Die Macht des geschriebenen Wortes
Man könnte auch sagen, es gibt weder gut noch böse - ergo: Kein Leid und auch kein Glück.
Aber geht es hier nicht eigentlich um Bücher?
Aber geht es hier nicht eigentlich um Bücher?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Ja ich weiß, Verzeihung, man schweift so leicht ab...Vincent hat geschrieben:Aber geht es hier nicht eigentlich um Bücher?
Aber zurück zu den Büchern - das Thema Glück und Leid wurde tatsächlich am eindrucksvollsten vom alten Goethe abgehandelt - wenn er faustete... Faust lebte auch nur solange er litt, als er zum Augenblicke spach, "Verweile doch, Du bist so schön!" - da wars lt. Vertrag aus. Um noch irgendwas zu retten mussten die himmlichen Mächte bemüht werden, und allen voran das arme, zu tode gelittene Gretchen, das alleine für ihn sprechen konnte, weil sie das Leid kannte.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Ja, 'tschuldigung. Zurück zum Thema. Und ich lese dieses Wochenende mein Buch weiter. Darauf freue ich mich!
Ich bin nicht meine Geschichte
Ach, bitte nicht entschuldigen. Abschweifen ist doch gut. Allerdings war für mich nicht ersichtlich, wie ihr auf Glück und Unglück gekommen ward.
Themis, welches Buch ist es denn? Mach es doch nicht so spannend!
Themis, welches Buch ist es denn? Mach es doch nicht so spannend!
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Ich habe mir das "Reindiskutieren" erlaubt, da es ja dein Thread ist und du gerne Entwicklungen freien Lauf lässt.
Schon, oder?
Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind. Ist dir das wichtig? Das Thema jedenfalls war interessant.
Über das Buch kann ich dir noch nichts sagen, warte bitte ein wenig.
Schon, oder?
Ich weiß nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind. Ist dir das wichtig? Das Thema jedenfalls war interessant.
Über das Buch kann ich dir noch nichts sagen, warte bitte ein wenig.
Ich bin nicht meine Geschichte
@Vincent: lieb von Dir, dass Du mir das buch überlassen magst, aber wie schon angedeutet: positives denken war für mich einmal am rande ein thema, und es ist für mich in der theorie kein thema mehr. dennoch vielen dank für das liebe angebot.
falls Du als TE es erlaubst, möchte ich hier etwas sehr persönliches zum thema glück und leid und der wechselseitigen bedingtheit schreiben (wechselseitig zwischen glück und leid und wechselseitig zwischen mensch und mensch):
letzte nacht war mal wieder eine meiner langen liebesnächte , und meine partnerin und ich waren schon eine weile "dabei", erst unter der dusche, dann trocken im badezimmer, dann im bett, und dabei sagte sie plötzlich "bitte schau mir in die augen!"---und ich sah ihr in ihre schönen augen und wurde sehr sehr traurig. ich begann zu weinen und sagte zu ihr "ich sehe ganz viel trauer in Deinen augen", und nun öffneten sich ihre "tore" und sie begann ausgiebig zu weinen. es schüttelte sie, und ich legte sie mir wie ein baby auf meinen bauch, deckte sie zu und streichelte, beschützte, behütete sie. besonders streichelte ich ihr gesicht und ihren kopf.
wir redeten dann über ihre trauer, und der grund war ein sturz auf den kopf, den sie als baby erlebt hatte, mit schädelbruch und lebensgefahr. gott sei dank war ihr opa neurologe und psychiater, und er wusste, was zu tun war: sie wurde viele wochen lang völlig ruhiggestellt, in einem ruhigen, abgedunkelten raum, mit nur einem unvermeidbaren minimum an stimulation, um es zu überleben.
diese erinnerung kam nun wieder in ihr hoch, vielleicht ausgelöst durch die viele berührung, zärtlichkeit...und wir weinten und trauerten gemeinsam.
daraus ergab sich dann der schönste, sanfteste und intensivste sex, den wir je hatten. es strömte und strömte, und wir waren sehr sehr glücklich.
danach dann keine spur von trauer mehr. wir haben gelacht und herumgealbert...
ich schreibe dieses als beispiel dafür, wie "geteiltes leid nicht nur halbes leid" sein kann (und geteilte freude doppelte freude), sondern wie nicht-vermeiden und nicht-verdrängen (oder aus der verdrängung wieder hervorholen) von leid etwas im menschen und zwischen menschen zum fliessen bringen kann, was ich als extatisches fliessen beschreiben möchte, was sich wunderbar anfühlt. irgendwie hängt beides miteinander zusammen.
falls Du als TE es erlaubst, möchte ich hier etwas sehr persönliches zum thema glück und leid und der wechselseitigen bedingtheit schreiben (wechselseitig zwischen glück und leid und wechselseitig zwischen mensch und mensch):
letzte nacht war mal wieder eine meiner langen liebesnächte , und meine partnerin und ich waren schon eine weile "dabei", erst unter der dusche, dann trocken im badezimmer, dann im bett, und dabei sagte sie plötzlich "bitte schau mir in die augen!"---und ich sah ihr in ihre schönen augen und wurde sehr sehr traurig. ich begann zu weinen und sagte zu ihr "ich sehe ganz viel trauer in Deinen augen", und nun öffneten sich ihre "tore" und sie begann ausgiebig zu weinen. es schüttelte sie, und ich legte sie mir wie ein baby auf meinen bauch, deckte sie zu und streichelte, beschützte, behütete sie. besonders streichelte ich ihr gesicht und ihren kopf.
wir redeten dann über ihre trauer, und der grund war ein sturz auf den kopf, den sie als baby erlebt hatte, mit schädelbruch und lebensgefahr. gott sei dank war ihr opa neurologe und psychiater, und er wusste, was zu tun war: sie wurde viele wochen lang völlig ruhiggestellt, in einem ruhigen, abgedunkelten raum, mit nur einem unvermeidbaren minimum an stimulation, um es zu überleben.
diese erinnerung kam nun wieder in ihr hoch, vielleicht ausgelöst durch die viele berührung, zärtlichkeit...und wir weinten und trauerten gemeinsam.
daraus ergab sich dann der schönste, sanfteste und intensivste sex, den wir je hatten. es strömte und strömte, und wir waren sehr sehr glücklich.
danach dann keine spur von trauer mehr. wir haben gelacht und herumgealbert...
ich schreibe dieses als beispiel dafür, wie "geteiltes leid nicht nur halbes leid" sein kann (und geteilte freude doppelte freude), sondern wie nicht-vermeiden und nicht-verdrängen (oder aus der verdrängung wieder hervorholen) von leid etwas im menschen und zwischen menschen zum fliessen bringen kann, was ich als extatisches fliessen beschreiben möchte, was sich wunderbar anfühlt. irgendwie hängt beides miteinander zusammen.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
Einer der wesentlichen Mechanismen, wenn nicht der wesentlichste, der Evolution ist die Mutation - und damit der Zufall in Reinkultur.Vincent hat geschrieben:beinahe wie ein Evolutionsprozess. Das kann kein Zufall sein.
@ Blaubaum: Ja, schön, wer nicht nur Partnerschaft, sondern Liebe lebt. Nur findet die sich nicht hinter jeder Straßenecke, noch nicht einmal in jeder Stadt.
Bislang dachte ich übrigens immer, Du seiest der große "Unabhängige", der "Glück-in-sich"-Sucher - wieder mal ein Irrtum.
Aber das hat mit Wortmacht nix zu tun (ist nur verschrumpelte Frucht hiesiger Abweichungen).
Also wieder tschüß
w
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Grad fällt mir auf, dass der Titel des threads eigentlich wunderschön und sehr passend ist - die Macht des geschriebenen Wortes - das müssen ja nicht nur Bücher sein, das schließt jedes Geschreibsel ein, auch abschweifendes...
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
@Themis und Ratlosigkeit
Ich hab euch nicht in eure Schranken weisen wollen. Also, von mir aus gilt: Actio libera in causa!
Von mir aus soll hier Eingang finden, was auch immer sich gerade entfalten will - wie z. B. die Frage nach Glück/Unglück, das Protokoll eines Liebeserlebnisses oder auch Anmerkungen zur Mutation, als der eigentlich wesentliche Aspekt der Evolution.
Als TE mag ich nicht vorgeben bzw. bestimmen, was hier passt oder nicht. Sehr gerne, liebe Ratlosigkeit, darf die Überschrift so weit wie nur möglich ausgelegt werden!
@Blaubaum
(Themis: Du hattest ja auch Interesse am Buch angemeldet. Vielleicht irgendwann einmal ein anderes. Dieses jedenfalls hätte ich gerne ausschließlich Blaubaum überlassen, weil ich beim Lesen so oft an ihn denken muß. )
Blaubaum, es ist ein besonderes Erlebnis, von dem du da berichtest. Danke, dass du das hier geteilt hast. Es erinnert mich daran, dass mir solche Begegnungen sehr fehlen. Dabei sind es genau vor allem solche, die durch unmittelbare Nähe Vertrauen schaffen und das unmöglich Geglaubte möglich machen. Deine Freundin wird dir sehr dankbar sein, dafür, dass du sie im richtigen Moment aufgefangen und ihr beim Lösen der Blockaden geholfen hast.
Ich hab euch nicht in eure Schranken weisen wollen. Also, von mir aus gilt: Actio libera in causa!
Von mir aus soll hier Eingang finden, was auch immer sich gerade entfalten will - wie z. B. die Frage nach Glück/Unglück, das Protokoll eines Liebeserlebnisses oder auch Anmerkungen zur Mutation, als der eigentlich wesentliche Aspekt der Evolution.
Als TE mag ich nicht vorgeben bzw. bestimmen, was hier passt oder nicht. Sehr gerne, liebe Ratlosigkeit, darf die Überschrift so weit wie nur möglich ausgelegt werden!
@Blaubaum
Es geht um die Macht der Suggestion in der Praxis, nicht um positives Denken in der Theorie.Blaubaum hat geschrieben:positives denken war für mich einmal am rande ein thema, und es ist für mich in der theorie kein thema mehr.
(Themis: Du hattest ja auch Interesse am Buch angemeldet. Vielleicht irgendwann einmal ein anderes. Dieses jedenfalls hätte ich gerne ausschließlich Blaubaum überlassen, weil ich beim Lesen so oft an ihn denken muß. )
Blaubaum, es ist ein besonderes Erlebnis, von dem du da berichtest. Danke, dass du das hier geteilt hast. Es erinnert mich daran, dass mir solche Begegnungen sehr fehlen. Dabei sind es genau vor allem solche, die durch unmittelbare Nähe Vertrauen schaffen und das unmöglich Geglaubte möglich machen. Deine Freundin wird dir sehr dankbar sein, dafür, dass du sie im richtigen Moment aufgefangen und ihr beim Lösen der Blockaden geholfen hast.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
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Blaubaum - das ist ergreifend schön, danke!
@FreudsLeiden
Da muß ich nochmal unbedingt widersprechen:
Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dessen Sprache mir so spontan eingegangen wäre. Und das schafft nur eine ehrliche Sprache.
Nach so einer Macht des geschriebenen Wortes habe ich hier ursprünglich gesucht.
Da muß ich nochmal unbedingt widersprechen:
Er mag Amerikaner sein (eigentlich ist er Brite). Aber er ist ein Mann, der es von Herzen gut meint!FreudsLeiden hat geschrieben:ja klar, wer dsa lesen will kindliche Allmachtsfantasien, geschäftlich gut bedient von einem geschäftstüchtigen Amerikaner.
Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dessen Sprache mir so spontan eingegangen wäre. Und das schafft nur eine ehrliche Sprache.
Nach so einer Macht des geschriebenen Wortes habe ich hier ursprünglich gesucht.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Vincent, das mit dem Buch war mir sowieso von vornherein klar. Ich wollte dich nur nicht so im Regen stehen lassen.
Ich bin nicht meine Geschichte
die liebe....oder die person, die Du lieben kannst oder willst?Widow hat geschrieben:....sondern Liebe lebt. Nur findet die sich nicht hinter jeder Straßenecke, noch nicht einmal in jeder Stadt.
nein, kein irrtum, aber nur die hälfte von mir. die andere hälfte will nicht unabhängig sein bzw. so tun, als wäre sie es.Bislang dachte ich übrigens immer, Du seiest der große "Unabhängige", der "Glück-in-sich"-Sucher - wieder mal ein Irrtum.
magst Du erklären, was Du hiermit meinst?Aber das hat mit Wortmacht nix zu tun (ist nur verschrumpelte Frucht hiesiger Abweichungen).
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
@Vincent:ich finde es toll, dass Du den liberalen, selbstverantwortlichen gedanken hier in Deinen thread einfliessen lässt, und: ich glaube daran, dass niemand hier seine freiheit, zu schreiben, was ihr/ihm in den sinn kommt, zum schaden anderer oder des grossen ganzen missbrauchen wird.
ich akzeptiere!Vincent hat geschrieben:Dieses jedenfalls hätte ich gerne ausschließlich Blaubaum überlassen, weil ich beim Lesen so oft an ihn denken muß.
mir haben sie ebenfalls gefehlt; früher war vieles nicht so harmonisch in meiner wahrnehmung. harmonisch oder faszinierend schön wurde es immer dann, wenn ich (wünsche, bedürfnisse, vorstellungen) losgelassen, und im selben moment das gegenteil davon getan habe: konsequent meine vorstellungen, wie "es" sein soll, kultiviert habe. ich glaube, dazu ist das leben da.Es erinnert mich daran, dass mir solche Begegnungen sehr fehlen.
ja, wir geniessen uns und helfen uns gegenseitig. sie hat das selbe auch schon für mich getan (ohne recht davon zu wissen, und das ist das schönste geschenk, weil es direkt vom himmel zu kommen scheint). ich glaube, auch in einer therapeutischen beziehung ist es am besten, offen zu bleiben und die dinge, die geschehen wollen, geschehen zu lassen.Deine Freundin wird dir sehr dankbar sein, dafür, dass du sie im richtigen Moment aufgefangen und ihr beim Lösen der Blockaden geholfen hast.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts
Ich glaube, auch das wäre ein großes Geschenk, denjenigen wissen zu lassen, wenn er bewußt oder unbewußt 'erfolgreich' den Impuls für einen inneren Wandel gegeben hat.Blaubaum hat geschrieben:ja, wir geniessen uns und helfen uns gegenseitig. sie hat das selbe auch schon für mich getan (ohne recht davon zu wissen, und das ist das schönste geschenk, weil es direkt vom himmel zu kommen scheint).
Ja, das ist wohl die Macht der Suggestion, des positiven Denkens, oder des Glaubens.Blaubaum hat geschrieben:konsequent meine vorstellungen, wie "es" sein soll, kultiviert habe. ich glaube, dazu ist das leben da.
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