Wutausbrüche in der Therapie...
Wenn ich recht überlege, kann ich mir nicht vorstellen, dass frau ihre Wut wirklich zeigen und erleben kann, wenn sie liegt und dann noch dazu angespannt.
Es ist doch so, dass wenn frau wütend ist, das normale ist doch, dass wenn frau diese Emotion zeigt, dies am Körper zeigt: Fußstampfen o.ä.
Ich hatte, nachdem der Ärger über ihn nach der Stunde wieder größer wurde, die Tagesphantasie, dass ich durch sein ganzes Zimmer rase, wie ein trotziges Kleinkind ... aber irgendwie würde ich mich nicht trauen, diese Phantasie zu erzählen, ich befürchte, er lehnt das ab, fände das zu plastisch oder so.
Es ist zwar so, dass ich als Kleinkind solche Wutanfälle hatte, anderseits auch sehr ruhig war, wobei dies Selbstschutz war.
Nun weiß ich, dass ich auch heute als Erwachsene manchmal fälschlicherweise zunächst als "Ruhige" eingeschätzt war.
Ich befürchte irgendwie, mein Therapeut hat doch zu Beginn mein Wesen anders eingeschätzt und sich einen anderen Verlauf der Therapie vorgestellt, mehr Schweigen, und es wird ihm jetzt zu heavy/stressy.
Es ist doch so, dass wenn frau wütend ist, das normale ist doch, dass wenn frau diese Emotion zeigt, dies am Körper zeigt: Fußstampfen o.ä.
Ich hatte, nachdem der Ärger über ihn nach der Stunde wieder größer wurde, die Tagesphantasie, dass ich durch sein ganzes Zimmer rase, wie ein trotziges Kleinkind ... aber irgendwie würde ich mich nicht trauen, diese Phantasie zu erzählen, ich befürchte, er lehnt das ab, fände das zu plastisch oder so.
Es ist zwar so, dass ich als Kleinkind solche Wutanfälle hatte, anderseits auch sehr ruhig war, wobei dies Selbstschutz war.
Nun weiß ich, dass ich auch heute als Erwachsene manchmal fälschlicherweise zunächst als "Ruhige" eingeschätzt war.
Ich befürchte irgendwie, mein Therapeut hat doch zu Beginn mein Wesen anders eingeschätzt und sich einen anderen Verlauf der Therapie vorgestellt, mehr Schweigen, und es wird ihm jetzt zu heavy/stressy.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Hallo Ihr Lieben,
leiderleider kann ich bei Euren spannenden Couch- und Analysethemen nicht mitreden, weil ich ja nicht liege in der Therapie. Ich glaube auch eher nicht, daß das für mich gut wäre; alleine die Vorstellung, daß da jemand hinter mir sitzt - da fühl ich mich gleich ausgeliefert und irgendwie bedroht...
Therapietagebuch habe ich auch lange geschrieben, auch unmittelbar nach der Stunde. Mitgebracht aber niemals, geschweige denn daraus vorgelesen. Vor ein paar Monaten habe ich dann komplett damit aufgehört (was mich immer noch irritiert, aber naja, anderes Thema).
Wutphantasien über meinen Therapeuten habe ich nicht.
Ich habe andere Themen, aber ich kenne das mit den Blockaden auch sehr gut.
Plötzlich ist dann alles weg...
Die Frage, die sich mir da halt auch sehr stellt, wenn ich euch so lese -
welchen Einfluß hat es auf die therapeutische Beziehung,
ob man als Patient liegt oder sitzt?
Ich glaube einen sehr großen!
Ich glaube aber, daß das Spüren des anderen erst dann kommt, wenn man sich selbst wirklich spüren kann. Ich glaube auch - ohne es aus eigener Erfahrung zu kennen - daß dein Eindruck, daß du ihn im Sitzen besser spüren, weil sehen könntest, eigentlich täuscht.
Ich glaube, daß das Liegen erst deutlich macht, was du alles nicht spürst - und zwar auch im Sitzen nicht.
Deshalb glaube ich jetzt mal eher, daß das Sitzen eher ein Hindernis für das Spüren selbst ist, weil so viele andere Sinneseindrücke und Wahrnehmungen sich in den Vordergrund drängen.
Und weil man sehr viel leichter versucht, sich auf den anderen einzustellen,
anstatt zuerst in sich reinzuspüren und erst dann kann man den anderen spüren.
Hast du das schon mal gefühlt - erst ganz bei dir sein
und dann versuchen, eine andere Person zu spüren...
Wie sich diese andere Energie anfühlt und dann in dich reinfließt...
DAS würde ich bei meinem Thera auf gar keinen Fall aushalten
auf gar keinen Fall.
Oft kam das auch von mir; irgendein Streß oder Konflikt und der wurde dann halt ausgetragen.
Es gab die üblichen "heute-ist-er-aber-irgendwie-nicht-so-gut-drauf"-Situationen.
Mich schachmattsetzen mit irgendeinem ruhigen, aber unglaublich wirkungsvollen Satz (und mich zu stoppen, wenn ich so richtig in Streitlaune bin, ist eine ziemlich gute Leistung...)
Ich kenne Anflüge von Kritik oder Mißfallen und auch sehr deutliche Grenzziehungen, so nach dem Motto bis hierher und nicht weiter.
Ich kenne das Gefühl, daß er heute aber schon irgendwie müde ist, nicht gut drauf oder belastet und ich dann nicht weiß, ob das an mir liegt oder an etwas anderem und das bei mir dann sofort zur Überzeugung führt, daß er sich mit mir ohnehin nur unendlich langweilt oder ich einfach nur eine mühsame Patientin bin, die er eigentlich lieber heute als morgen loswerden würde....
Das alles ist nicht sehr lustig, aber mit alldem kann ich ganz gut umgehen, weil es so vertraut ist.
Das mit seinen positiven Gefühlen dagegen ist manchmal sehr schwierig,
warum das so ist, weiß ich noch nicht genau, obwohl ich eine Vermutung dazu hege.
Und ansonsten bin ich ja auch nicht sozial gestört oder bindungsunfähig, also ich habe durchaus Beziehungen, in denen mir auch positive Gefühle entgegengebracht werden.
Das kann ich alles gut annehmen. Aber dort ist das irgendwie schwierig.
Ein bißchen positiv kann ich ganz gut aushalten mittlerweile (und wohl auch überhaupt mal registrieren...), aber sobald es zu viel oder nahe werden könnte, ist es aus.
Sofort. Ich mache dann komplett zu.
Jetzt habe ich wieder so viel geschrieben...entschuldigung...
Wie macht ihr das nur immer, euch so präzise ausdrücken zu können
ohne so viel Herumgeschwafel?
leiderleider kann ich bei Euren spannenden Couch- und Analysethemen nicht mitreden, weil ich ja nicht liege in der Therapie. Ich glaube auch eher nicht, daß das für mich gut wäre; alleine die Vorstellung, daß da jemand hinter mir sitzt - da fühl ich mich gleich ausgeliefert und irgendwie bedroht...
Therapietagebuch habe ich auch lange geschrieben, auch unmittelbar nach der Stunde. Mitgebracht aber niemals, geschweige denn daraus vorgelesen. Vor ein paar Monaten habe ich dann komplett damit aufgehört (was mich immer noch irritiert, aber naja, anderes Thema).
Wutphantasien über meinen Therapeuten habe ich nicht.
Ich habe andere Themen, aber ich kenne das mit den Blockaden auch sehr gut.
Plötzlich ist dann alles weg...
Die Frage, die sich mir da halt auch sehr stellt, wenn ich euch so lese -
welchen Einfluß hat es auf die therapeutische Beziehung,
ob man als Patient liegt oder sitzt?
Ich glaube einen sehr großen!
Meiner Meinung nach auf jeden Fall.Catinka hat geschrieben: Da stellt sich für mich jetzt die Frage, ist es denn wichtig in einer Therapie, dass man seinen Thera spürt?
Ich glaube aber, daß das Spüren des anderen erst dann kommt, wenn man sich selbst wirklich spüren kann. Ich glaube auch - ohne es aus eigener Erfahrung zu kennen - daß dein Eindruck, daß du ihn im Sitzen besser spüren, weil sehen könntest, eigentlich täuscht.
Ich glaube, daß das Liegen erst deutlich macht, was du alles nicht spürst - und zwar auch im Sitzen nicht.
Deshalb glaube ich jetzt mal eher, daß das Sitzen eher ein Hindernis für das Spüren selbst ist, weil so viele andere Sinneseindrücke und Wahrnehmungen sich in den Vordergrund drängen.
Und weil man sehr viel leichter versucht, sich auf den anderen einzustellen,
anstatt zuerst in sich reinzuspüren und erst dann kann man den anderen spüren.
Hast du das schon mal gefühlt - erst ganz bei dir sein
und dann versuchen, eine andere Person zu spüren...
Wie sich diese andere Energie anfühlt und dann in dich reinfließt...
DAS würde ich bei meinem Thera auf gar keinen Fall aushalten
auf gar keinen Fall.
Naja, schon.Catinka hat geschrieben:Was mich interessiert, gab es „negative“ Gefühle von seiner Seite?
Und die konntest du dann besser ertragen als die „Positiven“?
Oft kam das auch von mir; irgendein Streß oder Konflikt und der wurde dann halt ausgetragen.
Es gab die üblichen "heute-ist-er-aber-irgendwie-nicht-so-gut-drauf"-Situationen.
Mich schachmattsetzen mit irgendeinem ruhigen, aber unglaublich wirkungsvollen Satz (und mich zu stoppen, wenn ich so richtig in Streitlaune bin, ist eine ziemlich gute Leistung...)
Ich kenne Anflüge von Kritik oder Mißfallen und auch sehr deutliche Grenzziehungen, so nach dem Motto bis hierher und nicht weiter.
Ich kenne das Gefühl, daß er heute aber schon irgendwie müde ist, nicht gut drauf oder belastet und ich dann nicht weiß, ob das an mir liegt oder an etwas anderem und das bei mir dann sofort zur Überzeugung führt, daß er sich mit mir ohnehin nur unendlich langweilt oder ich einfach nur eine mühsame Patientin bin, die er eigentlich lieber heute als morgen loswerden würde....
Das alles ist nicht sehr lustig, aber mit alldem kann ich ganz gut umgehen, weil es so vertraut ist.
Das mit seinen positiven Gefühlen dagegen ist manchmal sehr schwierig,
warum das so ist, weiß ich noch nicht genau, obwohl ich eine Vermutung dazu hege.
Und ansonsten bin ich ja auch nicht sozial gestört oder bindungsunfähig, also ich habe durchaus Beziehungen, in denen mir auch positive Gefühle entgegengebracht werden.
Das kann ich alles gut annehmen. Aber dort ist das irgendwie schwierig.
Ein bißchen positiv kann ich ganz gut aushalten mittlerweile (und wohl auch überhaupt mal registrieren...), aber sobald es zu viel oder nahe werden könnte, ist es aus.
Sofort. Ich mache dann komplett zu.
Jetzt habe ich wieder so viel geschrieben...entschuldigung...
Wie macht ihr das nur immer, euch so präzise ausdrücken zu können
ohne so viel Herumgeschwafel?
Fundevogel
So, heute habe ich es geschafft, Ärger anzusprechen, es blieb beim Ärger, keine Wut, weil er es gleich verstanden hat. Wunderbar.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Super Biber! Es sei denn du wolltest lieber wütend sein ...
Ich hoffe, dass ich morgen mal dazu komme ein bisschen ausführlicher zu antworten. Habe gerade einen Durchhänger. Viiiiiel Wut und Druck in mir.
Ich wünsche euch einen schönen Abend!
Ich hoffe, dass ich morgen mal dazu komme ein bisschen ausführlicher zu antworten. Habe gerade einen Durchhänger. Viiiiiel Wut und Druck in mir.
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Catinka
Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht - unten am Fluss. Es waren...es waren millionen Glitzerlichter auf dem Wasser.
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- Forums-Gruftie
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mir ist schon oft genug der kragen geplatzt in der therapie. meine thera lässt mich dann erst mal, aber wenn sie der meinung ist sie hat genug gehört dann bremst sie mich auch mal aus, was ich garnicht so schlimm finde (sonst komm ich garnimmer aus diesem gefühl raus).
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- Forums-Insider
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Aus aktuellem Anlass möchte ich das Thema Wutausbrüche nochmal aufgreifen.
Mir ist das nämlich gestern in der Therapie passiert. Hemmungslos. Ich schrie die Therapeutin an, war ironisch, beschimpfte sie mit unflätigen Worten, ließ sie nicht ausreden, knallte mit Wucht die Wohnungstür zu ... Das ganze dauerte 50 Minuten. Bis auf einmal, wo sie mich auch anschrie und mit der Faust auf den Schreibtisch haute, blieb die Therapeutin ruhig.
Ich spürte nur, dass meine Wut von Minute zu Minute größer wurde. Da gab es kein bremsen mehr, kein innehalten ... nichts.
Mich entsetzt mein Verhalten. Insbesondere das ich das nicht stoppen konnte.
Mich würde interessieren, ob eure Wutausbrüche Konsequenzen hatten: Therapieabbruch, Weiterleitung an einen anderen Therapeuten, sprechen über gemeinsame Umgangsformen, no-go´s ... Und wie verlief die Stunde nach dem Wutausbruch? Wo waren bei euren Therapeuten die (Schmerz-) Grenzen?
Mir ist schon sehr bange vor der nächsten Stunde.
So richtig erklären kann ich mir mein Verhalten heute immer noch nicht. Ich hatte eine rasende Wut auf sie, aber ich denke auch stellvertretend auf viele Andere.
Ein Grund war, dass ich mich bei einer Äußerung von ihr beschnitten fühlte in meiner Autonomie. Ein nächster war, dass es mich sehr verletzt wenn sie wiederholt Dinge fragt, die ich ihr schon mehrmals beantwortet habe (z.B. wieviel vorherige Therapien ich hatte). Ich fühlte mich auch oft alleine in all dem Morast indem wir seit Wochen herumstochern. Oder, ich kann das was sie mir gibt / geben möchte zwar annehmen, aber kurze Zeit später kommt es zu massiver Zerstörungswut. Durch diese Wut versuche ich das Gegebene "auszukotzen" und das passierte gestern.
Über die Möglichkeit, dass sie mich rauswirft habe ich in den 50 Minuten nicht nachgedacht. Da war kein rationales Denken mehr möglich. Heute sieht das anders aus. Ich fände es konsequent wenn sie es tun würde, auch wenn ich es selber nicht möchte.
LG-Landkärtchen
Mir ist das nämlich gestern in der Therapie passiert. Hemmungslos. Ich schrie die Therapeutin an, war ironisch, beschimpfte sie mit unflätigen Worten, ließ sie nicht ausreden, knallte mit Wucht die Wohnungstür zu ... Das ganze dauerte 50 Minuten. Bis auf einmal, wo sie mich auch anschrie und mit der Faust auf den Schreibtisch haute, blieb die Therapeutin ruhig.
Ich spürte nur, dass meine Wut von Minute zu Minute größer wurde. Da gab es kein bremsen mehr, kein innehalten ... nichts.
Mich entsetzt mein Verhalten. Insbesondere das ich das nicht stoppen konnte.
Mich würde interessieren, ob eure Wutausbrüche Konsequenzen hatten: Therapieabbruch, Weiterleitung an einen anderen Therapeuten, sprechen über gemeinsame Umgangsformen, no-go´s ... Und wie verlief die Stunde nach dem Wutausbruch? Wo waren bei euren Therapeuten die (Schmerz-) Grenzen?
Mir ist schon sehr bange vor der nächsten Stunde.
So richtig erklären kann ich mir mein Verhalten heute immer noch nicht. Ich hatte eine rasende Wut auf sie, aber ich denke auch stellvertretend auf viele Andere.
Ein Grund war, dass ich mich bei einer Äußerung von ihr beschnitten fühlte in meiner Autonomie. Ein nächster war, dass es mich sehr verletzt wenn sie wiederholt Dinge fragt, die ich ihr schon mehrmals beantwortet habe (z.B. wieviel vorherige Therapien ich hatte). Ich fühlte mich auch oft alleine in all dem Morast indem wir seit Wochen herumstochern. Oder, ich kann das was sie mir gibt / geben möchte zwar annehmen, aber kurze Zeit später kommt es zu massiver Zerstörungswut. Durch diese Wut versuche ich das Gegebene "auszukotzen" und das passierte gestern.
Über die Möglichkeit, dass sie mich rauswirft habe ich in den 50 Minuten nicht nachgedacht. Da war kein rationales Denken mehr möglich. Heute sieht das anders aus. Ich fände es konsequent wenn sie es tun würde, auch wenn ich es selber nicht möchte.
LG-Landkärtchen
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
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mir ging es auch so, landkärtchen. wurde ich nicht wegen rausgeworfen. wurde ich aufgefordert, das zu analysieren. war das sehr, sehr nützlich für mich, bin ich sher froh darüber, dass es dort sichtbar wurde, wo ich in liebevoller begleitung da rauf gucken konnte.
noch mal ganz grundsätzlich: wär es nicht absolut unwahrscheinlich, dass wir bei unseren geschichten nicht auch die ein oder andere unangenehme seite hätten? wo, wenn nicht in der analyse, könnte man da dran arbeiten.
stichwort autonomie: meine autonomie hat enorm davon profitiert, dass ich unter schmerzen und gegen mitunter gewaltigen widerstand gelernt habe, so ein verhalten als auch zu mir gehörig anzunehmen und die verantwortung dafür zu übernehmen. das tut auf lange sicht richtig gut, ist aber schwer und dauert seine zeit.
deine therapeutin wird all das wissen.
noch mal ganz grundsätzlich: wär es nicht absolut unwahrscheinlich, dass wir bei unseren geschichten nicht auch die ein oder andere unangenehme seite hätten? wo, wenn nicht in der analyse, könnte man da dran arbeiten.
stichwort autonomie: meine autonomie hat enorm davon profitiert, dass ich unter schmerzen und gegen mitunter gewaltigen widerstand gelernt habe, so ein verhalten als auch zu mir gehörig anzunehmen und die verantwortung dafür zu übernehmen. das tut auf lange sicht richtig gut, ist aber schwer und dauert seine zeit.
deine therapeutin wird all das wissen.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Hallo Landkärtchen,
ich beneide dich darum, dass du deine Wut rauslassen konntest. Genau das zu tun habe ich mir in einer bestimmten Therapiephase sehr gewünscht. Wir haben auch darüber gesprochen. Beide ziemlich erregt, einschließlich sämtlicher Phantasien, aber sooo? Nee, habe ich mich nicht getraut.
Dein Verhalten scheint schon grenzwertig gewesen zu sein ? , dennoch liegt es an dir, jetzt zu Handeln, nämlich hingehen, entschuldigen und trotzdem dazu zu stehen. Denn du hast es doch richtig gemacht: die Wut dorthin geschickt, wo sie hingehört. Deinen Frust und Ärger auf die Therapeutin.
ich beneide dich darum, dass du deine Wut rauslassen konntest. Genau das zu tun habe ich mir in einer bestimmten Therapiephase sehr gewünscht. Wir haben auch darüber gesprochen. Beide ziemlich erregt, einschließlich sämtlicher Phantasien, aber sooo? Nee, habe ich mich nicht getraut.
Dein Verhalten scheint schon grenzwertig gewesen zu sein ? , dennoch liegt es an dir, jetzt zu Handeln, nämlich hingehen, entschuldigen und trotzdem dazu zu stehen. Denn du hast es doch richtig gemacht: die Wut dorthin geschickt, wo sie hingehört. Deinen Frust und Ärger auf die Therapeutin.
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, diese Wut zu glorifizieren.
@Landkärtchen, ich habe auch nicht den Eindruck, dass du mit dir zufrieden bist. Du hast ganz offensichtlich die Grenzen deiner Therapeutin überschritten, mehr noch: sie überrannt. Trotzdem muss das kein Grund sein, panisch zu reagieren.
Du bzw ihr könntet auch beide einen Schritt zurücktreten und deinen Gefühlsausbruch gemeinsam in Ruhe anschauen.
Bitte doch deine Therapeutin darum.
@Landkärtchen, ich habe auch nicht den Eindruck, dass du mit dir zufrieden bist. Du hast ganz offensichtlich die Grenzen deiner Therapeutin überschritten, mehr noch: sie überrannt. Trotzdem muss das kein Grund sein, panisch zu reagieren.
Du bzw ihr könntet auch beide einen Schritt zurücktreten und deinen Gefühlsausbruch gemeinsam in Ruhe anschauen.
Bitte doch deine Therapeutin darum.
Glorifiziert wurde die Wut, so wie ich verstanden habe, auch nicht. Ich würde sie nicht bewerten. Sie ist da. Und eine Therapie sollte das schon hergeben, dass Gefühle gleich welcher Art ihren Ausdruck finden. Wozu sonst eine Therapie? Gefühle runterschlucken, schönreden etc. kann ich alleine.Leslie hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, diese Wut zu glorifizieren.
DAS möchte ich in Frage stellen. Ich gehe davon aus, dass die körperliche Unversehrtheit der Therapeutin nicht in Gefahr war. Falls doch, stellt sich das anders dar. Aber allein schimpfen, wüten, brüllen - das alles sollte die Grenzen einer Therapeutin nicht berühren. Das hat doch mit der gar nichts zu tun. Die stellt sich als Projektionsfläche zur Verfügung - dafür ist sie auch da.Leslie hat geschrieben: Du hast ganz offensichtlich die Grenzen deiner Therapeutin überschritten, mehr noch: sie überrannt.
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- Beiträge: 3753
Hallo Landkärtchen,
ich war in meiner TFP sehr oft zynisch/ironisch, wütend und auch mal laut.
Einmal bin ich über die Strenge geschlagen und da schrie mich die TFP auch an, sie lasse sich von mir nicht wie ein Hund behandeln.
Das hat mich SOFORT in den Funktionsmodus zurück gehauen und ich habe mich weiter angepasst.
Heute weiss ich, dass ich diese Wut auf sie hatte weil ich nie bei ihr wirklich landen konnte.
Der Ausbruch hat bei mir innerlich das Ende eingeläutet.
VG
ich war in meiner TFP sehr oft zynisch/ironisch, wütend und auch mal laut.
Einmal bin ich über die Strenge geschlagen und da schrie mich die TFP auch an, sie lasse sich von mir nicht wie ein Hund behandeln.
Das hat mich SOFORT in den Funktionsmodus zurück gehauen und ich habe mich weiter angepasst.
Heute weiss ich, dass ich diese Wut auf sie hatte weil ich nie bei ihr wirklich landen konnte.
Der Ausbruch hat bei mir innerlich das Ende eingeläutet.
VG
Offline
Na ja, die Toleranzschwelle hängt wohl auch individuell vom Therapeuten ab. Ihre Grenze hat sie mit der Faust auf dem Tisch und einem Schreier markiert. Das muss nicht zum Abbruch führen... aber ich kenne mind. einen Therapeuten, wo das Konsequenzen gehabt hätte (lt. Besprechung). Insofern kann man sowas nur persönlich klären... je nach Störung und wie viel man voraussetzen kann, wird evtl. auch nochmals differenziert. Bzw. ob schon mal etwas dazu besprochen wurde.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ach, mir fällt noch ein: Stationär meinte ein Thera, ich könne auch Türen knallen (davon machte ich nicht Gebrauch... aber ich würde tatsächlich sagen, Toleranzschwellen sind nicht einheitlich).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3420
Landkärtchen,
ich kürze mal ab: ich schließe mich da ziegenkind voll an und kann das so für mich auch unterschreiben.
Ich habe fast drei Jahre gewütet, ja, ich hab sogar meine Therapeutin treffen WOLLEN und es auch 2x mal geschafft (sie hatte sich das nie anmerken lassen, konnte das wunderbar verbergen, erst als ich sie später mal drauf ansprach, sagte sie ganz ehrlich, dass ich sie getroffen hätte). Sie wusste aber stets, worauf das alles beruhte und konnte damit sehr gut umgehen.
Die Ausbrüche waren für mich sehr wichtig, um irgendwann die Wut, die ich auf sie hatte, letztlich bei mir zu spüren und ja, um die Verantwortung übernehmen zu können.
Wichtig war auch, dadurch habe ich auch viel über mein Verhalten erfahren, sie konnte mir rückmelden, was ich in anderen auslöse und ich kam immer mehr dahinter, weshalb das Zwischenmenschliche so schwierig für mich ist. Wutausbrüche können ja auch andere Gefühle überdecken.
Ich bin ihr jedenfalls sehr dankbar, dass sie das alles ausgehalten hat... Sie sagte selbst mal, hier in der Therapie kann ich an "Sachen" ran, die draußen so nie angehen würde.
Ich hab schlimme Krisen mit ihr durch, aber sie haben mich weitergebracht.
ich kürze mal ab: ich schließe mich da ziegenkind voll an und kann das so für mich auch unterschreiben.
Ich habe fast drei Jahre gewütet, ja, ich hab sogar meine Therapeutin treffen WOLLEN und es auch 2x mal geschafft (sie hatte sich das nie anmerken lassen, konnte das wunderbar verbergen, erst als ich sie später mal drauf ansprach, sagte sie ganz ehrlich, dass ich sie getroffen hätte). Sie wusste aber stets, worauf das alles beruhte und konnte damit sehr gut umgehen.
Die Ausbrüche waren für mich sehr wichtig, um irgendwann die Wut, die ich auf sie hatte, letztlich bei mir zu spüren und ja, um die Verantwortung übernehmen zu können.
Wichtig war auch, dadurch habe ich auch viel über mein Verhalten erfahren, sie konnte mir rückmelden, was ich in anderen auslöse und ich kam immer mehr dahinter, weshalb das Zwischenmenschliche so schwierig für mich ist. Wutausbrüche können ja auch andere Gefühle überdecken.
Ich bin ihr jedenfalls sehr dankbar, dass sie das alles ausgehalten hat... Sie sagte selbst mal, hier in der Therapie kann ich an "Sachen" ran, die draußen so nie angehen würde.
Ich hab schlimme Krisen mit ihr durch, aber sie haben mich weitergebracht.
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- , 51
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Ich glaub, die ganze Therapie ist ein hin und her zwischen Gefühle zulassen und oder vielmehr um sie zu bearbeiten und zu verändern. Von daher finde ich Leslies Einwand schon berechtigt. Gleichzeitig müssen die Sachen auf den Tisch, damit man um sie herumgehen und an ihnen feilen kann.
Landkärtchen, ich kann verstehen, dass du dich ein bisschen blümerant fühlst. Aber ein bisschen ist das der aus der Verantwortung resultierende Preis, dass du dieses unangenehme Gefühl jetzt ein wenig mit dir tragen musst. Und doch und gleichzeitig: gräm dich nicht zu viel. Das kommt nicht nur in den besten Analysen vor, das macht auch ein bisschen eine gute Analyse aus.
Landkärtchen, ich kann verstehen, dass du dich ein bisschen blümerant fühlst. Aber ein bisschen ist das der aus der Verantwortung resultierende Preis, dass du dieses unangenehme Gefühl jetzt ein wenig mit dir tragen musst. Und doch und gleichzeitig: gräm dich nicht zu viel. Das kommt nicht nur in den besten Analysen vor, das macht auch ein bisschen eine gute Analyse aus.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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