Ist er der Richtige (Analytiker)?

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Alba
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 23:13

biber hat geschrieben:Na na, nicht zweifeln, sondern aktiv angehen: Falls es so bleibt, sagen, dass es Dir zu wenig Input ist und dass Du mit analytischen Schweigen nicht so viel anfangen kannst. ...
Ja, aber wie oft soll ich es ihmdenn noch sagen. Heute habe ich es ihm wieder gesagt, zwar indirekt diesmal, als ich von meinem Ex-Thera sprach, aber ich habe echt auch keine Lust meine Theras anzutreiben (wie bei meinem Ex-Thera). Ich warte dennoch ab.
biber hat geschrieben:Nach wie vor hänge ich ja auch noch der Theorie an, dass er von Natur her introvertiert ist, ein tiefes Wasser, was nunmehr ins Sprudeln gekommen ist.
Hm? Das verstehe ich nicht ganz. Du empfindest ihn als introvertiert, obwohl er anfangs gleich los gelegt hat mit seinen Deutungen und jetzt auch so viele Fragen stellt?
biber hat geschrieben:Er ist aber recht schnell dahingesteuert, dass a) mein Vater nicht ganz so schlimm war, b) Höhepunkt des Konflikts war die Aussage: "Sie müssen doch den Wunsch nach Nähe zu Vater gehabt haben."
Hui, A finde ich ganz schön gewagt. Ich würde mich vermutlich nicht verstanden fühlen.
biber hat geschrieben:Kann auch sein, dass das ist, weil ihr ja noch gaaanz am Anfang seid. Da geht´s erstmal auch sehr ums Zuhören, damit überhaupt ein erstes grösseres Bild entstehen kann. ... er muss sich erstmal grundsätzlich einfühlen, sozusagen.
Hoffe, das ist es.

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pandas
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Beitrag Fr., 09.11.2012, 23:27

Alba hat geschrieben:
biber hat geschrieben:Na na, nicht zweifeln, sondern aktiv angehen: Falls es so bleibt, sagen, dass es Dir zu wenig Input ist und dass Du mit analytischen Schweigen nicht so viel anfangen kannst. ...
Ja, aber wie oft soll ich es ihmdenn noch sagen. Heute habe ich es ihm wieder gesagt, zwar indirekt diesmal, als ich von meinem Ex-Thera sprach, aber ich habe echt auch keine Lust meine Theras anzutreiben (wie bei meinem Ex-Thera). Ich warte dennoch ab.
Naja, in der Anfangsphase musst Du ja auch nicht gleich mit dem Hammer kommen, halt ab und an erwähnen, dass Du Dir mehr Deutungen etc. wünschen würdest, oder beim Schweigen: "Ich würde mir wünschen, Sie sagen jetzt etwas zu dem, was ich gesagt habe."
Alba hat geschrieben:
biber hat geschrieben:Nach wie vor hänge ich ja auch noch der Theorie an, dass er von Natur her introvertiert ist, ein tiefes Wasser, was nunmehr ins Sprudeln gekommen ist.
Hm? Das verstehe ich nicht ganz. Du empfindest ihn als introvertiert, obwohl er anfangs gleich los gelegt hat mit seinen Deutungen und jetzt auch so viele Fragen stellt?
Es handelt sich ja um eine PA mit meistens 3 x die Woche. Insgesamt ist er immer mehr in Fahrt gekommen, und jetzt ist es wirklich viel, aber auch nie zu viel, was er von sich aus eingibt. Das freut mich natürlich, zwischenrein hat ich auch schon kleine Zweifel, ob wir dahinkommen.
Mit dem Introvertiert ist schwer zu erklären. Aber es ist auch so, dass introvertierte Menschen in 2-er Konstellationen viel schneller auftauen, und wenn sie aufgetaut sind, haben Gespräche mit ihnen tiefere Qualität als oft mit Nicht-Intros. Auf jeden Fall hat er in seiner Art etwas leicht scheues, was man halt auch bei begrüssung und so merkt. Insgesamt find ich die Introvertiertheit sympathisch bei ihn. Es ist auch schon so, dass er öfter überlegt und dann was sagt, also kurzes Schweigen.
Alba hat geschrieben:
biber hat geschrieben:Er ist aber recht schnell dahingesteuert, dass a) mein Vater nicht ganz so schlimm war, b) Höhepunkt des Konflikts war die Aussage: "Sie müssen doch den Wunsch nach Nähe zu Vater gehabt haben."
Hui, A finde ich ganz schön gewagt. Ich würde mich vermutlich nicht verstanden fühlen.
Ja, eben. Dass war da ja dann auch so. Bin ja auch stolz auf mich, dass ich alles ansprechen konnte und ihn zum Kurswechsel bewegt habe.
Ich glaube, er experimentiert schon auch noch, da er ja noch nicht sooo alt ist.
Alba hat geschrieben:
biber hat geschrieben:Kann auch sein, dass das ist, weil ihr ja noch gaaanz am Anfang seid. Da geht´s erstmal auch sehr ums Zuhören, damit überhaupt ein erstes grösseres Bild entstehen kann. ... er muss sich erstmal grundsätzlich einfühlen, sozusagen.
Hoffe, das ist es.
Toi toi toi! Aber mach Dir auch nicht zu viel Druck, sondern nimm es doch mal einen Monat sozusagen gelassen und schau dann neu, wie Du Dich da aufgenommen fühlst etc.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Alba
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Beitrag Sa., 10.11.2012, 19:00

Liebe Biber,

danke für den Erfahrungsaustausch und dass Du mir einen kleinen Einblick in Deine Analyse gewährt hast.
biber hat geschrieben:Toi toi toi! Aber mach Dir auch nicht zu viel Druck, sondern nimm es doch mal einen Monat sozusagen gelassen und schau dann neu, wie Du Dich da aufgenommen fühlst etc.
Ja, das hast Du schön geschrieben.Ich mal schauen was ich nach einem Monat darüber fühle, denke...

Ich werde ihn jetzt mal von mir aus nichts mehr fragen, nicht kritisieren und schauen, wieviel er fragt, sagt, deutet, wenn ich erzähle. Wenn da kaum was kommt, werde ich das thematisieren und ihn fragen, ob er denn dann der Richtige für mich sein kann, denn ich brauche schon mehr Interaktion. Und das habe ich ihm von Anfang an gesagt.

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Alba
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Beitrag Sa., 10.11.2012, 20:10

Jetzt sind mir doch 2/3 Dinge eingefallen, wo er auch in der letzten Stunde etwas dazu gesagt hat.
Ich glaube, meine Zweifel haben mir den Blick verstellt...

Ein bißchen Urlaub.
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Alba
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 20:50

Hey liebe Leute,

Vermutlich werde ich das mit ihm nicht durchziehen. (War heute wieder da)
Ich habe jetzt einige Male gelesen wie ausschlaggebend die Beziehung zwischen Analytiker und Patient für den Therapieerfolg ist. Und ich mag ihn wirklich, aber ich habe halt keinen richtigen Draht zu ihm. Auch kann ich nichts damit anfangen, dass er fast durchgehend schweigt, wenn ich mal nicht rede. Ich verliere dadurch die Lust weiter zu reden, fühle mich unmotiviert. Er fragt nur nach, wenn er etwas nicht verstanden hat, fragt aber nicht tiefer oder auch keine weitreichenderen Fragen. Alles in Allem ist mir das zu wenig Feedback. Ich finde ihn sehr menschlich und freundschaftlich in dem, was er sagt, aber auch wenig typisch analytisch (was ich eben darunter verstehe). Für einen anderen wäre er genau das Richtige, doch ich will einen Hardcore-Analytiker. Mir ist das zu lahm, zu langsam, zu zäh, zu langweilig so.

Ich gehe trotzdem noch einige Male hin, kann sich ja noch ändern.

Kann ich das abbrechen, ohne dass von der KKV schon die Analyse genehmigt wurde oder sollte ich warten bis es genehmigt wird? Was meint Ihr?

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Lou Who
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 21:01

Hallo Alba,

hast du schonmal hinterfragt, warum du ein ständiges Feedback von deinem Analytiker brauchst? Meiner schweigt manchmal auch so lange bis ich denke, ich werde wahnsinnig. Irgendwann habe ich mich dann damit beschäftigt, warum es mich denn überhaupt so wahnsinnig macht und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das lange Schweigen zuviel Zeit verschafft, um mich auf mich selbst zu konzentrieren. Dann kommen die vielen unangenehmen Gedanken hoch. Da beschäftigt man sich doch lieber mit dem, was der Analytiker sagt, macht, denken könnte...

Ich möchte dir aber nur Denksanstöße geben. Wenn du dich wirklich so unwohl fühlst mit deinem Analytiker, dann kann das tatsächlich auch ein Grund sein, zu wechseln. Vorher sollte man sich aber gut überlegen, ob man auf der Suche nach einem möglichst angenehmen Analytiker, seinen eigenen Problemen aus dem Weg zu gehen versucht.

Gruß
Lou


leberblümchen
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 21:19

Nur mal so fürs Protokoll: Bei mir hat das Schweigen des Analytikers eine andere Bedeutung: Ich denke dann immer sofort: "Au weia, was hab ich denn jetzt bloß Schlimmes gesagt - jetzt ist er bestimmt sauer, enttäuscht, genervt usw." - er hat mir das mal so erklärt, dass ich die Lücken, die durch sein Schweigen entstehen, mit meiner Phantasie fülle. Dafür ist das Schweigen halt da.

Heute hab ich ihn dann nach einer Ewigkeit um eine Antwort gebeten; ich glaube, er war gerade dabei, nachzudenken, aber ich hab ihn regelrecht aufgefordert, mir zu sagen, was er über das, was ich ihm gesagt habe, denkt.

Wenn ich nicht gerade Schuldgefühle beim Schweigen hab, dann schweife ich auch oft ab. Und DAS finde ich fast noch schlimmer - dass ich da an den Einkaufszettel denke o.ä.

Er kann aber auch anders, dann spricht er deutlich mehr als ich - und auch das finde ich doof. Am liebsten hab ich es, wenn er nach meinen 'Vorträgen' einige Momente schweigt und dann spricht

Ich glaube, so ganz ohne Schweigen gibt es kaum Analysen, oder? Und wenn sie nicht schweigen, dann vielleicht vor allem deshalb, weil sie merken, dass der Patient sonst Angst bekommt. Aber wenn man das Schweigen erträgt, dann ist es sicher irgendwie mehr oder weniger sinnvoll, weil dadurch eben das Unbewusste angeregt wird.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 21:47

Alba hat geschrieben:Kann ich das abbrechen, ohne dass von der KKV schon die Analyse genehmigt wurde oder sollte ich warten bis es genehmigt wird? Was meint Ihr?
Ich würde warten, bis die Analyse genehmigt wurde, damit die Krankenkasse bzw. der Gutachter nicht noch ins Zweifeln kommen, ob das die richtige Methode für dich ist - denn sie werden ja sofort von deinem Therapeuten über die Beendigung informiert. So lange dürfte es doch nicht mehr dauern, bis du Bescheid bekommst?
Es kann sein, dass dein Analytiker so viel schweigt, weil er erstmal "Material sammeln" will. Vielleicht wird er später redseliger. Nach den Beiträgen, die ich von dir gelesen habe, kann ich allerdings besser verstehen, dass du einen Hardcore-Analytiker haben möchtest, denn du weißt offenbar schon sehr viel über dich, über Psychologie und therapeutische Prozesse. Langweilen solltest du dich auf keinen Fall in der Analyse!


Vincent
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 22:46

In einem anderen Thread hatte ich heute bereits geschrieben, man müsse das Prinzip der Therapie verstehen lernen, damit sie ihre Wirksamkeit entfalten kann.

Ich denke, Lou Who und titus liegen mit ihrer Deutung und Einsicht in das Schweigen des Analytikers (und in dessen Notwendigkeit!) sehr richtig.

Mit deiner derzeitigen Erwartungshaltung dem Analytiker gegenüber, liebe Alba, und deinem Verständnis von der Analyse als Methode, gepaart mit deiner Weigerung, die Stille, und das damit verbundene Auf-sich-schauen-zu-Müssen und In-sich-horchen-zu-Müssen (und dies zu wollen! und dies zu können!), wirst du vermutlich mit keinem anderen Analytiker 'glücklich(er)', geschweige denn mit dir zufriedener werden.

Doch ich denke, du mußt erstmal eine Weile dabei bleiben, um selbst darauf zu kommen, dass auch das therapeutische Schweigen nur eine Form der Anregung ist, dich vor allem mit dir selbst auseinander zu setzen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Alba
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 23:20

Hallo Lou Who,
Lou Who hat geschrieben:Meiner schweigt manchmal auch so lange bis ich denke, ich werde wahnsinnig.
Na, meiner schweigt aber eigentlich immer, wenn ich nicht rede.
Ausserdem ist mir jetzt schon aufgefallen, dass wenn in mir Gefühle hochkommen, er ausgerechnet dann "dazwischen funkt" und es nicht mitbekommt.
Lou Who hat geschrieben: Irgendwann habe ich mich dann damit beschäftigt, warum es mich denn überhaupt so wahnsinnig macht und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das lange Schweigen zuviel Zeit verschafft, um mich auf mich selbst zu konzentrieren. Dann kommen die vielen unangenehmen Gedanken hoch.
Ich habe aber heute von etwas erzählt, was mir Freude macht. Da hat er auch bloss schweigsam zugehört. Zudem bin ich mir über meine Gedanken so bewußt, dass ich eher noch Anstösse bräuchte.
Lou Who hat geschrieben:Vorher sollte man sich aber gut überlegen, ob man auf der Suche nach einem möglichst angenehmen Analytiker, seinen eigenen Problemen aus dem Weg zu gehen versucht.
Ich bilde mir ein, dass ich das nicht tue. Ich habe nur Angst, dass dabei auch nicht viel rumkommt (wie bei meinem Ex-Thera bei dem ich ja viele Jahre war und ausgeharrt bin in der Hoffnung, dass all das Gesammelte jetzt "verwertet" wird, war aber nicht so. Daher bin ich so ungeduldig).

Hallo Titus,
hast Du Dich inzwischen erholt?
titus2 hat geschrieben:Nur mal so fürs Protokoll: Bei mir hat das Schweigen des Analytikers eine andere Bedeutung: Ich denke dann immer sofort: "Au weia, was hab ich denn jetzt bloß Schlimmes gesagt - jetzt ist er bestimmt sauer, enttäuscht, genervt usw."
Du Arme. Ne, das habe ich nicht. Ich langweile mich dann einfach und hoffe dann, dass die Zeit schnell vorbei ist.
titus2 hat geschrieben:er hat mir das mal so erklärt, dass ich die Lücken, die durch sein Schweigen entstehen, mit meiner Phantasie fülle. Dafür ist das Schweigen halt da.
Ja, das mit dem Schweigen habe ich mir so schon auch gedacht. Bei mir sind bisher aber keine Fantasien hoch gekommen. Sobald ich aufhöre zu reden, warte ich. Und dann denke ich mir etwas Neues aus, worüber ich erzähle. Ich bleibe dann sozusagen nicht wirklich mehr bei dem Thema, sondern überlege, was ich noch alles so erzählen könnte.
Das ist dann manchmal auch ein ganz anderes Thema. Sio nach dem Motto: Gut, erstes Thema abgehandelt, welches Thema gibt es noch, über das "wir" reden sollten?!
titus2 hat geschrieben:Heute hab ich ihn dann nach einer Ewigkeit um eine Antwort gebeten; ich glaube, er war gerade dabei, nachzudenken, aber ich hab ihn regelrecht aufgefordert, mir zu sagen, was er über das, was ich ihm gesagt habe, denkt.
Das mache ich auch immer. Dann sagt er auch was dazu.
titus2 hat geschrieben:Wenn ich nicht gerade Schuldgefühle beim Schweigen hab, dann schweife ich auch oft ab. Und DAS finde ich fast noch schlimmer - dass ich da an den Einkaufszettel denke o.ä.
Schuldgefühle habe ich nicht, aber das Abschweifen hin zu anderen Dingen.
titus2 hat geschrieben:Er kann aber auch anders, dann spricht er deutlich mehr als ich - und auch das finde ich doof.

titus2 hat geschrieben:Am liebsten hab ich es, wenn er nach meinen 'Vorträgen' einige Momente schweigt und dann spricht

titus2 hat geschrieben:Ich glaube, so ganz ohne Schweigen gibt es kaum Analysen, oder?
Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich habe gar nichts gegen Schweigen, gar nichts! Aber immer und jedesmal schweigen, wenn ich mal nicht rede? Das kann's doch auch ned sein, oder?
titus2 hat geschrieben:Aber wenn man das Schweigen erträgt, dann ist es sicher irgendwie mehr oder weniger sinnvoll, weil dadurch eben das Unbewusste angeregt wird.
Okay, dann mal eine Frage: wird das nur angeregt, wenn man einen Draht zum Analytiker hat?
Mich regt das Schweigen nicht an. Liegt es daran, dass ich mich dort nicht ganz wohl fühle?

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Thread-EröffnerIn
Alba
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Beiträge: 184

Beitrag Mo., 12.11.2012, 23:31

Hallo Tristezza,
Tristezza hat geschrieben:Ich würde warten, bis die Analyse genehmigt wurde, damit die Krankenkasse bzw. der Gutachter nicht noch ins Zweifeln kommen, ob das die richtige Methode für dich ist - denn sie werden ja sofort von deinem Therapeuten über die Beendigung informiert. So lange dürfte es doch nicht mehr dauern, bis du Bescheid bekommst?
Danke für diese klare Antwort! Das habe ich mir nämlich so auch schon gedacht!
Ich weiss nicht wie lange es noch dauern wird. Ich frage ihn mal spitzbübisch.
Tristezza hat geschrieben:Es kann sein, dass dein Analytiker so viel schweigt, weil er erstmal "Material sammeln" will. Vielleicht wird er später redseliger.
Das ist ja auch meine Hoffnung, Tristezza!
Tristezza hat geschrieben:Nach den Beiträgen, die ich von dir gelesen habe, kann ich allerdings besser verstehen, dass du einen Hardcore-Analytiker haben möchtest, denn du weißt offenbar schon sehr viel über dich, über Psychologie und therapeutische Prozesse. Langweilen solltest du dich auf keinen Fall in der Analyse!
Oh, vielen Dank!
Vieles, was er dann sagt, das weiss ich auch schon.Da fehlt irgendwie der Kick. Das hast du schon gut auf den Punkt gebracht!

Hallo Vincent,
Vincent hat geschrieben:Mit deiner derzeitigen Erwartungshaltung dem Analytiker gegenüber, liebe Alba, und deinem Verständnis von der Analyse als Methode, gepaart mit deiner Weigerung, die Stille, und das damit verbundene Auf-sich-schauen-zu-Müssen und In-sich-horchen-zu-Müssen (und dies zu wollen! und dies zu können!), wirst du vermutlich mit keinem anderen Analytiker 'glücklich(er)', geschweige denn mit dir zufriedener werden.
Ich weiss nicht, aber könnt ihr es mir glauben, dass wenn ich sage, dass das wohnliche Umfeld mich nicht anregt in mich zu gehen? Auch der Therapeut strahlt nicht diese Ruhe aus um in mich zu gehen.
Ne, im Ernst, die Coach und wie sie steht und das Licht und seine Art von Unruhe laden mich nicht dazu ein, in mich zu gehen. Ist das denn nur nebensächlich und von mir eine Ausrede? Ich weiss es nicht.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 23:37

Hallo, ja, ich hab jetzt mehr Abstand - so sehr, dass ich dir hier nun wahnsinnig schlaue Ratschläge geben kann

Ich vermute auch, dass das mit den Phantasien erst dann passieren kann, wenn du bereits eine Beziehung zu ihm hast. Also, wenn du im Bus neben einem fremden Mann sitzt, dann fängst du ja auch nicht an zu weinen, nur weil er schweigt...

Und da könnte es vielleicht schon eine Rolle spielen, ob du einen Draht zu ihm hast oder nicht. Denn selbst wenn er für dich NOCH keine besonders spannende Übertragungsfigur ist, dann ist es doch wichtig, denke ich, dass es zwischen euch stimmt und dass du das Gefühl hast, da könnte sich was entwickeln.


pandas
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 23:44

hi alba,

wie kommt es denn überhaupt, dass Ihr schon richtig angefangen habt zu arbeiten, obwohl die KK noch gar nicht die schriftliche Bewilligung geschickt hat?
Normal sind bei PA ja 8 Probestunden, dann Antrag, und wenn die Bewilligung da ist, geht´s los.
Denn: So bist Du ja auch in einem merkwürdigen Zwischenstadium, eigentlich hast Du Deine Suche noch nicht abgeschlossen und das macht sich ja auch bemerkbar.
Wie wäre es denn, wenn Du einfach bei anderen PA´lern Probestunden nimmst. M.W. geht das kassentechnisch.
Dann kannst Du weiter vergleichen.
Mir geht´s manchmal so, dass mir der Wert einer Sache erst bewusst wird, wenn ich vergleichen kann: Ist ja auch so bei der Wohnungssuche. Einem gefällt das Wohnungchen nicht mehr, mitunter macht man einen Wohn-Besichtigungstag und stellt am Ende fest, dass die eigene doch die Best-Verfügbare ist ...
Auf der anderen Seite habe ich auch das Gefühl, Du machst Dir sehr früh sehr viel Druck, so ganz am Anfang der PA geht´s erst mal ums Aufnehmen.
Also, mein Intro´chen ( ) hat mich so im ersten Monat mal ziemlich abrupt gefragt, ob ich etwas geträumt hätte in der Nacht, wo wir am Tag zuvor auch Stunde hatten. Ich konnte mich an keinen Traum in der Nacht erinnern, erzählte dann aber einen anderen Traum, den ich öfter habe. Er gleich interpretiert und lag ziemlich daneben (war auch was mit Vater, aus Wölfen wurden Hunde, und es kam mir nur bedrohlich vor, weil ich ein Kind war ). Mh, die Sequez hätten wir uns also auch sparen können ...
... es ist halt auch eine Annäherung zu Beginn, während der es gut ist, behutsam miteinander umzugehen.
Hast Du ihn eigentlich mal gefragt, wie es ihm geht, mit Eurem holprigen Start? vielleicht ist er ja nun auch verunsichert und fühlt sich sehr unter Druck.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Alba
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Beitrag Mo., 12.11.2012, 23:52

titus2 hat geschrieben:Hallo, ja, ich hab jetzt mehr Abstand - so sehr, dass ich dir hier nun wahnsinnig schlaue Ratschläge geben kann
Darüber freue ich mich.

Achtung, sehr sehr wichtig, was Du jetzt hier schreibst:
titus2 hat geschrieben:Und da könnte es vielleicht schon eine Rolle spielen, ob du einen Draht zu ihm hast oder nicht. Denn selbst wenn er für dich NOCH keine besonders spannende Übertragungsfigur ist, dann ist es doch wichtig, denke ich, dass es zwischen euch stimmt und dass du das Gefühl hast, da könnte sich was entwickeln.


Das ist eben der Punkt! Ich habe das Gefühl, dass ich gar keine Lust habe mit ihm eine Beziehung aufzubauen, weil ich nicht so den Draht zu ihm habe. der Funke ist sozusagen nicht übergesprungen, in dem Sinne, dass ich auf ihn echt niemanden projizieren kann. Und dass ich das nicht kann, unterfordert mich, macht mich lustlos. Weißt Du, wie ich es meine?
Und wenn doch aber die Beziehung so wichtig ist, und die grosse Sympathie, weil man sich dann in die Beziehung einläßt, dann stimmt es bei meiner Analyse doch nicht! Und das merke ich und kann esnicht so richtig in Worte ausdrücken...

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Alba
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Beitrag Di., 13.11.2012, 00:09

Hey Biber,
biber hat geschrieben:wie kommt es denn überhaupt, dass Ihr schon richtig angefangen habt zu arbeiten, obwohl die KK noch gar nicht die schriftliche Bewilligung geschickt hat?
Öhhh, weiss nicht. Er hat einfach weiter gemacht. Ich werde ihn Mittwoch mal fragen, was wäre, wenn die KK es nicht genehmigt und wann er das abschicken wird.
Danke für den Hinweis.
biber hat geschrieben:Denn: So bist Du ja auch in einem merkwürdigen Zwischenstadium, eigentlich hast Du Deine Suche noch nicht abgeschlossen und das macht sich ja auch bemerkbar.
Warum Zwischenstation? Wir haben die Analyse begonnen.
biber hat geschrieben:Wie wäre es denn, wenn Du einfach bei anderen PA´lern Probestunden nimmst. M.W. geht das kassentechnisch.
Dann kannst Du weiter vergleichen.
Ja? das geht? Also, wenn das wirklich geht, dann mache ich das. Denn so ein Vergleich würde mir tatsächlich helfen!
biber hat geschrieben:Also, mein Intro´chen ( ) hat mich so im ersten Monat mal ziemlich abrupt gefragt, ob ich etwas geträumt hätte in der Nacht, wo wir am Tag zuvor auch Stunde hatten.
Meiner fragt mich nichts von sich aus, ausser eben, wenn er etwas nicht verstanden hat. Ich habe sogar die Lust verloren meinen letzten Traum zu erzählen.
biber hat geschrieben:Hast Du ihn eigentlich mal gefragt, wie es ihm geht, mit Eurem holprigen Start? vielleicht ist er ja nun auch verunsichert und fühlt sich sehr unter Druck.
Ich glaube nicht, dass er es als holprigen Start empfindet. Ich glaube, es würde ihn sehr überraschen, wenn ich ihn das frage.

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