Was 'dürft' ihr bei euren Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:30

Sehr interessant Eure ganzen Aussagen, also bei meiner sieht es vom Stil her eher aus wie bei mir zu Hause, Parkett (wie in meinem Wohnzimmer), Möbel wie zu Hause in meinem Wohnimmer vom Stil her und die Farben auch ähnlich wie bei mir, also fühle ich mich eigentlich ähnlich wie in meinem Wohnzimmer. Sauber, gemütlich angenehm.

Bei meinem Frauenarzt sieht es auch so altbacken aus, aber der hat die Praxis so übernommen.

LG TS
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Anna Lüse
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:35

@Titus: Boah, krass, meine Verspätungszeit würd ich nie noch hinten drangehängt bekommen.
Bei sowas find ich ihn auch echt streng. Aber gut, ich hab es generell nicht so mit Struktur und leide andererseits unter meinem chaos, meiner teilweisen völligen Disziplinlosigkeit. Es könnte ja sein, dass Thera auch deshalb so drauf ist. Bei mir... Da wären wir dann wieder bei den "individuellen" Regeln


leberblümchen
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:39

Dafür gibt er mir nicht die Hand - und wenn er das bei anderen Patienten machen würde, dann wäre das ein Trennungsgrund - oder er müsste mir sehr genau erklären können, warum das so ist.

Ich weiß auch nicht, ob er die zwei Minuten länger gemacht hat, weil er die Verspätungen ausgleichen wollte. Aber mir war das schon bewusst, dass es immer ein kleines 'Geschenk' war. Gerade so groß, dass ich es bemerken konnte, aber nicht so, dass es besonders dramatisch wäre. Irgendwann hat er damit aufgehört; vielleicht hat er sich gedacht, dass ich nun selbst wissen müsste, was ich wollte...

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daggimaus
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:41

AufdemWeg,
also bist auch du von dir aus gegangen?
Ja, ich bin gegangen und wiedergekommen, wollte Aufklärung und, ich hatte sie doch auch sehr gern. Richtig lösen konnte ich mich nur durch die VT und den Zuspruch anderer...

Natürlich habe ich auch einiges für mich mitgenommen und ein anderer hätte damit vielleicht weniger Probleme gehabt, aber mich hat es aufgrund meiner Vorgeschichte so richtig aus der Bahn geworfen.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:42

Daggi,

das finde ich nun extrem mutig von dir, extrem und reif.
Wie ist deine Therapeutin damit umgegangen.
Wenn ich zu viel frage schieb bloß den Riegel davor.

LG
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daggimaus
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 20:16

AufdemWeg,
Wie ist deine Therapeutin damit umgegangen.
Wenn ich zu viel frage schieb bloß den Riegel davor.
Hab dir eine PN geschickt!

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flowerbomb2
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 21:46

Ich komme meistens ein paar Minuten eher an der Station an, dann gehe ich nebenan noch was besorgen oder setze mich noch die 2-3 min irgendwo hin..zu spät kommen mag ich nicht bei anderen Leuten, deshalb versuche ich es immer zu vermeiden. Ein einziges Mal war ich zu spät, weil mehrere Bahnen hintereinander ausfielen, da hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass meine Thera das auch deutet und ich fand sie fast ein bisschen gereizt. Denke mal, Theras sind auch nur Menschen und manchmal merkt man als Patient auch ihre Ticks ganz leicht, zum Glueck haben ich und meine Thera ähnliche.

Ich will den Thread nicht verfremden, aber da ein paar Sachen geschrieben wurden zu was nervt am Thera oder was nicht geht, schreibe ich es mal hierhin.
Ich habe letztens noch eine Rechnung bekommen von vor ein paar Monaten, die sie wohl vergessen hatte. Da wir lange keine Termine hatten hat sie auch angerufen um zu sagen, dass diese kommt. Soweit so gut. Anscheinend hat sie aber ihr Rechnungssytem umgestellt und auf der Rechnung stehen jetzt Diagnosen drauf: Frau Flowerbomb, Störung.. und...- fand ich nicht in Ordnung, weil sie mit der Diagnose immer gegeizt hatte bzw ich mehr oder weniger selbst rausfinden musste, was ich habe und wir nie darüber gesprochen hatten, was genau ist..zumindest bei einer der Dinge. Hab auch den Eindruck, dass sie was Freundlicheres geschrieben hatte als tatsächlich Sache ist, weil ich ansonsten mit einer eventuellen Anstellung in einem Bereich große Probleme bekommen könnte. Fand ich zwar im Endeffekt nett, aber so die Diagnose hingeknallt zu bekommen ohne darüber zu reden..naja..


Silent*
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Beiträge: 348

Beitrag Sa., 29.12.2012, 21:50

Ich darf zur Stunde kommen, auch wenn ich vielleicht innerlich zerrissen und mit mir selbst nicht einig bin, da auch hinzugehen.
Ich darf dort mit all dem inneren Matsch offen und ehrlich sein, auch wenn es manchmal alles andere als schön in mir ist.
Und ich dürfte immer wieder zu ihr kommen, ohne Bedenken haben zu müssen, abgewiesen zu werden.

Die Erkenntnis, man kann alles überstehen, allein eine zeitlang aushalten, ist eine der schönsten.

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candle.
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:04

titus2 hat geschrieben:Dafür gibt er mir nicht die Hand
Warum eigentlich? Das wollte ich schon mal fragen.

candle
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Traurige Seele
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:07

Beim Thema Hand zur Begrüsung geben. Da habe ich ganz am Anfang mit meiner Therapeutin den selbstbewußten Händedruck üben müssen , das hatte ich schon ganz vergessen.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:15

Candle, ich weiß, dass das einige Analytiker machen und dass das eigentlich recht altmodisch ist. Er gibt die Hand vor und nach dem Urlaub, wohl, um bei der Pause dem Patienten etwas mitzugeben und nach der Pause ihn zu 'empfangen'. Wenn man bedenkt, dass das ja der einzige Körperkontakt überhaupt ist und überhaupt das Einzige, das außerhalb des gesprochenen Wortes passiert, dann ist das tatsächlich etwas Besonderes und ich kann das auch so annehmen, als ein 'Mini-Geschenk'. Einmal hat er die Hand recht lange gehalten dabei; das hat mich fast umghauen, denn ich hab das als fast zärtlich empfunden - wie gesagt: immer vor dem streng analytischen Hintergrund betrachtet. Wenn er jetzt zu jeder Stunde die Hand geben würde, dann gäbe es nichts mehr, um das zu den Pausen zu 'toppen' - insofern verstehe ich das Vorgehen, auch wenn es wirklich seltsam ist, objektiv betrachtet.

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candle.
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:21

Die Hand geben ist für mich ein alltäglicher Umgang, der sehr oft stattfindet auch in Therapie, deshalb kommt es mir bei dir etwas komisch vor. Hat er das denn genau so begründet? Ich weiß halt, dass mein Hausarzt während der Grippewelle die Hand nicht gab und begründete es dann auch so mit der erhöhten Übertragung von Keimen, was er eben vermeiden wollte.

Ich mußte mich auch nie fragen, ob oder ob nicht, das gehört eben zu meinem Leben wie andere Dinge auch.

candle
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Tigerkind
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:22

Also, 1. hatte ich es nicht ganz ernst gemeint, 2. habe ich seinerzeit Gruppentherapie gemacht und nach einer Weile des genauen beobachtens mekt man schon oder ahnt so ein bißchen wen er besonders mag(Nämlich mich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Natürlich hat er sich immer um Neutralität bemüht, natürlich hat auch ein Lehrer Lieblingsschüler alles andere nehme ich Dir nicht ab, sandrin.
Das alles ist nur menschlich.

Vielleicht wechseln auch die Patienten ihre Lieblingsposition beim Therapeuten ab, vermute ich stark.

Wer seinerzeit sein Liebling ist oder Lieblinge oder wechselnde Lieblinge ist mir vollkommen schnurz.

Aber vielleicht war es irgendwann mal wichtig, weiß ich nicht mehr.

Ansonsten war er eher locker, mal später angefangen, mal überzogen, aber b ei wichtigen Dingen tatkräftig zur Seite gestanden.
Er hat mich auch des öfteren spontan umarmt wenn er sich z.B. spontan mit mir gefreut hat. Ich finde sowas gut und menschlich.

Ein Ausnahmetherapeut denke ich.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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stern
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:23

flowerbomb2 hat geschrieben:Ich komme meistens ein paar Minuten eher an der Station an, dann gehe ich nebenan noch was besorgen oder setze mich noch die 2-3 min irgendwo hin..zu spät kommen mag ich nicht bei anderen Leuten, deshalb versuche ich es immer zu vermeiden. Ein einziges Mal war ich zu spät, weil mehrere Bahnen hintereinander ausfielen, da hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass meine Thera das auch deutet und ich fand sie fast ein bisschen gereizt.
Mit fast ein bisschen gereizt hätte mich für meinen Teil ja noch leben können. Mir wurde in der ersten Therapie (also nicht jetzt) zum Verhängnis, dass ich bisher IMMER pünktlich gewesen war und eigentlich keinen Termin absagen musste (und wenn, dann war das vernachlässigbar)... und blöderweise gab es in den vorangegangenen Sitzungen etwas Stress. Und blöderweise versemmelte ich die folgende Sitzung, die mir echt wichtig war. Braucht man nicht großartig zu deuten... also ich den Terminzettel später nochmals überprüfte, merkte ich, ich habe mich verlesen, ich Hirn... war irgendwie in der Zeile verrutscht. Also es war für mich nachvollziehbar, wie das passieren konnte.

Anruf daheim. Ja, gereizt. Und die Bemerkung (die ich noch nicht vergessen konnte): Da sie immer pünktlich erschienen, war mein erster Gedanke nicht, dass sie einen Termin vergessen haben könnten. Ist zwar nett, das man mich für so zuverlässig hält. Aber hallooo? Lieber wäre mir gewesen, wenn anstelle von Mutmaßungen (die kamen), warum ich nicht zur Sitzung erschienen bin, erstmal befragt worden wäre, was ist. Ich war irgendwann auch ziemlich aufgelöst und versicherte mehrmals, dass ich den Termin schlichtweg verwechselt habe... er mir wichtig war, usw. Glaube das sickerte irgendwann auch durch... geschlossen aus der Bemerkung: Ja, wenn etwas besonders wichtig ist, kann das mal passieren (nicht mehr gereizt, sondern wieder zugewandt). Ja... kann... den Zusammenhang orte ich dann auch eher. Fand ich damals jedenfalls krass überzogen die Reaktion.

Vollkommen absurd wird es jetzt an der Stelle... so dass ich in dem Fall nicht mehr so recht an Nur-Zufall glauben kann . Davon hatte ich es ein oder zwei Sitzungen zuvor kurz mit meiner jetzigen Thera (mehr zum Stundenausklang zufällig darauf gekommen, nicht als großartiges Therapiethema... ging um Zuverlässigkeit). Und meine Thera kann Unzuverlässigkeit auch nicht beklagen... und dann zack: Termin ebenfalls verwechselt (der allerdings auch etwas aus der Reihe lag... aber ich hätte ihn mir besser vormerken müssen... als mein Versagen). Ich hab' mich mehrmals gefragt, ob sie so reagiert, weil ich obiges ja kurz zuvor erwähnte. Glaube ich nicht, denke sie ist einfach so. War ganz entspannt... verlangte nichtmal das Ausfallhonorar... meinte, das sie derweil halt etwas Schreibkram erledigte, kann passieren, sinngem. Sähe wohl anders aus, wenn ich sie permanent versetzen würde. Und da fragte ICH mich, ob es eine unbewusste Motivation gab, warum ich ausgerechnet den Termin versemmelte, die Thera gar nicht .

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Mein stationärer Therapeut gab auch nie die Hand... nur einmal zur Verabschiedung bzw. selten (was ich dann auch unpassend finde.. also dann hätte er auch ganz verzichten können). Nee, ist nicht so mein Ding... wäre/war mir zu steril, künstlich. Erschien mir jedenfalls auch seltam... aber nun ja. Doch... es hat irgendwie eine Wirkung auf mich, wie mir jemand entgegentritt (oder auch nicht)... mein Ding, klar. Aber damals fühlte ich mich nicht wohl, als er beim Erstkontakt nichtmal vom Stuhl aufstand. Gut... ich sitze auch nicht immer aufrecht, aber die Lässigkeit fiel mir ferner auf (aber das passte zu seiner Art). Verunsicherte mich jedenfalls, ob ICH auf ihn zugehe (kannte den Raum auch noch nicht.. also gleichzeitig musste ich den Raum erfassen, wo ich überhaupt hingehe), später auch Gedanken, ob ich das persönlich zu nehmen habe ... sein Behandlungszimmer war auch klein (und nicht wirklich wohlig). Die Räumlichkeiten sind mir im Grunde egal... aber wenn ich mich wohl fühlte, dann fühlte ich mich auch im Raum wohl (irgendwie scheint es da bei mir eine Korrelation zu geben... bzw. dass das Wohlgefühl eher atmosphärisch ist und sich nicht an Einzelpunkten festmachen lässt).
Zuletzt geändert von stern am Sa., 29.12.2012, 22:37, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)


leberblümchen
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 22:29

Candle: Nein, er hat es nie begründet; so geht er ja nicht vor, dass er transparent erklärt, warum er was macht. Ist alles manchmal etwas rätselhaft, aber dieses Kryptische macht für mich auch ein bisschen die Faszination aus.

Anfangs hat er die Hand gegeben, als wir noch ganz 'normal' TfP gemacht haben. Und dann, als ich in einer Stunde erkältet war, reichte er mir am Ende nicht die Hand und ich dachte: "Mann, du bist ja ein noch schlimmerer Hypochonder als ich!" Und das war der Beginn unserer 'Berührungslosigkeit'. Es hat eine Weile gedauert, aber nach dem folgenden Urlaub wusste ich halt, wie der Hase läuft.

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