Mein erwachsener Sohn hat große Probleme - wie helfen?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Spirit528
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Beitrag Do., 07.03.2019, 21:54

Da gibt es zwei Möglichkeiten:

- schreib ihn bei der Bundeswehr ein
- setze ihn auf die Straße

Letzteres machte meine Mutter damals. Dass ich in einer anhaltenden Depression war und keinerlei soziale Kontakte (also keine Freunde) hatte, spielte wohl keine Rolle. Die kamen per Gericht mit Polizei und dann räumen. Ich war dann obdachlos und musste seit dem an um mein Überleben kämpfen. Damals Hartz IV. Heute, 8 Jahre später, fahre ich erste Klasse mit dem Zug, kann mir alles leisten, was ich brauche und will und mache großzügige Geschenke an die Familie. Verziehen habe ich jedoch noch immer nicht. Vergeben musste ich, denn mein Herz war voller Hass und Schmerz. Aber Verzeihen geht nicht. Meine Seele wird sich ewig daran erinnern, denn so hätte es nicht kommen müssen. Meine Mutter ist nie in der Lage gewesen ganz normal mit mir zu kommunizieren. Mein ganzes Leben lang ist ihr emotionaler Missbrauch schon eine schwere Belastung, die sich bis in meine Beziehungen hinein zogen. Umso größer war die Wut über diese Aktion, denn sie war ja elementar mitverantwortlich für meine Situation. Darauf will ich nicht näher eingehen.

Die Kernaussage ist, dass ich durch den Überlebenskampf die bisher wichtigsten Dinge in meinem Leben gelernt habe. Vorher konnte ich zudem nicht einmal kochen. Und mit Geld umgehen können war das allerwichtigste. Das lehrte mir nie jemand. Im Gegenteil, ich wette, dass meine Mutter noch immer nicht mit Geld umgehen kann. Ich musste wirtschaften lernen als es darum ging mit wenig (Hartz IV) auszukommen. Immer knapp kalkuliert und dann hart gearbeitet, um aus Hartz IV heraus zu kommen und nie wieder zurück zu fallen. Irgendwann kam der Break-Even-Point ab dem es jeden Monat nur noch ein deutliches Plus gab. Das war dann auch eine Genugtuung, denn meine Mutter war noch nie so flüssig wie ich es bin.



Und ich muss euch sagen, dass es immer einen Grund gibt, wenn eure Kinder sich gegen euch stellen. Wenn das über pubertär-rebellisches Gehabe hinaus geht, dann liegt das daran, dass ihr etwas falsch getan bzw. nicht getan habt. Bei mir war es u.a. der emotionale Missbrauch durch meine Mutter und der körperliche Missbrauch (auch Gewalt) durch meinen Stiefvater und das Nichthandeln meiner Mutter und heute sogar noch leugnet, dass er nicht mein leiblicher Vater ist. In die Geburtsurkunde wurde er auch eingetragen. Egal was da rechtlich steht, ich fühle wie ich fühle und das ist nun mal so.

Ich finde es schäbig, wie ihr behauptet, eure Kinder seien physisch krank. Drogenprobleme sind zwar ernstzunehmen, aber ihr solltet die Fehler erst einmal bei euch selbst suchen. Was wollt ihr tun? Sie in eine geschlossene Anstalt einweisen, wo sie mit denen weiß Gott was anstellen? Ist mir fast passiert. Unglaublich, was in unserem Land möglich ist.

Also sucht erstmal den Fehler bei euch selbst. Es braucht wohl einen harten Bruch, damit es einen Fortschritt gibt.

Hier war ein Fall wo der Sohn 21 ist. Da ist man ja noch verantwortlich, selbst wenn man ihn heraus geworfen hat. Ab 25 nicht mehr. Nur heißt das Alter ja nicht automatisch eine höhere geistige Reife. Ich würde ihn einfach heraus werfen. Oder Miete für die Wohnung verlangen. Entweder Miete oder jegliches Essen und dergleichen verweigern. Mit Ansage natürlich.

Drogensucht ist nicht das eigentliche Problem, sondern dass jemand keine Verantwortung für das eigene Leben übernehmen will, also nie gelernt hat zu leben. Denn wenn jemand das will, dann erledigen sich Drogenprobleme von selbst.

Schaut euch die Vögel an. Da gibt es den Tag an dem der Nachwuchs fliegen lernen muss. Es gibt keinen Weg dran vorbei. Würde ein Vogel nicht seinem angeborenen Trieb zum Fliegen folgen, würde er eines Tages aus dem Nest geworfen werden und wenn er es dann nicht lernte, wäre es sein Ende. So ist das eben. Das Leben ist hart und kein Ponyhof. Je früher man es lernt, desto besser ist das doch.

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lavendeldream
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Beitrag Do., 07.03.2019, 22:22

Puh...harte Worte.
Aber ich gebe dir Recht,in irgendeiner Weise.

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Nico
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 05:58

@spirit528

Bin mit vielem was du schreibst völlig einverstanden, hätte aber eine Frage:
Hast du Kinder?
Bist du dir sicher, dass du keine Fehler machen würdest?
Fehler finden ist nicht schwer, keine zu machen jedoch sehr ;)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 15:01

Drogenprobleme sind zwar ernstzunehmen, aber ihr solltet die Fehler erst einmal bei euch selbst suchen. Was wollt ihr tun? Sie in eine geschlossene Anstalt einweisen, wo sie mit denen weiß Gott was anstellen? Ist mir fast passiert. Unglaublich, was in unserem Land möglich ist.

Also sucht erstmal den Fehler bei euch selbst. Es braucht wohl einen harten Bruch, damit es einen Fortschritt gibt.
stop.
Die meisten, die Drogen nehmen, tun dies aus Nuegier.
Nicht, weil sie Probleme haben. Die meisten, wie gesagt (Quelle: lieter der Entzugsklinik hier in der Nähe)

Es ist immer sooo einfach, den Eltern die Schuld zu geben.
Entweder sie sind zu hart oder zu weich.
Zu lieblos oder helikoptermäßig unterwegs.
Zu ernst oder zu locker.
Zu alt oder zu jung.
Zu arm oder zu reich.
Zu ungebildet oder zu bildungsbeflissen.
Zu dies oder zu das.
herrlich einfach, das :kotz:

Im Übrigen:
was bringt die Suche nach einem "Schuldigen" für die Drogensucht?
Die Antwort ändert genau ...


....nichts.

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Pinguin Pit
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Beitrag Fr., 08.03.2019, 23:02

Drogen, Tabletten, Alkohol - die Verantwortung liegt immer bei dem, der sie nimmt. Bis auf wenige Ausnahmen wird niemand gezwungen, diese Substanzen einzunehmen.
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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Nico
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 05:20

Ganz so einfach ist es leider nicht, vor allem nicht wenn es sich um junge Menschen handelt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Pinguin Pit
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 06:37

Auch junge Menschen können "nein" sagen, Nico.
Worauf zielst Du ab, auf den Gruppenzwang?
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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Nico
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 06:47

Nein, auf die Vorbildwirkung der Eltern.... :->

Unter anderem. :)
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Pinguin Pit
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 07:30

Hm, dann müssten meine 4 Geschwister und ich Alkoholiker sein. Genau das Gegenteil ist der Fall.
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Nico
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 07:36

Ja man kann das n a t ü r l i c h ganz genau auf jeden Einzelfall runterbrechen eh klar ;)

Ich meine damit auch weniger die Fälle wo daheim schwerer Alkoholismus herrscht, der kann durchaus langfristig abstoßend wirken.

Aber gewisse konditionierungen a la „Kindergeburtstag mit Kindersekt - zur Feier des Tages“ etc. können sich durchaus entsprechend in einem Kindergehirn verfestigen und zu entsprechenden Folgen führen.

Oder auch mangelnde Förderung des Selbstvertrauen im Kindes u Jugendalter etc.

Da gibt es viele Bausteinchen die Suchtverhalten fördern.

Andererseits gibt es selbstverständlich auch Einflüsse der Umwelt ganz fern jeder Elterlichen Eingreifmöglichkeit.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 09:43

wie bei so vielen Fragen, die mit Menschen zu tun haben, muss man auch hier wieder in viele Richtungen schauen...
es gibt nicht den EINEN Grund.
Wenn es denn überhaupt konkret benennbare Gründe gibt.

Aber eigentlich ist das auch sekundär.
Ist ein Suchtverhalten erst mal vorhanden (und das geht oft schneller, als der Betroffene denkt), muss man nach vorne schauen. Wie es weitergehen kann.
besser: der Abhängige muss erst mal ein Problembewusstsein entwickeln.
Dann den ernsthaften Wunsch, aus der Abhängigkeit herauszukommen.

Dann kann man weiterplanen.

Schuldzuweisungen bremsen da nur.


Solche Tipps wie oben:
"Schreib ihn bei der Bundeswehr ein" können da nur ein trüber Joke sein.

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Pinguin Pit
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 11:01

Natürlich kann man nicht vom Einzelfall ausgehen. :) Und ja, es war abstoßend.
Ich wollte noch zufügen, in einer absolut rauchfreien Umgebung sind es aber 3 Raucher geworden. Lag wohl an den Schokozigaretten :anonym: wo Du schon den Kindersekt ins Spiel bringst.

Nee, Spaß beiseite, es gibt ja genügend Untersuchungen zu dem Thema.
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Nico
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 11:23

Pinguin Pit hat geschrieben: Sa., 09.03.2019, 11:01 Nee, Spaß beiseite, es gibt ja genügend Untersuchungen zu dem Thema.
Eben ;)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Fairness
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 17:28

lavendeldream, außerdem, dass du die Meinungen hier im Forum liest, könntest du vielleicht auch probieren, dir einen Beratungstermin beim Psychotherapeuten zu holen, um die Situation zwischen dir und deinem Sohn zu besprechen, ein paar profi Empfehlungen zu bekommen... in einem persönlichen Gespräch kann man das vielleicht differenzierter angehen.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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Nico
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Beitrag Sa., 09.03.2019, 17:59

Ob ein Psychotherapeut da die richtige Ansprechperson ist, bezweifle ich.
Dann schon eher die Drogenberatung würde ich sagen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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