Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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robyn
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Beitrag So., 03.06.2012, 18:57

es besteht auch ein gewisses abhängigkeitsverhältnis zum bruder, da man in dem alter allgemein von der familie abhängig ist.
mir sträuben sich hier wirklich die haare!

verstehe auch nicht, wieso die schwägerin das gespräch mit dem ehemann suchen sollte.

wenn ihr kiner habt oder es euch mal vorstellt, dann überlegt mal, wie ihr es fändet, wenn irgendwann kommt "der im kindergarten hat mich angefasst, obwohl ich das nicht wollte"
mal sehen, ob ihr dann immer noch von doktorspielen sprecht.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:01

Und im Falle von sexuellem Missbrauch zwischen Geschwistern ist es das Vertrauensverhältnis, was das Ganze problematisch macht - bzw. der Vertrauensmissbrauch.

Dass es im Fall hier um Doktorspielchen geht, ist gar nicht erwiesen. Aber dazu hat titus schon einen sehr guten Beitrag verfasst.
Ich finde schon, dass genau DAS kritikwürdig ist aus meinem Menschenverstand hinaus und das ist hier ja auch genau das Problem.
Hmm. Ich habe darüber gerade noch einmal nachgedacht und kann mir auch vorstellen, dass jemand, der sexuell missbraucht wurde, eben so reagiert, weil er erst jetzt (mit therapeutischer Unterstützung) die Kraft gefunden hat, um sich mit denen zu konfrontieren, denen er die Schuld gibt. Und dazu muss nicht nur der Täter gehören - es können auch die Eltern oder die ganze Familie sein, denen man Vorwürfe macht, weil sie weggesehen haben (oder weil man den Eindruck hat).

Was auf ein gestörtes Verhältnis hinweist. Aber du hast Recht, candle - das Thema ist zu komplex, um es hier zu diskutieren.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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robyn
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:10

ich denke, dass es für die schwägerin auch relativ egal ist, wieso es dazu kam.

bei jedem täter (wenn er denn was getan haben sollte!) gibt es hintergründe. für das "opfer" ändert es aber nichts.

diese frage könnte für die TE aber interessant sein.

ich denke, dass die thread-frage unglücklich formuliert ist.
doktorspiele beruhe für mich auf gegenseitigkeit und hat nichts mit missbrauch zu tun.
besser wäre gewesen: doktorspiele ODER sex. missbrauch

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münchnerkindl
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:17

robyn hat geschrieben: wenn ihr kiner habt oder es euch mal vorstellt, dann überlegt mal, wie ihr es fändet, wenn irgendwann kommt "der im kindergarten hat mich angefasst, obwohl ich das nicht wollte"
mal sehen, ob ihr dann immer noch von doktorspielen sprecht.

Doktorspiele sind aber was ganz anders wie "anfassen obwohl ich das nicht wollte"

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münchnerkindl
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:19

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Dass es im Fall hier um Doktorspielchen geht, ist gar nicht erwiesen..
Willst du dich hier zum Richter aufspielen darüber daß hier mehr stattgefunden hat als Doktorspiele?

Muss man sich jetzt schon vor dir rechtfertigen?

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:23

münchnerkindl hat geschrieben:Willst du dich hier zum Richter aufspielen darüber daß hier mehr stattgefunden hat als Doktorspiele?
Ich habe nie geschrieben, dass es ganz sicher um sexuellen Missbrauch ging und nicht um Doktorspiele.

Umgekehrt jedoch habe ich es in diesem Thread schon mehr als einmal gelesen.

Also stellt sich die Frage, wer sich hier als Richter aufspielt - oder?
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am So., 03.06.2012, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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robyn
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:28

münchnerkindl hat geschrieben:
Doktorspiele sind aber was ganz anders wie "anfassen obwohl ich das nicht wollte"
da die schwägerin von missbrauch spricht, ist dann damit wohl auch klar, dass es sich nicht um doktorspiele gehandelt hat.

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Phönixia
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Beitrag So., 03.06.2012, 19:32

da die schwägerin von missbrauch spricht, ist dann damit wohl auch klar, dass es sich nicht um doktorspiele gehandelt hat.
Natürlich, absolut klar!

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sonnenschein12
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:22

Hallo!

Das ist es ja, was ich auch wieder aus der Familie erkenne. Da hat einer was gesagt, daher ist das auch auf jedenfall so! Und genau das wird hier auch immer wieder angenommen. Ich habe extra keine großartig emotionalen Empfindungen hier mit eingebracht. Zumindest nicht das wie es meinem Mann gerade geht.

Es wird sich ja gar nicht dafür interessiert, was passiert ist, sondern es wird vom schlimmsten ausgegangen für Wahr befunden und die Gegenseite gar nicht gefragt. Klar, ein sogenannter Täter würde auch nie seine Schuld zugeben.

Mein Schwiegervater hat seine vorgefertigte Meinung schon gebildet, für ihn ist es irrelevant, was passiert ist, somit kann er sich zumindest schonmal seine Hände in Unschuld waschen, und ich bin mir auch nicht sicher, was da damals alles passiert ist, oder nicht. Gut war es aber allemale nicht und da waren beide Kinder von betroffen. Es geht nur darum, einen Sündenbock gefunden zu haben und man selber steht als Heiliger da.

Es wäre genauso, als wenn jetzt mein Mann die Aussage in den Raum stellen würde, daß er missbraucht und misshandelt (das war vielleicht kein sexueller Missbrauch, aber Gewalt und Vernachlässigung etc.) wurde, und da würde ich seine Schwester auch mit einbeziehen, daß ihr genau dasselbe passiert ist.

Nur jetzt mal ne ganz blöde Frage, würde sich ein Täter freiwillig dazu bereit erklären einen Lügendedektortest oder ähnliches zu machen? Sich Sorgen um seine Schwester machen, ganz gleich, was sie ihm gerade antut? Sich darüber aufregen, daß ihr schon wieder durch Druck der Schwiegereltern etc. eine Therapie abgebrochen wird? Sich Gedanken darum machen, was denn nun passiert sein könnte, was sie so schlimm empfunden hat? Ich könnte diese Frageliste immer weiter schreiben und sie würde wahrscheinlich kein Ende nehmen.

Da kommt bei mir eher die Frage auf, was denn nun wer wem angetan hat! Und ich muss sagen, einem Erwachsenen kann man eine Schuldfähigkeit zuschreiben und er ist sich durchaus bewusst über seine Handlungen und deren Konsequenzen. Sollte man zumindest meinen!

LG

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:32

Nur ganz kurz, weil ich mich für die Therapie fertig machen muss, aber:

Dass dein Mann sich die Fragen stellt, die du hier beschreibst, sagt überhaupt nichts darüber aus, ob er Täter war.

Darüber muss ich beinahe lachen.

Diese Beschreibung erinnert mich sehr daran, was mein Vater mir gegenüber gemäss meiner Familie durchgemacht hat. Allerdings erst, nachdem ich in einer Klinik und damit offiziell psychisch krank war.

Dass ändern aber NICHTS daran, was er mir zwanzig Jahre lang angetan hat.

Davon abgesehen: Was soll ein Lügendetektor in diesem Fall bringen?
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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:49

EoG, nur ganz kurz, finde ich den letzten Beitrag nicht OK von dir. Ich bin schockiert!

candle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:55

Und weshalb, candle?

Ich weiss, dass ich da sehr viel von meiner eigenen Geschichte einfliessen lassen habe. Mir war es selbst zu viel, merke ich gerade.

Aber das ändert nichts daran, dass hier offenbar zumindest jemand schreibt, der nicht wirklich viel von (sexuellem) Missbrauch und dem Verhalten von Täter und Opfer versteht.

Das ist ja an sich völlig okay. Aber dieses Nichtwissen ist das Eine - wenn es dann allerdings dazu führt, dass ein mögliches Missbrauchsopfer aufgrund von falschen Annahmen unglaubwürdig gemacht wird, ist das etwas ganz Anderes.
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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 10:58

Du verstehst es halt einfach nicht, denke ich, kannst dich da nicht so reinversetzen in andere Familienmitglieder, die damit konfrontiert werden. An die sollte man auch mal denken, weil sonnenschein an der Situation gar keine Schuld hat.

candle
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 11:03

Dass sie Schuld an der Situation hat, habe ich nicht behauptet.

Aber das heisst nicht, dass sie für die Art, wie sie sich in dieser Situation verhält, keine Verantwortung trägt.

Und ich kann gerne versuchen, mich in die anderen Familienmitglieder hineinzuversetzen - wenn das gleichzeitig auch andere mit dem möglichen Missbrauchsopfer versuchen.
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(Helmut Schmidt)

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candle.
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Beitrag Mo., 04.06.2012, 11:16

Tut mir Leid, das kann ich grad nicht ertragen was du hier schreibst und wen du mit "sie" überhaupt meinst. Das ist hier eine Frau mit Mann und Kind, die hier schreibt und die Anschuldigung wirkt sich leider auf ALLE aus, auch auf die Enkelgeneration. Ich finde das ganz und gar nicht fair...

So, EoG, da wir nie auf einen Nenner kommen, halte ich mich diesbezüglich auch zurück.

candle
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