das ist ja ernst. dementsprechend halt ich den ansatz für am sinnvollsten, ZUERST möglichst eventuelle eigene phantasien (die es da aufgrund des gelesenen zumindest z.t. schon auch zu geben scheint) zu erkennen und nach tunlichkeit abzubauen bzw. aufzulösen, um DANN ein davon losgelösteres bild anderer finden zu können.
auf rationaler Ebene ist das nachvollziehbar... nur auf praktischer Ebene finde ich es nicht leicht, das beantworten, was eigene Phantasien sind, gerade wenn es um Fragen geht, bei denen auch noch jemand beteiligt ist... z.B. stalken mich nachbarn oder interpretiere ich lachen als Boshaftigkeit. Oder kaufen die mir pflanzen nach, weil sie so hübsch sind oder um mich zu ärgern.
Wenn ich dabei nur mich berücksichtige, ist die Gefahr hoch, sich in sich selbst zu drehen.
Aber ich werde auf die Frage "Wollte sich mich ärgern, weil sie die gleichen Pflanzen nur in größerer Version kauften?" evtl. auch keine ehrliche Antwort erhalten.
Sondern im Zweifel muss ich auch Rückschlüsse aus meinen Beobachtungen ziehen und dabei acht geben, ob ich vielleicht manches durch ein Brennglas wahrnehme. Man kann natürlich auch noch dritte befragen, wie die das sehen (ist ja hier an sich auch getan, über das Forum): Nur wer sagt, dass diese die objektivere bzw. "bessere" Wahrnehmungs- und Einschätzungfähigkeit als man selbst hat? Also dazu muss man auch schon wieder in der Lage sein, dass was zum anderen gehört vom eigenen abzugrenzen und bei dem zu belassen.
ALso ich würde vermutlich so vorgehen, dass ich Reaktion beobachte, und so dann hoffentlich zu einem verfestigten Eindruck komme. Wenn ich z.B. grüßen würde aber ständig gelacht werden würde, so heißt das eben nicht zwangsläufig: Wir freuen uns sogar sie zu sehen, sondern es kann auch wirklich auslachen sein. Das würde ich im Auge behalten und so hoffen, zu einer Einschätzung zu gelangen. Oder wenn mir sehr oft jemand nachfährt, so müsste ich mich irgendwann fragen, ob das wirklich noch Zufall sein kann. UND SO WEITER. Man kann die Nachbarn darauf ansprechen. Oder wie es der Freund macht: Ausblenden. Ob die aber ablassen. Aber ob das Änderung bewirkt, hmmmmmmmmmmmmmmmmm.
Gehören Nachbarschaftsstreits nicht zu den eher häufigeren Streitgründen? Na gut, so lachhaft ist es das nicht. Aber ich finde es nicht abwegig, dass Nachbarn so vieles stören kann. Und wenn es erstmal Streit gibt, dann kann schnell eine Dynamik entstehen, die sich vom Stein des Anstoßes zunehmend loslöst. Mir ist das noch nicht passiert, zum Glück. Aber ich glaube, so schnell glücklich wird man dann nicht mehr unbedingt. Und dann ist es vielleicht auch nicht umgetan, einfach manche uminterpretationen vorzunehmen. Der Freund bekommt ja auch manches mit, was dafür spricht, dass es nicht nur Interpretationssache ist... aber er kann anscheinend besser Aufmerksamkeit abziehen (was zwar nichts an der Realsituation ändert, aber evtl. ein Umgang sein kann).
Und ich glaube, es kann sich jemand sehr wohl daran stören, wenn im Nachbargarten die vermeintlich schöneren Pflanzen blühen, der größere Pool steht oder die Weihnachtsbeleuchtung heller leuchtet... Prinzip mein Haus, mein Auto, meine Frau sozusagen . Umso mehr je höher das Geltungsbedürfnis. Natürlich skurril (aber vermutlich menschlich und nicht so exorbitant selten). Wenn man darüber steht, kann man ja vielleicht sagen: Wenn sie es brauchen...