode arbeite.
Und seine Vorgehensweise ist für mich nicht hilfreich, das war in der ersten Psychotherapie sehr deutlich geworden.

Eine privatfinanzierte Psychotherapie hätte ich mir zu dem Zeitpunkt nicht leisten können, im Gegensatz zu Heute.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Sa., 21.05.2016, 22:35

Und das kann ja immer passieren, das Vorstellungen voneinander abweichen. Unabhängig von Formalitäten macht es auch wirklich Sinn, diese abzugleichen. Ein Therapeut zieht nicht immer mit den Vorstellungen des Patienten mit und hat evtl. auch eigene Bedingungen. So weiß man dann wenigstens von Anfang an, woran man ist und kann Konsequenzen ziehen.

Als "Nebenwirkung" würde ich persönlich auch nur Nebenwirkungen einer fachlich-korrekt durchgeführten Therapie bezeichnen... und nicht Effekte einer unsachgemäßen Behandlung. Diese wären nämlich evtl. vermeidbar. Abhängigkeitsförderung ist auch in keiner Therapie vorgesehen... unter bestimmten Voraussetzungen arbeitet man höchstens in einer psychoanalytischen Therapie (auch) regressionfördernd... aber wie gesagt: nicht mit jedem. Wenn die Indikation falsch eingeschätzt wird, so würde ich das auch nicht als Nebenwirkung ansehen, sondern als Folge einer falsch eingeschätzten Indikation.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag