Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:11

sandrin, das, was du schreibst, geht am Alltag sehr vieler analytischen Therapien so was von vorbei. Das ist ein falsch verstandener Abstinenzbegriff. Also, das, was mir mein Therapeut über sich erzählt hat, lässt sich in einer Minute zusammenfassen Ein bisschen Kombinationsgabe beim Patienten, und dann hat man eigentlich alles Nötige zusammen, was man wissen muss... Aber trotzdem bringt er sich ja als Mensch ein - und das empfinde ich alles andere als distanziert; das Interesse, die Gefühle, die Anteilnahme, die da transportiert werden, sind in der Tat so ziemlich das Intensivste, was mir bisher passiert ist, auch wenn das natürlich nach außen kaum sichtbar ist. So was fühlt man einfach, ob da jemand mit einem mitgeht. Und das fühlt sich alles andere als abstinent an! Im Gegenteil: Das ist so viel tröstlicher als die im Alltag ständig ausgetauschten Floskeln, von wegen "oh, das tut mir aber leid".

Und alles (!), was ich bisher wissen wollte (war nicht so viel...), hat er mir beantwortet, egal, worum es sich dabei gehandelt hat. Wenn ich natürlich jede Stunde fragen würde, was er am Vortag zum Mittag gegessen hat, würde er sicher mal auf die Idee kommen, das Motiv zu ergründen.

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:22

Also ich hab sicherlich nie konkret irgendeine Frage gestellt, weil mich das eigentlich auch gar nichts angeht.
Und meine Erfahrungen speisen sich ja auch aus einer Analyse, ich bin ja schließlich auch über 300 Stunden dahin gewandert. Das kann man sehen, wie man will. Ich bleib dabei: Eine therapeutische Beziehung ist eine besondere Beziehung, die mich realen Beziehungen nur sehr bedingt was zu tun haben. Das heißt nicht, dass die nicht auch intensiv und beglückend sein können.
Aber in für mich sehr schwierigen Situationen brauche ich Menschen, die mich gern habe und mich lieben und die mich auch halten können. Es wäre auch traurig, wenn das anders wäre.

Sandrin


leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:24

Ich verstehe nicht, wieso da so ein Gegensatz konsturiert wird, als seien Freunde besser oder wichtiger. Freunde SIND keine Therapeuten und können daher auch nicht deren Job übernehmen.

Ich finde es halt wichtig, mit dem Vorurteil aufzuräumen, dass Analytiker so abstinent sind, dass sie dem Patienten keinen Halt und keinen Trost spenden können - oder dass man nicht mal gemeinsam scherzen könnte.

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:35

Nein, nicht falsch verstehen. Das sehe ich ähnlich. Das eine schließt das andere nicht aus. Es hat nur eine andere Funktion und eine andere Qualität.
Hängt vielleicht auch etwas mit meiner eigenen Wertewelt zusammen. Ich würde mich auch gar nicht wohl damit fühlen, für Trost und Halt irgendwie bezahlen zu müssen. Für Therapie ja, da geht es ja darum, dass ein Fachmann Dinge bewertet, Hilfestellungen gibt, Strategien vermitteln. Dafür sind Therapeuten da. Aber per se sind sie keine Seelentröster.

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Widow
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:36

titus2 hat geschrieben:Wenn ich natürlich jede Stunde fragen würde, was er am Vortag zum Mittag gegessen hat, würde er sicher mal auf die Idee kommen, das Motiv zu ergründen.
Darf ich mal probedeuten: Du hieltest den armen Jungen für viel zu dünn und/oder würdest ihm im mütterlichen Gut-tu-Schwung seine Leib- und Magenspeise kredenzen wollen?

Zurück zum Ernst des Lebens in irgend "sozial" orientierten Berufen:
@ Sandrin, ich habe mich gefragt, ob Du den Kindern gegenüber, mit denen Du arbeitest, nicht deutlich weniger "gibst" (von Dir selbst [Infos über Dich], an Trost, Plauderei, Zärtlichkeit oder auch nur Freundlichkeit etc.), als etwaigen eigenen Kindern, Deinem Partner oder auch guten Freunden. - Das will ich jedenfalls hoffen, denn ansonsten wirst Du den Job vielleicht nicht allzu lange machen können.
Die Balance zwischen ausreichender emotionaler und kognitiver "Hingabe" oder "Authentizität" einerseits und andererseits ausreichender emotionaler und kognitiver Distanzierung oder "Professionalität" - die zu erlangen ist, glaub ich, in allen "Helfer-Berufen" was ganz Schwieriges. (Zumal sie m.E. nichts ist, das, wenn man es einmal entwickelt hat, ein für alle Mal so stehen bleiben kann, vielmehr muss man diese Balance immer neu austarieren, weil man es immer wieder mit neuen Menschen zu tun bekommt, die mal von dem Pol, mal vom andern mehr brauchen - und weil man sich selbst, nicht zuletzt im Kontakt mit all diesen Menschen, selbst immer ändert.)

Einen herzlichen Gruß in die Runde,
Widow

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:40

Geb ich dir voll Recht, widow. Ich kann den Kids nicht die Mutter ersetzen. Und genauso können Therapeuten nicht Familie und Freunde ersetzen. Die Qualität solcher professionellen Beziehungen ist eine grundlegend andere.


leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:43

Aber per se sind sie keine Seelentröster
Nicht? Was denn sonst? Nun hört sich das o.g. Wort ein bisschen banal an, aber natürlich tröstet ein Therapeut auch die Seele.

Also, so langsam frag ich mich, ob ich das richtige Verständis einer analytischen Therapie habe... Ich fange ja gerade erst an, so richig einzutauchen in die Welt der Tiefenpsychologie, und die sieht nun mal nicht so aus, dass da ein "Fachmann Dinge bewertet". Und ein Analytiker vermittelt auch nicht in erster Linie Strategien.


leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:48

Widow hat geschrieben::-P
titus2 hat geschrieben:Wenn ich natürlich jede Stunde fragen würde, was er am Vortag zum Mittag gegessen hat, würde er sicher mal auf die Idee kommen, das Motiv zu ergründen.
Darf ich mal probedeuten: Du hieltest den armen Jungen für viel zu dünn und/oder würdest ihm im mütterlichen Gut-tu-Schwung seine Leib- und Magenspeise kredenzen wollen?
Könnte in der Praxis fast hinkommen. Ich glaube, er und ich haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie viel man essen sollte

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:51

Nein, ein Analytiker sollte dir Einsicht in die Ursachen und Zusammenhänge geben. Er ist aber kein Seelentröster und LEIDER werden dir da auch keine Strategien beigebracht. Das ist ja gerade das Übel.
Ich will hier aber nicht über PA lästern. Wenn ich die Wahl zwischen PA und VT hätte und eine Therapie machen müsste, dann sicherlich PA. Aber ich bin eben realistisch, weil ich beides schon durchhabe.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 07.06.2012, 13:59

sandrin hat geschrieben: Ich würde mich auch gar nicht wohl damit fühlen, für Trost und Halt irgendwie bezahlen zu müssen. Für Therapie ja, da geht es ja darum, dass ein Fachmann Dinge bewertet, Hilfestellungen gibt, Strategien vermitteln. Dafür sind Therapeuten da. Aber per se sind sie keine Seelentröster.

Aber wenn du einen Schüler tröstest oder Zuspruch gibst tust du das doch auch im Rahmen einer BEZAHLTEN Tätigkeit.

Und nein, eine Therapie ist nicht wie ein Auto zum Mechaniker bringen. Das was auf den Erfolg einer Therapie den grössten Einfluss hat ist die Qualität der Therapeut-Klient Beziehung. Diese ist ein Lernfeld für die Persönlichkeitsentwicklung und das kann sie nur sein wenn dort eine echte zwischenmenschliche Beziehung passiert.


Und übrigens ist es nur fair wenn ein Therapeut für das was er tut, nämlich - ausser im Fall von zB einer rein "technischen" Phobieabtrainierung- Beziehungsarbeit angemessen bezahlt wird. Weil ein guter Therapeut zu sein ist ein anspruchsvoller, bestimmt anstrengender Beruf der einer umfangreichen und teuren Ausbildung bedarf. Und ich finde daß jemandem der das leistet es nicht zuzumuten wäre das einfach mal so ehrenamtlich zu tun.
Wenn Therapeuten also nicth bezahlt werden würden dafür dann gäbe es schlicht und ergreifend die Möglichkeit der Psychotherapie nicht und alleine daher ist deine Logik absolut unsinnig.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 07.06.2012, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.


Widow
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Beitrag Do., 07.06.2012, 14:05

sandrin hat geschrieben:Geb ich dir voll Recht, widow. Ich kann den Kids nicht die Mutter ersetzen. Und genauso können Therapeuten nicht Familie und Freunde ersetzen. Die Qualität solcher professionellen Beziehungen ist eine grundlegend andere.
Das beruhigt mich - auch im Interesse der Kids, mit denen Du arbeitest.
Du hattest das nur einmal so als Beispiel dafür angeführt, dass ja zwischen Deinen Möglichkeiten, Dich dort "einzubringen" (war nicht Dein Wort, aber es liegt nahe, obwohl ich diesen Jargon auch nicht mag) und denen eines Theras Riesenunterschiede bestünden und letztere das Sich-Einbringen viel weniger könnten.

Außderm schwingt - in meiner Wahrnehmung, aber vielleicht ist mir einfach nur wieder schwindlig - bei Deiner häufigen Betonung, dass eine therapeutische Beziehung eine "grundlegend andere" sei, immer eine Wertung mit, nämlich die, dass sie schlechter als alle anderen Beziehungen sei. Da mach ich dann nicht mehr mit!
Und beim "Seelentröster" (übrigens auch irgendwie abwertend, das Wort, find ich) schließe ich mich Titus2 vollkommen an: Mein Hintercouchler vermag es, mir Trost zu spenden. Und dafür sind Teile von mir ihm dankbar (andere nicht, aber das ist eine andere Geschichte).
Etwas, was übrigens keiner/keinem meiner sehr differenziert denkenden FreundInnen bislang gelungen ist, Mr. Gemini52 aber schon: Meine ganz tief eingefrästen Muster und Mängel (Mangelerfahrungen und eigene bzw. sich darauf gründende Defizite) herauspräparieren. Das liegt vielleicht daran, dass ich dergleichen hochkonzentrierte Seziererei mit den Freunden nie betrieben habe, weil sie Freunde sind, wir alle ein "Leben" mit Alltagskomponenten haben und vor allem selbige immer neue "Themen" bieten. (Und noch ein Untschied zu den Freunden: Mr. Gemini52 hat ein fast schon unheimlich zu nennendes Gedächtnis ..., auch da ist er ganz Profi: Der stellt Verbindungen her, wo ich nur staunen kann, weil selbst ich ein Glied in der Kette schon wieder vergessen hatte.)

Zu den Strategien: Das ist meiner Ansicht nach nur ein gradueller, kein kategorischer Unterschied: Wo der eine Therapeut handfeste "Verhaltensempfehlungen" und Ähnliches ausspricht, tippt der andere (in dem Falle wohl die meisten Analytiker) in Gestalt von Fragen, Spekulationen, jedenfalls deutlich 'diffuseren' Überlegungen was im Patienten an, was diesen durchaus auch befähigen kann, mal eine andere Strategie auszuprobieren.

LG
Widow

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Stacheldraht
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Beitrag Do., 07.06.2012, 15:22

Ich finde nicht, dass man Therapeuten mit Freunden gleichsetzen kann, weshalb Freunde auch keinen Therapeuten ersetzen können. Gut, ich habe jetzt zwar keine Freunde, aber ich hatte mal welche und die habe ich nicht mal ansatzweise so tief in meine Seele hinein blicken lassen. Manche Dinge in einem drin sind einfach viel zu zerbrechlich, als dass man sie ungeschützt einem anderen anvertrauen könnte. Bei dem Therapeuten weiß ich, dass er mir zuhört, um mir zu helfen und dass er auch das nötige Rüstzeug dazu hat. Gerade wenn man wirklich depressiv ist, weiß man doch, dass es Menschen gibt, die einem zwar auch helfen wollen, mit ihren Äußerungen die Depression jedoch nur noch weiter verstärken. Insofern ist es ja heilsam, dass er sich abgrenzt und man selbst mit seinem Leid im Vordergrund steht. Bei meinem Hausarzt will ich ja auch, dass meine Erkältung im Vordergrund steht und nicht sein neues Auto. Dennoch spüre ich sowohl bei meinem Therapeuten als auch bei meinem Hausarzt, dass sie mich mögen und beide erbringen Leistungen, die normale Freunde eben nicht erbringen können.

Ist ja zudem auch nicht so, dass man sich sofort mit jedem Menschen anfreunden muss, den man mag. Wobei ich schon oft mitbekommen habe, wie inflationär manche Leute mit dem Wort "Freund/Freundin" umgehen (sogar schon lange vor Facebook). Eine ehemalige Schulkameradin bezeichnete jeden bereits als Freund, mit dem sie ein, zwei mal geredet hat. Ich dagegen brauche ewig bis ich jemanden als Freund ansehe. Dennoch mag ich die Leute ja vorher schon. Aber von daher sehe ich auch nicht, warum ein Therapeut einen nicht mögen sollte, wenn er sich erstmal zur Therapie entschlossen hat. Dank dieses Threads fühle ich mich im Moment sogar etwas um den Bauch gepinselt, da meiner bereits am Ende der ersten probatorischen Sitzung meinte, dass er sich auch zu 99% sicher ist mit mir arbeiten zu wollen, aber er wenigstens noch eine Nacht drüber schlafen wollte. Und so wie er sich mit mir mitfreut, mich dann anstrahlt, mir Mut macht oder mit mir zusammen auch mal lacht, da spüre ich auch direkt, dass wir auf einer Welle schwingen. In diesem Moment. Da ist es mir völlig egal, dass das "nur" eine therapeutische Beziehung ist. Mehr würde ich da gar nicht draus machen wollen. Aber diese therapeutische Beziehung ist echt und wertvoll und hat bei mir schon einiges in Gang gesetzt.

Den Unterschied zu Lehrern finde ich im übrigen gar nicht so groß: die meisten Lehrer wissen auch mehr über die Schüler als umgekehrt, es besteht ebenso ein Machtgefälle und auch zu seinen Lehrern hat man nur eine Beziehung auf Zeit. Das schmälert doch nicht deren Wertschätzung, die sie einem entgegenbringen, in der Zeit, die man gemeinsam verbringt.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy

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carö
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Beitrag Do., 07.06.2012, 16:18

Widow hat geschrieben:Zu den Strategien: Das ist meiner Ansicht nach nur ein gradueller, kein kategorischer Unterschied: Wo der eine Therapeut handfeste "Verhaltensempfehlungen" und Ähnliches ausspricht, tippt der andere (in dem Falle wohl die meisten Analytiker) in Gestalt von Fragen, Spekulationen, jedenfalls deutlich 'diffuseren' Überlegungen was im Patienten an, was diesen durchaus auch befähigen kann, mal eine andere Strategie auszuprobieren.
ich würde nicht sagen, dass man in einer analyse keine strategien vermittelt bekommt, aber klar - nicht direkt. hab ich echt nicht so empfunden. aber ist vielleicht - sehr platt und vereinfacht (!) - eher wie der unterschied zwischen lernen mittels problemlösungsaufgaben mit vorgegebenen oder teilweise vorgegebenen lösungsstrategien, die dann mit zunehmender eigener befähigung langsam wieder zurückgenommen werden und dem sog. entdeckenden lernen, wo die entwicklung eigener strategien stärker im vordergrund steht. diese lernformen sind aber auch vermischt in den unterschiedlichen therapieschulen und wohl kaum in reinform vorzufinden.

und selbst in der pädagogik steitet man sich, soweit ich weiss, was wann zu größeren lernerfolgen führt und was man überhaupt mit welcher lernstrategie an "lernoutput" erreichen will. ausserdem: was dem einen oder anderen besser liegt (zB stichwort: motivation und emotionale ansprache) ist sicher ne völlig individuelle sache.
Zuletzt geändert von carö am Do., 07.06.2012, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)


Widow
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Beitrag Do., 07.06.2012, 16:25

carö hat geschrieben:ich würde nicht sagen, dass man in einer analyse keine strategien vermittelt bekommt. hab ich echt nicht so empfunden. aber ist vielleicht - sehr platt und vereinfacht (!) - eher wie der unterschied zwischen lernen mittels problemlösungsaufgaben mit vorgegebenen oder teilweise vorgegebenen lösungsstrategien, die dann mit zunehmender eigener befähigung langsam wieder zurückgenommen werden und dem sog. entdeckenden lernen, wo die entwicklung eigener strategien stärker im vordergrund steht. diese lernformen sind aber auch vermischt in den unterschiedlichen therapieschulen und wohl kaum in reinform vorzufinden.
Genauso meinte ich's (war's mal wieder verschwiemelt ausgedrückt?), danke für die Klärung !

@ Stachel: !

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 16:26

@münchnerkindl
Wobei meine Aufgabe ja hauptsächlich im Lehren und Erziehen liegt, und nur marginal im Trösten. Wobei das schon auch mal vorkommt und ich dann gern etwas von mir geben, weil mir die Schüler ja auch am Herzen liegen.

Das steht alles außer Frage, was du schreibst. Therapeut ist ein anstrengender Beruf, die Ausbildung kostet Geld. Und dennoch verlangen manche Dinge nach tiefen, menschlichen Beziehungen, die man zu Menschen hat, zu denen man keine rein finanzielle Beziehung aus einer Dienstleistung heraus hat. Sicherlich gibt es Dinge, die kann man mit einem Außenstehenden (sprich Therapeuten) leichter besprechen, weil der die nötigen Distanz hat. Es gibt (und gab bei mir) aber auch Dinge, die hätte ich nicht mit einem fremden Therapeuten, sondern lieber mit meiner Familie bzw. Freunden besprochen. Weil die mir zu intim oder auch persönlich waren. In einer Therapie muss man ja auch nicht alles besprechen. Ich war dann aber auch immer so ehrlich und habe das gesagt.
Aber nochmal: Das ein Therapeut dafür Geld kriegen soll, ist doch selbstverständlich. Die sind ja nicht Mutter Theresa und üben sich in Askese. Wozu auch, ist ja ihr Job.

Sandrin

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