Was das Thema "Macht" angeht... ich tendiere stark dazu, dass es Sinn macht zu unterschieden, wieviel Macht ein Thera über einen
Patienten hat (z.B. ein Patient kann natürlich nicht genötigt werden, zur Therapie zu erscheinen, z.B. weil es dem Therapeuten damit besser geht). Sehr wohl sollte ein Therapeut aber eine gewisse Macht (i.w.S.) haben,
seine emotionalen Bedürfnisse bzw. Befindlichkeiten zu steuern.
Wie ein Therapeut sein emotionalen Bedürfnisse reguliert (wie das eingangs gefragt wurde), das kann ich als Patient natürlich nicht sagen . Nur dass es wohl ein Mindestmaß an bestimmten Fähigkeiten braucht. Und ich tendiere auch dazu, dass Therapeuten nicht unberührbar sind (in vielerlei Hinsicht, also im positiven wie negativen Sinn)... nur wer das nicht verkraftet bzw. nicht damit umgehen kann, der macht seinen Job vielleicht nicht so lange.
-------------
Es ist eine Beziehung in der jeder in einem anderen Maße Macht hat. Wobei dies (und ich schreibe dies nun zum gefühlten 100.mal, dass man die Therapieformen nicht so einfach mischen kann, in einer Analyse ist das sicher etwas anderes als in einer Vt!)
Was ist genau anders aus deiner Sicht. Aus meiner Sicht wirkt es so (das kann voll daneben liegen, also nicht überbewerten ), als versuchst du bestimmte Ansichten etwas beiseite zu schieben, weil die Sichten konträr zu deinem Wunsch sind .
Ich sehe das so: VT und PA haben aber auch einen Überbegriff, der Therapie heißt, die sogar in einen normativen Rahmen eingebettet ist. Bzw. wieso sollte ein PAler (wegen eines Tonfalls) z.B. grundsätzlich weniger verletzbar sein als ein VTler et vice versa. Bzw. ein VTler kann genauso emotionale oder sonstige Bedürfnisse wie ein PAler haben... mit denen beide umgehen können sollten. Bzw. wie montagne bereits zurecht schrieb: Natürlich können Übertragungen oder Wünsche des Patienten oder sonstige Phänomene auch in einer VT auftreten... nur der therapeutische Umgang oder Bezeichnungen können dann etwas variieren. Bzw. auch in folgenden sehe ich nicht, dass man krasse Gegensätze zwischen den Formen zeichnen kann:
Beispielsweise hat der Patient die Freiheit sich zu melden, wann er es wünscht, oder es auch zu lassen oder gar die Therapie abzubrechen.Ich denke auch der Therapeut muss dem Patienten auf einer Ebene vertrauen können um sich ganz auf ihn einzulassen. Da muss erstmal eine stabile Beziehung wachsen, denn sonst ginge das alles nicht. Supervision hin oder her, aber ich glaube, wenn ein Therapeut seine Klienten ambivalent und sprunghaft wahrnimmt, würde er sich aus Selbstschutzgründen gar nicht so tief auf einen Patienten einlassen können, der Rahmen muss stimmen, und den gestalten schließlich beide Teilnehmer gemeinsam.
However: Hier ist die Ebene die Therapieebene - wie auch immer die im einzelnen aussieht.
Im Gegensatz dazu geht es bei Fragen
Ich würde meine Thera gerne privat kennenlernen wollen, aber was sich daraus entwickelt oder auch nicht steht in den Sternen.
dann darum, wie verlässt man GENAU DIESE Ebene. Soviele grundsätzliche Möglichkeiten gibt es dann nicht, aus meiner Sicht:
Entweder wird damit therapeutisch umgegangen... also der Therapeut wahrt seine Rolle konsequent (was je nach Form mglw. etwas anders aussehen kann)... aber auf die private Ebene geht es so oder so nicht.
Oder man schaut, wie kann man eine private Beziehung/Freundschaft, etc. aufbauen (sofern ein Therapeut das überhaupt will bzw. einen normativen Rahmen, der nicht nur willensabhängig ist, gibt es ja auch noch). Damit ist/wird aber dann auch die therapeutische Ebene verlassen. Damit wird es gleichgültig, ob die therapeutische Beziehung im Rahmen einer VT oder anderen Therapieart bestand.
Beide Ebenen würde ich nicht vermengen...
So sehr du einerseits fundamentale Unterschiede aufzeigst, so versuchst du, was dein Verhältnis zu ihr angeht, auch eine Gleichstellung. Also was andere Belange angeht, zeichnest du (ohne Wertung, nur als Eindruck) auf, dass du deiner Therapeutin Punkten xy gleich stehst... um zu verdeutlichen, dass eine Freundschaft, etc. ja wirklich nichts im Wege steht?