Inneres Kind
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3984
zusätzlich solltest du dir auch einfach Zeit lassen.
Sowas geht nicht von heute auf morgen. Hab Geduld mit dir, sei auch nachsichtig mit dir.
Man kann daran natürlich intensiv arbeiten, sich anstrengen. Aber das ist nur die eine Seite.
Sprich immer wieder mit der Therapeutin wenn etwas nicht geht, du kein Gefühl hast, dich schämst, was auch immer.
Das gehört dazu!
Sowas geht nicht von heute auf morgen. Hab Geduld mit dir, sei auch nachsichtig mit dir.
Man kann daran natürlich intensiv arbeiten, sich anstrengen. Aber das ist nur die eine Seite.
Sprich immer wieder mit der Therapeutin wenn etwas nicht geht, du kein Gefühl hast, dich schämst, was auch immer.
Das gehört dazu!
- Werbung
Liebe Saly, was mir noch dazu einfiel - es könnte auch sein, dass ihr zuerst das wütende Kind versorgen bräuchtet, damit es dem ängstlichen Kind bedacht und zielgerichtet helfen kann, durch seine Tatkraft... eine Eventualität zumindest.
Vielleicht würde das ängstliche Kind dem wütenden Kind mehr Platz frei machen, wenn es auch glaubt, beziehungsweise versteht, dass dieses ihm später helfen könnte.
Vielleicht würde das ängstliche Kind dem wütenden Kind mehr Platz frei machen, wenn es auch glaubt, beziehungsweise versteht, dass dieses ihm später helfen könnte.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2908
Mit dieser Vermutung liegst du daneben, Waldschratin. Kein "inneres Kind" zu haben ist für mich keineswegs problematisch.Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 16.08.2020, 09:00Tja, Anna-Luisa, könnte ja auch eins deiner Probleme/Symptome sein, oder?Anna-Luisa hat geschrieben:
Nein. Ich nicht.
Saly arbeitet doch schon in ihrer Therapieart damit, also warum jetzt da nen "Glaubenskrieg" draus machen?
Es lag mir fern, da einen "Glaubenskrieg" daraus zu machen. Ich habe doch nur auf eine gestellte Frage geantwortet. Mit drei Wörtern.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Na klar, für dich ist das nicht problematisch, das soll ja auch so "funktionieren".Anna-Luisa hat geschrieben: Kein "inneres Kind" zu haben ist für mich keineswegs problematisch.
Vielleicht aber ist es für dein Umfeld dann manchmal problematisch?
Hier im Forum ist das jedenfalls manchmal tatsächlich so.
Du hast nämlich nicht auf Saly`s Post geantwortet, sondern auf nen ganz alten Post, wo diese Frage gestellt wurde, und somit hast du Saly gar nicht wahrgenommen, sondern bist gleich mal wieder auf den "Glaubenskrieg" abgefahren.
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Vielleicht, weil es damit gar nicht um die momentan gegenwärtigen Bedürfnisse der Kleinen geht, sondern um deine als Erwachsene?Saly hat geschrieben:Aber irgendwie muss ich das doch auch selbst mal lernen, sie wird ja nicht ewig an meiner Seite sein. Und bei der oben beschriebenen Situation kann ich an das innere Kind heran reden wie ich will. Ich habe Verständnis, versuche zu trösten, all das zu tun und zu sagen, was sie braucht. Aber es bringt nichts. Es kommt nicht bei ihr an.
Hier schreibst du nämlich:
Und da bin ich dann bei chrysokoll:Saly hat geschrieben:Sie will in ihrem Leid gesehen werden. Sie will im echtem Leben getröstet und umsorgt werden. Aber das funktioniert ja nun nicht, weil ich eben erwachsen bin und mich keiner umsorgen kann wie ein kleines Kind. Außer ich als Erwachsene eben.
Auch da reicht nicht das einmalige Hingucken und Wahrnehmen.chrysokoll hat geschrieben:Sowas geht nicht von heute auf morgen. Hab Geduld mit dir, sei auch nachsichtig mit dir.
Dein Inneres will erstmal sein Leid gesehen und gewürdigt erlebt haben können, bevor es Richtung loslassen/Lösung gehen kann.
Das kollidiert natürlich gewaltig mit deinen Bedürfnissen als Erwachsene, die du ja auch ein Leben im jetzt hast, da sein willst und musst etc.
Und das macht das so schwierig und ein "Pendeln" nötig.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Für mich war es da ein ganz wichtiger Punkt, dass es auch mal deutlichen Raum bekam, dass es eben nicht mit Trost getan sein wird im Nachhinein.Saly hat geschrieben:Und wie kommt man nun aus diesen kindlichen Gefühlsverstrickungen heraus? wenn sie doch nicht gelöst werden können und immer und immer wieder so extrem zu Tage treten. Ich kann das akzeptieren und Verständnis haben, aber dann? wie geht es weiter? Bisher hat noch nichts funktioniert was ich versuche habe und langsam verliere ich die Hoffnung.
Dass es keine Wiedergutmachung und Nacherleben geben kann und wird in der "Qualität", wie es das damals gebraucht hätte.
Nicht nur der erwachsene Anteil musste das begreifen lernen, sondern v.a. auch die kindlichen. (Bei mir wars ein bissl anders, ich war multipel).
Das lief dann in die Richtung "trauern über", wie man jemand Wichtiges stirbt und man noch ein Kind ist und es eben auch auf kindliche Art vermittelt bekommen muss, dass da jetzt was "vorbei" ist und es das auszuhalten gilt, dass derjenige/dasjenige auch nicht "wiederkommen" kann. NIE mehr.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Achja, nochwas zum "Pendeln":
Der Levine hat das für mich in gute treffende Worte gepackt bekommen:
Eben "pendeln" und dann noch "titrieren".
Kommt aus der Chemie.
Wenn man zwei Stoffe/Elemente miteinander "verbunden" bekommen will, dann klappt das selten, indem man sie mit Schwung "zusammenschüttet", das gibt meistens eher großen Wumms und Bumm.
Wenn man aber die beiden Elemente "titriert", also tröpfchenweise vorsichtig zueinandergibt und dann erst wieder die Reaktion abwartet, bis die sich beruhigt und eingependelt hat und dann erst gibt man die nächsten Tröpfchen zueinander.
So ähnlich hab ich solche Prozesse auch immer wieder er- und durchlebt.
Der Levine hat das für mich in gute treffende Worte gepackt bekommen:
Eben "pendeln" und dann noch "titrieren".
Kommt aus der Chemie.
Wenn man zwei Stoffe/Elemente miteinander "verbunden" bekommen will, dann klappt das selten, indem man sie mit Schwung "zusammenschüttet", das gibt meistens eher großen Wumms und Bumm.
Wenn man aber die beiden Elemente "titriert", also tröpfchenweise vorsichtig zueinandergibt und dann erst wieder die Reaktion abwartet, bis die sich beruhigt und eingependelt hat und dann erst gibt man die nächsten Tröpfchen zueinander.
So ähnlich hab ich solche Prozesse auch immer wieder er- und durchlebt.
Zuletzt geändert von Waldschratin am So., 16.08.2020, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2908
Wenn an einen alten Thread neuerer Beiträge angehängt werden, nehme ich mir auch die Freiheit, auf ältere Beiträge einzugehen. Oft habe ich es sogar erlebt, dass "alte" User hier dann nochmals schrieben. Vermutlich diejenigen, die automatisch per Mail über Antworten im Forum benachrichtigt wurden.Waldschratin hat geschrieben: ↑So., 16.08.2020, 10:41Na klar, für dich ist das nicht problematisch, das soll ja auch so "funktionieren".Anna-Luisa hat geschrieben: Kein "inneres Kind" zu haben ist für mich keineswegs problematisch.
Vielleicht aber ist es für dein Umfeld dann manchmal problematisch?
Hier im Forum ist das jedenfalls manchmal tatsächlich so.
Für mein Umfeld wäre es eher problematisch, wenn ich "innere Kinder" an meinem Leben beteiligen würde.
Und hier im Forum sollte meine Anwesenheit niemanden Probleme bereiten - mit einem Klick kann man mich auf "Ignore" setzen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3984
warum sollte bitte dein Umfeld Probleme haben wenn du dich mit inneren Kindern beschäftigst?
Zum einen geht es ja in einer Therapie in erster Linie um einen selber und nicht ums Umfeld, zum anderen beteilige ich mein Umfeld nicht an Details meiner Therapie (genau genommen wissen überhaupt nur wenige sehr nahestehende Menschen von meiner Therapie)
Und Anna, man kann, wenn man nichts ausser "dagegen" rufen kann, auch einfach mal nichts schreiben.
Zum einen geht es ja in einer Therapie in erster Linie um einen selber und nicht ums Umfeld, zum anderen beteilige ich mein Umfeld nicht an Details meiner Therapie (genau genommen wissen überhaupt nur wenige sehr nahestehende Menschen von meiner Therapie)
Und Anna, man kann, wenn man nichts ausser "dagegen" rufen kann, auch einfach mal nichts schreiben.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 40
- Beiträge: 2908
Hier fehlt der Kontext. Es wurde vermutet, mein Umfeld könnte Probleme damit haben, dass ich mich nicht mit inneren Kindern beschäftige. Tatsächlich würde mein Umfeld es als strange ansehen, wenn ich einer derartigen Beschäftigung nachginge.chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 16.08.2020, 11:01 warum sollte bitte dein Umfeld Probleme haben wenn du dich mit inneren Kindern beschäftigst?
Chryso, ich habe einfach eine Frage beantwortet, die in diesem Thread gestellt wurde - und für mich verneint. Da finde ich erstaunlich, dass "man" das offenbar nicht stehenlassen kann - das wären dann vermutlich meine einzigen drei Wörter in diesem Thread geblieben.chrysokoll hat geschrieben: ↑So., 16.08.2020, 11:01 Und Anna, man kann, wenn man nichts ausser "dagegen" rufen kann, auch einfach mal nichts schreiben.
Dass man auch "mal nichts" schreiben kann, ist mir klar. Ich schreibe nur dort, wo ich es möchte.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Hallo Saly,
Und dieses "ich lass das einfach mal da sein und so stehen und beobachte es wohlwollend..." das ist mir echt schwergefallen. Da war "Lernen am Modell" für mich ganz hilfreich, weil meine Therapeutin da oft viel wohlwollender mir gegenüber war und verständnisvoller als ich es selbst sein konnte. Und was auch deutlich wurde, ich habe dann in solchen Situationen ganz oft diese "Fratzen" aus der Vergangenheit auf die Therapeutin projiziert. Da war sie auf einmal das Monster, das Unmögliches von mir erwartet, das unersättlich ist und immer noch mehr von mir will. Da stand ich auf einmal unter einem enormen Druck, dass ich "gut" sein müsste und "liefern" müsste (was auch immer). Und es hat mir wenig geholfen, dass sie mir (verbal) immer wieder versichert hat, dass sie nichts von mir erwartet und dass wir uns das alles in Ruhe anschauen können. Verändert hat sich das dadurch, dass ich im Laufe der Zeit erlebt und gespürt habe, dass sie das, was sie mir da erzählt auch wirklich auslebt. Und zwar immer wieder aufs Neue, mit ziemlich vielen Wiederholungsschleifen. Geholfen hat auch, dass sie meine Zuschreibungen und Übertragungen nicht persönlich genommen hat, nicht ungeduldig wurde, wenn ich zum 1000. Mal damit ankam. Und anfangs hatte ich auch enorme Hemmungen immer und immer wieder damit anzufangen, weil ich mir sicher war, dass sie irgendwann mal sagt: So, jetzt reichts aber.
Der "theoretische" Rahmen dazu ist aus der Bindungstheorie, dass sie sich für diese unregulierten Zustände als "Container" zur Verfügung stellt. Als Zwischenschritt. Dass ich darüber überhaupt erstmal spüre und erfahre, dass sowas wie ein emotional regulierter Zustand möglich ist, bzw wieder erreicht werden kann, auch wenn diese ängstlichen oder wütenden Teile grad hohl drehen. Und dass ich dann mit ihrer Hilfe lerne - Schritt für Schritt - mich selbst besser zu regulieren. Das ist nicht diese totale Fürsorge und Geborgenheit, die man sich ersehnen mag. Und auch das kann wiederum wütend machen. Und ganz viel davon passiert "nebenbei", nonverbal, auf der Beziehungsebene. Das lässt sich zT gar nicht richtig in Worte fassen, vielleicht auch weil es auch um ganzganz frühe Zustände geht, für die es noch gar keine Worte und Sprache gibt.
Dann ist das (für den Moment) erstmal so und das sollte dann auch so sein dürfen, dieser Abstand. Den braucht es für irgendwas und es macht nach meiner Erfahrung wenig Sinn da irgendwas erzwingen zu wollen, an Annäherung, an Kommunikation, an gegenseitigem Verständnis.
Nein, es gibt keine "Lösung" in dem Sinne, dass man "nur" den richtigen Knopf finden und drücken muss. Und wie andere schon geschrieben haben, das ist etwas, was Zeit braucht. Was sich entwickeln muss und kann und darf. Und dafür muss all das, dieser Wust einfach erstmal da sein dürfen. Und das hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist. Fang mal an zu beobachten, welche inneren Dialoge in dir ablaufen, wenn das äK oder wK sich in den Vordergrund schieben will. Bei mir war das ganz lange so, dass ich versucht habe, das ganz schnell wieder wegzudrücken, mit dem Verstand dagegen argumentiert habe, kein Verständnis für diese Seiten von mir selbst hatte. Und das hat sich dann auch ganz deutlich in dem gezeigt, wie ich da mit mir selbst umgegangen bin. Oft gar nicht bewusst, sondern im Reflex, weil das Dinge sind, die so tief sitzen und die man jahrzehntelang "eingeübt" hat.Saly hat geschrieben: ↑So., 16.08.2020, 09:39 Und wie kommt man nun aus diesen kindlichen Gefühlsverstrickungen heraus? wenn sie doch nicht gelöst werden können und immer und immer wieder so extrem zu Tage treten. Ich kann das akzeptieren und Verständnis haben, aber dann? wie geht es weiter? Bisher hat noch nichts funktioniert was ich versuche habe und langsam verliere ich die Hoffnung.
Und dieses "ich lass das einfach mal da sein und so stehen und beobachte es wohlwollend..." das ist mir echt schwergefallen. Da war "Lernen am Modell" für mich ganz hilfreich, weil meine Therapeutin da oft viel wohlwollender mir gegenüber war und verständnisvoller als ich es selbst sein konnte. Und was auch deutlich wurde, ich habe dann in solchen Situationen ganz oft diese "Fratzen" aus der Vergangenheit auf die Therapeutin projiziert. Da war sie auf einmal das Monster, das Unmögliches von mir erwartet, das unersättlich ist und immer noch mehr von mir will. Da stand ich auf einmal unter einem enormen Druck, dass ich "gut" sein müsste und "liefern" müsste (was auch immer). Und es hat mir wenig geholfen, dass sie mir (verbal) immer wieder versichert hat, dass sie nichts von mir erwartet und dass wir uns das alles in Ruhe anschauen können. Verändert hat sich das dadurch, dass ich im Laufe der Zeit erlebt und gespürt habe, dass sie das, was sie mir da erzählt auch wirklich auslebt. Und zwar immer wieder aufs Neue, mit ziemlich vielen Wiederholungsschleifen. Geholfen hat auch, dass sie meine Zuschreibungen und Übertragungen nicht persönlich genommen hat, nicht ungeduldig wurde, wenn ich zum 1000. Mal damit ankam. Und anfangs hatte ich auch enorme Hemmungen immer und immer wieder damit anzufangen, weil ich mir sicher war, dass sie irgendwann mal sagt: So, jetzt reichts aber.
Der "theoretische" Rahmen dazu ist aus der Bindungstheorie, dass sie sich für diese unregulierten Zustände als "Container" zur Verfügung stellt. Als Zwischenschritt. Dass ich darüber überhaupt erstmal spüre und erfahre, dass sowas wie ein emotional regulierter Zustand möglich ist, bzw wieder erreicht werden kann, auch wenn diese ängstlichen oder wütenden Teile grad hohl drehen. Und dass ich dann mit ihrer Hilfe lerne - Schritt für Schritt - mich selbst besser zu regulieren. Das ist nicht diese totale Fürsorge und Geborgenheit, die man sich ersehnen mag. Und auch das kann wiederum wütend machen. Und ganz viel davon passiert "nebenbei", nonverbal, auf der Beziehungsebene. Das lässt sich zT gar nicht richtig in Worte fassen, vielleicht auch weil es auch um ganzganz frühe Zustände geht, für die es noch gar keine Worte und Sprache gibt.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Nochwas, Saly:
Was mir geholfen hat, beim Kontakt herstellen zwischen sehr unterschiedlichen Seiten in mir, war Kunsttherapie (immer noch) oder auch körpertherapeutische Ansätze. Also nonverbale Formen, wo es darum geht, Zustände irgendwie zum Ausdruck zu bringen. Und dabei kommt es nicht darauf an, dass es ein künstlerisch "wertvoller" Ausdruck wäre. Sondern dass du deinen ganz eigenen Ausdruck findest. Und dadurch, dass du anfängst, diese Zustände zu materialisieren (in der Gestaltung mit Farbe oder anderen Materialien oder auch mit deinem Körper), dürfen diese Zustände auch da sein, einfach sein. Und das macht was mit dir.
Und in diesen Therapien habe ich auch angefangen, mit Annäherungen zu experimentieren. Und es ist eine Art eigener Kosmos entstanden. Und eine Zeitlang gab es ein Wesen, das innerlich für diese sehr unterschiedlichen Seiten die Kommunikation übernommen hat, weil beide nicht miteinander reden konnte. Das hat sich alles in Bildern seinen Ausdruck gesucht, und da war es für mich viel einfacher, natürlicher und viel weniger mit Scham verbunden, als wenn ich "nur" darüber geredet hätte.
Ob sowas in der Art auch was für dich sein könnte, neben der Schematherapie, das kannst du ja vielleicht mal mit der Therapeutin besprechen. Meine waren eigentlich alle immer sehr offen dafür und haben das auch unterstützt, weil sie auch gesehen haben, wie viel das bei mir in Bewegung gesetzt hat.
Was mir geholfen hat, beim Kontakt herstellen zwischen sehr unterschiedlichen Seiten in mir, war Kunsttherapie (immer noch) oder auch körpertherapeutische Ansätze. Also nonverbale Formen, wo es darum geht, Zustände irgendwie zum Ausdruck zu bringen. Und dabei kommt es nicht darauf an, dass es ein künstlerisch "wertvoller" Ausdruck wäre. Sondern dass du deinen ganz eigenen Ausdruck findest. Und dadurch, dass du anfängst, diese Zustände zu materialisieren (in der Gestaltung mit Farbe oder anderen Materialien oder auch mit deinem Körper), dürfen diese Zustände auch da sein, einfach sein. Und das macht was mit dir.
Und in diesen Therapien habe ich auch angefangen, mit Annäherungen zu experimentieren. Und es ist eine Art eigener Kosmos entstanden. Und eine Zeitlang gab es ein Wesen, das innerlich für diese sehr unterschiedlichen Seiten die Kommunikation übernommen hat, weil beide nicht miteinander reden konnte. Das hat sich alles in Bildern seinen Ausdruck gesucht, und da war es für mich viel einfacher, natürlicher und viel weniger mit Scham verbunden, als wenn ich "nur" darüber geredet hätte.
Ob sowas in der Art auch was für dich sein könnte, neben der Schematherapie, das kannst du ja vielleicht mal mit der Therapeutin besprechen. Meine waren eigentlich alle immer sehr offen dafür und haben das auch unterstützt, weil sie auch gesehen haben, wie viel das bei mir in Bewegung gesetzt hat.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
-
- Forums-Gruftie
- , 56
- Beiträge: 942
@Saly
ich verstehe ganz genau was Du meinst, wenn Du das Bedürfnis hast, jemand externes muss das innere Kind versorgen.
Das kann sich zu einer relativ kritischen Geschichte entwickeln und es ist wirklich Erfahrung durch den Therapeuten gefragt.
Bei mir ist es massiv in die "Hose" gegangen. Bedeutet, ich habe es mit meiner damaligen Thera nicht mehr geschafft, diese Übertragung aufzulösen. Das innere Kind wollte zum Schluß nichts anderes, als nur bei ihr zu sein. Ich habe es bis zum Schluß nicht hinbekommen, diese Gefühle des inneren Kndes selbst zu bedienen, bzw. habe bis zum Schluß nicht verstanden und auch nicht gefühlt, wie das funktionieren soll.
Die Therapie wurde beendet. Das war in der Situation wirklich heftig und tut immer noch weh.
Dies ist nun 1,5 Jahre her und ich stehe nun auf einem anderen Stand. Ich habe einen neuen Thera und wir machen gar keine innere Kind Arbeit mehr. Ich möchte das auch nicht mehr, da es mich zu sehr triggert und mich nicht in der Realität hält. Das innere Kind wird sonst zu mächtig und die Erwachsene hat keinen Zugriff mehr.
Es ist nicht weg, aber es ist besser. Was mir geholfen hat, ist mich konsequent in der Realität und im Hier und Jetzt zu halten. Zu spüren, dass dieses Defizit nach wie vor da ist, es registrieren, es akzeptieren und sich dafür auch nicht verurteilen, dass es da ist. Und es auch zulassen, dass es manchmal richtig, richtig weh tut.
Zu verstehen, dass es zu einem selbst gehört, denn das ist ja kein wirkliches Kind, das ist man ja selbst. Und diese Gefühle sind aus der Kindheit. Es ist ok, diese zu haben, diese zu spüren. Wenn man weiss, was einem in dem Moment gut tut, dann soll man das auch tun. Aber immer alles aus der Perspektive des Erwachsenen heraus.
Das war für mich extrem wichtig. Zu spüren, ja - das Defizit ist da und ja, es tut teilweise sehr weh. Und zu akzeptieren, ok, es gibt nichts was ich tun kann, dass es zu 100% gut wird. Aber ich kann dieses und jenes tun ( was das ist, kann jeder für sich selbst rausfinden ) und das macht es dann nicht weg, aber es macht es ein wenig leichter.
Auf der erwachsenen Ebene akzeptieren, dass es eben so ist. Dass es da ist und immer da bleiben wird. Aber dass man dem selbst gar nicht so hilflos ausgeliefert ist, wie man denkt. Und dass es so viele schöne Dinge auf dieser Welt gibt, die man als Erwachsener tun kann, die einem richtig viel Spaß und Zufriedenheit bringen, so dass diese kindlichen Gefühle zwar da sind, aber gar nicht mehr so wichtig sind und gar nicht mehr so weh tun.
Mein jetziger Thera hat da einen großen Anteil dran. Wir sprechen nie so richtig über dieses innere Knd. Er ist Analytiker, aber sowohl er als auch ich geben diesem Thema nicht zuviel Platz. Er hält mich konsequent im Hier und Jetzt. Ein Verlieren und Absaufen in diesen kindlichen Gefühlen lässt er nicht zu, holt mich da ganz schnell wieder raus, denn das ist für mich gefährlich. Ich vermische sonst zuviel. Das schafft nur Chaos.
Ich habe verstanden, dass es sehr wichtig ist, dass es einem als Erwachsenen gut gehen muss, man muss enigermaßen zufrieden mit sich und der Welt sein, dann kann man nämlich sehr wohl auch sehr gut selbst mit diesem Defizit zurechtkommen.
Alle anderen Ratschläge wie, sich selbst umarmen (...so ein Quatsch...) haben bei mir gar nichts gebracht. Im Gegenteil. Das hat mich nur verwirrt und alles verschlimmert.
ich verstehe ganz genau was Du meinst, wenn Du das Bedürfnis hast, jemand externes muss das innere Kind versorgen.
Das kann sich zu einer relativ kritischen Geschichte entwickeln und es ist wirklich Erfahrung durch den Therapeuten gefragt.
Bei mir ist es massiv in die "Hose" gegangen. Bedeutet, ich habe es mit meiner damaligen Thera nicht mehr geschafft, diese Übertragung aufzulösen. Das innere Kind wollte zum Schluß nichts anderes, als nur bei ihr zu sein. Ich habe es bis zum Schluß nicht hinbekommen, diese Gefühle des inneren Kndes selbst zu bedienen, bzw. habe bis zum Schluß nicht verstanden und auch nicht gefühlt, wie das funktionieren soll.
Die Therapie wurde beendet. Das war in der Situation wirklich heftig und tut immer noch weh.
Dies ist nun 1,5 Jahre her und ich stehe nun auf einem anderen Stand. Ich habe einen neuen Thera und wir machen gar keine innere Kind Arbeit mehr. Ich möchte das auch nicht mehr, da es mich zu sehr triggert und mich nicht in der Realität hält. Das innere Kind wird sonst zu mächtig und die Erwachsene hat keinen Zugriff mehr.
Es ist nicht weg, aber es ist besser. Was mir geholfen hat, ist mich konsequent in der Realität und im Hier und Jetzt zu halten. Zu spüren, dass dieses Defizit nach wie vor da ist, es registrieren, es akzeptieren und sich dafür auch nicht verurteilen, dass es da ist. Und es auch zulassen, dass es manchmal richtig, richtig weh tut.
Zu verstehen, dass es zu einem selbst gehört, denn das ist ja kein wirkliches Kind, das ist man ja selbst. Und diese Gefühle sind aus der Kindheit. Es ist ok, diese zu haben, diese zu spüren. Wenn man weiss, was einem in dem Moment gut tut, dann soll man das auch tun. Aber immer alles aus der Perspektive des Erwachsenen heraus.
Das war für mich extrem wichtig. Zu spüren, ja - das Defizit ist da und ja, es tut teilweise sehr weh. Und zu akzeptieren, ok, es gibt nichts was ich tun kann, dass es zu 100% gut wird. Aber ich kann dieses und jenes tun ( was das ist, kann jeder für sich selbst rausfinden ) und das macht es dann nicht weg, aber es macht es ein wenig leichter.
Auf der erwachsenen Ebene akzeptieren, dass es eben so ist. Dass es da ist und immer da bleiben wird. Aber dass man dem selbst gar nicht so hilflos ausgeliefert ist, wie man denkt. Und dass es so viele schöne Dinge auf dieser Welt gibt, die man als Erwachsener tun kann, die einem richtig viel Spaß und Zufriedenheit bringen, so dass diese kindlichen Gefühle zwar da sind, aber gar nicht mehr so wichtig sind und gar nicht mehr so weh tun.
Mein jetziger Thera hat da einen großen Anteil dran. Wir sprechen nie so richtig über dieses innere Knd. Er ist Analytiker, aber sowohl er als auch ich geben diesem Thema nicht zuviel Platz. Er hält mich konsequent im Hier und Jetzt. Ein Verlieren und Absaufen in diesen kindlichen Gefühlen lässt er nicht zu, holt mich da ganz schnell wieder raus, denn das ist für mich gefährlich. Ich vermische sonst zuviel. Das schafft nur Chaos.
Ich habe verstanden, dass es sehr wichtig ist, dass es einem als Erwachsenen gut gehen muss, man muss enigermaßen zufrieden mit sich und der Welt sein, dann kann man nämlich sehr wohl auch sehr gut selbst mit diesem Defizit zurechtkommen.
Alle anderen Ratschläge wie, sich selbst umarmen (...so ein Quatsch...) haben bei mir gar nichts gebracht. Im Gegenteil. Das hat mich nur verwirrt und alles verschlimmert.
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 4199
Ganz wichtiger Punkt, liebe lisbeth!lisbeth hat geschrieben:Und ganz viel davon passiert "nebenbei", nonverbal, auf der Beziehungsebene. Das lässt sich zT gar nicht richtig in Worte fassen, vielleicht auch weil es auch um ganzganz frühe Zustände geht, für die es noch gar keine Worte und Sprache gibt.
Es geht ja dabei um ne primäre Bezugsperson, wenn man so ne Mutter abgekriegt hat.
Und somit kennt man dann als Kind kein "Vorher" und damit auch kein "Anders".
Und weil das so früh "beginnt", man es praktisch mit den Genen reinserviert bekommt, ist das mit der Selbstregulierung dann halt so ne schwierige Sache...
Mir fiel da grade ein, dass ich ja inzwischen so manches dafür mehr auf intuitiv-instinktiver Ebene übers autonome Nervensystem direkt mache. Die Reittherapie z.B. (Das Pferd ist dann die Person, die mich ausgleichend reguliert)
Oder z.B. ganz bewusst dem "Quatschen" der Vögel draußen zuhören, denn solange die "quatschen", ist die Welt in Ordnung und kein Feind in Sicht und kein Grund zu einem "Alarm".
Wenn die verstummen oder Warnpfiffe geben, bin ich halt andererseits sofort mit bis zum Anschlag "hochgefahren", ob jetzt ein Gewitter aufzieht oder Nachbars Katze durch die Büsche schleicht.
Aber gut, "Orientierung" geht da auch inzwischen gut. Und zum Üben taugt`s.
Wenn es regnet, beruhigt mich das ähnlich. Bei Regen gehen "Raubtiere" nicht gern auf die "Pirsch". Und Menschen sind nicht gerne draußen unterwegs und "verkriechen" sich in ihre "Höhlen" und bleiben mir somit vom autonomen Nervenkostüm.
Heilfrequenzen oder überhaupt "passende" Musik dann hilft auch, das Innen dann mal überbrückend reguliert zu bekommen.
Atemübungen sowieso, aber auch körperliche Bewegung (Ist bei mir sehr viel mit Selbstwirksamkeit verknüpft) oder Yoga oder alles in dieser Art hilft mir auch "unmittelbar" und ohne dass ich erst mit dem Inneren kommunizieren muss oder es "abholen" muss.
Für mich macht es die Kombi aus den unterschiedlichen "Ebenen", halt sowohl Geist, als auch Psyche, als auch Intuition, als auch Techniken, als auch der Körper. (Nicht nur in Bezug auf die Essstörung, die ich mit Verlaub auch kenne, liebe Saly)
(lisbeth2 und crazy noch nicht gelesen)
Danke für eure vielen Antworten und den Input, ich antworte später nach und nach. Die zwei „echten“ Kinder brauchen mich gerade :D
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 8 Antworten
- 3587 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von R.L.Fellner
-
- 69 Antworten
- 10003 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Bärchenfrau
-
- 9 Antworten
- 3160 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von candle.
-
- 11 Antworten
- 2229 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von petrapan
-
- 250 Antworten
- 10922 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Philosophia