Illusion Psychotherapie
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ich kann mir vorstellen, dass die frage verstörend ist, weil sie an schmerzhaftes ranführt. es könnte doch sinnvoll sein LAUT und MITEINANDER darüber zu sprechen, dass man selber vielleicht der selbstmörer gewesen sein möchte. es könnte doch hilfreich und heilsam sein, LAUT und MITEINANDER darüber zu sprechen, dass man vielleicht mit dem erzählen der geschichte ein signal aussendet: hörst du wie schlecht es mir geht. tu was. hilf mir. all das könnte/dürfte vvielleicht sichtbar werden, wenn man die frage als frage hört und nicht als zurückweisung.
in einem zweiten schritt könnte man darüber ins gespräch kommen, warum man so fix dabei ist fragen in vorwürfe und gemeine zurückweisungen "umzuhören".
glaubt das übrigens wirklich einer, dass ein therapeut jemandem abwatscht, wenn er eine solche geschichte erzählt? ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass das die gnadenlosigkeitsphantasie des patienten ist?
in einem zweiten schritt könnte man darüber ins gespräch kommen, warum man so fix dabei ist fragen in vorwürfe und gemeine zurückweisungen "umzuhören".
glaubt das übrigens wirklich einer, dass ein therapeut jemandem abwatscht, wenn er eine solche geschichte erzählt? ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass das die gnadenlosigkeitsphantasie des patienten ist?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Hi Sandrin,
Die Therapeutin antwortete mir: "Wenn sie vorhaben sich umzubringen, dann brauchen wir die Therapie nicht fortzuführen".
Für mich war das damals wie ein Schlag ins Gesicht und ich kann diesen Satz auch heute noch nicht richtig einordnen. Denn ich hatte das erzählt in der Hoffnung darauf, Hilfe zu bekommen, in dem Wunsch, dass sie darauf eingeht, dass ich keine Kraft, keine Träume, keine Ziele, ... mehr habe. Doch stattdessen kam dieser Satz.
Klar wollte sie mir mit diesem Satz etwas sagen; ich denke mal, dass sie mir sagen wollte "wenn es für sie feststeht, dass sie sich umbringen wollen, dann haben sie offensichtlich keine Veränderungsmotivation". Ob sie mir das sagen wollte, weiß ich nicht, es ist mein Versuch, ihren Satz zu verstehen. Ich habe sie damals nicht gefragt, was sie mit dem Satz meint, ich war zu baff und hatte das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben.
Ich kann verstehen, was dieser scheinbar harmlose Satz in dir ausgelöst hat. Klar kann man z.B. sagen: "Was ist denn an dem Satz so schlimm? Der Therapeut wollte vielleicht einfach nur sicher gehen, dass du nicht akut selbstmordgefährdet bist und hat dich das deshalb gefragt".
Doch so ein Satz kann etwas mit einem machen, was man keinem Außenstehenden verständlich und nachvollziehbar rüberbringen kann.
Und wie Titus schon anmerkte, ich sprach nie wieder über diesen Selbstmordwunsch. Ich hätte es lieber stillschweigend einfach getan, anstatt noch mal mit meiner Therapeutin über diesen Wunsch zu reden. Denn dieser Satz von ihr, .. es ist schwer zu sagen, was er in mir ausgelöst hat. Es war so dieses Gefühl, dass es sie nicht interessieren würde, dass ich besser den Mund halten sollte, wenn ich nicht noch mal eine blöde Antwort erhalten möchte.
Ich kann da deine Gefühle gut nachempfinden. Ich hatte mal in einer Therapie erzählt, dass ich für mich keine Zukunft mehr sehe, nur noch ein einziges Ziel habe, das ich erreichen möchte und sonst keine Träume und Ziele mehr, dass ich den Wunsch verspüre, mich nach Erreichung dieses einen Ziels umzubringen, da ich keine Kraft mehr habe, noch mal etwas Neues anzufangen und wieder für etwas zu kämpfen, ..."Warum erzählen Sie mir Ihre Suizidgedanken?" Wow, das wirkt wie ein Eimer kaltes Wasser.
Die Therapeutin antwortete mir: "Wenn sie vorhaben sich umzubringen, dann brauchen wir die Therapie nicht fortzuführen".
Für mich war das damals wie ein Schlag ins Gesicht und ich kann diesen Satz auch heute noch nicht richtig einordnen. Denn ich hatte das erzählt in der Hoffnung darauf, Hilfe zu bekommen, in dem Wunsch, dass sie darauf eingeht, dass ich keine Kraft, keine Träume, keine Ziele, ... mehr habe. Doch stattdessen kam dieser Satz.
Klar wollte sie mir mit diesem Satz etwas sagen; ich denke mal, dass sie mir sagen wollte "wenn es für sie feststeht, dass sie sich umbringen wollen, dann haben sie offensichtlich keine Veränderungsmotivation". Ob sie mir das sagen wollte, weiß ich nicht, es ist mein Versuch, ihren Satz zu verstehen. Ich habe sie damals nicht gefragt, was sie mit dem Satz meint, ich war zu baff und hatte das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben.
Ich kann verstehen, was dieser scheinbar harmlose Satz in dir ausgelöst hat. Klar kann man z.B. sagen: "Was ist denn an dem Satz so schlimm? Der Therapeut wollte vielleicht einfach nur sicher gehen, dass du nicht akut selbstmordgefährdet bist und hat dich das deshalb gefragt".
Doch so ein Satz kann etwas mit einem machen, was man keinem Außenstehenden verständlich und nachvollziehbar rüberbringen kann.
Und wie Titus schon anmerkte, ich sprach nie wieder über diesen Selbstmordwunsch. Ich hätte es lieber stillschweigend einfach getan, anstatt noch mal mit meiner Therapeutin über diesen Wunsch zu reden. Denn dieser Satz von ihr, .. es ist schwer zu sagen, was er in mir ausgelöst hat. Es war so dieses Gefühl, dass es sie nicht interessieren würde, dass ich besser den Mund halten sollte, wenn ich nicht noch mal eine blöde Antwort erhalten möchte.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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manchmal kann man in der therapie verständlich machen, was sonst niemand versteht. manchmal ist das das verstörende. manchmal WILL, MUSS man davor weglaufen. manchmal läuft man nicht vor dem nicht verstanden werden weg, sondern vor dem verstandenwerden....sagt jemand, der schon oft weggelaufen ist, gott sei dank aber immer zurück gekommen ist.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich finde es bei mir übrigends gut, wenn meine Therapeutin mich fragt, warum ich ihr etwas erzähle. Es bringt mich zum Nachdenken über mich selbst, was weh tut, ich eigentlich auch nicht will, ich aber irgendwie brauch um vorwärts zu kommen. Vielleicht brauchst du einfach eine andere Art von Therapie.
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Jenny, dass das hammerhart für dich war, kann ich wirklich gut nachvollziehen. Habe das, wie geschrieben, selbst schon erlebt ... Und auch für mich war es wirklich arg.
Aber war und ist es dir wirklich überhaupt nicht möglich, von den Gedanken und Gefühlen, die in dem Moment da sind, Abstand zu nehmen? Sie als etwas zu betrachten, was zwar schmerzt und mitunter sehr verstörend sein kann, aber gleichzeitig zu schauen, ob nicht auch eine andere Interpretation möglich ist (am Besten natürlich direkt im Gespräch ...)?
Aber war und ist es dir wirklich überhaupt nicht möglich, von den Gedanken und Gefühlen, die in dem Moment da sind, Abstand zu nehmen? Sie als etwas zu betrachten, was zwar schmerzt und mitunter sehr verstörend sein kann, aber gleichzeitig zu schauen, ob nicht auch eine andere Interpretation möglich ist (am Besten natürlich direkt im Gespräch ...)?
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
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Doch das ist mir möglich. Ich interpretiere ihren Satz heute so, dass sie bei mir eine Veränderungsmotivation anregen wollte. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Die Therapie ist schhon länger zu Ende, es lässt sich heute nicht mehr klären.Aber war und ist es dir wirklich überhaupt nicht möglich, von den Gedanken und Gefühlen, die in dem Moment da sind, Abstand zu nehmen? Sie als etwas zu betrachten, was zwar schmerzt und mitunter sehr verstörend sein kann, aber gleichzeitig zu schauen, ob nicht auch eine andere Interpretation möglich ist
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Manchmal braucht man auch gar nichts zu interpretieren, umdeuten etc.....Manchmal gibt's auch einfach nur schlechte Therapeuten und dies festzustellen und dann auch zu akzeptieren ist sicher gesünder, als jeden möglichen Scheiß zu entschuldigen und umzudeuten......
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Genau, yamaha. Machmal.
Aber nicht jedes "Weshalb erzählen Sie mir das?" lässt darauf schliessen, dass der Therapeut oder die Therapeutin völlig unfähig ist.
Ebenso, wie nicht jeder Fehltritt des Behandlers oder der Behandlerin eigentlich nur eine therapeutische Intervention darstellt.
Aber nicht jedes "Weshalb erzählen Sie mir das?" lässt darauf schliessen, dass der Therapeut oder die Therapeutin völlig unfähig ist.
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Doch, zumindest ist er unfähig sich empathisch auszudrücken, ein "was bewegt sie wenn sie mir das erzählen" klingt sicher deutlicher auf das hinzielend was du meinst als ein "weshalb,erzählen sie mir das" in dem immer ein "Sack, Reis ...China....umfällt" mitschwingt.ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Genau, yamaha. Machmal.
Aber nicht jedes "Weshalb erzählen Sie mir das?" lässt darauf schliessen, dass der Therapeut oder die Therapeutin völlig unfähig ist.
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Wieder: Hellseher ... Übermensch ...
Auch Therapeuten sind nicht immer empathisch. Das kann ich dir versichern.
Und weiter?
Wer nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin sucht, der/die nie Fehler macht (und wenn, dann natürlich nur die, die ihm oder ihr von den Patienten zugestanden werden ...), dürfte wohl nie erfolgreich in der Suche sein.
Das Gleiche gilt für Lebenspartner und was auch immer sonst.
Perfekte Menschen gibt es nun einmal nicht.
Und wenn man das nicht realisiert und immer wieder unter Enttäuschungen leidet, sehe ich in der Tat die Verantwortung dafür mehr bei einem selbst als bei Anderen ("Sich sein eigenes Grab schaufeln." etc. ...).
Auch Therapeuten sind nicht immer empathisch. Das kann ich dir versichern.
Und weiter?
Wer nach einem Therapeuten oder einer Therapeutin sucht, der/die nie Fehler macht (und wenn, dann natürlich nur die, die ihm oder ihr von den Patienten zugestanden werden ...), dürfte wohl nie erfolgreich in der Suche sein.
Das Gleiche gilt für Lebenspartner und was auch immer sonst.
Perfekte Menschen gibt es nun einmal nicht.
Und wenn man das nicht realisiert und immer wieder unter Enttäuschungen leidet, sehe ich in der Tat die Verantwortung dafür mehr bei einem selbst als bei Anderen ("Sich sein eigenes Grab schaufeln." etc. ...).
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Sa., 06.07.2013, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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sicher gibt es schlechte therapeuten. und dann gibt es therapeuten, die nicht zu einem passen. in biden fällen ist es gut zu gehen. ich bin auch schon mal gegangen. die frau hat mich überhaupt nicht berührt. ich saß bei ihr wie hinter glas.
was ich allerdings nicht glaube, ist, dass ein therapeut, dem man eine geschichte von einem selbstmord erzählt, einem mit der frage "warum erzählen sie mir das", das maul stopfen will. das ist, denke ich, einfach zu unterirdisch schlecht. es klingt auch zu sehr nach einer mir sehr vertrauten horror-phantasie aus dem inneren spiegelkabinett eines verletzten und gestörten. wie böse, wie sadistisch müsste einer sein? gibt es. sicher. wie böse, wie sadistisch sind wir oft selber mit uns. kriegt man leicht durcheinander, was kommt von außen, was kommt von innen, ich weiß.
was ich von mir weiß: ich bin innerlich manchmal gnadenlos mit mir. wenn es mir schlecht geht und ich damit ringe innerlich, ob ich das erzählen soll oder nicht, dann werfe ich mir manchmal selber so ein hässliches "du willst doch nur jammern", "du willst dich doch nur wichtig machen" zu, ICH bin oft gnadenlos mit mir. und dann passiert es oft, dass ich denke, andere, meine therapeuten ist es auch.
was ich grundsätzlich weiß: in der therapie spricht man anders als im normalen leben. man stellt auf langsam, auf slow motion. man nimmt sich zeit, nach dem warum und weshalb von dem SCHEINBAR selbstredend eindeutigen zu fragen.
was ich ahne: bei manchen ist es noch zu früh. der schmerz zu groß. zu unaushaltbar. jedes daran rühren ist dann falsch. und keiner hat schuld.
was ich allerdings nicht glaube, ist, dass ein therapeut, dem man eine geschichte von einem selbstmord erzählt, einem mit der frage "warum erzählen sie mir das", das maul stopfen will. das ist, denke ich, einfach zu unterirdisch schlecht. es klingt auch zu sehr nach einer mir sehr vertrauten horror-phantasie aus dem inneren spiegelkabinett eines verletzten und gestörten. wie böse, wie sadistisch müsste einer sein? gibt es. sicher. wie böse, wie sadistisch sind wir oft selber mit uns. kriegt man leicht durcheinander, was kommt von außen, was kommt von innen, ich weiß.
was ich von mir weiß: ich bin innerlich manchmal gnadenlos mit mir. wenn es mir schlecht geht und ich damit ringe innerlich, ob ich das erzählen soll oder nicht, dann werfe ich mir manchmal selber so ein hässliches "du willst doch nur jammern", "du willst dich doch nur wichtig machen" zu, ICH bin oft gnadenlos mit mir. und dann passiert es oft, dass ich denke, andere, meine therapeuten ist es auch.
was ich grundsätzlich weiß: in der therapie spricht man anders als im normalen leben. man stellt auf langsam, auf slow motion. man nimmt sich zeit, nach dem warum und weshalb von dem SCHEINBAR selbstredend eindeutigen zu fragen.
was ich ahne: bei manchen ist es noch zu früh. der schmerz zu groß. zu unaushaltbar. jedes daran rühren ist dann falsch. und keiner hat schuld.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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ziegenkind, das kennen doch viele Menschen, dass sie die negative Reaktion des Anderen vorwegnehmen, um sich vor Enttäuschungen zu bewahren, um vorbereitet zu sein, um das schlechte Gefühl dem Anderen unterzujubeln usw.
Dumm nur, wenn der Andere tatsächlich so grob ist und einen Satz ausspricht, der so heftig ist, dass man eigentlich nur noch zu dem Schluss kommen kann: "Ja, warum erzähle ich so was überhaupt?" - wie Jenny das beschrieben hat.
Und irgendwie finde ich es auch blöd, wenn dann nun also antiliving auf die Aufforderung bzw. Ermutigung, von ihren Erfahrungen zu berichten, unterstellt wird, ihre negativen Erfahrungen seien vermutlich nur Projektionen, weil so doof wie beschrieben ja kein Therapeut sein könne.
Ich kenne nur einen Psychotherapeuten, kenne aber viele Ärzte. Und insofern kann ich versichern: Es gibt in jeder Berufsgruppe Menschen, bei denen man sich fragt: "Hätten die nicht IRGEND WAS Anderes lernen können?" Und ich gehe mal davon aus, dass die Erfahrungen, die wir mit Therapeuten machen, natürlich auch unser Bild von dem gesamten Berufsstand prägen. Wir sagen dann zwar: "Mein Therapeut ist so wundervoll, ich hab ihn so lieb und überhaupt, und ich weiß schon auch irgendwie, dass es auch schwarze Schafe gibt", aber wir MEINEN eigentlich immer auch: "Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand wirklich so schlecht ist, wie xy das schreibt, denn ich kenne es ja anders".
Ich denke, es wäre gut, einfach die Erfahrungen der Anderen als IHRE Erfahrungen gelten zu lassen. Und wenn sie s.c.h.e.i.s.s.e waren, dann ist das so.
Dumm nur, wenn der Andere tatsächlich so grob ist und einen Satz ausspricht, der so heftig ist, dass man eigentlich nur noch zu dem Schluss kommen kann: "Ja, warum erzähle ich so was überhaupt?" - wie Jenny das beschrieben hat.
Und irgendwie finde ich es auch blöd, wenn dann nun also antiliving auf die Aufforderung bzw. Ermutigung, von ihren Erfahrungen zu berichten, unterstellt wird, ihre negativen Erfahrungen seien vermutlich nur Projektionen, weil so doof wie beschrieben ja kein Therapeut sein könne.
Ich kenne nur einen Psychotherapeuten, kenne aber viele Ärzte. Und insofern kann ich versichern: Es gibt in jeder Berufsgruppe Menschen, bei denen man sich fragt: "Hätten die nicht IRGEND WAS Anderes lernen können?" Und ich gehe mal davon aus, dass die Erfahrungen, die wir mit Therapeuten machen, natürlich auch unser Bild von dem gesamten Berufsstand prägen. Wir sagen dann zwar: "Mein Therapeut ist so wundervoll, ich hab ihn so lieb und überhaupt, und ich weiß schon auch irgendwie, dass es auch schwarze Schafe gibt", aber wir MEINEN eigentlich immer auch: "Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand wirklich so schlecht ist, wie xy das schreibt, denn ich kenne es ja anders".
Ich denke, es wäre gut, einfach die Erfahrungen der Anderen als IHRE Erfahrungen gelten zu lassen. Und wenn sie s.c.h.e.i.s.s.e waren, dann ist das so.
Ganz so einfach ist das nicht. Dafür sind Therapie und Mensch viel zu komplex. Das sieht man schon allein an dem Satz von Sandrin und die Antworten hier im Thread darauf:Manchmal braucht man auch gar nichts zu interpretieren, umdeuten etc.....Manchmal gibt's auch einfach nur schlechte Therapeuten und dies festzustellen und dann auch zu akzeptieren ist sicher gesünder, als jeden möglichen sch*** zu entschuldigen und umzudeuten......
Einige hier können nachvollziehen, dass dieser Satz Sandrin verletzt hat, andere sehen ihn als harmlos an und geben Sandrin das Feedback, dass Therapeuten nicht hellsehen können."Warum erzählen Sie mir Ihre Suizidgedanken?" Wow, das wirkt wie ein Eimer kaltes Wasser.
Ist Sandrins Therapeut ein schlechter Therapeut oder erwartet Sandrin zu viel von ihrem Therapeuten?
Warum leidet Sandrin unter dem Satz ihres Therapeuten, während andere hier ihn als harmlos empfinden?
Die Therapeutin, die mir diesen Satz gesagt hat, war übrigens eine meiner besten Therapeutinnen. Sie hat mir sehr geholfen. Es gibt zwei, drei Dinge, die ich an ihr kritisiere, und das ist u.a. dieser Satz. Wenn zwei, drei Dinge in der Therapie nicht stimmen, muss der Therapeut nicht zwangsläufig im Ganzen schlecht sein.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Und so kann es auch einem Therapeuten gehen, dass er denkt, ob das stimmt, weiß ich nicht. Daher kann es sinnvoll sein nachzufragen.Jenny Doe hat geschrieben:Doch das ist mir möglich. Ich interpretiere ihren Satz heute so, dass sie bei mir eine Veränderungsmotivation anregen wollte. Ob das stimmt, weiß ich nicht.
Die Aussage kann man auch so interpretieren, dass bei Suizidalität der ambulante Rahmen nicht (mehr) passt.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich kann es auch nachvollziehen, dass manche Aussagen verletzen können (sei es den Patienten oder den Thera). Nur ziehe ich daraus andere Schlussfolgerungen:Jenny Doe hat geschrieben:Einige hier können nachvollziehen, dass dieser Satz Sandrin verletzt hat, andere sehen ihn als harmlos an und geben Sandrin das Feedback, dass Therapeuten nicht hellsehen können.
Ist Sandrins Therapeut ein schlechter Therapeut oder erwartet Sandrin zu viel von ihrem Therapeuten?
Warum leidet Sandrin unter dem Satz ihres Therapeuten, während andere hier ihn als harmlos empfinden
Nicht: Der Therapeut muss aber doch hellsehen und wissen, dass blabla.
Sondern: Es ist wichtig, ins Gespräch zu kommen. Umso wichtiger, um Missverständnisse gar nicht erst entstehen zu lassen. Auch um sie zu beseitigen.
Also auch der Patient kann zurückmelden: Dass sie da nachfragen müssen, wieso ich das erwähne, trifft mich. Oder whatever es halt auslöst.
Kann man das nicht, kann die Therapie vielleicht auch helfen, insoweit weiterzukommen. Nur muss man sich das dann eingestehen können, dass dass man damit nicht so umgehen kann, wie man sich das wünscht, wenn der Therapeut nach eigenem Empfinden unpassend reagiert. Abwehren kann man das natürlich damit, indem man sagt: was für ein sch* Therapeut. Oder: Logisch, alle therapien sind sowieso nutzlos.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 06.07.2013, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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