Traumapatienten - Diskussion

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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candle.
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Beitrag So., 30.06.2013, 17:52

Henrike76 hat geschrieben: Das Lebendigsein haben se dann recht flott abgestellt.
Das habe ich mir zum Glück nicht völlig nehmen lassen.

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vulnerata
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Beitrag So., 30.06.2013, 18:42

Henrike76 hat geschrieben:Der Teppichklopfer passt für mich nicht, das ist Spielzeug. Das muss für mich schon was handfestes sein.
Der Teppichklopfer assoziert bei mir meine Kindheit....meine Mutter hat wohl ihre ganze Aggressionen an mir ausgelassen...
vielleicht hat sie mir auch meine Aggressionen geraubt...da ergeht es mir in etwa wie HoffnungLeben....


Vullnerata
Ich reise durch die Zeit,
um zu befreien meine Seele von des Schmerzes Leid,
um zu sehen bei jeder Rückkehr weder schwarz noch weiß die Welt,
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hopelife
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Beitrag So., 30.06.2013, 18:51

Hallo henrike 76

in der therapeutischen Zusammenarbeit und der Reflexion war sie so die erste Therapeutin, der ich vermutlich vertraut habe. Und das Geheimnis jetzt raus und ist keines mehr und darf raus.... sie ist meine nachholende Retterin und in meinen Träumen, wenn ich mich eingesperrt fühle dort, wo niemand was hören kann, dann kommt sie mit einem ganzen Mannschaftswagen vorgefahren und rettet mich, ist da für die kleine.
Alleine kann sie nicht kommen, das ist viel zu gefährlich.
Es hat lange gedauert bis ich diese Gefühle zulassen konnte.
Mit Feen und so hab ich es nicht so.
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es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Schutzengelchen
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Beitrag So., 30.06.2013, 18:56

Henrike76 hat geschrieben:
Der Teppichklopfer passt für mich nicht, das ist Spielzeug. Das muss für mich schon was handfestes sein.
Der hält ganz schön Ramba Zamba aus Dachte auch erst der geht kaputt Was auch gut ist sind Poolnudeln, die halten auch viel aus.
Wer im Gedächtnis seiner
Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
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hopelife
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Beitrag So., 30.06.2013, 19:17

ich hab mal ein Traumabuch angefangen.
Es ist nicht für jeden geeignet und ich werde es jetzt
erstmal in die Ecke packen. Aber wollte es erwähnt haben.

Da stehen alle Bilder, Botschaften und Dialoge drin.
Alles was immer hochkam und irgendwann werde ich es mit meiner Therapeutin begraben.
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Schutzengelchen
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Beitrag So., 30.06.2013, 19:20

Das mit dem begraben ist eine tolle Idee. Habe ich auch schon mit getonten Gegenständen die eine traumatische Situation darstellten gemacht.
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Henrike76
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Beitrag So., 30.06.2013, 21:20

Der Gedankenaustausch hier ist Gold wert! Chapeau!
Und flott dazu, nicht so lahm wie sonst mit den Postings.

Grundsätzlich sind die Lösungswege so variantenreich wie die Traumata.
Der Eine wurde ja eingesperrt, der andere geprügelt dann wieder nur abgelehnt mit seiner Natur, usw..

Wobei bei mir die jahrelange Ablehnung und Kälte (1) wegen der Tiefe und der Konstanz ein Dauer-Eiterbeutel war. Das Ganze garniert mit Prügeln (2) (mit Gegenständen und Wurfgeschossen).

Ich glaube dass mir insbesondere (1) besonders schädigend war.
Das Schlimme daran ist: Die Entschuldigungsschreiben sind noch nicht da! Das setzt dem Ganzen nochmal die Krone auf!

@ HoffnungLeben
Das mit den Feen geht bei mir auch nicht (hab als Kind schon eher was von Abenteurern und Piraten gelesen).
Der Grundschullehrer wäre einer gewesen, der dem mal die Stelzen hätte beschlagen können. Der hat recht früh gemerkt wie clever aber gleichzeitig verschüchtert ich war.

Die Gymnasialempfehlung gab er mir trotzdem. Das ist heute da in dem Gebiet noch fast selten auf dem Land!!!!!

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candle.
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Beitrag So., 30.06.2013, 21:55

Henrike76 hat geschrieben: Die Entschuldigungsschreiben sind noch nicht da!
a) Denkst du wirklich, dass das kommt?
b) Was denkst du was dir das bringen kann?

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hopelife
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Beitrag So., 30.06.2013, 22:24

Hallo henrike
ich meinte damit allgemein fiktive Figuren. Ich kann mich damit nicht anfreunden.

Momentan erkältet mir meine Therapeutin immer, was da mit unserem Gehirn passiert. Mir hilt sowas sehr, um einzuordnen, was da mit mir passiert.
Also gerade schnelle Bewegungen lösen bei mir fürchterliche Alarmbereitschaft aus.
Das ist für mich als angehende im sozialen Beruf eine Katastrophe.
Ich kann alles steuern, das aber nicht. Es überfällt mich dann.
Einmal mussten wir einen Säugling der Mutter wegnehmen, weil sie psychotisch war.
Ich habe das nicht gut ausgehalten.
Ich musste nicht dabei sein und hatte Glück.
Aber ich wäre bei der Aktion wohl selbst durch meine eigene Biographie zum Patienten geworden.
Sie schrie natürlich furchtbar und kratze und schlug.
Ausnahmezustand, dennoch Teil der Arbeit.
Das ist nicht so einfach, auch nicht vor Kollegen zu erklären.
Ich hoffe sehr, dass ich eines Tages damit umgehen kann.
Das wünsche ich euch natürlich allen.
Hoffnungleben
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vulnerata
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 08:48

Hallo,

manchmal bin ich der Verzweiflung nahe so wie gestern...
da durch meine Angst und Todesangst auch meine sozialen Kontakte leiden müssen...
habe gestern 3 Stunden die Gefühle der "Hölle" wiedererlebt, ein Ereignis stieß mich in den Abgrund...
der Wunsch einfach nur "zu leben" rückte in weite Ferne.....ich zog mich an meinen "stillen Ort" zurück und da lag ich fast 3 Stunden, wie erstarrt, das Herz raste, ich spürte eine Eisekälte und ich dachte es wäre mein Ende.....

Meine guten Vorsätze, sich schöne Situationen in Gedanken zu rufen, blieben erstmal im Abseits....ich war sehr enttäuscht von mir selbst, weil ich es nicht schaffte hier auszusteigen......ich habe einfach versagt....

Erst als ich hinterher reflektierte erkannte ich, dass ich wohl durch meine eigene Angst getrieben wieder mal "Mist" gebaut habe....in solchen Situationen schäme ich mich unendlich.....


Vullnerata
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Henrike76
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 09:41

candle. hat geschrieben:
Henrike76 hat geschrieben: Die Entschuldigungsschreiben sind noch nicht da!
a) Denkst du wirklich, dass das kommt?
b) Was denkst du was dir das bringen kann?

candle
Ich denke von der Mutter kann eines kommen.
1 Brief von der liegt ja noch im Postkasten, weil ich mich nicht traue den aufzumachen (die steht fast zu 100 % zu Ihrem Mann). Schreibe ich die als Einzelperson an, antwortet die als Ehepaar.

b) das kann eine Versöhnung bringen (allerdings erst dann wenn ich endlich mal den Mist verarbeitet habe). Das steht ja nicht im Fokus.

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Henrike76
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 09:56

vulnerata hat geschrieben:Hallo,

manchmal bin ich der Verzweiflung nahe so wie gestern...
da durch meine Angst und Todesangst auch meine sozialen Kontakte leiden müssen...
habe gestern 3 Stunden die Gefühle der "Hölle" wiedererlebt, ein Ereignis stieß mich in den Abgrund...
der Wunsch einfach nur "zu leben" rückte in weite Ferne.....ich zog mich an meinen "stillen Ort" zurück und da lag ich fast 3 Stunden, wie erstarrt, das Herz raste, ich spürte eine Eisekälte und ich dachte es wäre mein Ende.....

Meine guten Vorsätze, sich schöne Situationen in Gedanken zu rufen, blieben erstmal im Abseits....ich war sehr enttäuscht von mir selbst, weil ich es nicht schaffte hier auszusteigen......ich habe einfach versagt....

Erst als ich hinterher reflektierte erkannte ich, dass ich wohl durch meine eigene Angst getrieben wieder mal "Mist" gebaut habe....in solchen Situationen schäme ich mich unendlich.....


Vullnerata
Hallo vullnerata,

das ist zu heftig da was raten zu können.
Mir helfen die Lebenskarten, die ich mir überall hinhänge. Das ist sicher auch ein Stück Gehirnwäsche aber mir hilft es in den schlimmsten Depressionen etwas heraus.

Ich bin verraten worden, ich habe keine eigene Schuld.
Das kleine Kerlchen in mir muss ja weiter aufgebaut werden.
Also ich mag den kleinen Kerl sehr sehr gerne ich gebe ihm nun vermehrt das was er früher gebraucht hätte (und z.T. auch im Berufsstress unterging).

Mir ist das mittlerweile sche***egal ob ich depressiv aussehe, gehe zum Fanclub, zur SHG zum Fussballgucken, mache Frauen Komplimente (ganz wichtig!).

Kam aber noch nicht dazu nen richtigen Löwen ins Auto zu verfrachten! Der beschützt mich vor allen Widersachern! Das ist ein feines Tierchen! Den kann man auch imaginieren, dass er immer dabei ist, wenn ich Angst habe!

das sind alles so Erste-Hilfe-Maßnahmen um mal nen Ansatzpunkt zu haben (die Thera hat den in 5 Jahren noch nicht).

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Thread-EröffnerIn
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 12:51

Hallo Vullnerata
das hört sich nicht gut an. Geht es dir besser?
Hoffnungleben
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Waldschratin
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 17:38

vulnerata hat geschrieben:Meine guten Vorsätze, sich schöne Situationen in Gedanken zu rufen, blieben erstmal im Abseits....ich war sehr enttäuscht von mir selbst, weil ich es nicht schaffte hier auszusteigen......ich habe einfach versagt....
Nicht du hast versagt,sondern die,die dir das angetan haben.
Du schreibst "Hölle" und ich weiß genau,wovon du da sprichst.Ich hab das ähnlich erlebt - und jetzt überleg mal : sich aus ner Hölle zu befreien,das geht nicht so einfach.Das liegt nicht an deinem "Versagen",sondern da dran,daß es "Hölle" ist und nicht eben mal ne unangenehme,belastende Situation.

Gib nicht auf und laß dich nicht davon entmutigen,sondern bleib dran und übe weiter und such dir deine Wege weiterhin.

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Traurige Seele
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Beitrag Mo., 01.07.2013, 18:08

@ Hoffnung Leben,

Dein Post oben mit der Mutter der man das Kind wegnehmen musste hat mich beim Lesen gerade ganz arg berührt. Ich könnte das auch nicht.
Ich musste mein Kind auch noch auf der Intensivstation lassen und wurde heimgeschickt ich hab nur noch geheult und dachte die Welt geht unter. Heute weiß ich warum ich so getickt habe. Ich als Kind hatte furchtbare Verlassensängste und fühle mich nie gewollt und nun sollte ich die das alles anders machen wollte bei ihren eigenen Kindern das Kind allein in der Klinik lassen. Da hatte ich fast einen Nervenzusammenbruch, das war ganz ganz arg für mich. Ich habe meinem Sohn heute noch ein schlechtes Gewissen gegenüber, ich habe gefleht und gebettelt dass ich noch in der Klinik bleiben darf aber ich durfte nicht.

Tja damals vor 7 Jahren hatte ich meine eigenen Traumatisierungen noch verdrängt und nun kommt mir so vieles hoch. Nun habe ich die Erklärungen für mein Verhalten.

Nach 3 Jahren bekam ich noch ein Kind und da war es wie im Traum, es war zwar kritisch vor der Geburt und während der Geburt für mich aber danach durfte ich mein Kind mit aufs Zimmer nehmen und wir durften zusammen heim, das war so wunderbar. Das hat in mir wieder einiges heil gemacht. Ich hoffe mein erstes Kind hat es gut verkraftet, weil er ist heute noch ein ängstliches Kind, ich habe immer Angst dass es bei ihm auch traumatisierend war. 2 Wochen Intensivstation, nach der Geburt wurde er mir schnell weggenommen es war wie ein Alptraum. Mein Mann sagt heute noch ich wäre eine Glucke die immer Angst um ihre beiden Schätzchen hat.

LG TS
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