Borderline: heilbar oder nicht? Eure Meinung zählt.

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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candle.
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 15:00

Ja verstehe ich Waldschratin, aber ich frage mich wo das herkommt das Stigma. Also ich habe noch wirklich NIE etwas darüber gehört, schon gar nicht, dass eine Krankenkasse Probleme macht. Liegt es denn an meiner anderen Diagnos, dass ich die Erfahrung nicht habe? Oder liegt es vielleicht an den "falschen" Menschen die man um sich hat und blöde daherreden? Und warum bindet man anderen Menschen diese Diagnose auf die Nase? Und warum fühlt man sich dann ewig gekränkt und akzeptiert das nicht?

Ich kenne ja nun einige "Borderliner" und da habe ich nie eine diagnostische bewertung abgelassen, sondern eben die damit verbundenen "Eigenschaften"/ Probleme für die Betroffenen bemerkt, die mir ja selber nicht wehtun.

Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob das auch eine Art selbstverletzendes Verhalten ist?

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Waldschratin
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 15:33

candle hat geschrieben:Also ich habe noch wirklich NIE etwas darüber gehört, schon gar nicht, dass eine Krankenkasse Probleme macht.
Die KK`s machen die Probleme ja nicht.Aber die KK`s brauchen nunmal Diagnosen,also "Einsortiererei" nach bestimmten Kriterien.Und so entsteht ein "Bild" einer Störung,eine "Schublade".

Jetzt brauchst du nur mal beobachten,wie ein "Fachunkundiger" sich da dran orientieren muß.Da kriegt der HA nen Bericht,drin steht "Diagnose Borderline" - und schon hält der sich im Idealfall an die für die KK aufgestellten Kriterien.Ob man die jetzt mitbringt oder nicht.Einfach,um sich halbwegs einzufinden in das,was er ja aufgrund seiner Ausbildung gar nicht richtig kennt - außer,er hat sich spaßeshalber mal damit mehr beschäftigt.
Schon fühlt man sich als Patient nicht mehr "richtig gesehen"...Jetzt kommen vielleicht noch Angehörige ins Spiel oder andere Kollegen,zu denen man überwiesen wird - schon gehts lustig weiter.

Was ich auch noch maßgeblich finde : ein jeder schreibt alles mögliche ins Internet,einschließlich persönlicher Erfahrungen/Verletzungen durch jemanden mit besagter Diagnose - und jeder kanns lesen und macht sich dadurch ja wieder ein Bild - vergleicht es vielleicht mit seinen eigenen Erfahrungen/Verletzungen etc. Und so gehts wieder lustig weiter...

Dabei schaffen es die Leute halt auch nur selten,dann bei sich selber zu bleiben.Sondern es geht weiter mit "Ach so,DER ist "schuld",daß ich damit nicht klarkomm,weil der ja Bordi/Multi/Sonstiwas ist!" - also,wie praktisch!Braucht man nicht mehr nachdenken,warum man selber grade da drauf anspricht.
Schön,daß es die PSler gibt,wahlweise die Depressiven oder Zwängler etc. Hat man schnell nen Sündenbock.
candle hat geschrieben:Liegt es denn an meiner anderen Diagnos, dass ich die Erfahrung nicht habe?
Vielleicht gehst du einfach anders damit um?Vielleicht ist es dir "wurschter",wenn andere die Augenbrauen hochziehen und mal eben nen Schritt abrücken,sich innerlich distanzieren?
Oder du hast ne Diagnose,die einfach "gesellschaftlich akzeptierter" ist.Depression z.B. - obwohl das auch schon langsam wieder "kippt"...
candle hat geschrieben:Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob das auch eine Art selbstverletzendes Verhalten ist?
Ich denk schon,daß es auch leicht dazu werden kann.Wenn man z.B. eh das Muster "schwarz-weiß" fährt und Probleme mit der Spalterei hat,dann sieht man natürlich auch wieder nur die EINE Seite dran - und seine eigene Reaktion oder gar den eigenen Auslöser für die Reaktion des anderen gar nicht.
Wenn man "nur gut" sein muß,damit man sein Ich zusammengehalten kriegt,liegt es schon in der Natur der Sache,daß man dann entsprechend "auslagert",nämlich das,was nicht sein darf.
Es ist halt nie nur einer "dran schuld"...

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candle.
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 16:19

OK, das sind dann Vorfälle auf der medizinischen Seite. Da hatte ich auch mal ein Erlebnis, weil ich zu einer Urlaubsvertretung mußte. Der hat mich glattweg als Borderliner weggeschickt nur wegen meiner Medikation, die ich ihm sagen mußte, es ging ja um die Medikamente. Da war ich ziemlich erstaunt über die schnelle Schlußfolgerung. Im privaten Bereich hatte ich da nie Schwierigkeiten.

Ich denke "Borderline" verschwimmt gerade wieder und wird feiner diagnostiziert. Und vielleicht gibt es den Begriff auch bald nicht mehr. Wenn man die Übersetzung kennt, ist die eigentlich auch null aussagekräftig.

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Waldschratin
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 17:52

Ich hoff da auf ein bissl was Grundlegenderes,was sich vielleicht ändern wird : Ich bin nicht meine Depression,ich bin nicht meine DIS - und so ist auch kein anderer seine PS.
Kann ja ein jeder eh nur bei sich selber anfangen,da die Sicht drauf mal etwas zu "lockern".

Ich für mein Teil hab da schon gute Erfahrungen damit gemacht,möglichst bei mir selber zu bleiben.Ich hab ja Schwierigkeiten Borderline gegenüber (nicht "den" Borderlinern gegenüber),da ich ja reichlich durch Muttern (die so richtig schön "klassisch" borderlinerig ist) verletzt wurde.
Ich weiß,ich sprech da grade auf dieses Spalten deutlich an - noch dazu wo ich (wohl schon alleine durchs Multiple früher) ein ausgesprochener "Sowohl-als auch"-Mensch bin.Und klar hab ich da auch meine Kämpfe damit und muß mich damit auseinandersetzen.
Und wenn mich irgendwer,weil ers nicht besser weiß,heutzutage unbedingt als Borderliner diagnostizieren muß,dann wehr ich mich da auch vehement - schon mal alleine deshalb,weil ich selber dann ja "nicht gesehen" werde und dadurch neuerliche Verletzungen ins Haus stehen.Aber auch,weil das dann automatisch erstmal heißt : du bist wie deine Mutter!
Nee danke,bin ich NICHT!Nicht nur,weil ichs um die Burg nicht sein will,sondern weil ich eben nicht so bin und nicht schon wieder als ihr "Avatar" hergenommen werden möchte.

Ich hab wie gesagt mehrere Freunde/Bekannte,die die Diagnose Borderline schon seit Urzeiten haben und auch das entsprechende Verhalten an den Tag legen.Manch einer mehr als der andere - mir ist das egal.Mir kommts nur drauf an,wie wir miteinander klarkommen,ob wir Wege zueinander/miteinander finden oder nicht.Und da bin ich genauso gefordert wie mein Gegenüber,nicht einfach meinen "eingelatschten" Pfaden zu folgen,sondern auf mich selber achtzugeben,notfalls auch mit Abstand und Abbruch der Freundschaft.

Ich will ja auch nicht,nur weil ich mal multi war,ängstlich auf Abstand gehalten werden,nur weil in einschlägigen (meist amerikanischen) Filmen es so dargestellt wird,daß da dann plötzlich ein Kettensägenmörder rausspringt und loslegt.

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neele
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 18:02

candle. hat geschrieben:Ich weiß nicht so wirklich neele, wen du mit Gesellschaft und was du mit Klischee meinst, denn wer weiß denn schon die Diagnose außer engen Freunden? Das kann ich jetzt natürlich nicht so nachvollziehen, dass du dich abgekanzelt fühlst.

candle
Hallo candle!

Klar erzähle ich nur sehr ausgewählten Leuten von dieser Diagnose, deswegen wissen es auch nur wenige.
Ich meinte damit auch allgemein die Einstellung gegenüber Borderlinern und nicht speziell mir gegenüber.

Wie Waldschratin schon schrieb passiert das schon schnell wenn (auch hier immer mal wieder) die Rede von Beziehungsproblemen speziell mit Borderlinern die Rede ist.
Wie schnell wird einem da geraten, den Kontakt abzubrechen, vorsichtig zu sein, weil der Borderliner egoistisch handelt und ihm nicht mehr zu helfen ist.

Oder wenn sich jemand selbstverletzt, er gleich als Borderliner abgestempelt wird.

Solche Dinge meinte ich und ich finde es einfach nicht fair das so zu verallgemeinern. Klar gibt es das immer wieder, aber es sind eben längst nicht alle Borderliner so.

@ Waldschratin: deine letzten Postings gefallen mir sehr! Du hast ne gute Einstellung und kannst toll wiedergeben was ich auch so sehe und denke! Vielen Dank für deine Posts!

LG neele


Waldschratin
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 18:18

Neele hat geschrieben:@ Waldschratin: deine letzten Postings gefallen mir sehr! Du hast ne gute Einstellung und kannst toll wiedergeben was ich auch so sehe und denke! Vielen Dank für deine Posts!
Gern geschehen!
Ich denk aber wirklich so - hab halt auch schon satte 47 Jahre Erfahrung mit meiner eigenen PS und eben dem Borderline,"dank" meiner Mutter.

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sakura89
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Beitrag Mi., 01.08.2012, 20:53

@Waldschratin besser hätte ich das auch nicht schreiben können aber was du schreibst sind genau meine gedanken

ich hab bisher nur meine mutter erzählt das ich diese diagnose bekommen habe.
ansonsten werde ich das ganz bestimmt niemanden erzählen. vorallem hätte ich auch angst das ich wegen diese diagnose sonst meine ausbildungplatzt verliere. und das muss nun wirklich nicht sein.

es ist sch**** das man so abgewärtet wird. und das tut verdammt schön weh.
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ENA
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Beitrag Mo., 06.08.2012, 19:08

So, mit ein paar Tagen Verspätung , hier noch meine Antwort :
neele hat geschrieben:Zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt oder zwischen gesund und krank, zwischen Nähe und Distanz sind ganz bekannte Erlebiswelten der Borderliner.
Also gibt es doch etwas borderline-typisches, ja?
neele hat geschrieben:Dies alles sind Schwierigkeiten die so gut wie jeder Mensch kennt, nur sind die Erlebnisweisen bei Borderlinern sehr viel extremer ausgeprägt.
D.h. Borderliner sind emotional sensibler und stimmungslabiler und sind meist nicht so stressresistent wie "normale" Menschen.
Ja, das stimmt. Diese "Symptome" kennen wohl die meisten Menschen irgendwie. Ist halt nur die Frage der Häufigkeit, der Intensität und des Umgangs damit.
Wobei das Thema "sensibler" und "weniger stressresistent", das gibt es ja auch bei anderen, nicht?
Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für Deine Erläuterungen!!!
hopeless81 hat geschrieben:Will man als Borderliner überhaupt geheilt werden?
Ich denke schon. Ich meine, die meisten werden wohl darunter leiden. Von daher denke ich, sie wollen auch geheilt werden bzw. vielleicht besser ausgedrückt: andere Umgangsmöglichkeiten entwickeln, um ein leichteres Leben leben zu können.
neele hat geschrieben:Ich merke nämlich jeden Tag dass ich anders bin als andere und ich komme mir immer so vor, als würden alle zu dieser Welt gehören nur ich nicht.
Weil Du sensibler bist und auf Dinge reagierst, die andere gar nicht wahrnehmen oder stören?
hopeless81 hat geschrieben:Nun ja, die Ursache sehe ich eher in der negativen Beziehungsproblematik/Vergangenheit dieser Menschen (zu denen ich wohl auch gehöre laut Therapeut)
Aber nicht nicht in meiner Persönlichkeit. Demzurfolge, will ich mich nicht "los werden" sondern lernen mit mir und meiner Vergangenheit umzugehen. Was zur Folge hat (meine Logik), dass ich dann Vertrauen lernen und dadurch so gräßliche Verhaltensmuster (a la ich hasse dich verlass mich nicht, dissos, suizidversuche, alk, fressanfälle, ssvm uva) aufgelöst werden.
Ich denke also nicht an "Heilung" sondern an einen anderen Umgang mit mir und anderen.
Klingt gut!!!
Sinarellas hat geschrieben:Eher sollte man lernen mit seinen besonderen Fähigkeiten die man als hypersensibler Mensch hat umzugehen und in positive Richtungen zu lenken. "Borderliner" (ich kann das Wort nicht leiden es gruppiert so stark) haben unglaubliche Fähigkeiten und können Dinge besser als andere.
Welche denn?
Sinarellas hat geschrieben:Ich habe eine Borderline-Struktur und ich LEIDE nicht mehr.
Ich habe mich arrangiert und ja teils ist es noch extrem schwer, aber ich komme gut damit klar! Es IST aushaltbar und man kann es in positive Bahnen lenken,
Magst Du erzählen, wie?
Waldschratin hat geschrieben:Und so entsteht ein "Bild" einer Störung,eine "Schublade".
Die man schon nach 5 Minuten Gespräch bekommen kann.
Waldschratin hat geschrieben:Schon fühlt man sich als Patient nicht mehr "richtig gesehen"...
Stimmt!
Waldschratin hat geschrieben:Oder du hast ne Diagnose,die einfach "gesellschaftlich akzeptierter" ist.Depression z.B. - obwohl das auch schon langsam wieder "kippt"...
Hast Du den Eindruck, es wird wieder weniger anerkannt, ernst genommen?
neele hat geschrieben:Wie schnell wird einem da geraten, den Kontakt abzubrechen, vorsichtig zu sein, weil der Borderliner egoistisch handelt und ihm nicht mehr zu helfen ist.
Oder wenn sich jemand selbstverletzt, er gleich als Borderliner abgestempelt wird.
Grauselig!!!!!
sakura89 hat geschrieben:ich hab bisher nur meine mutter erzählt das ich diese diagnose bekommen habe.
Wie hat sie denn darauf reagiert? Fühlst Du Dich denn in der Diagnose gesehen?


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Beitrag Mo., 06.08.2012, 21:26

ENA hat geschrieben:Hast Du den Eindruck, es wird wieder weniger anerkannt, ernst genommen?
Ich hab den Eindruck,es wird wieder mehr stigmatisierend gesehen.

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sakura89
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Beitrag Di., 07.08.2012, 20:49

sakura89 hat geschrieben:Wie hat sie denn darauf reagiert? Fühlst Du Dich denn in der Diagnose gesehen?
Beitrag V
nein kann ich jetzt nicht behaupten das ich mich in diese diagnose sehe. den ich kenne so einige bordeleine und auser das ich mich selbst verletzte oder auch öfters schlimme gedanken habe bin ich der meinung das da sonst keine ähnlichkeiten sind.

meine mutter hab ich auch nur erzählt das der eine bekoppte arzt aus der TK mir diese diagnose gegeben hatte aber mein terapeut nicht der meinung ist das ich bordeleine bin. und sie nimmt auch an das ich keine bin. und sie sagt dagegen kommt man auch nicht an was mein terapeut auch zu mir sagte das er auch nichts dagegen kann also werd ich wohl damit leben das ich diese diagnose bekommen habe. aufjedenfall sehe ich keine weg das zu ändern. obwohl ich mir das sehr wünsche
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neele
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Beitrag Sa., 11.08.2012, 15:21

@ sakura:
Warum belastet dich das so? Wenn du der Meinung bist, dass du kein BL hast und dein aktueller Therapeut auch nicht, dann ist es doch egal was andere denken. Das hat doch keine Auswirkungen auf dein Leben - oder doch?
Ich habe auch schonmal eine falsche Diagnose bekommen, da ich mich dort aber nicht weiterbehandeln lies, war das völlig egal.

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sakura89
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Beitrag Sa., 11.08.2012, 22:18

neele hat geschrieben:Warum belastet dich das so?
neele hat geschrieben:Das hat doch keine Auswirkungen auf dein Leben - oder doch?
das weiß ich irgendwie noch nicht ganz. ich habe angst das bei meine ausbildung irgendwie rauskommt und ich dan deswegen aufgeben muss. hab schon des öfteres gehört das mit diese diagnose eine ausbildung im soziale bereich sehr schwer wird wenn nicht sogar unmöglich.
und es steht ja jetzt in meine kranke akte. und überall wo sie diese diagnose gesehen haben, haben die leute mich abwerten angeschaut wie bevor sie das mit der diagnose gesehen haben. also irgendwie hat es doch auswirkungen
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ENA
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Beitrag Sa., 11.08.2012, 22:39

...aber bei der Ausbildung weiß doch keiner von der Diagnose, oder? Und Du musst es auch niemanden erzählen. Blöd wäre es nur, wenn es wirklich nicht geht, im sozialen Bereich zu arbeiten. Man arbeitet ja eben auch mit Menschen.


montagne
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Beitrag So., 12.08.2012, 15:58

@sakura: ich denke da ist schon was dran, dass es für selbst betroffene schwer wird im sozialen bereich. nicht weil andere einem probleme machen. man muss es ja eben nicht sagen. Aber weil man sich selbst eben Probleme macht. wenn man mal davon ausgeht, dass BL eine zentrale Störung im Umgang mit sich und anderen ist, dann ist wohl klar, dass mit anderen auf einer sozialen ebene Arbeiten zu problemen führt. So wie jemand mit bandscheibenvorfall zwar Möbelpacker werden kann, aber er wird leiden... mehr als andere... und wird es vllt. nicht bis zur Rente durchstehen.

Allerdings denke ich, dass jede Persönlichkeitstörung heilbar ist, so auch Borderline. Es ist eben wirklich eine frage dessen wie man diese probleme sieht. Ist man seine Störung oder hat man eine Störung? Hat man im falle von BL schlecht integrierte Anteile, wie immer man die differenziert: Impulse, ich-Funktionen, Gewissens- und Idealinstanz oder in Affekte und innere Objekte. man hat da eben welche die sind nicht gut integriert, aber jeder Borderliner hat auch integrierte und ganz gut funktionierende. Auch ein Borderliner ist nicht nur das Kranke.

Vllt. sollte man so seine berufliche Zukunft und sein Leben sehen. Jetzt kann man vieles noch nicht, aber muss ja auch nicht, gerade wenn man jung ist, ist es eh die Aufgabe zu lernen. Nur weil man etwas jetzt nicht kann, heißt es ja nicht, dass man es nie können wird.
Und letzlich geht es beid er Ausbildung zu sozialen Berufen um Fachwissen, aber dieses ist doch auch irgendwie eine Stütze, ein Motor zur eigenen Entwicklung. Es hat ja eine doppelte Funktion das alles zu lernen. Es anzuhäufen für eine spätere Anwendung, aber es auch gleich an sich anwenden und wachsen.
amor fati

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sakura89
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Beitrag Di., 14.08.2012, 20:23

ENA hat geschrieben:...aber bei der Ausbildung weiß doch keiner von der Diagnose, oder?
nein es weiß niemanden davon. aber ich hab angst das das irgendwie rauskommen sollte.
ENA hat geschrieben:Blöd wäre es nur, wenn es wirklich nicht geht, im sozialen Bereich zu arbeiten
hab ja vorher schon ein praktikum gemacht um zu sehen ob es funktionieren könnte oder nicht. das praktikum habe ich sehr gut geschafft
montagne hat geschrieben: So wie jemand mit bandscheibenvorfall zwar Möbelpacker werden kann, aber er wird leiden... mehr als andere... und wird es vllt. nicht bis zur Rente durchstehen.
das ist mir auch sehr bewusst das es nicht einfach werden wird aber wie schon mal gesagt ich und mein tera sind die meinung das ich kein bl bin. und trotzdem wird es für mich scher schwer werden. aber ich kann mir auch nichts anderes vorstellen.
montagne hat geschrieben:Nur weil man etwas jetzt nicht kann, heißt es ja nicht, dass man es nie können wird.
der meinung bin auch ich
montagne hat geschrieben:Es hat ja eine doppelte Funktion das alles zu lernen. Es anzuhäufen für eine spätere Anwendung, aber es auch gleich an sich anwenden und wachsen.
das denke ich mir auch eben. das kann ich mir gut zu nutzen machen.
montagne hat geschrieben:Allerdings denke ich, dass jede Persönlichkeitstörung heilbar ist, so auch Borderline.
gehört habe ich es schon mal aber ob das wirklich stimmt weiß ich nicht. kommt auch drauf an wie ausgebrächt es ist. wenn es nicht stark ausgeprägt ist kann ich mir gut vorstellen das es doch gut heilbar ist
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